Olbrich, Dr. Ing. Herbert

 

* 11. September 1895, Breslau

† 10. September 1942, südwestlich Kilsjahr bei Mosdock (gefallen)

 

Herbert Olbrich trat kurz nach Beginn des 1. Weltkrieges am 30. August 1914 als Fahnenjunker in das Königlich Preußische Heer ein. Beim Lothringisches Fußartillerie-Regiment Nr. 16 wurde er am 26. April 1915 zum Leutnant befördert. Danach wurde er dann etwa zwei Jahre bei der 3. Batterie vom Lothringisches Fußartillerie-Regiment Nr. 16 als Batterieoffizier und Beobachtungsoffizier eingesetzt. Ab 1917 wurde er dann bei verschiedenen anderen Regimentern der Fußartillerie eingesetzt. Im 1. Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Außerdem wurde ihm auch beide Eisernen Kreuze verliehen. Nach dem Krieg wurde er als Leutnant in das Reichsheer übernommen. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. September 1915 festgelegt. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er zum Reichswehr-Artillerie-Regiment 20. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er als Batterieoffizier in das 1. (Preuß.) Artillerie-Regiment übernommen. Ab dem 1. Oktober 1922 wurde er zum waffentechnischen Studium an die technische Hochschule Charlottenburg kommandiert. Spätestens ab dem Frühjahr 1924 wurde er dann als Batterieoffizier in der 2. Batterie vom 1. (Preuß.) Artillerie-Regiment in Insterburg verzeichnet. Im Frühjahr 1925 gehörte er dann zur 1. Batterie vom 1. (Preuß.) Artillerie-Regiment ebenfalls in Insterburg. Bei dieser wurde er im Sommer 1925 zum Oberleutnant befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. April 1925 festgelegt. Am 4. November 1926 heirtatete er Gustel Werz. Nur etwa eine Woche später erwarb er sein Diplom als Ingenieur. Er wurde trotzdem weiter bei der 1. Batterie vom 1. (Preuß.) Artillerie-Regiment verzeichnet. 1928/29 wurde er dann zur 1. Kompanie der 3. (Preuß.) Kraftfahr-Abteilung nach Berlin-Lankwitz versetzt. Ende April 1929 erwarb er seinen Doktortitel. Die Doktorarbeit entstand am Institut für Verbrennungskraftmaschinen Hannover der Technischen Hochschule Hannover. Sie trug den Titel "Beitrag zur Untersuchung über die Selbstzündung aliphatischer Kohlenwasserstoffe". Sie wurde noch im gleichen Jahr veröffentlicht. Am 1. März 1930 wurde er dann zum Hauptmann befördert. Als solcher wurde er dann am 1. November 1930 zum Chef der 2. Kompanie der 3. (Preuß.) Kraftfahr-Abteilung in Döberitz ernannt. Diese Position behielt er dann die nächsten Jahre. 1933 wurde er dann in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin versetzt. Dort wurde er dann als Referent im Heeres-Waffen-Amt eingesetzt. Dabei wurde er am 1. November 1935 zum Major befördert. Ab 1938 gehörte er dann zum Oberkommando des Heeres (OKH). Dort wurde er jetzt bei der Kraftfahr- und Motorisierungsabteilung (Wa Prüf 6) eingesetzt. Dort wurde er am 1. Juni 1938 auch zum Oberstleutnant befördert. Nach der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 wurde er dann beim Befehlshaber des Ersatzheeres eingesetzt. Dort wurde er jetzt weiter in der WaPrüf 6 verwendet. Zum 1. September 1940 wurde er dort zum Oberst befördert. Am 13. November 1940 wurde er dann zum Kommandeur vom Panzer-Regiment 5 ernannt. Mit diesem Regiment kam er dann im Frühling 1941 nach Afrika. Dort wurde er mit seinem Regiment bei der 5. leichte Division eingesetzt. Nach dem erfolglosen Versuch Tobruk zu nehmen, warf ihm Rommel vor, die Infanterie im Stich gelassen zu haben. Er hatte aber mit dem Rückmarschbefehl sein, von 36 auf 19 Panzer dezimiertes, Regiment lediglich vor der Vernichtung bewahrt. Ihm wurde aber die Zerschlagung des MG-Bataillon 8 angelastet. Am 30. April 1941 musste er sein Kommando, wie auch sein Vorgesetzter Generalmajor Johannes Streich, abgeben und wurde in die Führerreserve versetzt. Er verließ jetzt auch den afrikanischen Kriegsschauplatz. Am 26. Juli 1941 wurde er dann zum Kommandeur vom Panzer-Regiment 35 ernannt. Dieses führte er dann im Verband der 4. Panzer-Division Mittelabschnitt der Ostfront für etwas mehr als einen Monat. Ende August 1941 gab er sein Kommando über das Regiment bereits wieder ab. Er wurde dann erneut in die Führerreserve versetzt. Erst Anfang Juni 1942 erhielt er wieder ein neues Kommando. Er wurde jetzt zum Kommandeur vom Panzer-Regiment 4 ernannt. Mit diesem wurde er dann im Südabschnitt der Ostfront eingesetzt. Im Divisionsverband der 13. Panzer-Division führte er sein Regiment dann beim Angriff auf den Kaukasus. Am 10. September 1942 unterstützte er mit seinem Regiment die stark in Bedrängnis geratenen 111. Infanterie-Division und 370. Infanterie-Division im Bereich des LII. Armeekorps der 1. Panzerarmee unter der Heeresgruppe A. Dabei wurde sein mit einer Kanonenattrappe versehner Befehlspanzer südwestlich Kilsjahr bei Mosdock im Kaukasus von mehreren gegnerischen Pak's zusammengeschossen. Dabei ist er dann gefallen. Posthum wurde er am 1. Oktober 1942 mit dem Rangdienstalter vom 1. September 1942 zum Generalmajor befördert.