Wöllwarth, Ehrich

 

* 29. April 1872, Straßburg im Elsaß

† 1951, Döfflingen (Grafenau)

 

 

Erich Wöllwarth war der Sohn vom Georg Hermann Ernst Wilhelm Alexander von Wöllwarth und dessen Ehefrau Anna, geborene Megerlin. Seine Mutter starb am 11. April 1882. Sein Vater heiratete am 2. Oktober 1883 erneut. Er besuchte ab 1884 verschiedene Einrichtungen des Kadettenkorps. Er trat nach seiner Kadettenausbildung am 24. März 1890 als charakterisierter Portepeefähnrichs in das Württembergische Heer ein. Dabei wurde er zum 6. Württembergisches Infanterie-Regiment "König Wilhelm I" Nr. 124 überwiesen. Bei diesem wurde er 11. November 1890 zum Portepeefähnrich befördert. Am 7. September 1891 wude er zum Sekondeleutnant ernannt. Sein Patent wurde auf den 22. August 1891 datiert. Am 1. April 1894 wurde er zum Bataillonsadjutant ernannt. Diese Position behielt er bis zum 31. Mai 1898 inne. Am 2. August 1895 (standesamtlich) und 3. August 1895 (kirchlich) hat er die ein Jahr jüngere Ottilie Luise Moser von Filseck, Tochter von Eduard Ernst Ferdinand von Moser, in Ulm geheiratet. Durch die Umbenennung seines Dienstgrades wurde er am 1. Januar 1899 zum Leutnant ernannt. Am 20. Juni 1899 wurde seine Tochter Jenny Henriette Erika Wöllwarth in Weingarten geboren. Am 13. September 1899 wurde er zum Oberleutnant ohne Patent befördert. Am 1. Oktober 1899 wurde er für seine Generalstabsausbildung zur Kriegsakademie kommandiert. Am 27. Januar 1900 hat er sein Patent als Oberleutnant erhalten. Am 19. Juni 1902 wurde er auf sein Ansuchen von Beendigung seines im Juli 1902 ablaufenden Kommandos zur Kriegsakademie bis zum 30. September 1902 nach Preußen kommandiert und dort dem Eisenbahn-Regiment Nr. 3 überwiesen. Am 22. März 1903 wurde er vom 1. April 1903 für ein Jahr zur Dienstleistung beim Großen Generalstab kommandiert. Dies geschah unter Belassung bei diesem als aggregiert dem Generalstab der Armee überwiesen. Am 10. März 1904 wurde dieses Kommando um ein weiteres Jahr bis zum 15. März 1905 verlängert. Am 16. März 1905 wurde er zum überzähligen Hauptmann befördert. Als solcher wurde er für ein weiteres Jahr in der Kommandierung behufs Verwendung als aggregiert beim Generalstab der Armee belassen. Am 22. April 1905 wurde er in den Generalstab der Armee eingereiht. Am 11. September 1907 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1907, unter Enthebung von dem Kommando nach Preußen, als Kompaniechef zum Infanterie-Regiment "Kaiser Friedrich" Nr. 125 versetzt. Am 13. September 1908 wurde sein Sohn Hermann Wilhelm Wolf Ferdinand Heinrich Hellmuth Wöllwarth geboren. Vom 29. Juli 1909 bis zum 18. August 1909 wurde er für den V. Lehrkursus zur Infanterie-Schießschule kommandiert. Am 25. Februar 1910 hat er den Charakter als Major erhalten und wurde behufs Verwendung im großen Generalstab nach Preußen kommandiert. Am 13. September 1911 wurde er zum Major befördert. Am 1. April 1913 wurde er unter Enthebung von dem Kommando nach Preußen in den Generalstab der 1. Königlich Württembergischen 26. Division versetzt. Bei Beginn des 1. Weltkrieges gehörte er noch immer als Major und Generalstabsoffizier zum Stab der 26. Division. Seine Familie wohnte zu dieser Zeit in der 2. Etage der Bismarckstraße 79 in Stuttgart. Im Sommer 1915 gehörte er zum Generalstab vom XIII. Armeekorps. Ende des Jahres 1915 gehörte er als Chef des Generalstabes zum XXII. Reservekorps. Am 18. August 1916 wurde er zum Oberstleutnant befördert. 1917 gehörte er als solcher noch immer als Chef des Generalstabes zum XXII. Reservekorps. Ihm wurden im 1. Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen und dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern noch viele weitere Auszeichnungen verliehen. Nach dem 1. Weltkrieg wurde er als Oberstleutnant in das Reichsheer übernommen. Dabei wurde er zuerst als Chef des Stabes vom Wehrkreiskommando V in Stuttgart verwendet. Als solcher wurde er dann im 200.000 Mann-Übergangsheer am 18. Mai 1920 zum Oberst befördert. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er am 1. Oktober 1920 zum Chef des Stabes der 5. Division der Reichswehr in Stuttgart ernannt. Privat wohnte er zu dieser Zeit in der 2. Etage der Bismarckstraße 79 in Stuttgart und hatte die Telefonnummer 8751. Am 1. Mai 1921 gab er diesen Posten an Oberstleutnant Werner von Blomberg ab. Er wurde dafür zum 18. Reiter-Regiment versetzt und von dort dem Kommandeur der 5. Division der Reichswehr zur Verfügung gestellt. Am 15. Juni 1921 wurde er als Nachfolger von Oberst Friedrich Kumme zum Kommandeur vom 15. Infanterie-Regiment in Kassel ernannt. Am 4. Oktober 1922 (standesamtlich) und 5. Oktober 1922 (kirchlich) hat seine Tochter den drei Jahre älteren Leutnant Alfons Heinrich Lorenz Paul Scheuerpflug, Sohn vom Apothekenbesitzer Adolf Scheuerpflug, in Gießen geheiratet. Am 1. November 1922 gab er dieses Kommando an Oberst Karl von Stockhausen ab. Dafür wurde er an diesem Tag als Nachfolger von Oberstleutnant Freiherr von Hammerstein-Equord zum Chef des Generalstabes vom Gruppenkommando 2 in Kassel ernannt. Als solcher wurde er am 1. Februar 1923 zum Generalmajor befördert. Ende September 1924 wurde er durch Oberst Alfred von Vollard-Bockelberg abgelöst. Am 1. April 1925 wurde er als Nachfolger von Generalmajor Konrad Kraehe zum Infanterieführer V in Stuttgart ernannt. Damit wurde er dann gleichzeitig Landeskommandant von Württemberg. In dieser Funktion wurde er am 1. November 1925 zum Generalleutnant befördert. Am 1. Juni 1926 wurde er zum Kommandeur der 4. Division der Reichswehr ernannt. Damit wurde er dann auch gleichzeitig zum Befehlshaber im Wehrkreis IV. Am 31. Dezember 1928 gab er sein Kommando an Generalleutnant Edwin von Stülpnagel ab. Am 1. Januar 1929 wurde er aus dem aktiven Dienst verabschiedet. An diesem Tag wurden ihm auch die Charakter eines General der Infanterie verliehen.

Seine Frau starb am 13. April 1934 in Dresden. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 wurde er wieder reaktiviert. Am 20. Mai 1940 wurde er dann zum Kommandierenden General vom Stellvertretenden Generalkommando IV. Armeekorps in Dresden ernannt. Damit wurde er dann auch wieder zum Befehlshaber vom Wehrkreis IV. Privat wohnte er noch immer in der 2. Etage der Baumstraße 11 in Dresden mit der Telefonnummer 51231. Als solcher wurde er am 1. September 1940 zum General der Infanterie z.V. ernannt. Am 30. April 1942 gab er sein Kommando an General der Infanterie Walter Schroth ab. An diesem Tag wurde er endgültig aus der Wehrmacht verabschiedet. Am 12. Juni 1943 wurde ihm nachträglich das Deutsches Kreuz in Silber verliehen. Sein am 29. August 1866 in Ludwigsburg geborener Bruder Ernst Wilhelm Hermann Wöllwarth starb bereits am 29. November 1866. Sein am 29. November 1867 in Ludwigsburg geborener Bruder hieß Max Hermann Alexander Wöllwarth. Er hatte noch einen am 28. Juni 1884 geborenen Halbbruder Arthur Eugen Alexander. Sein Schwiegersohn, Generalleutnant Paul Scheuerpflug, kehrte nicht mehr aus dem Krieg zurück. Er selbst starb sechs Jahre nach Kriegsende.