Strack, Heinrich Ernst Karl Willesford

 

* 13. September 1887, Leipzig

† 12. Oktober 1943, Schwarzach im Pongau

 

 

Heinrich Strack war der älteste Sohn vom Kaufmann Karl Georg Peter Ernst Strack und dessen Ehefrau Augusta Gisborne, geborene Willesford. Er selbst trat nach seiner Kadettenausbildung in der Kadettenanstalt in Naumburg an der Saale und der Haupt-Kadettenanstalt Groß Lichterfelde am 22. März 1906 in die Königlich Preußische Armee ein. Er wurde dabei als Leutnant ohne Patent von der Haupt-Kadettenanstalt in Lichterfelde zum 1. Ermländisches Infanterie-Regiment Nr. 150 nach Allenstein überwiesen. Anfangs wurde er dort als Kompanieoffizier in der 11. Kompanie des Regiments eingesetzt. Am 14. Juni 1906 hat er ein Patent als Leutnant vom 22. Juni 1906 (Tt) erhalten. Im Herbst des Jahres 1906 wurde er als Kompanieoffizier in die 4. Kompanie seines Regiments in Allenstein versetzt. Dort wurde sein Patent auf den 22. Juni 1906 (J3i) geändert. Nach zwei Jahren wurde er im Herbst 1908 in gleicher Funktion in die 12. Kompanie seines Regiments am gleichen Standort versetzt. Seine Mutter starb am 18. August 1910 im Alter von 51 Jahren in ihrer Wohnung in Deutsch-Wilmersdorf. Sein Vater starb im gleichen Jahr im Alter von 60 Jahren in Leipzig. Am 1. April 1912 wurde er als Nachfolger von Leutnant Hoffmann zum Adjutant des II. Bataillons vom 1. Ermländisches Infanterie-Regiment Nr. 150 in Allenstein ernannt. Bei der Mobilmachung für den 1. Weltkrieg kam er Anfang August 1914 als Bataillonsadjutant auch ins Feld. Am 8. November 1914 wurde er zum Oberleutnant befördert. Wenige Tage später wurde er am 15. November 1914 verletzt und musste ins Lazarett eingeliefert werden. Nach seiner Genesung wurde er ab dem 1. Mai 1915 als Regimentsadjutant vom 2. Ermländisches Infanterie-Regiments Nr. 151 eingesetzt. Am 18. Dezember 1915 (D7d) wurde er zum Hauptmann befördert. Zum Jahreswechsel 1915/16 wurde er als Kompaniechef wieder zum 1. Ermländisches Infanterie-Regiment Nr. 150 versetzt. Im Frühjahr 1916 war er Chef der 10. Kompanie seines Regiments. Im Frühjahr 1917 war er Chef der 12. Kompanie seines Regiments. Etwa Anfang Mai 1917 wurde er als Führer des I. Bataillons zum 2. Masurisches Infanterie-Regiments "General-Feldmarschall von Hindenburg" Nr. 147 versetzt. In diesem Regiment wurde er am 30. Oktober 1918 mit dem Orden Pour le merite ausgezeichnet. Er wurde im Krieg nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Im 1. Weltkrieg wurde er neben dem Pour le merité, dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern (Sommer 1917), dem Hamburgisches Hanseatenkreuz und beiden Eisernen Kreuzen noch mit weiteren Orden ausgezeichnet. Im Jahr 1919 wurde er als Hauptmann in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dabei wurde er ab dem 1. Oktober 1919 im Reichswehr-Infanterie-Regiment “General-Feldmarschall von Hindenburg“ Nr. 39 in Allenstein eingesetzt. Bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 gehörte er zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 39 der Reichswehr-Brigade 20. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er am 1. Oktober 1920 als Kompaniechef in das Infanterie-Regiment 2 übernommen. 1922 wurde ihm ein neues Rangdienstalter als Hauptmann vom 18. Dezember 1915 (28) zugewiesen. Spätestens ab dem Frühjahr 1923 war er Chef der 3. Kompanie vom 2. (Preußisches) Infanterie-Regiment in Ortelsburg. Am 1. Oktober 1924 wurde er in den Stab des I. (Jäger) Bataillons seines Regiments in Ortelsburg versetzt. Dort wurde er einige Jahre als Hauptmann beim Stabe eingesetzt. Sein Nachfolger als Chef der 3. Kompanie wurde Hauptmann Hermann Reinecke. Am 1. April 1928 wurde er vom 2. (Preuß.) Infanterie-Regiment zum Stab der Kommandantur Berlin versetzt. Sein Nachfolger beim Bataillonsstab in Ortelsburg wurde am 1. Mai 1928 Hauptmann Karl Krüger. In Berlin wurde er am 1. Februar 1929 (2) zum Major befördert. Privat wohnte er dort im Platz am Zeughause 1 in Berin C2. Nach einigen Jahren bei diesem Stab wurde er am 1. November 1930 als Nachfolger von Major Joachim Peltz zum Kommandeur des I. Bataillons vom 8. (Preußisches) Infanterie-Regiment in Frankfurt an der Oder ernannt. Als Bataillonskommandeur wurde er am 1. April 1933 (21) zum Oberstleutnant befördert. Im Jahr 1933 wurde er als Bataillonskommandeur abgelöst und zum Regimentsstab vom 8. (Preußisches) Infanterie-Regiment in Fankfurt/Oder versetzt. Dort erhielt er jetzt seine Einweisung als Regimentskommandeur. Sein Nachfolger wurde Major Hans Rohde. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. Oktober 1934 zum Kommandeur vom neuen Infanterie-Regiment Neumünster ernannt. Zum 1. April 1935 (19) wurde er zum Oberst befördert. Bei der Enttarnung der Einheiten wurde er am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 46 in Neumünster ernannt. Am 1. April 1937 wurde er als Regimentskommandeur von Oberst Walter Wittke abgelöst. Er wurde an diesem Tag zum Kommandeur der Heeres-Waffenmeisterschule in Berlin-Treptow ernannt. Als solcher wurde er am 1. August 1938 zum Generalmajor befördert. Privat wohnte er jetzt Am Treptower Park 1 in Berlin SO 36, wo er die Telefonnummer 684773 hatte. Am 27. August 1939 wurden ihm am sogenannten Tannenberg-Tag der Charakter als Generalleutnant verliehen. Nach dem Beginn des 2. Weltkrieges wurde er am 22. September 1939 zum Kommandant von Danzig ernannt. Zum 1. September 1941 (8) wurde er zum Generalleutnant befördert. Als Kommandant von Danzig wurden ihm das Kriegsverdienstkreuz 2. Klasse und 1. Klasse mit Schwertern verliehen. Ende April 1943 wurde die Ernennung zum Kommandant von Danzig mit Wirkung vom 1. Mai 1943 auch auf das Friedensverhältnis angewendet. Der Umzug war daher durchzuführen. Er starb am 12. Oktober 1943 auf einem Erholungsurlaub im Kurort Schwarzach im Pongau. Die Beisetzung des ledigen Generalleutnants erfolgte am 18. Oktober 1943 auf dem Invalidenfriedhof in Berlin.

 

Er hatte drei Geschwister:
Seine ältere Schwester war die am 22. August 1883 in Dresden geborene Gretchen Ernestine Augusta Willesford Strack. Diese heiratete am 28. Juni 1915 den drei Wochen jüngeren Kaufmann Max Siegmund Eckersdorff, Sohn vom Kaufmann Julius Adolph Eckersdorff, in Berlin-Grunewald. Ihr Ehemann starb 1938 in Pretoria (Südafrika).
Eine weitere ältere Schwester war die am 14. August 1886 in Leipzig-Gohlis geborene Effie Martha May Blossom Strach. Diese heiratete am 10. Juni 1912 den fünfeinhalb Jahre jüngeren Kaufmann Hugo Paul August Sültemeyer, Sohn des Bergwerksdirektes Paul Sültemeyer, in Berlin Wilmersdorf. Trauzeugen waren ihre Schwester und ihr Bruder Leutnant Heinrich Strack. Das Paar wohnte 1914 in der Elisabethstraße 40 in Düsseldorf. Aus der Ehe entsprang am 8. September 1914 ein Zwillingspärchen. Der Sohn Heinrich Sültemeyer starb bereits nach 9 Stunden am 9. September 1914 in der Wißmannstraße 15 in Berlin-Grunewald. Seine Schwester Augusta-Luise Strack überlebte ihn auch nur um wenige Stunden bevor sie am gleichen Tag starb. Diese Ehe wurde durch das am 11. August 1918 rechtsgültig gewordene Urteil vom Landgericht Düsseldorf geschieden. Am 10. August 1923 heiratete sie den nicht ganz acht Jahre jüngeren Kaufmann Helmut Gustav Leopold Schultze, Sohn des Rentiers Rudolf Schultze, in Berlin-Wilmersdorf. Dieses Mal war der jüngere Bruder Rittmeister Karl Strack ihr Trauzeuge.
Sein jüngerer Bruder war der am 19. Juli 1891 in Leipzig geborene Ernst Martin Karl Willesford Strack.

 

Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar: Deutsche Generale 1867-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/109845
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1905, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1905
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1906, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1906
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1907, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1907
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1908, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1908
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1909, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1909
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1910, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1910
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1911, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1911
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1912, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1912
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1913, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1913
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1914, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1914
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich  Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII. (bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin, Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin, Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin, Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin, Mittler und Sohn 1930
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1931, Berlin, Mittler und Sohn 1931
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1932, Berlin, Mittler und Sohn 1932
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. Mai 1933
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. April 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 1. Oktober 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 15. Oktober 1935
Stellenbesetzung Wehrmacht 6. Oktober 1936
Stellenbesetzung des Heeres mit Stand vom 12. Oktober 1937
Stellenbesetzung des Heeres 1938
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad Nauheim, Podzun 1953
Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres und die Sanitätsoffiziere im Generalsrang, Podzun-Verlag 1983
Militär-Wochenblatt