Freiherr von Hammerstein-Equord, Gebhard Kurt Adolf Philipp

 

* 26. September 1878, Hinrichshagen

† 24. April 1943, Berlin-Dahlem

 

 

Kurt Freiherr von Hammerstein-Equord war der Sohn des Großherzoglich Mecklenburgischen Forstmeisters Heino Julius Freiherr von Hammerstein-Equord und dessen Ehefrau Adelheid Elisabeth Ida, geborene von Gustedt. Er trat nach seiner Kadettenausbildung am 15. März 1898 als Sekondeleutnant in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 3. Garde-Regiment zu Fuß. Durch die Umbenennung seines Dienstgrades wurde er am 1. Januar 1899 zum Leutnant ernannt. Am 17. August 1907 heiratete er Maria Cäcilie Thekla Friederike Freiin von Lüttwitz, Tochter vom Obersten und späteren General der Infanterie Walther Freiherr von Lüttwitz, in Karlsruhe. Ab dem 1. Oktober 1907 wurde er für fast 3 Jahre für seine Generalstabsausbildung zur Kriegsakademie kommandiert. Am 10. September 1908 wurde er dort zum Oberleutnant befördert. Am 7. September 1908 wurde seine älteste Tochter Maria Louise Cäcilie Freiin von Hammerstein-Equord in Berlin-Steglitz geboren. Am 13. Dezember 1909 wurde seine zweitälteste Tochter Maria Therese Freiin von Hammerstein-Equord in Berlin-Steglitz geboren. Im März 1913 wurde er in den großen Generalstab versetzt. Dort wurde er am 22. März 1913 zum Hauptmann befördert. Ab Herbst 1913 wurde er als Adjutant beim Oberquartiermeister im Großen Generalstab eingesetzt. Zu Beginn des 1. Weltkrieges wurde er als Kompaniechef der Infanterie zugeteilt. Am 11. November 1914 starb sein Vater in Neustrelitz. 1915 wurde er dann als Ia in den Generalstab des VIII. Reserve-Korps versetzt. In diesem wurde er am 18. August 1917 zum Major befördert. Am 14. Juni 1918 wurde sein Sohn Kunrat Walther Ekkhart Freiherr von Hammerstein-Equord in Berlin geboren. Im 1. Weltkrieg wurde er neben beiden Eisernen Kreuzen mit vielen anderen Orden ausgezeichnet. Nach dem ersten Weltkrieg wurde er anfangs in den Stab von Noske versetzt, der ihn mit der Bildung der Freikorps beauftragte. Im Jahr 1919 wurde er dann in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dort wurde er anfangs als Stabsoffizier beim Stab des Reichswehr-Gruppenkommando 1 in Berlin eingesetzt. Der Oberbefehlshaber war General Walther Freiherr von Lüttwitz, sein eigener Schwiegervater. Am 17. November 1919 wurde sein Sohn Paul Ludwig Philipp Alfred Freiherr von Hammerstein-Equord in Charlottenburg geboren. Im Sommer 1920 wurde er zur Vertretung vom Chef des Generalstabes zum Gruppenkommando 2 nach Kassel kommandiert. Am 1. August 1920 wurde er zum Chef des Generalstabes vom Gruppenkommando 2 in Kassel ernannt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres wurde er dann weiter als Chef des Stabes beim Gruppenkommando 2 in Kassel übernommen. Als solcher wurde er an diesem 1. Oktober 1920 auch zum Oberstleutnant befördert. Am 6. Juni 1921 wurde sein Sohn Franz Erdmann Freiherr von Hammerstein-Equord in Kassel geboren. Am 1. November 1922 wurde er für anderthalb Jahre zum Kommandeur des III. Bataillons vom 12. Infanterie-Regiment in Magdeburg ernannt. Am 11. Dezember 1923 wurde seine jüngstes Kind die Tochter Annamaria Hildur Freiin von Hammerstein-Equord geboren. Am 1. April 1924 wurde er dann als Nachfolger von Oberstleutnant Fedor von Bock zum Chef des Stabes der 3. Division der Reichswehr in Berlin ernannt. Diese Funktion übte er dann für viele Jahre aus. Als solcher wurde er dann am 1. Mai 1925 zum Oberst befördert. Am 3. März 1927 starb seine Mutter in Neustrelitz. Am 1. Februar 1929 wurde er dann immer noch als Chef des Stabes der 3. Division der Reichswehr zum Generalmajor befördert. 1929 wohnte er in der Hardenbergstraße 32 in Charlottenburg 2 und hatte die Telefonnummer C1 Steinplatz 6593. Am 30. Juni 1929 wurde er durch Oberstleutnant Ewald von Kleist abgelöst. Am 1. Juli 1929 wurde er dann zum Chef des Stabes vom Gruppenkommando 1 ebenfalls in Berlin ernannt. Am 1. Oktober 1929 wurde er in das Reichswehrministerium (RWM) versetzt. Dort wurde er als Nachfolger von Generalmajor Werner von Blomberg zum Chef vom Truppenamt (TA) ernannt. Am 1. November 1930 wurde er unter Überspringens des Generalleutnants zum General der Infanterie befördert. Gleichzeitig wurde er zum Chef der Heeresleitung (HL) ernannt. 1931 wohnte er in der Bendlerstraße 14 in Berlin W10 und hatte die Telefonnummer B1 Kurfürst 6178, die sich bald darauf zur B1 Kurfürst 8191 änderte. Am 4. März 1933 heiratete seine Tochter Maria Louise Freiin von Hammerstein-Equord den Rechtsanwalt Dr. jur. Mogens Hans Dietrich von Harbou und von der Hellen in Berlin. Am 31. Januar 1934 wurde er zum Generaloberst befördert. Am gleichen Tag wurde er auch verabschiedet. Gleichzeitig wurde ihm das Recht gestattet, die Uniform des Generalstabes des Heeres zu tragen.

Er wohnte damals in der Hüninger Straße 36 in Berlin-Zehlendorf. Seine dortige Telefonnummer war die G6 Breitenbach 4036. Er galt politisch als Anhänger der Sozialdemokratier und wurde auch als der 'Rote General' bezeichnet. 1938 wurde er als Oberbefehlshaber der 4. Armee vorgesehen. Nach der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg wurde er zur Verfügung des Heeres eingeteilt. Am 10. September 1939 wurde er dann unter gleichzeitiger Beförderung zum Generaloberst z.V. zum Oberbefehlshaber der Armee-Abteilung A am Westwall ernannt. Diese Position gab er bereits am 21. September 1939 wieder ab. Ein weiteres Kommando ist nicht bekannt. Privat wohnte er die letzten Jahre noch immer in der Breisacher Straße 19 in Berlin-Dahlem. Am 24. April 1943 ist er in Berlin gestorben. Als Todesursache wurde Krebs und Aspirationspneumonie angegeben. Er war der jüngere Bruder vom Generalleutnant Günther Freiherr von Hammerstein-Equord. Ein weiterer jüngerer Bruder war der am 29. Juli 1880 in Steinförder geborene Karl Heino Freiherr von Hammerstein-Equord. 1902 war er Einjährig Freiwilliger bei der Preußischen Armee. Er hatte am 2. Augus 1914 Anna Julia Riedesel Freiin zu Eisenbach in Potsdam geheiratet. Dieser starb als Forstmeister a.D. an seinem Geburtstag im Jahr 1956 an einem Schlaganfall in der eigenen Wohnung in Nentershausen. Der jüngere Bruder seiner Frau war der General der Panzertruppen Smilo Freiherr von Lüttwitz. Nach dem 20. Juli 1944 waren zwei seiner Söhne fahnenflüchtig und der Rest der Familie befand sich in Sippenhaft.