344. Infanterie-Division
Kampfgruppe "Walther"
Kampfgruppe "Goltzsch"

 

1. Einsatz und Unterstellung:

Die 344. Infanterie-Division wurde am 25. September 1942 durch den Wehrkreis V in Südwest-Frankreich aufgestellt. Die Einheit wurde dabei als bodenständige Division gebildet. Das Offizierskorps und der größere Teil des Unterführerkorps besaßen Kampferfahrung von anderen Kriegsschauplätzen und wurden entweder nach Genesung oder von einer Heimatverwendung zur Division versetzt. Die Truppe setzte sich aus meist älteren, schlecht ausgebildeten Soldaten zusammen. Die Nachschub- und Versorgungstruppen waren nur schwach ausgebildet und auf ortsfeste Anlagen angewiesen. Die Division wurde zum Küstenschutz im Raum Bordeaux eingesetzt. Im Januar 1944 wurde sie von Südwestfrankreich nach Nordfrankreich verlegt und unter dem LXVII. Armeekorps zum Küstenschutz nördlich der Sommemündung im Abschnitt Berck (einschließlich) bis Mitte der Sommemündung eingesetzt. Rechter Nachbar war die 49. Infanterie-Division, linker Nachbar die 348. Infanterie-Division. Auftrag der Division war die Verteidigung der Küste im befohlenen Abschnitt und Ausbau der Küstenverteidigung. Zur Verstärkung des bis Juni 1944 höchstens zu 50% der Planung erfüllten festungsmässigen Ausbaues mussten in den Stützpunktgruppen feldmäßige Stellungen ausgebaut werden und zwischen den festungsmäßigen Stützpunkten an der Küste und in der Tiefe Feldstellungen angelegt werden, was besonders in dem Dünengelände einen erheblichen Aufwand an Arbeit erforderte. Für nur 1/3 der an der Küste eingesetzten Kampftruppe waren festungsmäßige Anlagen vorhanden. Zusätzlich waren Stellungen gegen einen gelandeten Feind von der Landseite her zu errichten. Diese waren komplett neu zu erkunden und auszubauen. Gegen Luftlandungen waren im Hinterland zusätzlich Luftlandehindernisse (Rommelspargel) anzulegen. Unmittelbar am Ufer waren im Wasser Vorstrandsperren und Unterwasserhindernisse anzulegen, ebenso Minenfelder. Zur Bildung einer beweglichen Reserve musste eine behelfsmäßige Beweglichmachung der Division durchgeführt werden. Und schlußendlich musste die Ausbildung der Truppe vorangetrieben werden.
Am 6. Juni 1944 begann die alliierte Invasion in der Normandie. Die 344. Infanterie-Division verblieb zur Abwehr einer erwarteten zweiten Landung in ihren Stellungen. Am 4. August 1944 erhielt die Panzerjäger-Abteilung 344 den Befehl, an die Invasionsfront zu verlegen. Am 5. August 1944 wurde die Abteilung abtransportiert. Am gleichen Tag wurde das Herausziehen der Division aus dem Küsteneinsatz und die Verlegung in den Raum nördlich Rouen befohlen. Die Kampfteile der Division sollten im Eisenbahntransport, die (mot) Teile und Versorgungsdienste im Landmarsch verlegt werden. Die Ablösung der Division erfolgte im nördlichen Abschnitt durch die 49. Infanterie-Division, im südlichen Abschnitt durch die 348. Infanterie-Division. Die Verlegung der Division begann am 6. August. Aufgrund von Streckenzerstörungen und laufender Luftangriffe wurden die Transporte vollkommen zerrissen. In der Zeit vom 10. - 14. August trafen die Landmarschteile der Division im Versammlungsraum ein. Bis zum 14. August trafen lediglich 11 von 22 Transportzüge im Raum Rouen - Serquex - Beauvais - Amiens ein und hatten anschließend noch 2 - 4 Tagesmärsche zurückzulegen, ehe sie Rouen erreichen. Trotz der völlig auseinandergerissenen Division, deren Landmarschteile bis 12. August im Raum St. Pierre - Barentin, nordwestlich Rouen, versammelt waren, befahl das Panzer-AOK 5 die sofortige Verlegung aller eingetroffenen Teile in den Raum Bernay. Bei Rouen setzten die eingetroffenen Teile der Division mittels Fähren über die Seine. Noch vor dem Eintreffen aller Divisionsteile wurden die bereits eingetroffenen Teile in den Abschnitt Laigle (ausschließlich) - Verneuil (einschl.) verlegt, um einen hier drohenden feindlichen Durchbruch zu verhindern. Die Division verfügte am 16. August im Raum Bernay über Teile des II. / Grenadier-Regiment 855, das III. / Grenadier-Regiment 855 und eine Batterie des Artillerie-Regiments 344. Der Marsch dieser Teile in den neuen Einsatzraum wurde durch Bombenangriffe auf Straßenknoten sowie starke Kolonnenbewegungen erheblich verzögert. Erst in den Morgenstunden wurde der Einsatzraum erreicht. Der Divisionsstab zog in Le Hamelet unter. Zusätzlich wurde dem Divisionsstab die Kampfgruppe Wahl (Kampfgruppe mit Panzern und motorisierter Infanterie) und Teile einer Werfer-Brigade unterstellt. Bei der Breite des Divisionsabschnitts von rund 15 km wurde eine stützpunktartige Besetzung befohlen, wobei die Masse der Kampfgruppe Wahl zunächst im Raum Verneuil und ostwärts gleichzeitig zum Schutz der gefährdeten linken Flanke eingesetzt wurde. Am 19. August konnte eine feindliche Bereitstellung bei Les Orgerien durch die unterstellten Werfer-Batterien und die divisionseigene Artillerie-Batterie zerschlagen. Im Anschluß daran blieb es im Divisionsabschnitt relativ ruhig. Am 21. August wurde die linke Flanke der Division bei Verneuil angegriffen. Am Abend des 21. August trafen Teile der Panzerjäger-Abteilung 334, die beim Einsatz in der Gegend Falaise bereits erhebliche Verluste erlitten hatte, in Breteuil ein. Das im Anmarsch befindliche Feldersatz-Bataillon 334 wurde wegen der Bedrohung des wichtigen Straßenknotenpunktes Conches dorthin dirigiert und eingesetzt. Der Angriff auf die linke Flanke der Division machte es notwendig, dass die vordere Linie von ostwärts Leigle hinter dem Morte - Iton - Abschnitt bis Breteuil (einschl.) zurückgedrängt wurde. Verneuil ging dabei verloren. Am 22. August wurde die linke Flanke der Division und die der links neben ihr liegenden 17. Luftwaffen-Feld-Division mehrfach durchbrochen. Der Feind stieß, Breteuil zunächst ostwärts umgehend, in Richtung Conches vor. Nachmittags wurde Breteuil im Norden, Süden und Osten von feindlichen Kräften angegriffen und musste geräumt werden. Die vordere Linie wurde zunächst auf den Waldrand nordwestlich Breteuil zurück genommen und verlief westlich bis Rugles. Eine Verbindung zur 331. Infanterie-Division war nicht gegeben. Der Divisionsgefechtsstand verlegte nach St. Marthe, 5 km westlich Conches. Zur Abwehr des weiter auf Conches vorstoßenden Feindes hatte die Division keine ausreichenden Kräfte mehr. Am 23. August gelang es der Division bis zum Morgengrauen nicht, eine geschlossene Abwehrfront aufzubauen und die Verteidigung von Conches zu verstärken. Conches ging noch am Vormittag verloren. Durch den Verlust von Conches wurde die Division zersprengt. In den Nachmittagsstunden des 23. August wurde das eben eingetroffene III. (Kos.) Bataillon des Grenadier-Regiments 854 zwischen Tilleul und Berville durch einen feindlichen Vorstoß zerschlagen. Die Division entschloß sich dazu, sich aus der drohenden Umklammerung zu lösen, sich abzusetzen, um über Neubourg zurückgehend, sich am Waldrand zwischen Harcourt und Le Neubourg erneut zur Abwehr einzurichten. Dazu sollten die inzwischen neu eingetroffenen Teile der Division (ein Bataillon und zwei Batterien) aus dem Raum St. Meslain - du Bosc und St. Nicolas du Bosc zur Verstärkung herangeführt. Am Morgen des 24. August trafen die zersplitterten Teile der Division im Raum Neuville du Bosc ein. Hier erhielt die Division vom LXXXI. Armeekorps den Befehl, alle kampfkräftigen Teile der Division zusammenzufassen und an die 331. Infanterie-Division anzugeben. Anschließend sollte der Divisionsstab mit den nicht eingesetzten Teilen der Division die Seine nach Osten überqueren und nördlich Rouen sammeln. Daraufhin bildete die Division die Kampfgruppe "Martin", bestehend aus dem I. / GR 855, den Resten des GR 854, dem Füsilier-Bataillon 344, der I. / AR 344 und den Resten des Pi.Btl. 344. Die Kampfgruppe wurde zunächst im Abschnitt Südwestrand des Waldes zwischen Villes sur Neubourg und Harcourt eingesetzt mit dem Auftrag, ein Vorgehen des Feindes nach Nordosten zu verhindern. Mittags wurde die Kampfgruppe dann der 331. Infanterie-Division unterstellt, wo sie sich in den folgenden Rückzugskämpfen bewährt hat.
Am 24. August 1944 erhielten die erreichbaren Restteile der Division den Befehl, an die Seine zurück zu gehen und nach Übersetzen im Raum Barentin zu sammeln. Der Divisionsstab selbst verlegte nach St. Pierre nordwestlich von Rouen und am 27. August nach Le Mesnil ostwärts von Barentin. Am 29. August hatte der Feind den Südteil von Rouen genommen. Die Division verlegte daraufhin nach Mathonville. Vom 30. August bis 3. September ging die Division über Hesdin nach Hondeghem, nördlich Hazebrouck zurück. Weiterhin sammelte die Division Versprengte. Am 4. September erreichten die Restteile der Division Lembeke, 15 km nördlich von Gent. Der Divisionsstab wurde anschließend Übersetzstab beim AOK 15 mit dem Auftrag, das reibungslose Übersetzen über die Schelde an den Übersetzstellen Breskens und Terneuzen zu organisieren. Es kam darauf an, unter Ausschaltung von Versorgungs- und Nachschubeinheiten möglichst viele kampfkräftige Verbände von Breskens nach Vlissingen und von Terneuzen nach Hansweert und Hodekenskerke überzusetzen. Am 9. September wurde die Übersetzstelle Terneuzen und die dazu erforderliche Organisation vom Stab der 17. Luftwaffen-Feld-Division übernommen. Der Stab der 344. Infanterie-Division blieb Übersetzstab an der Übersetzstelle Breskens - Vlissingen. Unter ständigen Luftangriffen wurde das Übersetzen der deutschen Truppen weiter fortgesetzt. In der Zeit vom 5. bis 23. September wurden über 82.000 Mann, 530 Geschütze, 6.400 Fahrzeuge aller Art, 4.000 Pferde und weiteres Material übergesetzt.
Nachdem zunächst vorgesehen war, die Restteile der 344. Infanterie-Division zu sammeln und dann zur Neuaufstellung der Division nach Dänemark zu verlegen, erhielt der Divisionsstab am 23. September den Befehl durch das AOK 15, die Waalstellung zwischen Dordrecht und Zaltbommel zu erkunden und für einen entsprechenden Ausbau zu sorgen. Die Division wurde dazu dem LXXXIX. Armeekorps unterstellt und nach Gorinchem verlegt. Die Restteile der Division wurden daraufhin zum Stellungsbau am Waal eingesetzt. Anfang Oktober verlegten die Restteile der Division in den Raum Linfort, wo die Division am 14. Oktober 1944 aufgelöst wurde. Teile des Divisionsstabes, der Nachrichten-Abteilung und der Versorgungsdienste wurden zur Aufstellung der Division z.b.V. 606 verwandt. Die Kampfteile der Gruppe "Martin" wurden nach Auflösung der 331. Infanterie-Division in die 346. Infanterie-Division eingegliedert.

Am 4. September 1944 erhielt das Fallschirm-AOK 1 den Auftrag, entlang des Albert-Kanals eine neue Widerstandslinie aufzubauen. Am 7. September gelang es britischen Einheiten, bei Beeringen einen Brückenkopf über den Albert-Kanal zu bilden. Gegen diesen Brückenkopf setzte das Fallschirm-AOK 1 das Fallschirmjäger-Regiment 6 sowie ein Fallschirmjäger-Regiment der Fallschirmjäger-Division Erdmann ein. Am 12. September stießen britische Truppen über Hechtel hinaus nach Norden und bildeten um die Straßenbrücke über den Haas-Schelde-Kanal westlich Heerpelt einen engen Brückenkopf. Gegen diesen Brückenkopf wurde ein weiteres Fallschirmjäger-Regiment der Fallschirmjäger-Division Erdmann angesetzt. Gleichzeitig erhielt das Fallschirmjäger-Regiment 6, das noch eine Riegelstellung nordwestlich Beverloo hielt, den Auftrag, über den Mas-Schelde-Kanal nach Norden auszuweichen und am 13. September gegen den Brückenkopf bei Heerpelt anzutreten. Zudem wurden Teile der 10. SS-Panzer-Division "Frundsberg" zugeführt. Zur Führung der am Brückenkopf Heerpelt eingesetzten Truppenteile wurde Oberst Walther, langjähriger Kommandeur des Fallschirmjäger-Regiments 3, bestimmt, der die Kampfgruppe "Walther" bildete. Bis zum 14. September trafen bei der Kampfgruppe ein:
- Fallschirmjäger-Regiment 6 (aufgrund der Kämpfe in der Normandie stark dezimiert)
- Sperrverband "Heinke" der 10. SS-Panzer-Division mit
    zwei SS-Panzergrenadier-Bataillone
    eine SS-Pionier-Kompanie
    eine SS-Aufklärungs-Kompanie
    SS-Panzerjäger-Abteilung 10
    ein Regimentsstab
- Luftwaffenbewährungs-Bataillon z.b.V. 6
Am 15. September 194 griff die Kampfgruppe den britischen Brückenkopf bei Heerpelt an, wurde aber abgewiesen. Auch die Wiederholung des Angriffs am 15. und 16. September brachte keinen Erfolg. Am 17. September gelang den britischen Einheiten der Ausbruch aus ihrem Brückenkopf und der Durchbruch durch die Stellungen der Kampfgruppe "Walther". Bis zum 21. September zog sich die Kampfgruppe daraufhin unter schweren Verlusten hinter den Zuid Wilhelms Vaart zurück. Am 21. September wurde die Gruppe dem LXXXVI. Armeekorps unterstellt. Nach dem Fall von Eindhoven erhielt die Kampfgruppe den Befehl, den Ort Veghel und die Kanalbrücke über den Zuid Willems Vaart bei Veghel in Besitz zu nehmen und zu halten. Die Kanalbrücke war zu sprengen. Hierzu wurden der Kampfgruppe zusätzlich unterstellt:
- Panzer-Brigade 107
- I. / Grenadier-Ersatz-Regiment 16
- eine Abteilung Artillerie-Regiment 180
- eine schwere Flak-Batterie
Die Einheiten der Gruppe Walther wurden schnellstmöglich aus dem bisherigen Raum herausgelöst und nach Gemert zugeführt. Am Morgen des 22. September griff die Kampfgruppe gegen Veghel an. Der Angriff fraß sich am Nachmittag vor dem Ortrand von Veghel fest. Am 23. September lag die Angriffsspitze unter laufenden Jagdbomberangriffen. Am frühen Nachmittag erfolgte eine Luftlandung zwischen Völkel und Erp sowie südlich der Straße Erp-Veghel. Gleichzeitig griff der Gegner mit Panzerunterstützung entlang der Straße Uden-Volkel-Boekel und südlich der Straße Uden-Veghel den rechten Flügel der Panzer-Brigade 107 an. Es gelang der Kampfgruppe, die Lage zu stabilisieren. Der Angriff auf Veghel wurde abgebrochen. Gegen 19 Uhr hatte die Kampfgruppe eine Widerstandslinie bezogen, die vom Nordrand Boekel über die As-Brücke entlang der Aa bis zum Kanal bei Beek reichte. Am 24. September entwickelte sich die LAge bedrohlich. Während der Gegner entlang der Straße Bockel-Gemert weiter Raum gewann und die eigene Linie auf die Aabrücke nordwestlich Gemert zurückgenommen werden musste, nahmen britische Einheiten im Rücken der Kampfgruppe "Walther" Deurne. Daraufhin baute die Kampfgruppe eine Widerstandslinie südlich von Bakel auf. In der Nacht auf den 25. September setzte sich die Kampfgruppe vom Gegner ab und zog sich auf einen Brückenkopf um Venlo zurück. Bereits am Abend des 25. September kam es zu ersten Kämpfen an der neuen HKL. Am 30. September wurde die HKL auf die Linie Vierlingsbeek - Overloon zurück genommen. Die Orte waren in den folgenden Tagen schwer umkämpft. (Front des Brückenkopfes).
Oberst Goltzsch hatte Anfang Oktober 1944 im rückwärtigen Gebiet der 15. Armee die Reste der an der Invasionsfront aufgeriebenen 344. Infanterie-Division übernommen. Die Reste bestanden aus dem Divisionsstab, der Nachrichten-Abteilung und Versorgungstruppen. Er führte diese Restteile in den Raum Venlo, von wo aus die zur Neuaufstellung der Division auf einen Truppenübungsplatz verlegt werden sollten. Als Oberst Goltzsch am 10. Oktober in Venlo eintraf, erhielt er den Befehl des Fallschirm-AOK 1, mit seinem Stab und den verwendungsfähigen Restteilen am 12. Oktober den Stab der Kampfgruppe Walther im Nordteil des Brückenkopfes Venlo abzulösen. Der Stab der Kampfgruppe Walther trat zur Reserve des Fallschirm-AOK 1 zurück. Die nun als Kampfgruppe "Goltzsch" bezeichnete Kampfgruppe gliederte sich an diesem Tag aus der SS-Kampfgruppe Roestel, der I. / Fallschirmjäger-Regiment 21, dem Fallschirmjäger-Bataillon Paul, dem Panzergrenadier-Bataillon 107 und der Panzer-Pionier-Kompanie 107. Als Reserve war die Panzergruppe 107 verfügbar. Die Ablösung der in der Gruppe Roestel zusmamen gefassten Teile der 10. SS-Panzer-Division durch das Fallschirm-Lehr-Regiment war für den 13. Oktober geplant. In der Zeit vom 13. bis 15. Oktober griffen starke britische Kräfte über Overloon und aus dem Raum westlich Kl. Dorp - Merselo auf Veenray an. Am 16. Oktober erfolgte die Umbenennung der Kampfgruppe in Kampfgruppe 344. Infanterie-Division. Vom 16. bis 19. Oktober kam es zu schweren Kämpfen um den Ort Venray. Der Ort musste am 18. Oktober aufgegeben werden, die Kampfgruppe errichtete eine neue Widerstandslinie vom Vierlingsbeek-Bahndamm von Holthees bis Oostrum-Brienshoek. Nachdem der feindliche Druck am 19. Oktober nachgelassen hatte, wurde die Kampfgruppe unter Belassung des Fallschirmjäger-Regiments 21, der Panzerbrigade 107 und der Artillerie im Abschnitt am 20. Oktober aus der Front gezogen und in einen neuen Abschnitt südwestlich von Venlo eingesetzt. Rechts blieb das Fallschirmjäger-Regiment 24, das bisher zur 7. Fallschirmjäger-Division gehört hatte, eingesetzt. Den linken Abschnitt übernahm bis zu 21. Oktober das Fallschirmjäger-Lehr-Regiment. An Artillerie standen zwei Flak-Abteilungen zur Verfügung. Die Widerstandslinie der Kampfgruppe verlief am Deurne-, Nederweert- und Neerderkanal. Am 27. Oktober trat das XXXVII. Armeekorps mit der 9. Panzer-Division und der 15. Panzergrenadier-Division zu einem begrenzten Angriff zur Störung des feindlichen Aufmarsches gegenüber der deutschen Maasfront an, den die Kampfgruppe durch die Sicherung der Angriffsflanke unterstützte. Die Operation war am 31. Oktober abgeschlossen und die Kampfgruppe ging wieder zur Verteidigung über. Bereits am 1. November setzten starke feindliche Gegenangriffe ein, durch welche die schwachen westlich des Deurne-Kanals belassenen deutschen Kräfte schwer bedrängt wurden. In der Nacht zum 2. November setzten sich die deutschen Kräfte unter Belassung kleinerer Brückenköpfe um Maijel und ostwärts Nederweert hinter den Deurne- und Noorderkanal ab. Diese Linie konnte in den nächsten Tagen gehalten werden. Am 7. November 1944 wurde die Kampfgruppe 344. Infanterie-Division in Division z.b.V. 606 umbenannt.

Bereits am 5. November 1944 wurde bei Aachen die in Aufstellung befindliche 91. Infanterie-Division in 344. Infanterie-Division umbenannt. Die Division wurde ab Ende Dezember 1944 an die Ostfront verlegt und im Raum Krakau - Oberschlesien gegen die Rote Armee eingesetzt. Die Division geriet bei den Kämpfen um Berlin in sowjetische Gefangenschaft.

 

1942

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Oktober in Aufstellung     Frankreich
November LXXX 1. Armee D Bordeaux (Lagekarte)

1943

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
1. Januar LXXX 1. Armee D Bordeaux

1944

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
1. Januar LXXX 1. Armee D Bordeaux
Februar LXVII 15. Armee D Kanalküste
Mai LXVII 15. Armee B Kanalküste (Lagekarte) (Lagekarte)
Ende Juli LXXXII 15. Armee B Kanalküste (Lagekarte)
16. August LXXXI 5. Panzerarmee B Normandie
28. August LXXIV 5. Panzerarmee B Normandie
September (Reste) LXVII 15. Armee B Niederlande
23. September LXXXIX 15. Armee B Niederlande (Lagekarte)

nach Wiederaufstellung

1944

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
November (Kgr.) LXXXVI 5. Panzerarmee B Aachen (Lagekarte)
Dezember LXXIV 7. Armee B Aachen (Lagekarte)

1945

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar - z.Vfg. A Krakau
Februar (Kgr.) Sieler 1. Panzerarmee Mitte Oppeln
März (Kgr.) XI 1. Panzerarmee Mitte Oberschlesien (Lagekarte)
April XXIV 1. Panzerarmee Mitte Oberschlesien

 

2. Divisionskommandeure:

27. September 1942 General der Infanterie Felix Schwalbe

30. September 1944 Generalmajor Rudolf Goltzsch

nach Wiederaufstellung

5. November 1944 Generalmajor Eugen König

16. Dezember 1944 Generalmajor Georg Koßmala

28. Februar 1945 Generalmajor Rolf Scherenberg (nicht wirksam)

15. März 1945 Generalleutnant Erwin Jollasse

 

3. Gliederung:

344. Infanterie-Division 1942:

Festungs-Infanterie-Regiment 854

Festungs-Infanterie-Regiment 855

Artillerie-Regiment 344

 

344. Infanterie-Division 1944:

Grenadier-Regiment 1057

Grenadier-Regiment 1058

Grenadier-Regiment 832

Artillerie-Regiment 344

Pionier-Bataillon 344

Feldersatz-Bataillon 344

Panzerjäger-Abteilung 344

Füsilier-Bataillon 344

Divisions-Nachrichten-Abteilung 344

Divisions-Nachschubführer 344

 

4. Literatur und Quellen:

Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 9. Die Landstreitkräfte 281 – 370, Biblio-Verlag, Bissendorf 1974

Generalleutnant Friedrich Sixt: Die Divisions- (Kampfgruppe) Walther September bis Oktober 1944, Teil 2: Die Kämpfe der Kampfgruppe Goltzsch (am 16. 10. in "Kampfgruppe 344. Infanterie-Division" umbenannt) im Maas-Brückenkopf Venlo vom 12.10. bis zum Ende November 1944, 1954

General der Infanterie Felix Schwalbe: Einsatz 344. Infanterie-Division Juli - Oktober 1944, Königstein 1954