Steinmetz, Bernhard Robert Rudolf Wilhelm
* 13. August 1896, Neuenkirchen, Kreis Hadeln † 22. Januar 1981, Minden
BArch Pers 6/938 1922 als Leutnant |
BArch Pers 6/300303 |
Bernhard Steinmetz war ein Sohn vom Superintendent
Rudolf Karl Ludwig Steinmetz und dessen Ehefrau
Auguste Lisette Marie Wilhelmine, geborene Coelle. Er trat nach seinem
Notabitur
am Gymnasium in Hannoversch Münden am 14. August 1914
als Kriegsfreiwilliger in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zur
II. Ersatz-Abteilung vom Niedersächsisches Feldartillerie-Regiment Nr. 46 nach
Celle. Am 16. Oktober 1914 wurde er zur 1. Infanterie-Munitions-Kolonne X.
Armeekorps ins Feld entsendet. Dort wurde er am 7. Januar 1915 zum 1.
Hannoversches Feldartillerie-Regiment "von Scharnhorst" Nr. 10 versetzt. Bei
diesem wurde er am 27. Januar 1915 zum Gefreiten befördert. Als solcher wurde er
am 21. Februar 1915 als Fahnenjunker-Gefreiter zu den Fahnenjunkern überführt.
Danach wurde er am 8. März 1915 zum Niedersächsisches Feldartillerie-Regiment
Nr. 46 versetzt. Bei diesem wurde er am 1. April 1915 zum
Fahnenjunker-Unteroffizier befördert. Es folgte am 8. Mai 1915 die Beförderung
zum Fähnrich. Das Eiserne Kreuz 2. Klasse wurde ihm bereits am 20. Mai 1915
verliehen. Am 28. Juni 1915 wurde er zum Leutnant, volräufig ohne Patent,
befördert. Am 13. Januar 1917 wurde er als Abteilungsadjutant zum
Feldartillerie-Regiment Nr. 271 versetzt. Diese Funktion übte er bis Ende
September 1918 aus. Während dieser Zeit wurde er ihm am 17. September 1917 ein
Patent als Leutnant vom 10. August 1914 verliehen. Das Eiserne Kreuz 1. Klasse
wurde ihm am 30. Mai 1918 verliehen. Am 1. Oktober 1918 wurde er zum
Regimentsadjutant vom Feldartillerie-Regiment Nr. 271 ernannt. Am 7. Januar 1919
wurde er wieder in das Niedersächsisches Feldartillerie-Regiment Nr. 46
versetzt. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen auch noch
andere Auszeichnungen verliehen. Vom 10. April 1919 bis zum 10. Juli 1919 wurde
er dann als Regimentsadjutant vom Hinterpommersches Feldartillerie-Regiment Nr.
53 und gleichzeitig als Adjutant vom Artillerie-Kommandeur Abschnitt Bromberg
verwendet. Danach wurde er in das vorläufige Reichsheer übernommen. Er wurde
jetzt bis zum 31. August 1919 als Abteilungsadjutant im
Reichswehr-Artillerie-Regiment 2 eingesetzt. Dabei war er jetzt im
Grenzschutzdienst zwischen Reus und Weichsel im Einsatz. Am 1. September 1919
wurde er in gleicher Funktion in das Reichswehr-Artillerie-Regiment 10 versetzt.
Bei diesem wurde er am 11. Oktober 1919 auch neu vereidigt. Bei der Bildung des
200.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er Mitte Mai 1920 noch immer im
Reichswehr-Artillerie-Regiment 10 der Reichswehr-Brigade 10 verwendet. Am 1.
Oktober 1920 wurde er als Abteilungsadjutant abgelöst und stattdessen als
Batterieoffizier eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der
Reichswehr wurde er am 1. Januar 1921 als Batterieoffizier in das
Artillerie-Regiment 6
übernommen. Seine Wehrkreisprüfung hat er im Frühjahr 1922 abgelegt. Am 1. Juli
1922 hat er dann im 6.
(Preußisches) Artillerie-Regiment ein neues Rangdienstalter als Leutnant vom
1. September 1915 (213) zugewiesen bekommen. Ab dem 1. Oktober 1922 wurde er in
seinem Regiment als Adjutant der I. Abteilung in Münster in Westfalen
eingesetzt. Vom 3. Mai 1923 bis zum 17. Mai 1923 wurde er zur Übungsreise der
6. Division der
Reichswehr kommandiert. Am 15. September 1923 wurde er mit Wirkung vom 1.
Oktober 1923 zum Stab der
6. Division der
Reichswehr ebenfalls in Münster kommandiert, wobei dieses Kommando mit einer
Versetzung gleichzusetzen war. Etatmäßig gehörte er jetzt als Batterieoffizier
zur 5. Batterie vom 6. (Preuß.)
Artillerie-Regiment in Minden (Westfalen). Im Frühjahr 1925 gehörte er in
gleicher Funktion zur 4. Batterie seines Regiments am gleichen Standort. Vom 17.
Juni 1925 bis zum 30. Juni 1925 wurde er zur Übungsreise der
Heeres-Ausbildungs-Abteilung (T4) kommandiert. Kurz danach wurde er am 31. Juli
1925 mit Wirkung vom 1. April 1925 (177) bei der 4. Batterie seines Regiments
zum Oberleutnant befördert. Vom 1. Oktober 1926 bis zum 14. Oktober 1926 wurde
er zur Wehrkreisübungsreise der
6. Division
kommandiert. Während dieser Zeit erhielt er am 4. Oktober 1926 die Erlaubnis zur
Verheiratung, die er am 23. September 1926 beantragt hatte. Er heiratete
daraufhin am 19. Oktober 1926 die über fünfeinhalb Jahre jüngere Berta Luise
Adelgard Miehe, Tochter vom Sanitätsrat Dr.
med. Wilhelm Miehe, in Schellerten bei Hildesheim. Vom 14. März 1927 bis zum 26.
März 1927 wurde er als Teilnehmer zur Übungsreise Königsbrück kommandiert. Zu
dieser Zeit gehörte er etatmäßig jetzt als Batterieoffizier zur 7. Batterie vom
6. (Preuß.) Artillerie-Regiment
in Minden (Westfalen). Seine einzige Tochter Johanna-Lore Steinmetz wurde am 21.
Oktober 1927 in Minden (Westfalen) geboren. Vom 21. März 1928 bis zum 29. März 1928 wurde er als
Teilnehmer zur Wehrkreisübungsreise der
6. Division
kommandiert. Vom 17. September 1928 bis zum 29. September 1928 wurde er erneut
als Teilnehmer zur Wehrkreisübungsreise der
6. Division
kommandiert. Am 26. August 1929 bat er um eine Kommandierung für ein Jahr zum
III. Bataillon vom
18. Infanterie-Regiment für eine längere und gründliche Aubsildung bei der
Infanterie. Der Standort Bückeburg sollte ihm die Teilnahme an den Vorträgen und
Kriegsspielen der Pioniere und Artillerie in Minden ermöglichen. Am 7. September
1929 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1929 auf 1 Jahr zum III. Bataillon vom
18.
Infanterie-Regiment nach Bückeburg kommandiert. Auch dieses Kommando war
erneut einer Versetzung gleichzusetzen. Etatmäßig gehörte er zur 5. Batterie vom
6. (Preuß.) Artillerie-Regiment
in Minden. Am 12. September 1930 wurde er ab dem 1. Oktober 1930 zur
Kommandantur Berlin kommandiert. Auch dieses Kommando war wieder einer
Versetzung gleichzusetzen. Seinen Dienst regelte der Chef vom
Truppenamt (TA).
Am 1. Februar 1931 (14) wurde er bei der 5. Batterie seines Regiments zum
Hauptmann befördert. Am 1. Oktober 1931 wurde er zum
Reichswehrministerium (RWM)
nach Berlin kommandiert, wobei dies ebenfalls einer Versetzung gleichzusetzen
war. Seinen Dienst regelte wieder die T4. Er trug ab jetzt auch die Uniform der
Führerstabsoffiziere. Am 20. November 1931 trat er mit dem 1. Dezember 1931 im
RWM von der
Heeres-Ausbildungs-Abteilung (T4) zur Wehrmachtsabteilung (W) über. Am 11.
Januar 1932 wurde er mit dem 1. Februar 1932 in die W vom
RWM nach Berlin
versetzt. 1932 wohnte er privat in der Rothenburgstraße 9 in Berlin-Steglitz. Am
11. April 1932 wurde er mit Wirkung vom 1. Mai 1932 in das
4. Artillerie-Regiment
versetzt. Seine dienstliche Verwendung blieb unverändert und er behielt seine
bisherige Uniform bei. Bereits am 23. April 1932 wurde er mit Wirkung vom 1.
Juni 1932 wieder in das RWM
nach Berlin versetzt und dort bei der
Heeres-Ausbildungs-Abteilung (T4) vom
TA eingesetzt.
1934 wohnte er privat in der Grillparzer Straße 6 in Berlin-Steglitz. Am 25.
Januar 1934 wurde er mit Wirkung vom 1. März 1934 zum
1. (Preußisches)
Artillerie-Regiment versetzt. Bei diesem wurde er als Nachfolger von
Hauptmann Karl Meltzer zum Chef der 2. Batterie in Insterburg ernannt. Am 2.
August 1934 wurde er neu auf den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler
vereidigt. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1.
Oktober 1934 zur III. Abteilung vom
Artillerie-Regiment Elbing
versetzt. Bei dieser wurde er zum Chef der 7. Batterie dieses Regiments ernannt.
Am 20. Februar 1935 wurde ihm für das Frühjahr 1935 ein Urlaub nach Warschau
genehmigt, den er aber wegen Devisenschwierigkeiten nicht angetreten hat. Er
wollte dabei seinen ehemaligen Regimentskommandeur Oberstleutnant a.D. Graebe
besuchen. Am 17. April 1935 wurde er mit Wirkung vom 1. Mai 1935 wieder in das
RWM nach Berlin versetzt
und hatte die Uniform des Generalstabes zu tragen. Er wurde dort bei der
Heeres-Abteilung (T1) beim
TA eingesetzt.
Infolge Umbenennung der Einrichtung gehörte er noch gleichen Monat zum
Reichskriegsministerium (RKM). Am 1. Juli 1935 wurde er in die I. Abteilung des
Generalstabs des Heeres (Operationsabteilung) versetzt. Bei dieser blieb er auch
nach der Enttarnung der Einheiten am 15. Oktober 1935 weiter im Einsatz. Am 18.
Januar 1936 wurde er mit Wirkung vom 1. Januar 1936 zum Mjor befördert. Sein
Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. November 1935 (60b) festgelegt. 1937
wohnte er privat in der Heinrich-Seidel-Straße 3 in Berlin-Steglitz, wo er die
Telefonnummer 796308 hatte. Am 12. Oktober 1937 wurde er als Nachfolger von
Oberstleutnant i.G. Norbert Holm als 1. Generalstabsoffizier (Ia)
zum Generalstab der
12.
Infanterie-Division nach Schwerin versetzt. Privat wohnte er dort im
Artillerieweg 7a und hatte die Telefonnummer 2051. Am 6. Juli 1938 wurde er vom
8. Juli 1938 bis zum 14. Juli 1938 zur 10. Abteilung vom Generalstab des Heeres
kommandiert. In Schwerin wurde er am 30. September 1938 mit Wirkung vom 1.
Oktober 1938 (31) zum Oberstleutnant befördert. Als solcher wurde er am 10.
November 1938 als Nachfolger von Oberst
i.G. Gerhard Berthold als Ia in den Generalstab vom
Generalkommando VIII.
Armeekorps nach Breslau versetzt. Sein Nachfolger in Schwerin wurde
Major i.G. Erich Löhr. Seine private Anschrift wurde jetzt die Güntherstraße 29
in Breslau XVIII und er hatte dort die Nummer 83219. Am 20. März 1939 erhielt er
ein verbessertes Rangdienstalter als Oberstleutnant vom 1. Oktober 1937 (35b).
Bei Beginn des 2. Weltkrieges wurde er Ende August 1939 im Polenfeldzug
eingesetzt. Dabei wurde ihm am 27. September 1939 die Spange zum Eisernen Kreuz
2. Klasse verliehen. Bereits Anfang Oktober 1939 verlegte er mit dem Stab an die
Westfront. Die Spange zum Eisernen Kreuz wurde ihm dort am 19. Oktober 1939
verliehen. Kurz danach wurde er am 30. Oktober 1939 mit Wirkung vom 5. November
1939
als Nachfolger von Generalmajor Erich Marcks
zum Chef des Generalstabes vom
VIII. Armeekorps ernannt.
In dieser Funktion blieb er mehrere Jahre unter dem neuen Kommandierenden
General, General der Artillerie Walter Heitz,
im Einsatz. Sein Vater starb am 28. Februar 1940 als Generalsuperintendent im
Alter von 77 Jahren in Hannover. Mit seinem Korps nahm er im Frühjahr 1940 am
Westfeldzug teil. Danach blieb er mit diesem als Besatzungstruppe in Frankreich.
Am 14. September 1940 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1940 (12) zum Oberst
i.G. befördert. Am 10. Februar 1941 erhielt er folgende Beurteilung von General
der Artillerie Walter Heitz, KG vom
VIII. Armeekorps: "Ausgeglichene,
klare Persönlichkeit mit festen Grundsätzen. Vortrefflicher Kamerad. War ein
vorzüglicher Ia im polnischen Feldzug. Hat sich beim Westfeldzug als Chef des
Generstabes auf das Beste bewährt. Unermüdliche Arbeitskraft, tatkräftig und
umsichtig. Bewertung: Füllt sehr gut aus. Empfehlung: Armeechef." Dazu
ergänzte am 5. März 1941 Oberst i.G. Kurt Weckmann,
Chef des Generalstabes der 9.
Armee: "Mit der guten Beurteilung einverstanden. Bedarf bis zur Eignung
zum Armeechef erst noch weiterer Bewährung als Korpschef." Dann ergänzte
noch am 18. März 1941 Generaloberst Adolf Strauss,
OB der 9. Armee: "Sehr
guter Korpschef. Spätere Verwendung als Armeechef nach weiterer Bewährung in
jetziger Stellung kommt in Betracht." Im Mai 1941 verlegte er mit dem
Generalkommando nach Ostpreußen um sich auf den Ostfeldzug vorzubereiten. An
diesem war er dann ab dem Sommerbeginn 1941 beteiligt. Dabei war er im
Mittelabschnitt der Ostfront an den Schlachten um Bialystok und Smolensk
beteiligt. Nach der Schlacht um Wjasma stieß er mit dem
VIII. Armeekorps noch auf
Rshew vor, bevor er mit ihm zur Auffrischung nach Frankreich verlegt wurde. Das
Deutsche Kreuz in Gold wurde ihm am 26. Februar 1942 verliehen. Im März 1942
ging er dann mit dem Stab wieder an die Ostfront, um zuerst bei Charkow und
später beim Vormarsch auf Stalingrad im Bereich der
6. Armee eingesetzt zu
werden. Am 1. April 1942 erhielt er folgende Beurteilung von General
der Artillerie Walter Heitz, KG vom
VIII. Armeekorps: "Ausgeglichene,
klare Persönlichkeit mit festen Grundsätzen. Vortrefflicher Kamerad. Im West-
und Ostfeldzug auf das Beste bewährter, vorbildlicher Korpschef. Schnelle
Auffassungsgabe, rasche Entschlußfähigkeit. Sehr klare Vortragsgabe. Meistert
jede Lage. Bewertung: Füllt sehr gut aus. Empfehlung: Armeechef." Dazu
ergänzte am 10. April 1942 Generalmajor Ferdinand Heim,
Chef des Generalstabes der 6.
Armee: "Mir dienstlich noch nicht genügend bekannt." Am gleichen
Tag ergänzte dann General der
Panzertruppe Friedrich Paulus, OB der
6. Armee: "Infolge der
Kürze der Untrstellungszeit Beurteilung mir bisher noch nicht möglich." Auf
die Herbstanfrage 1942 wurde ihm vom OB der
6. Armee, General
der Panzertruppe Friedrich Paulus, die Eignung zum Divisionskommandeur
zugesprochen. Am 24. Oktober 1942 wurde er mit Wirkung vom 1. November 1942 in
die Führerreserve OKH versetzt. Dies geschah unter gleichzeitiger Beauftragung
mit der Führung der
305.
Infanterie-Division. Sein Nachfolger als Chef des Generalstabes wurde
Oberstleutnant i.G. Ulrich. Am 18. Dezember 1942 wurde er mit Wirkung vom 1.
Januar 1943 (13) zum Generalmajor befördert. Am 13. Februar 1943 wurde er mit
Wirkung vom 26. Dezember 1942 zum Kommandeur der
305.
Infanterie-Division ernannt. Am 15. Februar 1943 hat er ein verbessertes
Rangdienstalter als Generalmajor vom 1. Dezember 1942 (26) erhalten. Am 4.
Januar 1943 wurde er verwundet. In der Nacht vom 8. zum 9. Januar 1943 wurde er
schwer verwundet aus dem Kessel von Stalingrad ausgeflogen. Er wurde zur
Behandlung in das Reservelazarett I Magdeburg gebracht. Während der Genesung
wurde er am 24. Dezember 1943 mit Wirkung vom 1. Februar 1943 in die
Führerreserve OKH versetzt, seinen Dienst regelte dieses Mal der
Wehrkreis VIII. Am 16.
April 1943 wurde er in das Reservelazarett Baden-Baden verlegt, wo er im
Badischer Hof untergebracht war. Am 6. Mai 1943 wurde von dort die
Tauglichkeitsstufe garnisonsverwendungsfähig Heimat (g.v.H.) avisiert. Das
Verwundetenabzeichen in Schwarz wurde ihm am 14. Mai 1943 verliehen. Am 10.
September 1943 wurde er als Nachfolger von Generalleutnant Gerlach-Hans
Hemmerich als Chef vom Kriegskarten- und Vermessungswesen vorgesehen. Er selbst
meldete sich am 17. September 1943 beim
HPA, dass er
zum 30. September 1943 entlassen werden sollte. Er schrieb auch das sein Arm und
die Schulter komplett wiederhergestellt sind und nur ein Finger der rechten Hand
seine Beweglichkeit noch nicht wieder erreicht hat. Er schätzte sich selbst
wieder als kriegsdienstverwendungsfähig (k.v.) ein. Er erbat sich 14 Tage Urlaub
zum regeln persönlicher Angelegenheiten. Unter anderem bezeichnete er seine
Wohnung in Berlin als totalen Fliegerschaden. Er informierte Oberst Viktor
Linnarz, dass er auch Generalleutnant Rudolf
Schmundt informiert hätte und diesen um ein Divisionskommando über eine
norddeutsche oder schlesische Division gebeten hatte. Er fragte zsl. auch ob
vielleicht eine Jäger-Division frei wäre und versprach sich ab dem 15. Oktober
1943 bereit zuhalten. Am 25. Oktober 1943 wurde er ab dem 10. Oktober 1943 zum
Chef des
Heeres-Personalamtes (P3) kommandiert zwecks Einarbeitung als Chef des
Kriegskarten- und Vermessungswesens. Am 16. Oktober 1943 wurde er bereits von
der Ag P 1 (Chefabteilung) zum Chef des Kriegskarten- und
Vermessungswesens ernannt. Daraufhin wurde am 22. September 1943 von der P3
darauf hingewiesen, dass diese Stelle eine Generalstabsstelle sei, die von P3
besetzt werden müsse, und Generalleutnant Hemmerich noch im Amt sei. Es wurde
dabei auch darauf verwiesen, dass eine Übergabe dieses sehr komplizierten und
schwierigen Amtes mehrere Monate beanspruchen würde. Es wurde daher gebeten die
Ernennung vom 16. September 1943 wieder zurückzuziehen und mitzuteilen, daß
Generalmajor Steinmetz für diese Tätigkeit zur Verfügung gestellt würde. Die
Kommandierung zur Einarbeitung und die anschließende Ernennung sollte durch P3
erfolgen. Am 3. Dezember 1943 wurde er von der P3 der Ag P 1 mit Wirkung vom 6.
Dezember 1943 zur Truppenverwendung wieder zur Verfügung gestellt. Seinen Dienst
regelte daher mit Wirkung vom 6. Dezember 1943 wieder der
Wehrkreis VIII. Dieser
sollte seine Inmarschsetzung zur
94.
Infanterie-Division veranlassen. Am 21. Februar 1944 wurde er mit Wirkung
vom 2. Januar 1944 zum Kommandeur der
94.
Infanterie-Division ernannt. Am 3. März 1944 erhielt er folgende Beurteilung
von General der Panzertruppe Fridolin Ritter und Edler
von Senger und Etterlin, KG vom
XIV. Panzerkorps: "Sehr
gereifte, geistig und moralisch hochstehende immer korrekte Persönlichkeit.
Wirkt auf die Division auch durch das Beispiel bestens ein. Vorzügliche
taktische Vorbildung mit klarem, wägendem Urteil über Lagen und Menschen. Mehr
verstandesmäßig als mit Temperament, aber gut führend. Nationalsozialistische
Haltung. Beliebter Kamerad. Körperlich frisch. Bewertung: Über Durchschnitt.
Empfehlung: Divisionskommandeur." Dazu ergänzte am 13. März 1944 Generaloberst Heinrich von Vietinghoff,
genannt von Scheel, OB der
10. Armee: "Voll einverstanden. Ruhiger überlegter Divisionskommandeur
mit sehr guter taktischer Veranlagung und Durchbildung." Außerdem erhielt
er noch folgenden Zusatz vom Generalfeldmarschall Albert Kesselring,
OB Südwest (OB der
Heeresgruppe C):
"Sehr guter Divisionskommandeur, der nach weiterer
Divisionskommandeur-Tätigkeit die Befaehigung zum Kommandierenden General haben
wird." Ende März 1944 wurde der OB Südwest informiert, dass man ihn nach
sechsmonatiger Divisionsführerzeit zum 1. Juni 1944 vorzugsweise zum
Generalleutnant befördern will. Am 20. Juni 1944 wurde er mit Wirkung vom 1.
Juni 1944 (2) zum Generalleutnant befördert. Ab dem 22. Mai 1944 leitete er auch
mehrere Wochen den Sonderstab Generalleutnant Steinmetz unter der
14. Armee in der
Gotenstellung in Italien. Seine Division wurde in diesen Tagen stellvertretend
durch Generalmajor Paul Klatt geführt. Am 11.
März 1945 wurde er als Nachfolger von General der
Panzertruppe Fridolin Ritter und Edler von Senger und Etterlin mit der
stellvertretenden Führung vom
XIV. Panzerkorps
beauftragt. Kurz vor der Kapitulation geriet er am 22. April 1945 in der
Po-Ebene in westalliierte Gefangenschaft. Nach der Entlassung leitete er auch
die Sektion der Gesellschaft für Heereskunde in Minden. Er wohnte dort Mitte der
60iger Jahre im Birkenweg 3.
Er hatte mehrere Geschwister:
Sein
ältester Bruder war der am 12. August 1890 in Neuenkirchen (Hadeln) geborene
Hermann Friedrich Georg Steinmetz. Er wohnte
1934 aös Dr. der Rechte und Bankbeamter in der Stindestraße 4 in
Berlin-Steglitz. 1944 wohnte er am Haydnplatz 3 in Karlsruhe. Dieser Bruder
starb im Jahr 1976.
Der zweitälteste Bruder war der am 23. November 1891 in
Neuenkirchen (Hadeln) geborene Friedrich Rudolf Adolf Steinmetz. Dieser starb
bereits am 12. Dezember 1914 im 1. Weltkrieg in Flandern.
Seine älteste
Schwester war die am 19. Februar 1893 in Neuenkirchen (Hadeln) geborene
Marie-Luise Engel Auguste Steinmetz. Diese heiratete am 5. Januar 1916 den über
vier Jahre älteren Offizier Karl Friedrich Ernst Gustav
Konrad Hugo von Rabenau, Sohn des
Pionieroffiziers Major Karl Friedrich August Kurt
von Rabenau, in Hann-Muenden. Dem Paar wurde am 12. Mai 1917 der Sohn
Götz-Friedrich Bernhard Rudolf Kurt von Rabenau
in Hann. Münden geboren. Leutnant Bernhard Steinmetz war einr der Taufpaten. Der
stolze Vater war damals Kompanieführer der Minenwerfer-Kompanie 406. Der Ehemann
ist bereits am 17. Juli 1918 bei Baslieux vor Reims gefallen. Seine Schwester
heiratete am 3. März 1922 den nicht ganz anderthalb Jahre älteren ehemaligen
Marineoffizier Leutnant zur See a.D. Goetz-Friedrich von Rabenau. Der zweite
Ehemann starb als Korvettenkapitän a.D. am 15. Juni 1934 in der Augsburger
Straße 63 in Berlin-Charlottenburg. Seine Anschrift war damals der Soldauer
Platz 6 in Berlin-Charlottenburg. Sein Neffe
Götz-Friedrich von Rabenau starb am 17. Oktober 1943 als Kapitänleutnant
und Führungsmitteltechnikoffizier (FTO) an Bord des versenkten Hilfskreuzers
"Michel" als dieser vom U-Boot "Tarpon" versenkt wurde. Die Schwester starb im
Jahr 1975.
Der drittälteste Bruder war der am 18. Oktober 1894 in
Neuenkirchen (Hadeln) geborene Ernst Christian Hans Steinmetz. Dieser starb
bereits am 24. September 1914 im 1. Weltkrieg an der Marne.
Seine jüngere
Schwester war die am 24. April 1900 in Neuenkirchen (Hadeln) geborene Eva
Elisabeth Minna Steinmetz. Diese heiratete am 22. Dezember 1923 den etwas über
drei Jahre älteren Max Oskar Hermann Siegfried Moeller in Hann-Muenden.
Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur
MSG 109/10853
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII.
(königlich Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII.
(bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin,
Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin,
Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin,
Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin,
Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin,
Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin,
Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin,
Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin,
Mittler und Sohn 1930
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1931, Berlin,
Mittler und Sohn 1931
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1932, Berlin,
Mittler und Sohn 1932
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. Mai 1933
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. April 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 1. Oktober 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 15. Oktober 1935
Stellenbesetzung Wehrmacht 6. Oktober 1936
Stellenbesetzung des Heeres mit Stand vom 12. Oktober 1937
Stellenbesetzung des Heeres 1938
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte,
Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad
Nauheim, Podzun 1953
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955
Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres und die Sanitätsoffiziere im
Generalsrang, Podzun-Verlag 1983
Pers 6/300393
Pers 6/938
Militär-Wochenblatt