Höring, Ernst Otto Heinrich

 

* 29. März 1883, Neresheim

† 30. April 1935, am Schneeberg bei Wunsiedel im Fichtelgebirge (verunglückt)

 

 

Heinrich Höring war der drittälteste Sohn vom Geheimen Hofrat Dr. Emil Höring und dessen Ehefrau Charlotte Friederike Eugenie, geborene Bürger. Er trat am 29. Juni 1901 als Fahnenjunker in die Württembergische Armee ein. Er kam dabei zum 2. Württembergisches Feldartillerie-Regiment Nr. 29 "Prinz-Regent Luitpold von Bayern" in Ludwigsberg. In diesem wurde er am 27. Januar 1902 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 18. Oktober 1902 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 19. Oktober 1901 datiert. Als solcher wurde er jetzt die ersten Jahre als Batterieoffizier in der 1. Batterie seines Regiments eingesetzt. 1905 gehörte er in gleicher Funktion zur 6. Batterie seines Regiments in Ludwigsburg. 1906 gehörte er als Batterieoffizier zur 5. Batterie seines Regiments in Ludwigsburg. Ab 1907 gehörte er für mehrere Jahre wieder in gleicher Funktion zur 6. Batterie vom 2. Württembergisches Feldartillerie-Regiment Nr. 29 "Prinz-Regent Luitpold von Bayern"  in Ludwigsburg. Am 1. Oktober 1910 wurde er für seine Generalstabsausbildung zur Kriegsakademie nach Berlin kommandiert. Am 18. Oktober 1910 wurde er dort zum Oberleutnant befördert. Im Juli 1913 kehrte er als solcher wieder zu seinem Regiment zurück. Am 1. Oktober 1913 wurde er zum Großen Generalstab nach Berlin kommandiert. Als Oberleutnant gehörte er 1913 zum 2. Württembergisches Feldartillerie-Regiment „Prinzregent Luitpold von Bayern“ Nr. 29. Von diesem wurde er dann am 22. März 1914 zum Großen Generalstab nach Berlin kommandiert. Im Ersten Weltkrieg wurde er in verschiedenen Stabs- und Generalstabsstellungen verwendet. Bereits am 8. Oktober 1914 wurde er zum Hauptmann befördert. Er wurde bei den Kämpfen in Italien bei der 12. Infanteriedivision als 1. Generalstabsoffizier (Ia) engesetzt. Am 16. Februar 1917 starb sein Vater. Zum Ende des Krieges war er als Ausbilder beim Genralstabslehrgang Sedan im Einsatz. Im Ersten Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Außerdem wurden ihm im 1. Weltkrieg neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen noch einige Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er im Jahr 1919 in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dabei wurde er ab dem 1. Oktober 1919 beim Generalstab vom Wehrkreiskommando V eingesetzt. Dort wurde er auch noch bei der Bildung des 200.000 Mann Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 weiterhin eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann in den Stab vom Artillerieführer V versetzt. Am 1. Oktober 1921 wurde er als Batteriechef zum 5. Artillerie-Regiment versetzt. Am 1. April 1923 wurde er zum Major befördert. An diesem Tag wurde er auch zur Infanterieschule nach München versetzt. Am 6. September 1923 wurde sein Sohn Fritz Otto Höring geboren. Am 1. Oktober 1923 wurde er zum Stab der 2. Division der Reichswehr nach Stettin versetzt. Ab dem Frühjahr 1925 gehörte er dann zum Generalstab der 2. Division der Reichswehr in Stettin. Dort wurde er dann die nächsten Jahre eingesetzt. Auch bei der Zusammenlegung des Generalstabes mit dem Stab 1927 blieb er weiter bei diesem im Einsatz. Am 22. November 1927 wurde seine Tochter Johanna Höring in Stettin geboren. Er lebte damals im 2. Stock der Derfflingerstraße 5 in Stettin. Am 1. Februar 1929 wurde er beim Stab der 2. Division der Reichswehr zum Oberstleutnant befördert. Am 1. März 1929 wurde er als solcher als Nachfolger von Oberstleutnant Paul Hielscher zum Kommandeur der II. (Sächs.) Abteilung vom 4. Artillerie-Regiment in Bautzen ernannt. Am 1. Dezember 1930 wurde er als Nachfolger von Oberst Johannes Blaskowitz zum Chef des Stabes der 5. Division der Reichswehr in Stuttgart ernannt. Am 19. September 1931 wurde sein Sohn Heinz Höring geboren. Als Chef des Stabes wurde er am 1. Oktober 1931 zum Oberst befördert. Am 1. April 1934 wurde er zum Generalmajor befördert. Seine Position als Chef des Stabes der 5. Division der Reichswehr gab er am 30. September 1934 an Oberst Richard Ruoff ab. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. Oktober 1934 zum neuen Artillerieführer III ernannt. Dabei handelte es sich um eine Tarnbezeichnung für einen neuen Divisionsstab. Am 30. April 1935 ist Generalmajor Heinrich Höring mit seiner Frau und der jüngsten Tochter auf einem Flug von Stuttgart nach Breslau unterwegs. Das Reiseflugzeug D-UNYH wurde durch die Besatzung aus dem Fluglehrer Sacht und den Flugschülern Heinrich und Deichmann geflogen. Die Maschine ist am Nachmittag bei einem Flugzeugunglück am Schneeberg im Fichtelgebirge abgestürzt. Mit ihm starben auch seine Frau Toni Höring und seine Tochter Hanna Höring und der ebenfalls als Fluggast an Bord befindliche Oberleutnant der Luftwaffe Walter Braun aus Ludwigsburg. Am 7. Mai 1935 wurde alle Personen auf dem Pragfriedhof Stuttgart beigesetzt, die Trauerrede hielt der Heeresoberpfarrer Schieber. Die Trauerparade wurde von Generalmajor Arthur Schwarznecker, dem Inspekteur der Wehrersatzinspektion Stuttgart, befehligt. Unter den Trauergästen befanden sich der Chef der Heeresleitung, General der Artillerie Werner Freiherr von Fritsch, Reichsstatthalter und Gauleiter Murr, der Befehlshaber im Wehrkreiskommando VIII, Generalleutnant von Kleist, der Befehlshaber im Wehrkreiskommando V, Generalleutnant Hermann Geyer, als Vertreter des Luftfahrtministers Göring und des Staatsekretärs Ehrhard Milch, der Befehlshaber im Luftkreis V, Generalleutnant Karl Eberth, der Chef des Heeres-Personalamtes, Generalmajor Viktor von Schwedler, der Regierungsvizepräsident von Oppeln von Klitzing, SA-Obergruppenführer von Jagow, SA-Gruppenführer Ludin und ferner zahlreiche General der alten Armee. Kränze wurden ferner auch noch von Oberst Richard Ruoff im Auftrag des Chefs des Truppenamtes und von Generalleutnant Ludwig Beck als Vertreter des deutschen Generalstabes. Seine hochbetagte Mutter starb am 10. September 1936 im Alter von 84 Jahren. Sein Sohn Fritz Otto Höring ist am 30. September 1942 als SS-Untersturmführer in Priplatino am Ilmensee gefallen.

Sein ältester Bruder war Felix Ferdinand Heinrich Höring, geboren am 10. Oktober 1880, wählte die medizinische Laufbahn beim Militär. Er trat bereits am 1. Januar 1899 als Einjährig Freiwilliger beim Infanterie-Regiment Nr. 125 ein und wurde an der Kaiser-Wilhelm-Akademie für das militärärztliche Bildungswesen ausgebildet und erreichte am 15. Februar 1903 den Abschluss als Unterarzt. Am 6. Oktber 1904 wurde er zum Assitenzarzt befördert und am 27.Januar 1907 zum Oberarzt befördert. Kurz vor dem 1. Weltkrieg war er als Stabsarzt bei der Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika im Einsatz. Dort geriet er 1918 auch in englische Kriegsgefangenschaft. Er nahm nach dem Krieg als Oberstabsarzt seinen Abschied. Danach war er 1925 als Gesandschaftsarzt in Teheran tätig. Am 31. Juli 1925 heiratete er die über vierzehn Jahre jüngere Gertrud Anna Elfriede Weber, Tochter vom Vollstreckungssekretär Gustav Weber, in Berlin. Sein Bruder Felix starb als Medizinalrat am 24. Februar 1947. Der zweitälteste Bruder war Ferdinand Gottlob Wilhelm Höring geboren am 4. Dezember 1881. Er starb am 28. Februar 1961 als Regierungsbaurat. Sein jüngerer Bruder Karl Emil Eugen Otto Höring wurde am 1. Oktober 1890 in Weinsberg geboren. Dieser ist bereits am 10. Dezember 1892 in Weinsberg verstorben.