19. (Bayer.) Infanterie-Regiment
Infanterie-Regiment München
Infanterie-Regiment 19
Feldpostnummern ab der Mobilmachung: Die Einheiten wurden als Teile vom Infanterie-Regiment 19 in der Feldpostübersicht eingetragen. Anfang 1940 wurden die einzelnen Kompanien gestrichen und diese ab Mitte 1940 direkt beim jeweiligen Stab eingetragen. 1941 wurde die Kolonne zur 7. leichte Fahrkolonne der Infanterie-Divisions-Kolonne 7 umbenannt. Am 3. Februar 1944 wurden alle Einheiten zu Teilen vom Grenadier-Regiment 19 umbenannt.
Einheit | Feldpostnummer | Nummer ab Mitte 1940 |
Regimentsstab | 23977 | 23977 |
Stab I. Bataillon | 18051 | 18051 A |
1. Kompanie | 11033 | 18051 B |
2. Kompanie | 08233 | 18051 C |
3. Kompanie | 23976 | 18051 D |
4. Kompanie | 13781 | 18051 E |
Stab II. Bataillon | 23469 | 23469 A |
5. Kompanie | 11626 | 23469 B |
6. Kompanie | 10596 | 23469 C |
7. Kompanie | 22703 | 23469 D |
8. Kompanie | 01495 | 23469 E |
Stab III. Bataillon | 21648 | 21648 A |
9. Kompanie | 22702 | 21648 B |
10. Kompanie | 19739 | 21648 C |
11. Kompanie | 26307 | 21648 D |
12. Kompanie | 18344 | 21648 E |
13. Kompanie | 03466 | 03466 |
14. Kompanie | 23496 | 23496 |
Kolonne | 23975 | 23975 bis 1941 |
Mit freundlicher Genehmigung von: Kannapin, Norbert: Die deutsche Feldpostübersicht (3 Bd.), vollständiges Verzeichnis der Feldpostnummern, Biblio-Verlag (1980), ISBN-10: 3764811838
Das 19. (Bayer.) Infanterie-Regiment wurde bei der Bildung des
100.000 Mann-Heeres der Reichswehr am 1. Januar 1921 aus Verbänden der
ehemaligen königlich-bayrischen Armee im
Wehrkreis VII aufgestellt. Für die
Aufstellung wurden hauptsächlich Abgaben der Reichswehr-Schützen-Regimenter 41
und 42 verwendet. Garnisonsstadt des Regimentsstabes war
München, im
Wehrkreis VII. In der
gleichen Stadt waren auch das I. Bataillon
und die 13. (Minenwerfer) Kompanie vom Regiment stationiert. Das II. Bataillon
vom Regiment war in
Augsburg,
ebenfalls
Wehrkreis VII,
stationiert. Der Stab vom III. Bataillon war mit der 11. und 12. Kompanie vom
Regiment in
Kempten,
ebenfalls
Wehrkreis VII,
stationiert. Die 9. und die 10. Kompanie vom Regiment waren dagegen in
Lindau,
ebenfalls
Wehrkreis VII,
beheimatet. Das Ausbildungs-Bataillon
vom Regiment wurde in
Landshut,
ebenfalls
Wehrkreis VII,
stationiert. Mit der Aufstellung wurde das Regiment der
7. Division der
Reichswehr unterstellt. Taktisch unterstand das Regiment dem
Infanterieführer
VII. Noch Anfang der 20iger Jahre tauschten die 10. und die 11. Kompanie ihre
Nummer, wodurch dann in
Kempten der Stab
vom III. (Jäger) Bataillon mit der 10. und 12. Kompanie vom Regiment stationiert
waren. In
Lindau wurden
dafür die 9. und die 10. Kompanie vom Regiment stationiert.
Die Traditionsträgerschaft im Regiment war dann bis zur Erweiterung der
Reichswehr wie folgt
verteilt:
1. Kompanie: Kgl. Bayer. Infanterie-Leibregiment
2. Kompanie: Kgl. Bayer. Infanterie-Leibregiment
3. Kompanie: Kgl. Bayer. 1. Infanterie-Regiment "König"
4. Kompanie: Kgl. Bayer. 2. Infanterie-Regiment "Kronprinz"
5. Kompanie: Kgl. Bayer. 3. Infanterie-Regiment "Prinz Karl von Bayern"
6. Kompanie: Kgl. Bayer. 1. Infanterie-Regiment "König"
7. Kompanie: Kgl. Bayer. 3. Infanterie-Regiment "Prinz Karl von Bayern"
8. Kompanie: Kgl. Bayer. 1. Infanterie-Regiment "König"
9. Kompanie: Kgl. Bayer. 20. Infanterie-Regiment "Prinz Franz"
10. Kompanie: 1. Königlich Bayerisches Jägerbataillon „König“
11. Kompanie: Kgl. Bayer. 12. Infanterie-Regiment "Prinz Arnulf"
12. Kompanie: 1. Königlich Bayerisches Jägerbataillon „König“
13. Kompanie: Bayerische Minenwerfertruppe
14. Kompanie: Kgl. Bayer. 16. Infanterie-Regiment "Großherzog Ferdinand von
Toskana"
15. Kompanie: Kgl. Bayer. 2. Infanterie-Regiment "Kronprinz"
16. Kompanie: Kgl. Bayer. 2. Infanterie-Regiment "Kronprinz"
Ab dem 1. Dezember 1929 trug
General der Infanterie a.D.
Karl Ritter von Prager die Uniform des
Regiments mit den Generalabzeichen. Ab dem 1. Februar 1931 wurde auch
General der
Infanterie Adolf Ritter von Ruith die Berechtigung erteilt, die Uniform des Regiments
mit den Generalabzeichen zu tragen. Im gleichen Jahr wurde das III. Bataillon
vom Regiment
erstmals als (Gebirgs-Jäger) Bataillon bezeichnet. Bei der Erweiterung der Reichswehr
zur Wehrmacht wurde das Regiment zum 1. Oktober 1934 zum
Infanterie-Regiment München umbenannt. Dabei wurde das II. Bataillon vom
Regiment zum II. Bataillon vom Infanterie-Regiment Augsburg
umbenannt. Das III. Bataillon vom Regiment wurde zum
I.
Ausbildungs-Bataillon vom
Regiment umbenannt. Das
Ausbildungs-Bataillon vom
Regiment wurde dagegen zum
I.
Ausbildungs-Bataillon
vom Infanterie-Regiment 20
umbenannt. Als Ersatz wurde durch Abgaben vom eigenen Regiment ein neues II.
Bataillon vom Regiment ebenfalls in
München
aufgestellt. Gleichzeitig wurde auch ein neues III. Bataillon vom Regiment
ebenfalls durch Abgaben vom eigenen Regiment in
Freising, ebenfalls
Wehrkreis VII,
aufgestellt. Zum 1. Oktober 1934 wurde dann auch durch Abgaben vom eigenen
Regiment ein
II.
Ausbildungs-Bataillon vom
Regiment in Reichenhall, ebenfalls
Wehrkreis VII,
aufgestellt. Das Regiment wurde jetzt dem
Artillerieführer VII unterstellt. Bei der Enttarnung
der Verbände wurde das Regiment am 15. Oktober 1935
zum Infanterie-Regiment 19 umbenannt. Dabei wurde das II. Bataillon vom
Regiment zum II. Bataillon vom Infanterie-Regiment 61
umbenannt. Ebenfalls im Herbst 1935 wurde das
I.
Ausbildungs-Bataillon vom
Regiment zum I. Bataillon vom Gebirgsjäger-Regiment 99 umbenannt. Das
II.
Ausbildungs-Bataillon vom
Regiment wurde dagegen zum III. Bataillon vom
Gebirgsjäger-Regiment 100 umbenannt.
Als Ersatz wurde dafür durch Abgaben der Landespolizei ein neues II. Bataillon
vom Regiment ebenfalls in
München
aufgestellt. Das Regiment wurde jetzt der 7.
Infanterie-Division unterstellt. Am 6. Oktober 1936 wurde auch durch die
Umbenennung vom
Ergänzungs-Bataillon 40 ein
Ergänzungs-Bataillon vom
Infanterie-Regiment 19 ebenfalls in
Freising aufgestellt.
Im März 1938 nahm das Regiment am Einmarsch in Österreich teil und bezog
vorübergehend Unterkunft in Braunau, Tittmoning und Ried. Nach der Rückverlegung
in die Heimat marschierte das Regiment im Oktober 1938 ins Sudetenland ein.
Im August 1939 erfolgte die Verlegung vom Regiment in die Slowakei. Von der Slowakei nahm das Regiment am Polenfeldzug teil. Bei Cadca wurde die polnische Grenze überschritten, das Regiment fungierte als Divisionsreserve. Das Regiment wurde am 2. September 1939 an die Front vorgezogen und stürmte die Barania-Höhe. Bis zum Abend wurde die Bahnlinie bei Wegierska-Gorka erreicht. Bis zum 5. September 1939 konnte das Regiment bis Myslenice vorstoßen und am 14. September 1939 wurde der San bei Ostrow erreicht. Über Krokowiec, Jaworow, Szkio und Jonow wurde am 21. September 1939 Lemberg erreicht und genommen. Hier endete für das Regiment der Polenfeldzug und ab dem 12. Oktober 1939 erfolgte die Verlegung mit der Bahn in den Raum Mönchen-Gladbach. Ende Januar wurde in den Raum Tüddern-Geilenkirchen verlegt.
Am 10. Mai 1940 durchstieß das Regiment die Bunkerlinie am Jaliana-Kanal und überschritt mit den Spitzen bereits gegen 8 Uhr die Maas. Am Nachmittag wurde der Maas-Schelde-Kanal erreicht und bis zum Abend die dahinter liegende Bunkerlinie durchbrochen. Am 11. Mai 1940 konnte der Albert-Kanal erreicht, bis zum 14. Mai 1940 wurde die Dyle erreicht. Am 15. Mai 1940 griff das Regiment die Dyle-Stellung an und konnte bis zum Abend die Stadt Limal erobern und so einen Brückenkopf bilden. Am 16. Mai 1940 wurde der Brückenkopf erweitert und bis zum 17. Mai 1940 wurde die Sennette erreicht, bis zum 20. Mai 1940 die Schelde. Beim Versuch, die Schelde zu erreichen, hatte das Regiment schwere Verluste. Trotzdem konnte bei Pecq die Schelde überquert werden, es folgten schwere Kämpfe gegen die Briten entlang der Lys. Über Lomines wurde die deule im Sturm genommen. Bis zum 29. Mai 1940 wurde die Daladier endgültig durchbrochen, am 30. Mai begann der Angriff auf Lille. Nach der Kapitulation von Lille am 31. Mai 1940 wurde das Regiment nach Burgund verlegt. Im weiteren Verlauf des Frankreichfeldzuges war das Regiment mit der 7. Infanterie-Division Armeereserve und marschierte über St. Remy-Bar sur Aube und Baignec bis in den Raum Precy, wo es ab dem 23. Juni 1940 zur Ruhe kam. Am 1. Juli 1940 verlegte das Regiment in den Raum Lille-Roubaix, wo es sich auf die geplante Landung in England vorbereitete. Im November 1940 mussten der Regimentsstab und das III. Bataillon vom Regiment zur Aufstellung vom Stab und des I. Bataillons vom Infanterie-Regiment 204 der 97. leichte Infanterie-Division abgegeben werden. Beide Einheiten wurden aus dem Heimatwehrkreis sofort ersetzt.
Der Weg des Regiments im 1. Teil des Frankreichfeldzuges.
Quelle: Chronik der 7. Infanterie-Division München, Bruckmann
Am 8. April 1941 begann die Verlegung des Regiments in den Osten. 30 km ostwärts von Warschau bezog das Regiment Quartier. Anfang Juni schloß das Regiment in die Wälder westlich der Grenze zwischen Bug und Narew auf. Am 22. Juni 1941 hatte das Regiment schwere Bunkerkämpfe zu bestehen, die auch am nächsten Tag noch andauerten. Am 25. Juni 1941 wurde der Narew erreicht und die Brücke bei Strabla überschritten. Hier wurde ein Brückenkopf gebildet und am 26. Juni 1941 Zabludoe erreicht. Am 28. Juni 1941 hatte das Regiment schwere Waldkämpfe bei Sluczanka zu bestehen. Hier endete für das Regiment der Einsatz bei der Schlacht um Bialystok. Im Anschluss marschierte das Regiment über Minsk nach Osten. Am 2. Juli 1941 hatte das Regiment seinen ersten Rasttag. Weiter marschierte das Regiment auf der Straße Minsk - Moskau und drehte bei Borrisow nach Süden auf den Brückenkopf Mogilew ein. Am 20. Juli 1941 begann hier der Angriff auf den linken Abschnitt des Brückenkopfes. Bei diesen Angriffen hatte das Regiment schwersten Feindwiderstand zu brechen. Die schweren Kämpfe dauerten bis zum 26. Juli 1941 an. Im Anschluss an diese Kämpfe marschierte das Regiment weiter in Richtung Smolensk. Am 31. Juli 1941 wurde der Raum Mstislawe erreicht und die Straße Kritschew-Roslawl gesichert. Am 1. August 1941 begann der weitere Angriff nach Osten. Am 2. August 1941 wurde der Osster-Fluß erreicht. Das Regiment stieß bis zum 3. August bis Janowskaja und Nesnanj vor. Hier traf das Regiment ab dem 4. August 1941 russische Gegenangriffe. Bis zum 13. August 1941 gelang es dem Regiment im Verbund mit der 7. Infanterie-Division, den angreifenden Feind einzukesseln und zu vernichten. Weiter stieß das Regiment auf Roslawl vor und erreichte Ende August die Gegend um Cholm und griff hier in die Kämpfe im Jelnja-Bogen ein. Das Regiment wurde bei Kukujewa, Stragina und Ssolowenjka Leonowa eingesetzt, bis am 5. September 1941 der Jelnja-Bogen geräumt wurde. Das Regiment bezog neue Stellungen an der Strjana zwischen Arshawez und Charin, wo es ab dem 6. September 1941 russische Angriffe abzuwehren hatte. Die schweren Angriffe dauerten bis zum 13. September 1941 an, dann war die russische Offensivkraft verbraucht. Ab dem 2. Oktober 1941 stieß das Regiment dann wieder nach Osten vor. Am 11. Oktober 1941 wurde die Urga überschritten und weiter in Richtung Wereja weitermarschiert. Dabei durchkämmte das Regiment Wälder und sammelte Versprengte ein. Bei Stupina stieß das Regiment wieder auf Feind. Nördlich von Medyn wurde der äußere Festungsgürtel zum Schutz Moskaus durchstoßen und Jegorowskoje genommen. Am 14. Oktober 1941 begann der Angriff auf Wereja, das am 18. Oktober 1941 nach schweren Kämpfen genommen werden konnte. Im Anschluss hatte das Regiment schwere russische Gegenangriffe abzuwehren. Bis Ende Oktober wurde der Raum Moshaisk erreicht, wo eine vorübergehende Kampfpause eintrat. Am 11. November 1941 wurde nochmals nach Osten angegriffen, um günstige Verteidigungsstellungen zu gewinnen. Dabei konnte bis zum 21. November 1941 die Narwa-Seenenge erreicht werden. Hier ging das Regiment zur Verteidigung über.
Der Weg des Regiments in Rußland 1941.
Quelle: Chronik der 7. Infanterie-Division München, Bruckmann
Nach schweren russischen Angriffen wurde die Front in der Nacht vom 8./9. Januar 1942 zurückgenommen. Am 19. Januar wurde Jasewo erreicht und am 23. Januar 1942 zog das Regiment in die Gshatsk-Stellung ein. Hier begannen ab dem 3. Februar erneut die russischen Angriffe. Die Verluste des Regiments waren in diesem Winter so hoch, dass das II. Bataillon aufgelöst wurde. Das Regiment verblieb das ganze Jahr 1942 in der Gshatsk-Stellung. Dort wurde das Regiment am 15. Oktober 1942 zum Grenadier-Regiment 19 umbenannt.
Die Gshatsk-Stellung.
Quelle: Chronik der 7. Infanterie-Division München, Bruckmann
Für die Ersatzgestellung des Regiments war das Infanterie-Ersatz-Bataillon 19 zuständig.
Regimentskommandeure:
Oberst Friedrich Ritter von Haack Aufstellung - 31. Januar 1922
Generalmajor Adolf Ritter von Ruith 1. Februar 1922 - 31. Oktober 1923
Oberst Martin Ritter von Dittelberger 1. November 1923 - 31. Januar 1925
Oberst Karl Ritter von Prager 1. Februar 1925 - 31. Januar 1927
Oberst Hugo Ritter von Pflügel 1. Februar 1927 - 31. März 1928
Oberst Wilhelm Adam 1. April 1928 - 30. September 1929
Oberst Hans von Hößlin 1. Oktober 1929 - 31. Januar 1931
Oberst Max Schindler 1. Februar 1931 - 28. Februar 1933
Oberst Karl Graf 1. März 1933 - 31. Juli 1935
Oberst Kurt Himer 1. August 1935 - 30. April 1938
Oberst Hans Zorn 1. Mai 1938 - 26. August 1939
Oberst Karl Pflaum 26. August 1939 - 30. September 1941
Oberst Hermann Pürckhauer 1. Oktober 1941 - 15. Oktober 1942
Oberst Max Eggeling 15. Oktober 1942 - 31. Juli 1943
Oberst Max Reinwald 30. Juli 1943 - 25. Oktober 1944
Oberstleutnant Hugo Schimmel 26. Oktober 1944 - Ende