5. Panzerarmee
Panzergruppe West
1. Einsatz und Unterstellung:
Die 5. Panzerarmee wurde am 8. Dezember 1942 in Afrika aufgestellt. Das Panzer-Armeekommando 5 entstand durch die Umgliederung des Generalkommandos LXXXX. Armeekorps. Das Panzer-AOK 5 hatte den Auftrag, in Tunesien einen Brückenkopf zu bilden, um die in Algerien und Marokko gelandeten alliierten Truppen von den großen Häfen Tunesiens Bizerta und Tunis fern zu halten und diese für die deutschen Nachschubtransporte offen zu halten. Es gelang, die beiden deutschen Hafenstädte zu sichern. Dadurch wurde die Voraussetzung geschaffen, dass die sich auf den Süden Tunesiens zurückziehende Panzerarmee Afrika weiter mit Nachschub versorgt werden konnte. Bis in den April 1943 verharrte die Front in Tunesien im Stellungskrieg. Am 20. April 1943 begann der Endkampf der Heeresgruppe Afrika in Tunesien. Am 12. Mai 1943 kapitulierten die Reste der 5. Panzerarmee in Afrika, und wurde zum 30. Juni 1943 offiziell aufgelöst.
Zum Schutz der Küstenlinie des Atlantikwalls in Nord-Frankreich und Belgien wurde am 24. Januar 1944 in Nordfrankreich die Panzergruppe West aus dem Stab des Generals der Panzertruppen West, General der Panzertruppe Leo Geyr von Schweppenburg, aufgestellt. Sie unterstand dem Oberbefehlshaber West. Nach der Landung der Alliierten in der Normandie am 6. Juni 1944 kämpfte die Panzergruppe West unter dem Befehl der Heeresgruppe B in der Schlacht um Caen. Am 5. August 1944 erfolgte die Umbenennung in 5. Panzerarmee, gefolgt von Rückzugskämpfen aus dem Kessel von Falaise. Im September folgte die zeitweilige Unterstellung unter die Heeresgruppe G und Kämpfe gegen die 3. US-Armee im Raum Lothringen. Am 16. Oktober 1944 wurde das AOK der 5. Panzerarmee aus der Front herausgelöst. Es übergab seinen Befehlsbereich an die 1. und 19. Armee und verlegte per Eisenbahn in den Raum Krefeld, wo es der Heeresgruppe B unterstellt wurde. In der im Dezember begonnenen Ardennenoffensive kämpfte sie im Mittelabschnitt der Front und sollte bis nach Antwerpen vorrücken. Nach dem Abbrechen der Ardennenoffensive ging die Armee auf den Westwall zurück. Von Ende Januar bis zum 10. Februar 1945 kämpfte die Armee an der Urft und der Roer und zog sich anschließend bis zum 7. März 1945 auf den Rhein zurück. Nachdem die Alliierten den Rhein überschritten hatten, wurde die 5. Panzerarmee im Ruhrkessel eingeschlossen. Am 17. April 1945 kapitulierte die Armee im Ruhrkessel.
1942
Datum | Heeresgruppe | Ort |
8. Dezember | OB Süd | Afrika |
1943
Datum | Heeresgruppe | Ort |
1. Januar | OB Süd | Afrika |
22. Februar | Afrika | Afrika |
nach Wiederaufstellung 1944:
1944
Datum | Heeresgruppe | Ort |
24. Januar | D | Westen |
15. Mai | D / OB West | Westen |
6. Juni | B | Westen |
10. September | G | Westen |
16. Oktober | B | Westen |
1945
Datum | Heeresgruppe | Ort |
1. Januar | B | Westen |
2. Oberbefehlshaber:
Generaloberst Hans-Jürgen von Arnim 3. Dezember 1942 - 9. März
General der Panzertruppen Gustav von Vaerst 9. März - Kapitulation
nach Wiederaufstellung 1944
General der Panzertruppen Leo Geyr von Schweppenburg Aufstellung -
General der Panzertruppen Heinrich Eberbach 5. August 1944 - 29. August 1944
Generaloberst der Waffen-SS Josef Dietrich 29. August 1944 - 10. September 1944
General der Panzertruppen Hasso von Manteuffel 10. September 1944 - 9. März 1945
Generaloberst Josef Harpe 9. März 1945 - Kapitulation
Chef des Generalstabes:
Oberst i.G. Heinz Pomtow Aufstellung - 20. Januar 1943
Oberst August-Viktor von Quast 20. Januar 1943 - 9. Mai 1943
nach Wiederaufstellung 1944
Generalmajor Sigismund-Helmut Ritter und Edler von Dawans Aufstellung - 10. Juni 1944
Generalleutnant Alfred Gause 10. Juni 1944 - 10. September 1944
Oberst i.G. Wolf von Kahlden 10. September 1944 - 5. November 1944
Generalmajor Carl Wagener 5. November 1944 - 20. Februar 1945
Oberst i.G. Walter Reinhard 20. Februar 1945 - 10. März 1945
Generalmajor Friedrich-Wilhelm von Mellenthin 10. März 1945 - 16. April 1945
1. Generalstabsoffizier (Ia):
Major i.G. Josef Moll 8. Dezember 1942 - 1. März 1943
Oberstleutnant i.G. Bogislav von Bonin 1. März 1943 - 7. Mai 1943
nach Wiederaufstellung 1944
Oberstleutnant i.G. Kluge (Juli 1944)
Major i.G. Ernst-August Freiherr von Rotberg 5. August 1944 - 20. Oktober 1944
Oberstleutnant i.G. Herbert Neckelmann 20. Oktober 1944 - Kapitulation
3. Gliederung:
a) Armeetruppen
b) unterstellte Einheiten
22. Dezember 1942
Armeekorps | Heerestruppen | Armeetruppen |
10. Panzer-Division Division General Göring |
unbekannt |
1. Januar 1943
Armeekorps | Heerestruppen | Armeetruppen |
10. Panzer-Division Division General Göring |
unbekannt |
12. Januar 1943
Armeekorps | Heerestruppen | Armeetruppen |
XXX. ital. AK ital. Inf. Div. "Superga" 10. Panzer-Division Division von Boich Grenadier-Regiment 47 |
schwere Panzer-Abteilung 501 Panzer-Abteilung 190 Panzer-Aufklärungs-Abteilung 190 |
Panzer-Armee-Nachrichten-Regiment 5
|
4. März 1943
Armeekorps | Heerestruppen | Armeetruppen |
10. Panzer-Division Division General Göring 1. Gebirgs-Division (itl.) "Superga" |
unbekannt |
1. Mai 1943
Armeekorps | Heerestruppen | Armeetruppen |
10. Panzer-Division Division General Göring |
unbekannt |
18. August 1944
Armeekorps | Heerestruppen | Armeetruppen |
XXXXVII. Panzerkorps |
Korück Pz.AOK. 5 |
22. September 1944
Armeekorps | Heerestruppen | Armeetruppen |
XXXXVII. Panzerkorps
Kampfgruppe von Claer |
Sperrverband "Wildsau" Brückenkolonne B 39 1. / Brückenkolonne B 403 1. / Brückenkolonne B 409 |
Korück Pz.AOK. 5 |
3. Oktober 1944
Armeekorps | Heerestruppen | Armeetruppen |
XXXXVII. Panzerkorps
Kampfgruppe von Claer |
Brückenkolonne B 39 1. / Brückenkolonne B 403 1. / Brückenkolonne B 409 |
Korück Pz.AOK. 5 Panzer-Armee-Nachrichten-Regiment 5 Armee-Kartenstelle 528 Feldgendarmerie-Abteilung 693 |
10. Oktober 1944
Armeekorps | Heerestruppen | Armeetruppen |
XXXXVII. Panzerkorps
Kampfgruppe von Claer |
Brückenkolonne B 39 1. / Brückenkolonne B 403 1. / Brückenkolonne B 409 |
Korück Pz.AOK. 5 Panzer-Armee-Nachrichten-Regiment 5 Armee-Kartenstelle 528 Feldgendarmerie-Abteilung 693 |
23. Oktober 1944
Armeekorps | Heerestruppen | Armeetruppen |
LXXXI. AK |
Artillerie-Regiments-Stab 756 Artillerie-Abteilung 634 II. / Artillerie-Regiment 68 II. / Artillerie-Regiment 766 I. / Artillerie-Regiment 766 schwere Artillerie-Abteilung 857 2. / Artillerie-Abteilung 731 Beobachtungs-Abteilung 63 Beobachtungs-Abteilung 14 Luftwaffen-Infanterie-Bataillon LXXXXII 1. / Brückenkolonne 655 |
Korück Pz.AOK. 5 Panzer-Armee-Nachrichten-Regiment 5 Feldgendarmerie-Abteilung 693 |
19. Februar 1945
Armeekorps | Heerestruppen | Armeetruppen |
LXVI. Armeekorps |
Korück Pz.AOK. 5 Panzer-Armee-Nachrichten-Regiment 5 Feldgendarmerie-Abteilung 693 |
4. Literatur und Quellen:
Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im
Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 2. Die Landstreitkräfte 1–5. 2. Auflage.
Biblio-Verlag, Bissendorf 1973
Die geheimen Tagesberichte der deutschen Wehrmachtführung im Zweiten Weltkrieg
1939-1945. Die gegenseitige Lageunterrichtung der Wehrmacht-, Heeres- und
Luftwaffenführung über alle Haupt- und Nebenkriegsschauplätze: Lage West (OKW-Kriegsschauplätze
Nord, West, Italien, Balkan), Lage Ost (OKH) und Luftlage Reich. Aus den Akten
des Bundesarchiv/Militärarchiv, Freiburg/Br. Herausgegeben mit Unterstützung des
Arbeitskreises für Wehrforschung von Kurt Mehner.
Hasso von Manteuffel. Panzerkampf im Zweiten Weltkrieg. Lebenserinnerungen.
Schulz, J.: Brückenkopf Tunis. Das Deutsche Afrika-Korps in Tunesien
NARA-Bestände Signatur T 313 R 416, T 313 R 417, T 313 R 418
Bodo Zimmermann: Geschichte des "Oberbefehlshaber West", Teil 1 - 3, Manuskript