XIV. Panzerkorps (14.)

 

1. Einsatz und Unterstellung:

Das DIV. Panzerkorps entstand am 21. Juni 1942 durch die Umbenennung des XIV. Armeekorps. Zu diesem Zeitpunkt lag das Korps am südlichsten Abschnitt der Ostfront am Mius bis Taganrog. Am 28. Juni trat das Korps aus dem Raum Artemowsk zur deutschen Sommeroffensive (Unternehmen Blau) über den Donez nach Osten an. Nach der Einnahme von Millerowo Mitte Juli 1942 wurde das Generalkommando des XIV. Panzerkorps der 6. Armee beim Vormarsch zum großen Donbogen zugeteilt. Anfang August 1942 umschloss es zusammen mit dem VIII. Armeekorps und dem LI. Armeekorps den Kessel von Kalatsch um die russische 62. Armee und drang in Richtung Stalingrad vor. Das Korps hatte dabei den Auftrag, den nördlichen Flügel der 6. Armee vor Gegenangriffen der Roten Armee zwischen Don und Wolga zu sichern. Nach der Umgruppierung der Streitkräfte für den Angriff auf Stalingrad, wurden die 3. Infanterie-Division und die 60. Infanterie-Division sowie die 16. Panzer-Division im nördlichen Korridor zwischen beiden Flüssen eingesetzt, um am 23. August bei Rynok zur Wolga durchzubrechen. Vom XIV. Panzer-Korps musste ein 29 Kilometer breiter Streifen südlich der Linie Kotluban-Orlowka abgesichert werden. Während der russischen Gegen-Offensive vom 3. bis zum 12. September im Norden von Stalingrad, leisteten die 24. Panzerdivision und die 60. Infanterie-Division (mot.) die Abwehr. Am 14. September 1942 wurde General von Wietersheim von Hitler verabschiedet, weil er vorgeschlagen hatte, den weiteren Angriff auf Stalingrad aufzugeben. Der neue Befehlshaber, Generalmajor Hube, befahl am 27. September einen erneuten Angriff auf den Orlowka-Frontvorsprung, der allerdings schnell zusammenbrach, so dass die94. Infanterie-Division und die 389. Infanterie-Division als Verstärkung zugeführt werden mussten. Bis zum 2. Oktober 1942 scheiterte eine weitere russische Offensive an der Abwehrfront des Korps. Am 20. November 1942 wurde das Generalkommando des XIV. Armeekorps aus der nördlichen Front bei Stalingrad heraus gezogen, um mit der 29. Infanterie-Division die bedrohten Rückzugswege bei Kalatsch am Don offen zu halten. General Hube übernahm in Golubinskaja die Verteidigung der Don-Übergänge und erhielt Teile der 14. Panzer-Division und der 16. Panzer-Division zur Verstärkung. Das XIV. Panzerkorps wurde von überlegenen russischen Einheiten abgedrängt und mit dem Gros der 6. Armee in Stalingrad eingekesselt, wo es bis Februar 1943 vernichtet wurde.

Am 5. März 1943 wurde das Generalkommando dann in Frankreich neu aufgestellt.  Von Juni bis August 1943 stand das Generalkommando zur Verfügung des Oberbefehlshabers Süd in Mittelitalien. Nach der alliierten Landung auf Sizilien am 10. Juli 1943 wurde das Generalkommando des XIV. Panzerkorps mit Gegenangriffen auf die gelandeten Alliierten beauftragt. Am 31. Juli 1943 übernahm das Generalkommando von den Italienern das Kommando über die Verteidigung der Insel. Nach dem Scheitern der deutschen Abwehr wurden die verbliebenen Teile der deutschen Verbände am 17. August 1943 im Zuge des "Unternehmens Lehrgang" über die Straße von Messina auf das italienische Festland übergesetzt. Anschließend stand das Korps in schweren Abwehrkämpfen auf dem italienischen Festland.
Anfang 1944 hatte die US-Armee die Gustav-Linie entlang des Garigliano erreicht. Das XIV. Panzerkorps wollte das Vordringen der Alliierten durch das Liri-Tal in Richtung auf die italienische Hauptstadt Rom verhindern. Dabei kam es zur Schlacht von Monte Cassino. Die Befehlsführung am Monte Cassino oblag dem Generalkommando des LI. Armeekorps. Am 11. Mai 1944 begann die entscheidende alliierte Schlussoffensive. Dem britischen XIII. Armeekorps gelang die Umgehung des Berges und damit der Einbruch in die Gustav-Linie. Dadurch war der Weg für die 5. US-Armee zum Vormarsch auf Rom frei. Ab Juni 1944 folgten Rückzugskämpfe im Verband der 14. Armee durch die Toscana auf Bologna. Im März 1945 überquerte das Korps den Po und führte den Rückzug über Verona an die Südtiroler Alpenfront fort, wo im März 1945 die Kapitulation gegenüber den Amerikanern erfolgte.

und anschließend in Italien eingesetzt.

 

1942

Datum Armee Heeresgruppe Ort
21. Juni z. Vfg. Süd Mius
Juli 1. Panzerarmee Süd Mius
August 6. Armee B Don, Rostow (Lagekarte) (Lagekarte)
Dezember 6. Armee Don Stalingrad (Lagekarte)

1943

Datum Armee Heeresgruppe Ort
1. Januar 6. Armee Don Stalingrad
März vernichtet    
April z. Vfg. D Frankreich
Juni z. Vfg. OB süd Mittelitalien
September 10. Armee C Salerno, Sangro (Lagekarte) (Lagekarte)

1944

Datum Armee Heeresgruppe Ort
Januar 10. Armee C Cassino (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)
Juni 14. Armee C Toscana, Florenz (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)
November 10. Armee C Apennin (Lagekarte) (Lagekarte)

1945

Datum Armee Heeresgruppe Ort
Januar 10. Armee C Apennin
März 14. Armee C Po, Alpen

 

2. Kommandeure:

April 1941 General der Infanterie Gustav von Wietersheim

14. September 1942 Generaloberst Hans-Valentin Hube

17. Januar 1943 Generalleutnant Helmuth Schlömer

5. März 1943 Generaloberst Hans-Valentin Hube

2. September 1943 General der Panzertruppen Hermann Balck

1. Oktober 1943 Generaloberst Hans-Valentin Hube

22. Oktober 1943 General der Panzertruppen Fridolin von Senger und Etterlin

 

3. Gliederung:

a) Korpstruppen

Arko 414

Korps-Nachrichten-Abteilung 60

Korps-Nachschubtruppen 414

 

b) unterstellte Divisionen

22. Dezember 1942: 29. Infanterie-Division, 3. Infanterie-Division

7. Juli 1943: Panzer-Division "Hermann Göring", 16. Panzer-Division, 29. Panzer-Grenadier-Division, 15. Panzer-Grenadier-Division, 90. Panzer-Grenadier-Division, 3. Panzer-Grenadier-Division

26. Dezember 1943: 94. Infanterie-Division, 15. Panzer-Grenadier-Division, Masse 29. Panzer-Grenadier-Division, 44. Infanterie-Division "HuD", 5. Gebirgs-Division, 305. Infanterie-Division

16. September 1944: 16. SS-Panzer-Grenadier-Division "Reichsführer SS", 42. Jäger-Division, 65. Infanterie-Division

1. März 1945: 94. Infanterie-Division, 8. Gebirgs-Division, 65. Infanterie-Division, 305. Infanterie-Division

 

26. September 1942

Divisionen Heerestruppen Korpstruppen
3. Infanterie-Division

16. Panzer-Division

60. Infanterie-Division

Luftwaffengruppe Stahel

unbekannt

Korps-Nachrichten-Abteilung 60

Korps-Nachschubtruppen 414

 

28. Oktober 1942

Divisionen Heerestruppen Korpstruppen
3. Infanterie-Division

376. Infanterie-Division

Reste 1. rumänische Kavallerie-Division

unbekannt

Korps-Nachrichten-Abteilung 60

Korps-Nachschubtruppen 414

 

1. Dezember 1942

Divisionen Heerestruppen Korpstruppen
3. Infanterie-Division

16. Panzer-Division

94. Infanterie-Division

60. Infanterie-Division

Luftwaffengruppe Stahel

unbekannt

Korps-Nachrichten-Abteilung 60

Korps-Nachschubtruppen 414

 

5. Januar 1943

Divisionen Heerestruppen Korpstruppen
29. Infanterie-Division

2. Infanterie-Division

376. Infanterie-Division

14. Panzer-Division

Arko 129

Artillerie-Regiments-Stab z.b.V. 627

I. / Flak-Regiment 49

Pionierführer 16

Korps-Nachrichten-Abteilung 60

Korps-Nachschubtruppen 414

 

9. Dezember 1943

Divisionen Heerestruppen Korpstruppen
305. Infanterie-Division

94. Infanterie-Division

44. Infanterie-Division (HuD)

29. Panzer-Grenadier-Division

15. Panzer-Grenadier-Division

5. Gebirgs-Division (in Zuführung)

Pionier-Regiments-Stab 604

Pionier-Bataillon 60

1.,3.4./Bau-Pionier-Bataillon 432

Bau-Pionier-Bataillon 433

Gesteinsbohr-Kompanie 7

Gesteinsbohr-Kompanie 8

Landesschützen-Bataillon 686 (ohne 1.Kp.)

Flak-Bataillon 501

Schwere Artillerie-Abteilung 557

3./ Schwere Artillerie-Abteilung 764

Werfer-Regiment 56 (ohne III.Btl.)

Werfer-Regiment 71

Sturmgeschütz-Abteilung 242

Beobachter-Abteilung 70

Panzer-Beobachter Batterie 93

Vermessungs- und Karten-Abteilung 573 (1 Zug)

Vermessungs-Staffel 632

V°-Meßtrupp 637

Korps-Nachrichten-Abteilung 60

Korps-Nachschubtruppen 414

 

16. September 1944

Divisionen Heerestruppen Korpstruppen

42. Jäger-Division

65. Infanterie-Division

16. Infanterie-Division

Festungs-Brigade 135

Arko 414

gemischte Artillerie-Abteilung 988
schwere Artillerie-Abteilung 922
II. / Artillerie-Regiment 51

Heeres-Flak-Abteilung 307

Beobachtungs-Abteilung 70

Stellungs-Bau-Pionier-Bataillon 433

Korps-Nachrichten-Abteilung 60

Korps-Nachschubtruppen 414

 

10. März 1945

Divisionen Heerestruppen Korpstruppen
94. Infanterie-Division

8. Gebirgs-Division

65. Infanterie-Division

305. Infanterie-Division

schwere Artillerie-Abteilung 764
schwere Artillerie-Abteilung 659
schwere Artillerie-Abteilung 988

Sturmgeschütz-Brigade 907

Heeres-Flak-Abteilung 307

leichte Beobachtungs-Abteilung 64

Wetterpeilzug 520

Bau-Pionier-Bataillon 820

Gesteinsbohr-Kompanie 5 (o. 1 Zug)

Sturmpanzer-Abteilung 216

Arko 414

Korps-Nachrichten-Abteilung 60

Korps-Nachschubtruppen 414

2. / Feldgendarmerie-Abteilung 692 (o. 1 Zug)

 

 

4. Literatur und Quellen:

Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen SS im Zweiten Weltkrieg 1939-1945, Band 3: Die Landstreitkräfte. Nr. 6-14. 2. Auflage Osnabrück 1974
National Archives and Records Administration, Signatur T 78 Roll 410
Franz Kurowski: Das Tor zur Festung Europa Abwehr - und Rückzugskämpfe des XIV. Panzerkorps auf Sizilien, Sommer 1943. Die Wehrmacht im Kampf. Band 41. Kurt Vowinckel Verlag, 1966