Kleffel, Philipp

 

* 9. Dezember 1887, Birkenfelde in Posen

† 10. Oktober 1964, Coburg

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Philipp Kleffel trat am 25. November 1905 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei in das 1. Pommersches Ulanen-Regiment „von Schmidt“ Nr. 4 in Thorn. Am 18. Mai 1907 wurde er in diesem zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 14. April 1907 datiert. Auch vor dem 1. Weltkrieg gehörte er noch zum 1. Pommersches Ulanen-Regiment „von Schmidt“ Nr. 4. Ab September 1914 wurde er als Regimentsadjutant eingesetzt. Am 24. Dezember 1914 folgte die Beförderung zum Oberleutnant und am 3. April 1916 die Verwendung als Adjutant bei der 41. Kavallerie-Brigade. Am 5. Oktober 1916 wurde er zum Rittmeister befördert. Als solcher wurde Kleffel im April 1917 in den Generalstab der Etappen-Inspektion V und im August 1917 zum Generalstab der 19. Infanterie-Division versetzt. Am 28. Juni 1918 folgte die Verwendung im Generalstab des XXXXI. Reservekorps. Im ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch weitere Auszeichnungen verliehen. Nach Kriegsende wurde er am 22. Februar 1919 zum Chef der 1. Freiwilligen-Schwadron Thorn ernannt. Am 11. Juli 1919 wurde er in den Generalstab des Armeeoberkommandos Grenzschutz Nord übernommen und am 9. Februar 1920 wurde er zum Adjutant der 1. Kavallerie-Brigade. Nach einem halben Jahr wurde er in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin versetzt. Dort wurde er als Eskadronchef beim berittenen Kommando eingesetzt. Am 18. August 1920 wurde er der 1. Kavallerie-Division zu Ausbildungszwecken zur Verfügung gestellt, wurde aber weiter zur Dienstleistung in das RWM nach Berlin kommandiert. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann in das 1. Preuß.) Reiter-Regiment versetzt. Von diesem wurde er weiter in das RWM kommandiert. Am 1. Oktober 1921 wurde er dann zum Stab vom 10. (Preußischen) Reiter-Regiment nach Züllichau versetzt. Am 1. Mai 1922 wurde er für die nächsten Jahre zum Chef der 2. Eskadron im Reiter-Regiment 4 in Perleberg ernannt. 1924/25 wurde er in den Generalstab vom Gruppenkommando 1 nach Berlin versetzt. Am 1. Oktober 1926 wurde er in das Reichswehrministerium nach Berlin versetzt. Dort wurde er dann die nächsten Jahre als 1. Generalstabsoffizier (Ia) im Stab der Inspektion der Kavallerie (In 3) eingesetzt. Dort wurde er am 1. Oktober 1929 zum Major befördert. Im Frühjahr 1931 und 1932 wurde er dann als Ia im Stab vom Infanterieführer III in Potsdam eingesetzt. Später wurde er als Ia im Stab der 2. Kavallerie-Division eingesetzt. Am 1. Dezember 1933 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Am 1. Oktober 1935 wurde er zum Oberst befördert. Am 1. April 1936 erhielt Oberst Kleffel sein erstes Kommando über ein Regiment, er wurde zum Kommandeur vom Reiter-Regiment 14 in Ludwigslust ernannt. Am 15. Februar 1938 wurde er zum Höherer Kavallerie-Offizier 4 in Hannover ernannt. Als solcher wurde er am 1. Juni 1939 zum Generalmajor befördert. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 wurde er am 26. August 1939 zum Chef des Generalstabes des Stellvertretende Generalkommando IX. Armeekorps und damit des Befehlshaber vom Wehrkreises XI in Hannover ernannt. Am 15. April 1940 wurde er zum Kommandeur der 1. Infanterie-Division ernannt, die er, mit einer Unterbrechung wegen Krankheit im Juli und August 1941, bis zum 16. Januar 1942 führte. In dieser Zeit wurde er am 1. Juni 1941 zum Generalleutnant ernannt. Im Anschluss an das Kommando bei der 1. Infanterie-Division wurde er am 19. Januar 1942 mit der Führung des Generalkommando L. Armeekorps beauftragt. Am 17. Februar 1942 wurde ihm das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 1. März 1942 folgte seine Beförderung zum General der Kavallerie. Damit wurde er zum Kommandierenden General des L. Armeekorps ernannt. Am 3. März 1942 gab er sein Kommando ab. Im Juli 1942 übernahm er wieder sein Kommando über das L. Armeekorps. Am 10. Mai 1943 wurde ihm für seine vorherige Tätigkeit das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Am 17. September 1943 wurde er dann in die Führer-Reserve des OKH versetzt. Am 15. Januar 1944 übernahm er in Vertretung als Kommandierender General das Stellvertretende Generalkommando IX. Armeekorps in Kassel, wodurch er auch zum Befehlshaber vom Wehrkreis IX wurde. Im Anschluss wurde er Mitte April 1944 wieder in die Führerreserve des OKH versetzt. Am 16. April 1944 wurde er zum Befehlshaber des Sonderstabes I im OKH ernannt. Am 20. Oktober 1944 übernahm er stellvertretend die Armee-Abteilung Grasser. Am 29. Oktober 1944 wurde er zum Oberbefehlshaber der Armee-Abteilung Kleffel ernannt. Am 21. November 1944 wurde er zum Kommandierenden General des XVI. Armeekorps in Holland ernannt. Am 16. Dezember 1944 wurde er zum Kommandierenden General des XXX. Armeekorps z.b.V. ernannt und am 20. März 1945 zugleich stellvertretender Führer der 25. Armee. Bei Kriegsende geriet er in britische Gefangenschaft, aus der er am 20. Oktober 1947 entlassen wurde.

 

Ritterkreuz (17. Februar 1942)