LXXX. Armeekorps (80.)

1. Einsatz und Unterstellung:

Das Generalkommando LXXX. Armeekorps wurde am 27. Mai 1942 in Westfrankreich aufgestellt. Der Stab entstand dabei durch die Umbenennung des Befehlshabers der deutschen Truppen in Dänemark  Das Korps wurde zum Küstenschutz in Westfrankreich eingesetzt. Der Korpsabschnitt lag zwischen Nantes im Norden und südlich der Gironde-Mündung bei Montalivet im Süden. Anfang August 1944 wurde der Stellungsabschnitt durch das LXIV. Reserve-Armeekorps übernommen. Das Generalkommando des LXXX. Armeekorps wurde dem Militärbefehlshaber von Frankreich in Mittelfrankreich zugeführt, um die sog. "Kitzinger-Linie" aufzubauen. Ende August 1944 stand das Korps mit der Kampfgruppe Oehmichen im Abschnitt Launois (20 Kilometer nord-nordöstlich Rethel) - Vouziers, mit der Panzer-Lehr-Division und einem Regiment der 15. Panzergrenadier-Division im Abschnitt St. Juvin (20 Kilometer südlich von Vouziers) - Gegend Marre (nordwestlich von Verdun). In der Nacht auf den den 1. September kämpfte sich das Korps auf die Maas zwischen Sedan und Dun mit einem Brückenkopf bei Stenay zurück. Am 6. September durchstießen amerikanische Einheiten die deutsche Front an der Naht zwischen der 7. Armee und der 1. Armee bei Sedan. Die amerikanischen Einheiten erreichten den Raum nordwestlich und südwestlich von Florenville, so dass sich das Korps nach Westen zurückziehen musste. Am 8. September durchbrachen alliierte Verbände östlich von Florenville die HKL des Korps und stießen bis Rossignol vor. Am 10. September erreichten sie die Linie Stegen - Nedernadt - Fischbach (3 Kilometer südlich von Diekirch). Mitte September startete das Korps einen Gegenangriff zur Eindämmung des alliierten Einbruchs und konnte diesen eindämmen. Bis zum 22. September wurde die eigene HKL wieder hergestellt. Ende September stand das Korps an der Reichsgrenze östlich von Diekrich entlang der Our und der Sauer mit Brückenköpfen bei Echternach und Grevenmacher. In dieser Linie verblieb das Korps bis Februar 1945. Ende Februar / Anfang März 1945 waren Teile des Korps an den Kämpfen um Trier beteiligt. Am Oberrhein wurde das Korps dann im April 1945 vernichtet.

1942

1943

1944

1945

2. Kommandierende Generale:

General der Artillerie Curt Gallenkamp Aufstellung - 7. August 1944

General der Infanterie Dr. Franz Beyer 7. August 1944 - 28. April 1945

Chef des Generalstabes:

Oberst i.G. Adelbert von Wellenberg Aufstellung - Dezember 1943

Oberst i.G. Herbert Koestlin 10. Dezember 1943 - April 1945

1. Generalstabsoffizier (Ia):

Major i.G. Herbert Fiedler Aufstellung - August 1944

Major i.G. Mario Duic 10. August 1944 - April 1945

3. Gliederung:

22. Dezember 1942

7. Juli 1943

26. Dezember 1943

11. Mai 1944

15. Juli 1944

31. August 1944

16. September 1944

31. Dezember 1944

1. März 1945

12. April 1945

30. April 1945

4. Ersatz:

Für die Ersatzgestellung des Stabes war das Infanterie-Ersatz-Bataillon 478, später Grenadier-Ersatz-Bataillon 478, zuständig.

5. Literatur und Quellen:

Werner Haupt: Rückzug im Westen 1944 - Von der Invasion zur Ardennen-Offensive, Motorbuch-Verlag 1978

Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945. Band 6: Die Landstreitkräfte 71 -130. Biblio-Verlag 1979

Wingolf Scherer: Vergeblicher Widerstand: Das Ende der Heeresgruppe B zwischen Rhein, Ruhr und Sieg: Tod des Feldmarschalls Walter Model März - April 1945, Helios-Verlag 2007