Meise, Dr. Wilhelm Ludwig
* 16. August 1891, München † 17. August 1974, |
Wilhelm Meise war der Sohn vom Oberbahnmeister Gustav Meise und dessen Ehefrau Maria, geborene Mack. Er trat am 18. Juli 1910 als Zweijährig-Freiwilliger in die Bayerische Armee ein. Er kam dabei zum Königlich Bayerisches 3. Pionier-Bataillon nach München. Bei diesem wurde er am 21. Juli 1910 vereidigt. Am 18. Oktober 1910 wurde er zum Unteroffizier befördert. Am 1. März 1911 wurde er zur Kriegsschule kommandiert. Am 3. März 1911 wurde er zum Fähnrich befördert. Am 29. April 1911 wurde ihm die Königlich Bayerische Prinzregent-Luitpold-Jubiläums-Medaille verliehen. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 1. Oktober 1912 zum Königlich Bayerisches 4. Pionier-Bataillon nach Ingolstadt versetzt. Bei diesem wurde er am 28. Oktober 1912 zum Leutnant befördert. Als solcher wurde er jetzt als Kompanieoffizier in der 1. Kompanie seines Bataillons eingesetzt. Bis zur Mobilmachung für den 1. Weltkrieg Anfang August 1914 wurde er dort verwendet. Bei dieser Mobilmachung wurde er als berittener Kompanieoffizier der 1. Kompanie zum Königlich Bayerischen Pionier-Regiment versetzt. Vom 10. August 1914 bis zum 22. August 1914 wurde er bei den Gefechten bei Saaraltdorf, an der Vezouse und bei Saarburg und der Schlacht in Lothringen eingesetzt. Danach folgte vom 23. August 1914 bis zum 27. August 1914 die Einnahme von Fort Manoviller. Vom 30. August 1914 bis zum 27. September 1914 wurde er bei der Schlacht vor Nancy und Epinal eingesetzt. Am 18. September 1914 wurde ihm das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Vom 30. September 1914 bis zum 6. Oktober 1914 wurde er bei der Schlacht an der Somme verwendet, bevor vom 7. Oktober 1914 bis zum 4. November 1914 der Stellungskrieg an der Somme folgte. Dabei wurde er vom 2. Oktober 1914 bis zum 23. Oktober 1914 als Führer der 1. Kompanie seines Regiments eingesetzt. Sein am 13. August 1893 geborener Bruder Ludwig Meise ist am 2. Oktober 1914 im Gefecht bei Montauban als Leutnant bei der 2. Kompanie vom Königlich Bayerischen Pionier-Regiment durch Brustschuß gefallen. Er hatte selbst von seiner Beförderung zum Leutnant vom 19. September 1914 noch nichts erfahren, da diese erst Ende Oktober 1914 beim Regiment eintraf. Vom 5. November 1914 bis zum 4. Dezember 1914 wurde er im Stellungskampf zwischen Fouquescourt und Route d' Amiens verwendet. Am 4. Dezember 1914 wurde ihm die Hessische Tapferkeitsmedaille verliehen. Vom 20. Dezember 1914 bis zum 3. Januar 1915 wurde er wegen Gehirnerschütterung infolge Sturz vom Pferd behandelt. Vom 5. Dezember 1914 bis zum 27. Januar 1915 folgten Stellungskämpfe an der Somme. Am 15. Januar 1915 erhielt er den Bayerischen Militärverdienstorden 4. Klasse mit Schwertern. Vom 28. Januar 1915 bis zum 25. März 1915 wurde er in Stellungskämpfen westlich der Somme eingesetzt. Dabei wurde er auch wieder vom 20. Februar 1915 bis zum 11. März 1915 als Führer der 1. Kompanie seines Regiments verwendet. Vom 26. März 1915 bis zum 20. April 1915 wurde er bei den Stellungskämpfen zwischen Lihons und Parvillers eingesetzt. Vom 23. April 1915 bis zum 30. April 1915 folgten Kämpfe zwischen Maas und Mosel, la Vaux, Fery und Kuhkopf. Vom 1. Mai 1915 bis zum 6. Mai 1915 gehörte er zur Armeereserve. Es folgten vom 7. Mai 1915 bis zum 28. Juni 1915 erneut Stellungskämpfe zwischen Lihons und Parvillers. Vom 29. Juni 1915 bis zum 6. Oktober 1915 wurde er bei Stellungskämpfen an der Somme eingesetzt. Vom 3. August 1915 bis zum 17. August 1915 erhielt er während dieser Kämpfe einen Erholungsurlaub nach Regensburg. Vom 7. Oktober 1915 bis zum 23. April 1916 wurde er bei Stellungskämpfen westlich Peronne eingesetzt. Vom 28. Juni 1916 bis zum 3. Juli 1916 wurde er in der Schlacht an der Somme eingesetzt. Am 25. November 1915 wurde ihm während dieser Zeit das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen. Am 14. Januar 1916 wurde er zum Oberleutnant ohne Patent befördert. Gleichzeitig wurde er zum stellvertretenden Regimentsadjutant des Königlich Bayerischen Pionier-Regiments ernannt. Auch vom 5. Februar 1916 bis zum 24. Februar 1916 wurde er erneut als Führer der 1. Kompanie seines Regiments verwendet. Am 4. Januar 1916 wurde er zum Oberleutnant befördert. Vom 23. April 1916 bis zum 27. Juni 1916 wurde er als Hilfslehrer beim 3. Offiziers-Aspiranten-Kurs in München eingesetzt. Vom 28. Juni 1916 bis zum 26. November 1916 wurde er in der Schlacht an der Somme verwendet. Am 3. Juli 1916 wurde er zum 1. Regimentsadjutant vom Königlich Bayerischen Pionier-Regiment ernannt. Vom 27. November 1916 bis zum 15. März 1917 wurde er bei den Stellungskämpfen an der Somme eingesetzt. Vom 6. Januar 1917 bis zum 27. Januar 1917 erhielt er während dieser Zeit wieder einen Erholungsurlaub nach Regensburg. Am 3. Februar 1917 wurde er als Adjutant zum Königlich Bayerischen Stabsoffiziers der Pioniere 2 versetzt. Vom 16. März 1917 bis zum 20. Juni 1917 wurde er bei den Kämpfen vor der Siegfried-Linie eingesetzt. Vom 21. Juni 1917 bis zum 21. Oktober 1917 wurde er bei den Kämpfen in der Siegfried-Front verwendet. Am 21. Oktober 1917 wurde er als Führer der bayerischen Pionier-Kompanie Nr. 102 des Alpenkorps eingeteilt. Am 28. Oktober 1917 ist er bei der Kompanie eingetroffen. Vom 28. Oktober 1917 bis zum 3. November 1917 wurde er in der Schlacht bei Udine eingesetzt. Daran anschließend war er an der Verfolgung von Tagliamento bis zur Piave beteiligt. Vom 12. November 1917 bis zum 4. Januar 1918 wurde er bei den Gebirgskämpfen in den venitianischen Alpen eingesetzt. Dabei wurde er vom 14. Dezember 1917 bis zum 16. Januar 1918 wurde er als stellvertretender Pionier-Kommandeur im Alpenkorps eingesetzt. Am 1. Januar 1918 erhielt er den Bayerischen Militärverdienstorden 4. Klasse mit Krone und Schwertern. Vom 5. Januar 1918 bis zum 8. Februar 1918 war er zur Ausbildung hinter der K.u.K. Front in Friaul und Julisch Venetien im Einsatz. Während dieser Zeit erhielt er vom 19. Januar 1918 bis zum 8. Februar 1918 wieder einen Erholungsurlaub nach Regensburg. Vom 11. Februar 1918 bis zum 14. Februar 1918 wurde er erneut als stellvertretender Pionier-Kommandeur im Alpenkorps verwendet. Auch vom 19. März 1918 bis zum 28. März 1918 wurde er wieder als stellvertretender Pionier-Kommandeur im Alpenkorps verwendet. Am 22. März 1918 wurde er zum Hauptmann ohne Patent befördert. Vom 10. April 1918 bis zum 19. April 1918 war er bei der Schlacht bei Armentieres im Einsatz. Danach war er ab dem 19. April 1918 an der Schacht um den Kemmelberg beteiligt. Am 25. April 1918 wurde er am Kemmel durch ein Artilleriegeschoss am linken Schienbein, linken Fuß und am rechten Arm verwundet und kam ins Lazarett. Zuerst wurde er im Bürgerhospital in Audenarde behandelt. Am 2. Mai 1918 erhielt er das k.u.k. österreichische Militärverdienstkreuz III. Klasse mit Kriegsdekoration. Ab dem 6. Mai 1918 wurde er im Garnisonslazarett Hannover behandelt. Ab dem 4. Juni 1918 wurde er im Vereinslazarett II in Regensburg behandelt. Am 9. Juni 1918 wurde ihm das Verwundetenabzeichen in Schwarz verliehen. Am 4. Juli 1918 kam er aus dem Lazarett zum 1. Pionier-Ersatz-Bataillon und danach wieder zur bayerischen Pionier-Kompanie Nr. 102 ins Feld. Am 8. Juli 1918 ist er bei der Kompanie eingetroffen. Ab diesem 8. Juli 1918 wurde er bis zum 9. August 1918 beim Stellungskrieg in Flandern eingesetzt. Vom 8. August 1918 bis zum 11. September 1918 wurde er als stellvertretender Kommandeur vom Königlich Bayerisches 9. Pionier-Bataillon eingesetzt. Mit diesem war er vom 13. August 1918 bis zum 24. September 1918 an der Abwehrschlacht in Flandern beteiligt. Vom 15. September 1918 bis zum 11. Oktober 1918 erhielt er erneut einen Erholungsurlaub nach Regensburg. Vom 12. Oktober 1918 bis zum 4. Dezember 1918 wurde er erneut als stellvertretender Kommandeur des Königlich Bayerischen 9. Pionier-Bataillon eingesetzt. Ab dem 14. Oktober 1918 bis zum 1. November 1918 wurde er mit diesem beim Rückzug in Serbien eingesetzt. Daran anschließend dauerte der Rückmarsch durch Ungarn in die Heimat den kompletten November 1918. 1918 bis 1922 studierte er für 9 Semester an der staatswirtschaftlichen Fakultät der Universität München. Seine Fächer waren Finanzwissenschaft, Volkswirtschaft, Statistik, Sozialpolitik und Handelsrecht. Am 12. Dezember 1918 wurde er infolge der Demobilmachung nach Kriegsende zum 1. Pionier-Ersatz-Bataillon nach München versetzt. Am 1. Januar 1919 wurde er beim 1. Pionier-Bataillon als Adjutant eingeteilt. Im Jahr 1919 wurde er im Corps Ratisbonia München aktiv. Am 31. Januar 1919 hat er ein Patent vom 9. Juli 1915 erhalten. Am 30. April 1919 wurde er als Adjutant beim Führer der Pioniere Nr. 4 eingeteilt. Von diesem 30. April 1919 bis zum 15. Juli 1919 wurde er bei Kämpfen gegen Aufständische in München eingesetzt. Am 1. Juli 1919 erhielt er seine Erlaubnis zur Verehelichung. Am 15. Juli 1919 hat er die fast fünf Jahre jüngere Rosa "Rosl" Edle von Kiesling auf Kieslingstein, Tochter vom Brauerei- und Gutsbesitzer von Cajestan, geheiratet. Er wurde im Jahr 1919 auch in das vorläufige Reichsheer übernommen. Am 16. August 1919 wurde er neu vereidigt. Am 19. August 1919 wurde er zum Hauptmann befördert. Dabei erhielt er ein Patent vom 18. Oktober 1918. Am 12. Dezember 1919 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1919 als Adjutant beim Stabsoffizier der Pioniere (Regimentsführer der Pioniere) im Gruppenkommando 4 in München eingeteilt. Am 1. April 1920 wurde er zum Stab vom Reischwehr-Pionier-Bataillon 21 eingeteilt. Bei der Bildung des 200.000 Mann Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 war er als Chef der 3. Kompanie vom Reichswehr-Pionier-Bataillon 21 der Reichswehr-Brigade 21 in München im Einsatz. Am 27. August 1920 wurde seine Tochter Mutgard Rosa Maria Meise geboren. Bei der Bildung des 100.000 Mann Heeres der Reichswehr am 1. Oktober 1920 wurde er beim Stab vom Wehrkreiskommando VII überplanmäßig eingeteilt. Am 18. Dezember 1920 wurde er zum Chef der 3. (Brückenbau-) Kompanie vom Reichswehr-Pionier-Bataillon 21 der Reichswehr-Brigade 21 in München ernannt. Am 1. Januar 1921 trat er dann zum 7. (Bayerisches) Pionier-Bataillon in München über. Am 1. Juni 1921 wurde er zum Chef der 2. Kompanie vom 7. (Bayer.) Pionier-Bataillon in München ernannt. Diese Funktion behielt er dann für einige Jahre. Bei der Reichswehr erhielt er am 1. Februar 1922 als neues Rangdienstalter den 22. März 1918 zugewiesen. Am 23. Februar 1922 hat er den Doktorgrad der staatswirtschaftlichen Fakultät erlangt. Er wurde in Finanzwissenschaft, Volkswirtschaftslehre, Statistik und Sozialpolitik geprüft. Danach durfte er sich als Dr. oec. publ. Wilhelm Meise bezeichnen, was er am 15. März 1922 auch dem Bataillon mitteilte, mit der Bitte, diese Änderung auch in der Rangliste erwirken zu wollen. Am 15. September 1923 wurde er als Lehroffizier an die Infanterieschule nach München versetzt. Zu dieser gehörte er im Herbst 1923 auch beim Hitlerputsch. Am 4. Februar 1924 wurde er dem 7. (Bayer.) Pionier-Bataillon in München zur Verwendung zur Verfügung gestellt. Am 5. Februar 1924 wurde die Beurteilung seines Verhaltens bei den Münchener Unruhen am 8. und 9. November 1923 (Hitler-Putsch) erstellt. Am 25. März 1924 wurde er mit Wirkung vom 1. April 1924 als Stabsoffizier der Pioniere (Stopi) zum Stab der 4. Division der Reichswehr nach Dresden versetzt. Dort blieb er einige Zeit im Einsatz. Am 5. September 1925 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1925 zum Regimentsstab vom 10. (Preuß.) Reiter-Regiment nach Züllichau versetzt, seine dienstliche Verwendung blieb aber unverändert. Vom 4. Januar 1926 bis zum 9. Januar 1926 nahm er an einer Sonderausbildung der Waffen-Offiziere bei der Inspektion für Waffen und Gerät (IWG) teil. Zwischen dem 25. April 1926 und dem 8. Mai 1926 war er Teilnehmer an der Wehrkreisübungsreise. Auch vom 10. Januar 1927 bis zum 15. Januar 1927 nahm er wieder an an einer Sonderausbildung der Waffen-Offiziere bei der IWG teil. Am 17. März 1927 wurde er mit Wirkung vom 1. April 1927 in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin versetzt. Dort wurde er in der Inspektion der Pioniere und Festungen (In 5) eingesetzt. Zugleich absolvierte er jetzt angeblich ein Studium der Staatswissenschaften. Bei der In 5 im RWM wurde er am 1. Februar 1931 zum Major befördert. Als solcher wurde er am 29. August 1931 mit Wirkung vom 1. Oktober 1931 zur Kommandantur vom Truppenübungsplatz Grafenwöhr versetzt. Von dort wurde er zur Pionierschule nach München kommandiert und dort dem Versuchskommando zugeteilt. Er trug dabei die Uniform vom 7. (Bayer.) Pionier-Bataillon. Am 23. Dezember 1933 wurde er mit Wirkung vom 1. Februar 1934 als Nachfolger von Oberstleutnant Max Dennerlein zum Kommandeur vom 7. (Bayer.) Pionier-Bataillon in München ernannt. Am 1. Juli 1934 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. Oktober 1934 durch die Umbenennung seines Bataillons zum Kommandeur vom Pionier-Bataillon München ernannt. Am 15. November 1934 wurde er neu vereidigt. Seine Mutter starb am 18. November 1934 in Regensburg. Vom 14. Dezember 1934 bis zum 19. Dezember 1934 wurde er zum Stabs-Offiziers-Lehrgang für Pioniere kommandiert. Am 20. Februar 1935 erhielt er den Militär-Kraftfahr-Führerschein der Klasse 3. Bei der Enttarnung der Einheiten gab er sein Kommando am 15. Oktober 1935 an Major Franz Geiger ab. Dafür wurde er an diesem Tag zum Kommandeur der Pioniere VII, ebenfalls in München, ernannt. Als solcher wurde er am 2. August 1936 mit Wirkung vom 1. August 1936 zum Oberst befördert. Vom 12. März 1938 bis zum 23. März 1938 wurde er beim Anschluss Österreichs eingesetzt. Am 1. Mai 1938 wurde er zum Höherer Pionieroffizier 5 ernannt. Am 10. November 1938 wurde er zum Kommandeur der Pioniere XVII in Wien ernannt. Am 18. Januar 1939 wurde er mit Wirkung vom 1. Februar 1939 zum Höherer Pionieroffizier 2 in Frankfurt am Main ernannt. Diese Position behielt er bis zur Mobilmachung für den 2. Weltkrieg Ende August 1939. Seine Privatadresse dort war die Robert-Koch-Straße 3 in Frankfurt mit der Telefonnummer 62822. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg wurde er Ende August 1939 zum Höherer Pionier-Offizier der Heeresgruppe C ernannt. Als solcher wurde er als Kommandant der Rheinübergänge eingesetzt. Bereits am 15. September 1939 wurde er mit Wirkung vom 13. September 1939 zum Kommandeur vom Pionier-Regiment 628 ernannt. Auch diese Position behielt er nicht lange. Bereits am 6. November 1939 wurde er mit Wirkung vom 26. Oktober 1939 zum Armee-Pionierführer der relativ jungen 12. Armee im Westen ernannt. Am 26. Mai 1940 wurde ihm die Spange zu seinem Eisernen Kreuz 2. Klasse verliehen. Im Juni 1940 wurde ihm die Spange zu seinem Eisernen Kreuz 1. Klasse verliehen. Am 17. August 1940 wurde er mit Wirkung vom 1. September 1940 zum Generalmajor befördert. Am 1. Februar 1941 erhielt er folgende Beurteilung von Generalmajor Hans von Greiffenberg, Chef des Generalstabes vom Oberkommando der Truppen des deutschen Heeres in Rumänien, bzw. AOK 12: "Als Mensch und Soldat gleich hochstehend. Begeisteter Pionieroffizier mit hohen Forderungen an sich und an andere. Organisationsgabe. Vor dem Feine bewährt. Ein vorbildlicher Armee-Pionier-Führer. Bewertung: Füllt seine Stelle sehr gut aus. Empfehlung: Pionierinspekteur oder Divisionskommandeur." Am 14. März 1941 ergänzte dazu Generalfeldmarschall Wilhelm List, OB der 12. Armee: "Einverstanden. Ausgezeichneter Armeepionierführer mit ungewöhnlicher Organisationsgabe. Vorausschauend, vorwärtstreibend, kennt keine Schwierigkeiten. Von immer gleichbleibender Ruhe." Im Frühjahr 1941 wurde er mit dem AOK 12 im Balkanfeldzug eingesetzt. Am 15. November 1941 erhielt er folgende Beurteilung von Generalfeldmarschall Wilhelm List, OB der 12. Armee: "Hat die ungeheuren Schwierigkeiten - u.a. winterlicher Übergang über die Donau und den Balkan - beispielhaft gemeistert. Ein unübertrefflicher Armee-Pionierführer einmaliger Prägung." Am 18. November 1941 wurde er mit Wirkung vom 1. November 1941 in die Führerreserve OKH versetzt. Am 18. November 1941 wurde er mit Wirkung vom 10. November 1941 zum General der Pioniere der Heeresgruppe Mitte ernannt. Am 20. April 1942 erhielt er folgende Beurteilung von Generalleutnant Hans von Greiffenberg, Chef des Generalstabes der Heeresgruppe Mitte: "Mir seit Jahren als ausgezeichneter Pionier-Offizier und vorbildlicher Berater in allen Fragen des Pionier-Wesens bekannt. Organisatorisch bestens veranlagt willensstark und unermüdlich in der Durchführung aller ihm übertragenen Aufgaben. Tritt für die Belange seiner Waffe in bemerkenswerter Weise ein, ohne dabei die Forderung der Gesamtheit zu vergessen. Bewertung: Füllt seine Stelle sehr gut aus. Empfehlung: Geeignet zur nächsthöheren Verwendung." Dazu ergänzte am 22. April 1942 Generalfeldmarschall Günther von Kluge, OB der Heeresgruppe Mitte: "Einverstanden!" Am 27. April 1942 informerte Generalmajor Günther Blumentritt, Oberquartiermeister I des Generalstabes des Heeres, das Heerespersonalamt (HPA) darüber, dass von Generalmajor Dr. Meise an ihn die Bitte herangetragen wurde, gemeinsam mit General von Greiffenberg zum neuen Stab List zu kommen, sowohl List als auch Greiffenberg schätzten in sehr hoch ein. Am 15. August 1942 wurde er mit Wirkung vom 1. September 1942 zum Generalleutnant befördert. Am 1. März 1943 erhielt er folgende Beurteilung von Generalleutnant Otto Wöhler, Chef des Generalstabes der Heeresgruppe Mitte: "Gewinnende Persönlichkeit. Guter Berater in allen Fragen des Pionierwesens. Sehr guter Organisator. Unermüdlich in Durchführung aller Aufgaben. Vertritt betont die Belange seiner Waffe. Verkörpert die großen Ideen des Nationalsozialismus und des Soldatentums und versteht dieses weltanschauliche Gedankengut auch auf andere zu übertragen. Bewertung: Durchschnitt. Empfehlung: Belassung in derzeitiger Stellung." Dazu ergänzte am 17. März 1943 Generalfeldmarschall Günther von Kluge, OB der Heeresgruppe Mitte: "Einverstanden!" Am 24. Mai 1943 erkrankt er und wurde daher abgelöst, eine Kur und OP folgten. Am 6. August 1943 forderte das HPA eine Jahresbeurteilung für ihn bei der Heeresgruppe Mitte an. Am 13. August 1943 erhielt er daraufhin folgende Beurteilung von Generalfeldmarschall Günther von Kluge, OB der Heeresgruppe Mitte: "Gewinnende Persönlichkeit. Guter Berater in allen Fragen des Pionierwesens. Sehr guter Organisator. Unermüdlich in Durchführung aller Aufgaben. Vertritt betont die Belange seiner Waffe. Verkörpert die großen Ideen des Nationalsozialismus und des Soldatentums und versteht dieses weltanschauliche Gedankengut auch auf andere zu übertragen. Eine Leistenbruchoperation mit folgender Lungenentzündung erforderte eine längere Erholungszeit. Die Krankheit lässt berechtigte Zweifel an seiner Leistungsfähigkeit aufkommen, besonders im Hinblick auf den kommenden Winter, der erhöhte Anforderungen an diesen Posten stellen wird. Ein Wechsel ist daher erforderlich. Bewertung: Durchschnitt. Empfehlung: Leiter eines Stabes für Ausbau von Befestigungen (evtl. eines Ostwalls)." Am 1. September 1943 wurde er zum Kommandeur vom Höherer Pionier-Kommando 2 ernannt. Am 15. November 1943 wurde Generalmajor Friedrich Schönfelder dann als Nachfolger von ihm mit der Wahrnehmung der Geschäfte als Höherer Pionier-Kommandeur 2 beauftragt. Er selbst übernahm einen Sonderstab Meise bei Heeresgruppe Mitte in Russland. Am 1. Dezember 1943 wurde er zum General der Pioniere der Heeresgruppe B ernannt. Am 6. Dezember 1943 erhielt er folgende Beurteilung von Generalfeldmarschall Ernst Busch, OB der Heeresgruppe Mitte: "Gewinnende Persönlichkeit. Klare nationalsozialistische Haltung. Sehr guter Sachkenner aller pioniertechnischen Fragen.Tatkräftiger Organisator. Unermüdlich und zäh in Durchführung aller ihm übertragenen Aufgaben. Nach Operation (Leistenbruch) und nachfolgender Lungenentzündung so geschwächt, daß Winterverwendung im Osten nicht in Frage kommt. Bewertung: Durchschnitt. Empfehlung: selbständige Leitung großer Stellungs-Bauvorhaben." Am 20. März 1944 erhielt er folgende Beurteilung von Generalleutnant Alfred Gause, Chef des Generalstabes der Heeresgruppe B, "Persönlichkeit mit viel Initiative und Schwung. Überzeugter Nationalsozialist. Vor dem Feinde bewährt. Besitzt ausgezeichnete Fachkenntnisse auf allen Gebieten des Pionierdienstes. Geht auf Anregungen ein und treibt die ihm übertragenen Aufgaben tatkräftig vorwärts. Geistig und körperlich gut veranlagt. Ein Absinken seiner körperlichen Leistungsfähigkeit nach Leistenbruchoperation mit folgender Lungenentzündung (vergleiche Beurteilung vom 15.8.1943 durch Oberkommando der Heeresgruppe Mitte) ist nicht in Erscheinung getreten." Dazu ergänzte am 20. März 1944 Generalfeldmarschall Erwin Rommel, der OB der Heeresgruppe B: "Einverstanden. Hat sich als General der Pioniere der Heeresgruppe B sehr gut bewährt." Am 22. Juli 1944 wurde ihm das Deutsche Kreuz in Silber verliehen. Nach der Landung in der Normandie wurde er am 28. Juli 1944 mit der Wahrnehung der Geschäfte als Höherer Pionier-Kommandeur z.b.V. XI beauftragt, was aber nicht wirksam wurde. Er wohnte jetzt in der Dietrich-Eckart-Straße 7 in Berchtesgaden. Am 4. September 1944 erhielt er folgende Berteilung von Generalleutnant Dr. Hans Speidel, Chef des Generalstabes der Heeresgruppe B, "Bei der pioniertechnischen Vorbereitung der Abwehr der Invasion hat er sich besonders bewährt. Praktische Vorschläge und ständiges Vorwärtstreiben der Minenherstellung unter Leitung der Heeresgruppe sind sein Verdienst, die durch Verleihung des Deutschen Kreuzes in Silber anerkannt wurden." Dazu ergänzte am 26. September 1944 Generalfeldmarschall Erwin Rommel, der OB der Heeresgruppe B: "Hat sich als General der Pioniere der Heeresgruppe B sowohl an der Vorbereitung der Abwehr der Invasion als auch während der Schlacht in der Normandie sehr gut bewährt." Am 5. Januar 1945 wurde er zum Chef der Inspektion der Pioniere und Eisenbahnpioniere (In 5) im Allgemeinen Heeresamt (AHA) beim Inspekteur der Pioniere und Festungen im AHA ernannt. Am 5. Januar 1945 erhielt er folgende Beurteilung von Generalfeldmarschall Walter Model, OB der Heeresgruppe B: "Generalleutnant Meise hat sich in der mehr als einjährigen Tätigkeit bei der Heeresgruppe als ein klar denkender, äusserst diensteifriger General der Pioniere mit besonders hohen pioniertechnischen Fachkenntnissen erwiesen. Er hat sowohl bei Vorbereitung der Abwehr als auch während der Absetzbewegungen in Belgien und Nordfrankreich und bei der Vorbereitung der Winterschlacht 44/45 der Heeresgruppe wertvolle Dienste geleistet. Halte diesen körperlich wie geistig sehr gut veranlagten General für geeignet, die höchsten Stellen auszufüllen, die ihm die Ausnutzung seines hohen pioniertechnischen Wissens und Könnens ermöglichen." Dazu ergänzte am 14. Januar 1945 Generalfeldmarschall Gerd von Rundstedt, OB West: "Einverstanden." Nach dem Ende des 2. Weltkrieges wurde er am 1. Juni 1945 durch die Besatzungstruppen verhaftet. Er verblieb bis zum 25. Juli 1945 in Kriegsgefangenschaft.
Literatur und Quellen:
Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10851 Ple-Sac
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 23. Dezember 1895, 37.
Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 1.
Dezember 1897, 38. Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern
mit dem Stand vom 11. April 1900, 39. Auflage, München
Militär-Handbuch des
Königreichs Bayern mit dem Stand vom 28. Oktober 1901, 40. Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 16. April 1903, 41.
Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom
15. Mai 1905, 42. Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern
mit dem Stand vom 10. April 1907, 43. Auflage, München
Militär-Handbuch des
Königreichs Bayern mit dem Stand vom 8. Juni 1909, 44. Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 1. Juni 1911, 45.
Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 6. Februar 1913, 46.
Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom
16. Mai 1914, 47. Auflage, München
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin,
Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin,
Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin,
Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin,
Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin,
Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin,
Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin,
Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin,
Mittler und Sohn 1930
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1931, Berlin,
Mittler und Sohn 1931
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1932, Berlin,
Mittler und Sohn 1932
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. Mai 1933
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. April 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 1. Oktober 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 15. Oktober 1935
Stellenbesetzung Wehrmacht 6. Oktober 1936
Stellenbesetzung des Heeres mit Stand vom 12. Oktober 1937
Stellenbesetzung des Heeres 1938
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte,
Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad
Nauheim, Podzun 1953
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955
Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres und die Sanitätsoffiziere im
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Horst Scheibert: Die Träger des Deutschen Kreuzes in Gold und Silber, 2
Bände, Verlag Podzun-Pallas, 1983 und 1990
NARA T-78 R-890
Pers 6/746