von Blomberg, Werner Eduard Fritz
* 2. September 1878, Stargard † 14. März 1946, Nürnberg |
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Werner von Blomberg trat am 13. März 1897 nach dem Besuch der Haupt-Kadettenanstalt in Groß-Lichterfelde als Sekondeleutnant in die preußische Armee ein. Der Sohn vom Oberstleutnant Emil Leopold von Blomberg und dessen Ehefrau Emma Marie Louise Adelheid , geborene von Tschepe, kam dabei zum 1. Hannoversches Füsilier-Regiment Nr. 73. In diesem wurde er dann durch die Umbenennung seines Dienstgrades am 1. Januar 1899 auch zum Leutnant ernannt. 1904 heiratete er die zwei Jahre jüngere Charlotte Elise Klementine Hellmich, Tochter von Paul Hellmich. Aus dieser Ehe gingen insgesamt 5 Kinder hervor. Im Herbst 1904 wurde er für seine Generalstabsausbildung zur Kriegsakademie kommandiert. Am 3. Februar 1905 wurde sein Sohn Henning Paul Emil Werner von Blomberg in Berlin-Wilmersdorf geboren. Am 4. Januar 1907 wurde seine Tochter Ursula Hedwig Margarete von Blomberg in Berlin geboren. Am 18. Mai 1907 wurde er zum Oberleutnant befördert. Am 1. Oktober 1908 wurde er dann für fast drei Jahre zum großen Generalstab kommandiert. Am 22. Dezember 1908 wurde sein Sohn Axel Fritz Hugo Bodo von Blomberg in Berlin geboren. Am 5. September 1910 wurde seine Tochter Sybille Emma Eugenie Eva Charlotte von Blomberg in Charlottenburg bei Berlin geboren. Beim großen Generalstab wurde er am 20. März 1911 zum Hauptmann befördert. Erst Anfang 1914 erhielt er wieder ein Truppenkommando als Chef einer Kompanie vom Infanterie-Regiment Nr. 130. Bei Ausbruch wurde er dann zum Ia der 19. Reserve-Division ernannt. Diese Position behielt er dann für fast zwei Jahre, wobei ihm auch beide Eisernen Kreuze verliehen wurden. Er wurde dabei auch am 22. März 1916 zum Major befördert. Am 20. Juli 1916 wurde er als Nachfolger von Hauptmann Zeitz zum Ia des XVIII. Reserve-Korps ernannt. Sein Nachfolger bei der 19. Reserve-Division wurde Hauptmann Wilhelm Keitel. Im Herbst dieses Jahres wurde ihm das Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern verliehen. Ab Februar 1917 wurde er dann zum Ia der 7. Armee ernannt. Am 27. Juni 1917 wurde seine Tochter Dorothea Erna Hannah Elisabeth von Blomberg in Hannover geboren. Im Juni 1918 wurde ihm der Pour le mérite verliehen. Im gesamten Krieg wurden ihm noch viele weitere Orden verliehen. Seine beiden Brüder sind in diesem Krieg gefallen. Nach dem Krieg wurde er in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dabei wurde er in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin versetzt. Dort wurde er am 1. Oktober 1920 zum Oberstleutnant befördert. 1921 wurde er dann zum Chef des Stabes der 5. Division der Reichswehr ernannt. Zum 1. Januar 1925 wurde er dann wieder in das RWM nach Berlin versetzt. Dort wurde er zum Chef der Heeres-Ausbildungsabteilung (T 4) ernannt. Sein Nachfolger in Stuttgart wurde Oberstleutnant Wolfgang Fleck. Als Abteilungsleiter T 4 wurde er am 1. April 1925 zum Oberst befördert. Am 1. April 1927 wurde er zum Chef vom Truppenamt (TA) ernannt. Als solcher wurde er am 1. April 1928 zum Generalmajor befördert. Am 1. Oktober 1929 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Generalleutnant zum Kommandeur der 1. Division der Reichswehr ernannt. Damit wurde er gleichzeitig auch zum Befehlshaber vom Wehrkreis I ernannt. 1932 gehörte er zur deutschen Delegation bei der Abrüstungskonferenz in Genf. Ebenfalls 1932 starb seine Frau. Nur wenige Stunden vor der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde von Blomberg am 30. Januar 1933 von Paul von Hindenburg zum Reichswehrminister ernannt. Ihm wurden gleichzeitig die Charakter als General der Infanterie verliehen. Entgegen der Erwartung schloss er sich aber eng mit Hitler zusammen. Bereits im Mai 1933 wurde er geheim zum Oberbefehlshaber der Reichswehr ernannt. Am 31. August 1933 wurde er zum Generaloberst befördert. Proteste gegen die Ermordung der Generale von Schleicher und von Bredow im Zusammenhang mit dem "Röhm-Putsch" und gegen die Entfernung jüdischer Offiziere wurden von ihm unterdrückt. Nach dem Tod von Hindenburg veranlasste von Blomberg die persönliche Vereidigung der Reichswehr auf Hitler. Am 1. Juni 1935 wurde er dann zum Oberbefehlshaber über die gesamte Wehrmacht ernannt. Am 20. April 1936 wurde von Blomberg an Hitlers Geburtstag zum ersten Generalfeldmarschall der Wehrmacht befördert. Am 30. Januar 1937 wurde ihm das Goldene Parteiabzeichen der NSDAP verliehen. 1937 wurde er auch zum Chef des Infanterie-Regiment 73 ernannt. Im Januar 1938 heiratet er mit den Trauzeugen Hitler und Göring eine ehemalige Prostituierte, die fast fünfunddreißig Jahre jüngere Luise Margarethe 'Eva' Gruhn, Tochter vom Schankwirt Emil Paul Gruhn, was ihm dann wegen verschärfter Heiratsvorschriften für Wehrmachtsangehörige zum Verhängnis wurde. Am 26. Januar 1938 ist er von seinen Posten zurückgetreten. Als letzte Bezeugung der Loyalität gegenüber Hitler schlug er diesen selbst als seinen Nachfolger vor. Der ganze Vorgang ist auch als Blomberg-Fritsch-Affäre in die Geschichte eingegangen. Seine Tochter Dorothee von Blomberg heiratete am 22. Oktober 1938 den dreieinhalb Jahre älteren Leutnant Karl-Heinrich Keitel, Sohn seines Freundes General der Artillerie Wilhelm Keitel, in Berlin. Am 15. Mai 1941 ist sein jüngster Sohn Major Axel von Blomberg über Bagdad von irakischer Flugabwehr abgeschossen wurden. Am 22. November 1942 ist sein ältester Sohn Henning von Blomberg in der Nähe von Mateur in Tunesien als Major und Kommandeur der Panzer-Abteilung 190 gefallen, posthum wurde er zum Oberstleutnant befördert. Seine Schwiegertochter Ruth, seit dem 9. Januar 1932 Ehefrau von Henning, war die Tochter von Generalleutnant Günther von Hammerstein-Equord. Seine älteste Tochter Ursula war die Frau von Oberst i.G. Ulrich Bürker. Seine mittlere Tochter Sybille war die Ehefrau vom Schweizer SS-Obersturmbannführer Dr. Franz Riedweg.
Obwohl Blomberg nach 1938 nicht mehr verwendet wurde, wurde er nach dem Kriegsende 1945 von den Alliierten als Kriegsverbrecher verdächtigt und verhaftet. Für den Hauptkriegsverbrecherprozess in Nürnberg wurde von Blomberg als Zeuge vor das Internationale Militärtribunal zitiert und inhaftiert. Im März 1946 ist er in Nürnberg in einem amerikanischen Militärlazarett gestorben.