Roth, Heinrich
* 21. Dezember 1893, Wurz bei Neustadt (Waldnaab) † 6. November 1943, Shitomir (gefallen) |
Heinrich Roth war der Sohn des Oberlehrers Bernhard Roth und dessen Ehefrau Anna geborene Weinzierl. Am 1. Oktober 1913 trat er als Student der Philosophie als Einjährig Freiwilliger in die Bayerische Armee ein. Er kam dabei zur 3. Kompanie vom Königlich Bayerisches 11. Infanterie-Regiment "von der Tann". Am 1. April 1914 wurde er zum Gefreiten befördert. Am 1. Juli 1914 wurde er zum Unteroffizier befördert. Bei Kriegsbeginn des 1. Weltkrieges tat er Anfang August 1914 als Zugführer Dienst. Am 20. und 21. August 1914 wurde er in der Schlacht in Lothringen eingesetzt. Danach folgte vom 22. August 1914 bis zum 14. September 1914 die Schlacht bei Luneville. Am 19. und 20. September 1914 wurde er bei den Kämpfen auf den Maashöhen eingesetzt. Dort wurde er am 20. September 1914 im Gefecht bei Vigneulles durch Gewehrgeschoß am linken kleinen Finger verwundet. Er kam deswegen in das Vereinslazarett Ostheim-Regensburg, in dem er bis zum 5. Oktober 1914 behandelt wurde. Danach wurde er bis zum 1. Dezember 1914 im Vereinslazarett Neustadt an der Waldnaab weiter behandelt. Am 29. Oktober 1914 wurde er zum Fahnenjunker-Unteroffizier und damit Offiziers-Aspirant ernannt. An dem 1. Dezember 1914 wurde er zum Ersatz-Bataillon vom Königlich Bayerisches 11. Infanterie-Regiment "von der Tann" versetzt, wo er am 3. Dezember 1914 eintraf. Am 4. Dezember 1914 wurde ihm das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Am 18. Dezember 1914 wurde er zur 2. Kompanie vom Königlich Bayerisches 11. Infanterie-Regiment "von der Tann" wieder ins Feld überwiesen, wo er am 20. Dezember 1914 eintraf. Von diesem 20. Dezember 1914 bis zum 15. Mai 1915 wurde er wieder bei den Kämpfen auf den Maashöhen eingesetzt. Während dieser Kämpfe wurde er am 5. Januar 1915 als überzähliger Vizefeldwebel zur 3. Kompanie seines Regiments versetzt. Am 11. Februar 1915 wurde er zum Offiziers-Stellvertreter befördert. Am 21. März 1915 wurde er wieder zur 3. Kompanie des Regiments versetzt. Am 11. Mai 1915 wurde er zur 4. Kompanie vom Königlich Bayerisches 11. Infanterie-Regiment "von der Tann" versetzt. Am 27. Mai 1915 wurde er zum Leutnant der Reserve ohne Patent befördert. Vom 28. Juli 1915 bis zum 6. August 1915 wurde er beurlaubt. Vom 4. Dezember 1915 bis zum 18. Dezember 1915 wurde er nach Wurz beurlaubt. Vom 8. Juni 1916 bis zum 17. Juni 1916 wurde er als stellvertretender Kompanieführer der 4. Kompanie vom Königlich Bayerisches 11. Infanterie-Regiment "von der Tann" eingesetzt. Vom 23. Juni 1916 bis zum 8. Juli 1916 wurde er erneut als stellvertretender Kompanieführer der 4. Kompanie vom Königlich Bayerisches 11. Infanterie-Regiment "von der Tann" verwendet. Vom 13. Juli 1916 bis zum 6. August 1916 wurde er bei der Schlacht bei Verdun im Bereich Fleury eingesetzt. Vom 7. August 1916 bis zum 10. September 1916 wurde er in den Stellungskämpfen in den Argonnen am Bois de Cheppy eingesetzt. Während dieser Zeit wurde er vom 7. August 1916 bis zum 1. September 1916 wieder als stellvertretender Kompanieführer der 4. Kompanie bei seinem Regiment verwendet. Vom 10. September 1916 bis zum 26. September 1916 wurde er wieder als stellvertretender Kompanieführer der 4. Kompanie in seinem Regiment verwendet. Dabei wurde er vom 11. September 1916 bis zum 26. September 1916 bei der Schlacht an der Somme verwendet. Am 26. September 1916 wurde er bei Guendecourt durch Artilleriegeschoss am rechten Oberschenkel leicht verwundet und daraufhin ab dem 29. September 1916 im Reservelazarett II, Neues Schloß, in Bayreuth behandelt. Am 9. November 1916 wurde er wieder aus dem Lazarett entlassen. Vom 10. November 1916 bis zum 26. Dezember 1916 wurde er zum I. Ersatz-Bataillon vom Königlich Bayerisches 11. Infanterie-Regiment "von der Tann" versetzt. Am 27. Dezember 1916 wurde er zur Ersatz-MG-Kompanie 2 beim III. Armeekorps zwecks Ausbildung am MG kommandiert. Vom 20. Februar 1917 bis zum 12. März 1917 wurde er zum MG-Lehrkurs nach Hammelburg kommandiert. Während dieser Zeit wurde er am 28. Februar 1917 zur Ersatz-MG-Kompanie 2 beim III. Armeekorps versetzt. Vom 3. Mai 1917 bis zum 24. Mai 1917 wurde er erneut zum MG-Lehrkurs nach Hammelburg kommandiert. Am 8. September 1917 wurde er zum Königlich Bayerisches 28. Infanterie-Regiment bei der 12. bayerischen Infanterie-Division ins Feld überwiesen. Vom 12. September 1917 bis zum 9. Dezember 1917 wurde er während der Stellungskämpfe am Sereth und Susita eingesetzt. Dabei wurde er vom 12. September 1917 bis zum 22. Oktober 1917 als stellvertretender Kompanieführer der leichten MG-Kompanie 28 verwendet. Vom 23. Oktober 1917 bis zum 20. November 1917 wurde er als MG-Waffenoffizier beim K. Spandau eingesetzt. Vom 21. November 1917 bis zum 23. Januar 1918 wurde er als Kompanieführer der leichten MG-Kompanie 28 eingesetzt. Vom 10. Dezember 1917 bis zum 3. Mai 1918 überwachte er den Waffenstillstand an der rumänischen Front. Vom 24. Januar 1918 bis zum 23. März 1918 wurde er als stellvertretender MG-Offizier beim Stabe eingesetzt. Am 4. März 1918 wurde er in den aktiven Stand der Offizier beim Königlich Bayerisches 11. Infanterie-Regiment "von der Tann" übernommen. Vom 24. März 1918 bis zum 24. Juni 1918 wurde er wieder als Kompanieführer der leichten MG-Kompanie beim 28. Infanterie-Regiment eingesetzt. Vom 24. Juni 1918 bis zum 14. Juli 1918 wurde er erneut beurlaubt. Während dieser Zeit wurde ihm am 11. Juli 1918 das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen. Vom 15. Juli 1918 bis zum 10. August 1918 wurde er erneut als stellvertretender MG-Offizier beim Stabe eingesetzt. Vom 11. August 1918 bis zum 17. August 1918 wurde er als Führer des I. Bataillons vom 28. Infanterie-Regiment eingesetzt. Vom 18. August 1918 bis zum 10. September 1918 wurde er erneut als Kompanieführer der leichten MG-Kompanie beim 28. Infanterie-Regiment verwendet. Vom 11. September 1918 bis zum 20. September 1918 besuchte er einen MG-Kurs. Vom 23. September 1918 bis zum 28. September 1918 wurde er dann wieder als als Kompanieführer der leichten MG-Kompanie beim 28. Infanterie-Regiment eingesetzt. Am 28. September 1918 wurde er vermißt. Er geriet an diesem Tag in englische Gefangenschaft, aus der er erst am 27. Dezember 1919 wieder entlassen wurde. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland wurde er in das vorläufige Reichsheer übernommen. Am dem 14. April 1920 gehörte er zur Feld-Kolonne 95. Bei der Bildung des 200.000 Mann Heeres der Reichswehr am 16. Mai 1920 gehörte er zur Fahr-Abteilung 24 der Reichswehr-Brigade 24. Ab dem 21. Mai 1920 diente er angeblich im Reichswehr-Infanterie-Regiment 48, wofür es aber keine Belege gibt. Bei der Bildung des 100.000 Mann Heeres der Reichswehr wurde er am 1. Oktober 1920 in das 20. (Bayerisches) Infanterie-Regiment übernommen. Seine Zugehörigkeit am 1. Oktober 1921 konnte nicht ermittelt werden. Am 1. Februar 1922 wurde er zum Oberleutnant befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 20. Juni 1918 festgelegt. Am 4. April 1923 wurde er mit Wirkung vom 1. April 1923 als Nachrichtenoffizier zum Regimentsstab vom 19. (Bayerisches) Infanterie-Regiment in München versetzt. Im Frühjahr 1925 gehörte er dann zur 13. (Minenwerfer) Kompanie vom 19. (Bayer.) Infanterie-Regiment ebenfalls in München. Am 1. Oktober 1925 wurde Oberleutnant Roth in den Stab der 5. Division der Reichswehr nach Stuttgart versetzt. Er absolvierte jetzt auch seine Führergehilfen-Ausbildung (getarnte Generalstabs-Ausbildung). Am 1. Februar 1927 wurde er zum Hauptmann befördert. Er diente jetzt beim Regimentsstab vom 21. (Bayerisches) Infanterie-Regiment in Nürnberg. Am 1. Oktober 1927 wurde er als Nachfolger von Hauptmann Funke zum Chef der 3. Kompanie vom 21. (Bayer.) Infanterie-Regiment in Würzburg ernannt. Diese Position behielt er bis zum 31. März 1932. 1930 hat er Luise Isselstein aus Recklinghausen geheiratet. Ab dem 1. April 1932 wurde er dann beim Regimentsstab vom 21. (Bayer.) Infanterie-Regiment in Nürnberg eingesetzt. Am 1. April 1933 wurde er dann als Abwehr-Offizier zum Stab der 7. Division der Reichswehr nach München versetzt. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht am 1. Oktober 1934 folgte unter gleichzeitiger Beförderung zum Major seine Versetzung als Adjutant zum Stab vom neuen Infanterieführer VII nach Nürnberg. Bei der Enttarnung der Verbände am 15. Oktober 1935 wurde aus seinem Stab der Stab der 17. Infanterie-Division gebildet. Ab dem 1. April 1936 war er dann Adjutant im Stab der neu aufgestellten 33. Infanterie-Division in Darmstadt. Bei diesem wurde er am 1. April 1937 zum Oberstleutnant befördert. Als solcher wurde er jetzt im Infanterie-Regiment 115 eingesetzt. Ab dem 12. Oktober 1937 kommandierte er das neu aufgestellte II. Bataillon vom Infanterie-Regiment 107 in Bad Kreuznach. Damit gehörte er jetzt zum Divisionsverband der 34. Infanterie-Division. Kurz nach Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde Heinrich Roth am 1. Dezember 1939 zum Kommandeur vom neuen Infanterie-Regiments 248 der 88. Infanterie-Division auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr ernannt. Am 1. April 1940 wurde er zum Oberst befördert. Im Frühjahr 1940 führte er sein Regiment in den Westfeldzug. Danach ging es in die Heimat, wo ein Großteil des Regiments beurlaubt wurde. Im März 1941 verlegte er mit seinem Regiment wieder nach Frankreich, diesmal als Besatzungstruppe. Bei der Verlegung des Regiments an die Ostfront gab er sein Kommando ab. Am 25. Dezember 1941 wurde er dafür zum Kommandeur vom Infanterie-Regiments 697 der 342. Infanterie-Division ernannt. Mit diesem war er vorerst in Serbien im Einsatz. Im Februar 1942 verlegte er mit seinem Regiment im Divisionsverband in den Mittelabschnitt der Ostfront im Raum Gshatsk - Rshew. Mitte Oktober 1942 wurde er durch die Umbenennung seines Regiments zum Kommandeur vom Grenadier-Regiment 697. Am 10. März 1943 wurde er als Nachfolger von Generalleutnant Friedrich Gollwitzer mit der Führung der 88. Infanterie-Division beauftragt. Auch diese führte er weiter im Mittelabschnitt der Ostfront. Mit der Beförderung zum Generalmajor am 1. Juni 1943 wurde er dann auch zum Kommandeur der 88. Infanterie-Division ernannt. Am 5. November 1943 wurde er durch einen Kopfschuß bei den Kämpfen um Kiew schwer verwundet. An dieser Verwundung verstarb er am 6. November 1943 im Lazarett in Shitomir. Posthum wurde er mit dem Rangdienstalter vom 1. Oktober 1943 noch zum Generalleutnant befördert.
Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur
MSG 109/10853
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin,
Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin,
Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin,
Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin,
Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin,
Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin,
Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin,
Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin,
Mittler und Sohn 1930
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1931, Berlin,
Mittler und Sohn 1931
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1932, Berlin,
Mittler und Sohn 1932
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. Mai 1933
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. April 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 1. Oktober 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 15. Oktober 1935
Stellenbesetzung Wehrmacht 6. Oktober 1936
Stellenbesetzung des Heeres mit Stand vom 12. Oktober 1937
Stellenbesetzung des Heeres 1938
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte,
Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad
Nauheim, Podzun 1953
Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres und die Sanitätsoffiziere im
Generalsrang, Podzun-Verlag 1983