Standort Oppeln

Flugplatz Oppeln

 

Oppeln liegt in Oberschlesien an der Oder, heute im Süden Polens. Nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg wurde aufgrund der Beschlüsse des Friedensvertrags von Versailles eine Volksabstimmung in Oberschlesien durchgeführt, um die politische Zugehörigkeit des Gebiets zu bestimmen. Bei der Volksabstimmung am 20. März 1921 stimmten 20.816 Wahlberechtigte (94,7 % der abgegebenen Stimmen) für einen Verbleib beim Deutschen Reich, 1.098 für Polen (5,0 %). Ungültig waren 70 Stimmen (0,3 %). Die Wahlbeteiligung betrug 95,9 %. Im Vergleich hierzu stimmten in Stadt und Landkreis Oppeln zusammengenommen 24,0 % für Polen. Bis zur Abtretung Ostoberschlesiens an Polen im Jahre 1922 gehörte auch das Oberschlesische Industrierevier (die heutige Woiwodschaft Schlesien) rund um Katowice zum Oppelner Regierungsbezirk. Die Stadt mit ihrer überwiegend katholischen Bevölkerung wurde zur Hochburg der Zentrumspartei. Bei den letzten freien Reichstagswahlen am 6. November 1932 erhielt das Zentrum in Oppeln 35,9 % der Stimmen und lag damit deutlich vor der NSDAP (26,8 %). Es folgte die KPD (16,8 %) und die SPD (9,1 %). Zwischen 1928 und 1931 wurde das am Ostrówek befindliche Piastenschloss abgerissen und durch das neue Regierungsgebäude ersetzt. Erhalten blieb lediglich der Piastenturm. 1936 wurden die Dörfer Szczepanowice und Półwieś eingemeindet. Bei der „Reichskristallnacht“ am 9. November 1938 wurde die Synagoge an der Hafenstraße (heute ul. Piastwoska) zerstört und abgerissen. Ebenfalls wurden jüdische Geschäfte zerstört und Juden schikaniert und vertrieben.
Oppeln war bereits seit 1744 Garnisonsstadt. Damals wurden Teile des Kürassier-Regiments von Holtzendorff (Nr. 9) in der Stadt stationiert. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Oppeln 1922 wieder Garnisonsstadt. Teile des 7. (Preuß) Infanterie-Regiments wurden in der Stadt stationiert. Im Dezember 1934 wurde der Artillerieführer III in Oppeln aufgestellt, die getarnte Bezeichnung für den Stab der 8. Infanterie-Division. Im Oktober 1935 erfolgte die Aufstellung des Stabes, des II. BAtaillons sowie der 13. und 14. Kompanie des Infanterie-Regiments 28. 1936 folgten die Ergänzungs-Bataillone 41 und 42 sowie Teile des Artillerie-Regiments 8 sowie weitere Divisionstruppenteile der 8. Infanterie-Division. In der Stadt gab es zudem ein Wehrbezirks-Kommando, ein Wehrmeldeamt, ein Wehrmachtfürsorge- und Versorgungsamt, eine feste Funkstelle, ein Heeresnebenzeugamt und eine Sanitätsstaffel. Im November 1938 wurde das Artillerie-Regiment 116 in Oppeln errichtet, dazu der Stab der 5. Panzer-Division mit dem Schützen-Regiment 14. Nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges und dem Auszug der aktiven Truppenteile wurden in Oppeln mehrere Ersatztruppenteile stationiert.
 Im Jahr 1944 des Zweiten Weltkriegs erklärte man Oppeln zur Festung. Stadtkommandant war Oberst Friedrich-Albrecht Graf von Pfeil. Das Kriegsgeschehen erreichte Oppeln vier Monate vor Kriegsende. Anfang 1945 wurde ein Teil der deutschen Bevölkerung mit Zügen in das vermeintlich sichere Breslau gebracht. Man versuchte vergeblich, die Stadt zu befestigen, doch es fehlte an Material und Arbeitskräften. Auch Oberst Graf von Pfeil sah, dass es sinnlos war, die Stadt zu verteidigen, und ließ die letzten verbliebenen Truppen aus der Stadt schaffen. Beim Rückzug wurden alle Brücken im Stadtgebiet gesprengt. Graf von Pfeil selbst erschoss sich am 23. Januar 1945, nachdem der Kommandeur der Heeresgruppe Mitte, Generaloberst Ferdinand Schörner, ihm wegen fehlender Panzersperren mit Degradierung gedroht hatte. Am 23./24. Januar 1945 nahm die Rote Armee die Stadtteile östlich der Oder ein. Erst am 15. März 1945 eroberten Einheiten der 1. Ukrainischen Front der Roten Armee das restliche Stadtgebiet. Am 24. März 1945 wurde die Stadt von der Sowjetunion gemäß der Jalta-Konferenz der Verwaltung der Volksrepublik Polen unterstellt. Die Stadt zählte an dem Tag nur noch 170 Einwohner; etwa 60 % der Stadt waren zerstört.
Die umliegenden Zementfabriken in Oppeln wurden im Krieg ebenfalls stark zerstört. Die Zementfabrik Odra beispielsweise verlor ihren gesamten Maschinenpark. Als erstes Werk konnte die Zementfabrik Groschowitz ihren Betrieb wieder aufnehmen. 1947 folgte das Zementwerk Königlich Neudorf/Bolko. Das Zementwerk Odra nahm seinen Betrieb erst 1951 wieder auf. Bereits im April 1945 begann die Zuwanderung polnischer Migranten, die später zum Teil im Zuge der Zwangsumsiedlung von Polen aus den ehemaligen polnischen Ostgebieten 1944–1946 vertrieben worden waren. Gleichzeitig kehrten nach dem Ende der Kampfhandlungen Tausende der deutschen Einwohner der Stadt in ihre Häuser zurück, soweit sie nicht zerstört waren. Die provisorische Regierung Polens, das sogenannte Lubliner Komitee, soll bereits im Juli 1944 in einem Geheimtreffen mit sowjetischen Führungskräften den Wunsch vorgetragen haben, fast ganz Schlesien, nämlich das gesamte Gebiet östlich von Oder und Lausitzer Neiße, zu annektieren und Polen zuzuschlagen. In den Jahren 1945/46 wurden die Deutschen von der örtlichen polnischen Verwaltungsbehörde vertrieben oder in Arbeitslager der Umgebung deportiert, u. a. nach Lamsdorf. Die polnische Verwaltung entfernte systematisch die Spuren der deutschen Vergangenheit: Straßen- und Unternehmensnamen wurden durch polnische ersetzt, der Bestand vieler Bibliotheken verbrannt. Der öffentliche Gebrauch der deutschen Sprache war verboten; in den Schulen wurde bis zur politischen Wende von 1989 kein Deutsch gelehrt.

 

Fronttruppenteile

8. Infanterie-Division

Infanterie-Regiment 7, Stab, 1. u. 2. Kompanie

Infanterie-Regiment 28, Stab, 13., 14. Kompanie

II./Infanterie-Regiment 28

E./Infanterie-Regiment 28

5. Panzer-Division Oppeln

Stab/Schützen-Regiment 14

I./Schützen-Regiment 14

II./Schützen-Regiment 14

Artillerie-Regiment 8, Stab

II./Artillerie-Regiment 8

III./Artillerie-Regiment 8

Stab/Artillerie-Regiment (motorisiert)116

I./Artillerie-Regiment (motorisiert)116

II./Artillerie-Regiment (motorisiert)116

Nachrichten-Abteilung 8

Nachrichten-Abteilung 77

Sanitäts-Abteilung 8

Standort-Kompanie Oppeln

Panzer-Grenadier-Regiment 14

Panzer-Aufklärungs-Abteilung 5

Landesschützen-Bataillon 398

Landesschützen-Bataillon 427

Flakgruppe 30

Luftgau-Nachrichten-Regiment 8, Stab

I. / Luftgau-Nachrichten-Regiment 8

III. / Luftgau-Nachrichten-Regiment 8

SS-Polizei-Division

Polizei-Landesschüzten-Bataillon Oppeln

 

Ersatztruppenteile

Ergänzungs-Bataillon 41

Ergänzungs-Bataillon 42

Sanitäts-Staffel

Ausbildungs-Leiter 1

Ausbildungs-Leiter 2

Heeresfachschule (V.W.)

Heeresfachschule (V.)

Schützen-Ersatz-Bataillon 13

Grenadier-Ersatz-Bataillon 183

Infanterie-Ersatz-Bataillon 372

Ersatz-Kompanie Oppeln

Infanterie-Panzer-Jäger-Ersatz-Kompanie 213

Infanterie-Geschütz-Ersatz-Kompanie 252

Infanterie-Nachrichten-Ersatz-Kompanie 252

Ersatz-u. Ausbildungs-Bataillon 8

Panzer-Jäger-Ersatz-Abteilung 8

Artillerie-Ersatz-Regiment (motorisiert)116

Artillerie-Ersatz-u. Ausbildungs-Abteilung 54

schwere Artillerie-Ersatz-Abteilung (motorisiert)54

Artillerie-Ersatz-Abteilung 116

Artillerie-Ersatz-Abteilung (motorisiert) I/213

Reserve-Artillerie-Abteilung II/213

Stab/Artillerie-Ersatz-Abteilung 221

Festungs-Stamm-Artillerie-Abteilung 3121

Nachrichten-Ersatz-Abteilung 28

 

Kommandobehörden / Dienststellen

Kommandantur

Kommandantur der Befestigungen bei Oppeln

Artillerie-Kommandeur 8

Festungs-Inspektion IV

Festungs-Pionier-Stab 16

Schutzbereichsamt

Heeres-Dienststelle 3

Sperrdienstgruppe

Landwehr-Kommandeur

Transport-Kommandantur

Wehrersatz-Inspektion (WK VIII. Zuständig für die Wehrbezirke (Wehrbezirkskommandos) Oppeln, Neisse, Neustadt (Oberschl.), Cosel. Gleiwitz, Beuthen, Kreuzburg, Troppau und Freudenthal.)

Wehrbezirks-Kommando (WK VIII, Wehrersatzbezirk Oppeln. Zuständig für die Wehrmeldebezirke (Wehrmeldeämter) Oppeln und Falkenberg (Oberschl.)

Wehrmeldeamt (WK VIII, Wehrbezirk Oppeln. Zuständig für den Stadtkreis und den Landkreis Oppeln.)

Wehrmachtfürsorge- und Versorgungsamt

Wehrmachtfürsorgeoffizier

Gericht der 8. Division

Kath.Standortpfarramt

Kath.Standortpfarrer

Heeres-Standort-Verwaltung

Heeres-Verpflegungs-Hauptamt

Heeres-Bauamt

O.K. (I) 743

Festungs-Kommandant Oppeln

Grenzschutz-Abschnitt-Kommando 3

Kampfkommandant Oppeln

Fluko

 

Einrichtungen

feste Funkstelle

Standortfunkstelle

Heeres-Nebenzeugamt m.H.R.Ma.