Ritter von Weber, Karl
* 23. August 1892, Geiselbach in Unterfranken bei Alzenau † 20. Juli 1941, Kriegslazarett Krasnyj |
Karl Weber war der Sohn des Holzfabrikbesitzers Edmund Weber und dessen Ehefrau Eleonore, geborene Franz. Nach dem Besuch eines humanistischen Gymnasiums trat er am 1. Oktober 1911 als Fahnenjunker in die Bayerische Armee ein. Er kam dabei in das Königlich Bayerisches 13. Infanterie-Regiment "Franz Joseph I., Kaiser von Österreich und Apostolischer König von Ungarn" ein, wo er am 27. Januar 1912 zum Fahnenjunker-Unteroffizier befördert wurde. Am 21. Mai 1912 (28) wurde er zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 25. Oktober 1913 (115) zum Leutnant befördert. Bei Beginn des Krieges ging er als Verpflegungsoffizier des II. Bataillons vom Königlich Bayerisches 13. Infanterie-Regiment „Franz Joseph I., Kaiser von Österreich und Apostolischer König von Ungarn“ an die Front. Mit seinem Regiment nahm Weber im August 1914 an den Grenzschlachten an der Westfront in den Vogesen und bei Lunarville teil. Von Mitte September 1914 bis Ende Juli 1915 wurde er bei den Kämpfen zwischen Maas und Mosel und St. Mihiel verwendet. Am 19. Oktober 1914 wurde ihm das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Am 24. März 1915 ist er an Influenza erkrankt. Am 27. Juli 1915 wurde er als Kompanieführer zum Rekrutendepot vom bayerisches III. Armeekorps versetzt. Vom 12. August 1915 bis zum 26. August 1915 war er wegen Tousillarabzeß und aktutem Darmkatarrh im Kriegslazarett Labry. Am 29. Oktober 1915 wurde er zum Regiment zurückversetzt. Dort wurde er am 1. November 1915 zur MG-Kompanie versetzt. Am 22. November 1915 wurde er mit Wirkung vom 4. Dezember 1915 wieder als Kompanieführer zum Rekrutendepot vom bayerisches III. Armeekorps kommandiert. Am 25. September 1916 wurde er als Bataillonsführer zum II. Bataillon vom Königlich Bayerisches 10. Infanterie-Regiment "König" kommandiert. Bereits am 27. September 1916 wurde er durch einen Streifschuß durch Infanteriegeschoß an der rechten Halsseite, ebenfalls durch einen Streifschuß durch Infanteriegeschoß am rechten Hoden und durch Granatsplitter am linken Gesäß in der Somme-Schlacht verwundet. Er wurde mit dem San-Auto ins Feldlazarett 6a vom IV. Armeekorps in Beugue. Am 27. und 28. September 1916 befand er sich im Kriegslazarett Cambrai in Behandlung. Danach folgten zwei Tage im Kriegslazarett Valenciannes. Vom 2. Oktober 1916 bis zum 13. Oktober 1916 wurde er im Reservelazarett städtisches Krankenhaus Crefeld behandelt. Danach wurde er in das Reservelazerett Aschaffenburg gebracht und dort in der Abteilung Königliches Schloß bis zum 10. Dezember 1916 behandelt. Vom 11. Dezember 1916 bis zum 14. Januar 1917 erhielt er einen Aufenthaltswechsel nach Aschaffenburg genehmigt. Danach wurde er mit Schonung zum I. Ersatz-Bataillon vom 13. Infanterie-Regiment entlassen. Bereits am 14. Dezember 1916 wurde sein Patent als Leutnant auf den 29. Oktober 1912 verbessert. Beim I. Ersatz-Bataillon seines Regiments wurde er der Genesenden-Kompanie zugeteilt. Dort wurde er am 17. Januar 1917 zum Oberleutnant befördert. Als solcher wurde er am 18. Januar 1917 zur Ersatz-MG-Kompanie 4 vom bayerisches III. Armeekorps kommandiert. Vom 13. März 1917 bis zum 4. April 1917 wurde er zum 51. MG-Lehrkurs auf den Truppenübungsplatz Hammelburg kommandiert. Am 15. März 1917 wurde er zur Ersatz-MG-Kompanie 4 vom bayerisches III. Armeekorps versetzt. Zu seinem Regiment kam er am 10. April 1917 wieder ins Feld zurück. Dort wurde er als Kompanieführer der 3. MG-Kompanie verwendet. Vom 1. Mai 1917 bis zum 10. Mai 1917 wurde er als MG-Offizier beim Regimentsstab verwendet. Zwischen dem 3. Juni 1917 und dem 22. Juni 1917 fand er sogar als stellvertretender Bataillonsführer des II. Bataillons seines eigenen Regiments Verwenung. Vom 26. Juni 1917 bis zum 19. Juli 1917 führte er die 2. MG-Kompanie seines Regiments, bevor er vom 19. Juli 1917 bis zum 28. Juli 1917 wieder als stellvertretender Bataillonsführer des II. Bataillons vom 13. Infanterie-Regiment "Franz Joseph I., Kaiser von Österreich und Apostolischer König von Ungarn" verwendet wurde. Ab dem 23. September 1917 wurde er wieder als Führer der 2. MG-Kompanie seines Regiments eingesetzt. Vom 11. Oktober 1917 bis zum 14. Oktober 1917 wurde er erneut als stellvertretender Bataillonsführer des II. Bataillons seines Regiments verwendet. Anschließend folgte seine Verwendung wieder als Führer der 2. MG-Kompanie seines Regiments. Während der Stellungskämpfe bei Artois 1918 wurde Weber zwei Mal verwundet. Für seine außergewöhnlichen militärischen Verdienste ("weil er in der Flandernschlacht in den Kämpfen nördlich Poelkapelle am 9. Oktober 1917 in rascher, richtiger Erfassung der Dringlichkeit der Lage unter schwierigsten Verhältnissen die Führung einer wankenden Kampftruppe an sich gerissen, mit vorbildlicher Tatkraft und hervorragender persönlicher Tapferkeit dem übermächtigen feindlichen Angriff halt geboten und damit der Durchführung des Gesamtwiderstandes wesentlich genützt hat") erhielt er am 9. Oktober 1917 das Ritterkreuz des Militär-Max-Joseph-Ordens und durfte sich aufgrund der damit verbundenen Erhebung in den persönlichen Adel ab diesem Zeitpunkt Ritter von Weber nennen. Am 5. Februar 1918 wurde er um 14:45 Uhr in Loos bei Lille durch deutsches nicht Krepiertes Flakgeschoß am rechten Bein schwer verwundet. Er wurde dem Feldlazarett 33 in Lille überwiesen. Er erlitt Streifschuss am rechten Oberschenkel und einen Steckschuß in der rechten Fußgelenksgegend. Am 25. Februar 1918 war er als Zugag im Reservelazarett Fürth, Abteilung Städtisches Krankenhaus. Am 18. März 1918 wurde er von diesem in das Reservelazarett Aschaffenburg (Städtisches Krankenhaus) verlegt. Ab dem 16. April 1918 wurde er als Nachrichtenoffizier beim Reserve-Infanterie-Regiment 23 eingesetzt. Vom 1. Juli 1918 ab wurde er als Ordonanz-Offizier beim Stab der 16. Reserve-Infanterie-Brigade verwendet. Am 31. Juli 1918 erhielt er einen Erholungsurlaub vom 2. August 1918 bis zum 15. August 1918 nach Aschaffenburg. Am 9. August 1918 hat er den Urlaub unterbrochen. Stattdessen folgte ein Kuraufenthalt in Bad Steben. Am 29. August 1918 wurde er mit der Führung der Ersatz-MG-Kompanie 6 beauftragt. Am 25. Septembr 1918 wurde er auf das Geschäftszimmer des Kommandeurs kommandiert. Am 27. September 1918 wurde er vom Truppenarzt für einen Monat g.v.H. (garnisonsverwendungsfähig Heimat) geschrieben. Am 7. Oktober 1918 wurde er mit dem Eisernen Kreuz 1. Klasse ausgezeichnet. Am 20. Januar 1919 wurde er noch in das Kgl. Bayer. 19. Infanterie-Regiment versetzt, wo er als Führer der 9. Kompanie fungierte, bevor er am 14. März 1919 als Gerichtsoffizier und Adjutant zum Garnisonskommando Erlangen versetzt wurde. Ab dem 25. April 1919 bis zum 19. Juli 1919 wurde er als Kompanieführer der 5. Kompanie vom 5. bayerisches Reichswehr-Infanterie-Regiment 47 verwendet. Er wurde dort am 5. Juni 1919 auch in das vorläufige Reichsheer übernommen. Ab dem 19. Juli 1919 wurde er als Zugführer in der MG-Kompanie des I. Bataillons vom Reichswehr-Infanterie-Regiment 47 verwendet. Auch bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 gehörte er noch zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 47 der Reichswehr-Brigade 24. Am 29. September 1920 wurde von Weber zum Stab der 7. Division der Reichswehr nach München kommandiert und später im 100.000 Mann-Heer der Reichswehr auch dahin versetzt. Am 1. Oktober 1921 wurde er zum Infanterie-Regiment 19 versetzt. Nach kurzer Zeit wurde er am 1. November 1921 zum Infanterie-Regiment 11 versetzt. Gleichzeitig wurde er an die technische Hochschule Berlin kommandiert. Seiner Beförderung zum Hauptmann folgte am 1. Februar 1923 (23). Etatmäßig gehörte er dabei zur 14. Kompanie des Ausbildungs-Bataillons vom 11. (Sächsisches) Infanterie-Regiment in Döbeln. Er wohnte in der Bahstraße 12 in Berlin-Friedenau. Am 20. Dezember 1924 heiratete er die fast vier Jahre jüngere Referentin Hildegard Maria Luise Clara van Semmern, Tochter des am 22. November 1911 in tatmäßig der Nervenklinik des Universitätsklinikums Halle verstorbenen Konteradmirals Christian August Ernst Alfred van Semmern, in Berlin-Wilmersdorf. Im Frühjahr 1925 und 1926 gehörte er zur 11. Kompanie vom 11. (Sächs.) Infanterie-Regiment in Leipzig. Es folgte am 13. Juli 1926 der Abschluss seines Studiums als Diplom-Ingenieur, die anschließende Rückkehr zum 11. (Sächs.) Infanterie-Regimen und am 24. August 1926 die Kommandierung ins Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin. Vom 1. April 1927 bis zum 1. März 1930 wurde diese Kommandierung durch die Übernahme der 4. (MG.) Kompanie vom 20. (Bayerisches) Infanterie-Regiment in Regensburg, als Chef und Nachfolger von Hauptmann Friedrich Siebert, unterbrochen. Am 1. April 1930 endete die Kommandierung ins RWM mit seiner Versetzung in das Heereswaffenamt (WaA) im RWM. Er gehörte dort zur Infanterieabteilung (Wa Prw 2), wo er am 1. April 1932 zum Major befördert wurde. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. April 1931 (5a) festgelegt. Seine Beförderung zum Oberstleutnant folgte zum 1. August 1934. Am 13. Mai 1935 wurde Ritter von Weber zum Kommandeur des II. Ausbildungs-Bataillons vom Infanterie-Regiment Regensburg ernannt. Am 9. Juli 1935 promovierte er zum Dr. Ing.. Bei der Enttarnung der Einheiten am 15. Oktober 1935 wurde sein Bataillon zum II. Bataillon vom Infanterie-Regiment 62 umbenannt und nach Landshut verlegt. Am 1. Juli 1937 wurde er zum Oberst befördert. Am 12. Oktober 1937 gab er sein Kommando in Landshut an Major Ludwig Streil ab. Daraufhin wurde er an diesem 12. Oktober 1937 zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 93 auf dem Truppenübungsplatz Altengrabow ernannt. Das Regiment sollte später an seinen endgültigen Standort in Stendal verlegt werden. Mit diesem Regiment nahm er am Polenfeldzug und am Westfeldzug teil. Am 16. Oktober 1940 wurde er zum Stab der 1. Schützen-Brigade kommandiert und am 1. November 1940 mit der Führung der 11. Schützen-Brigade betraut. Am 1. Dezember 1940 zum Generalmajor befördert, wurde er am gleichen Tag zum Kommandeur der 17. Schützen-Brigade ernannt. Diese führte er ab dem Sommerbeginn 1941 im Verband der 17. Panzer-Division im Ostfeldzug. Anfang Juli 1941 wurde er mit der Führung der 17. Panzer-Division beauftragt, wo er am 19. Juli 1941 bei den Kämpfen um Smolensk durch einen Granatsplitter schwer verwundet wurde. Am 20. Juli 1941 um 6:30 Uhr verstarb er an den Folgen der Verwundung am Hauptverbandsplatz Krasnyj, 5 Kilometer südwestlich von Smolensk. Er wurde danach auf dem Kirchhof nördlich der Kirche Krasnyj beerdigt.
Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG
109/10854 - Vae – Zwe
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 1. Juni 1911, 45.
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Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin,
Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin,
Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin,
Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin,
Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin,
Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin,
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Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin,
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Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin,
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Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1931, Berlin,
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Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1932, Berlin,
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Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. Mai 1933
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. April 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 1. Oktober 1934
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Stellenbesetzung Wehrmacht 6. Oktober 1936
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Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte,
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Nauheim, Podzun 1953
WolfWolfgang Keilig: Die Generale des Heeres und die Sanitätsoffiziere im
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