Ritter von Prager, Karl

 

* 23. Oktober 1875, Warmensteinach (Oberfranken)

† 31. Januar 1959, Horn bei Füssen

 

 

Karl Prager war der Sohn vom Oberforstrat Heinrich Prager und dessen Ehefrau Ernestine, geborene Kroher. Er trat am 14. Juli 1894 als Dreijährig Freiwilliger in die Königlich Bayerische Armee ein. Er kam dabei zum 11. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment "von der Tann". In diesem wurde er am 2. November 1894 zum Unteroffizier befördert. Am 5. Februar 1895 wurde er zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule München wurde er am 27. Februar 1896 zum Sekondeleutnant befördert. Als solcher wurde er jetzt mehrere Jahre als Kompanieoffizier in der 8. Kompanie vom 11. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment "von der Tann" eingesetzt. Bei dieser wurde er am 1. Januar 1899 durch die Umbenennung seines Dienstgrades auch zum Leutnant ernannt. Am 15. November 1901 wurde er als Bezirksadjutant beim Bezirkskommando Regensburg der Landwehr eingesetzt. Vom 1. Oktober 1903 bis zum Oktober 1906 wurde er für seine Generakstabsausbildung zur Kriegsakademie kommandiert, etatmäßig blieb er weiter bei der 8. Kompanie. Während dieser Zeit wurde ihm am 12. März 1905 die Jubiläums-Medallie verliehen. Außerdem wurde er am 28. Oktober 1905 zum Oberleutnant befördert. Am 1. Oktober 1907 wurde er für ein Jahr zur Zentralstelle des Generalstabes kommandiert. Am 1. Oktober 1908 wurde er für zwei Jahre zum Königlich Preußischen Großen Generalstab kommandiert, wo er bei der Zentralstelle eingesetzt wurde. Etatmäßíg gehörte er weiter zur 8. Kompanie seines Regiments. Am 8. September 1909 wurde ihm der Preußische Kronen-Orden 4. Klasse verliehen. Während seiner Zeit in Berlin wurde er am 22. April 1910 zum Hauptmann befördert. An diesem Tag wurde er zur Zentralstelle des Generalstabes versetzt, unter Beibehaltung seiner Kommandierung nach Berlin bis zum 30. September 1910. Sein Patemt als Hauptmann wurde auf den 7. März 1910 datiert. Am 26. März 1911 wurde er zum Generalstab vom I. bayerischen Armeekorps versetzt. Dort wurde er als 3. Generalstabsoffizier (Ic) eingesetzt. Am 23. Januar 1913 wurde er zum Generalstab des Gouvernement der Festung Ingolstadt versetzt. Am 19. März 1914 wurde er als Kompaniechef der 12. Kompanie zum 2. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment "Kronprinz" nach München versetzt. Bei der Mobilmachung für den 1. Weltkrieg Anfang August kam er als Hauptmann und Kompaniechef der 10. Kompanie vom 2. Kgl. Bayer. Infanterie-Regiment "Kronprinz" an die Front. Am 12. August 1914 erhielt er im Gefecht bei Badonviller seine Feuertaufe. Am 14. August 1914 wurde er im Gefecht an der Vezouse im Raum Cirey eingesetzt. Am 15. August 1914 wurde er als Generalstabsoffizier zum I. bayerischen Armeekorps kommandiert. Dort sollte er als Nachrichtenoffizier verwendet werden. Bei diesem kam er zuerst in der Schlacht in Lothringen vom 20. bis zum 22. August zum Einsatz. Vom 23. August 1914 bis zum 14. September 1914 folgte die Schlacht vor Nancy-Epinal. Vom 23. September 1914 bis zum 6. Oktober 1914 wurde er in der Schlacht an der Somme eingesetzt. Daran schlossen sich vom 7. Oktober 1914 bis zum 21. Januar 1915 die Stellungskämpfe an der Somme an. Seine Kommandierung zum I. bayerischen Armeekorps bestand bis zum 24. Oktober 1914. Ab dem 25. Oktober 1914 wurde er für zwei Monate als Generalstabsoffizier zum Generalquartiermeister im Großen Hauptquartier eingesetzt. Am 3. November 1914 wurde ihm die Uniform des Generalstabs verliehen für die Dauer der Verwendung im Generalstab. Am 16. November 1914 wurde er mit dem Bayerischen Militärverdienstorden 4. Klasse mit Schwertern ausgezeichnet. Bereits 1914 wurde ihm das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Am 29. Dezember 1914 wurde er als Generalstabsoffizier zur 79. Reserve-Division versetzt. Dort wurde er am 11. Januar 1915 zum Major befördert. Sein Patent als Major wurde auf den 30. November 1914 datiert. Am 8. Februar 1915 ist er im Gefecht bei Gehsen während der Operation in den Masuren mit dem Pferd gestürzt und hat sich dabei den rechten Arm ausgekugelt. Daraufhin war er bis zum 2. März 1915 im Lazarett Rastenburg. Am 5. März 1915 wurde er als Generalstabsoffizier zur 52. Infanterie-Division versetzt. Vom 23. März 1915 bis zum 6. Juni 1915 wurde er mit dieser in den Stellungskämpfen im Artois westlich Bapaume eingesetzt. Vom 7. Juni 1915 bis zum 13. Juni 1915 wurde er im Gefecht bei Serre verwendet. Danach folgten wieder bis zum 23. Juni 1916 Stellungskämpfe im Artois westlich Bapaume. Am 21. Dezember 1915 wurde ihm der Bayerischen Militärverdienstorden 4. Klasse mit Kreuz und Schwertern verliehen. Vom 24. Juni 1916 bis zum 4. August 1916 war er bei der Schlacht an der Somme im Einsatz. Am 3. August 1916 wurde er zum AOK 6 kommandiert. Bei diesem wurde er jetzt bei Stellungskämpfen in Flandern und Artois eingesetzt. Am 28. August 1916 wurde er als Generalstabsoffizier zur Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht versetzt. Damit nahm er dann bis zum 26. November 1916 an der Schlacht an der Somme teil. Am 25. Oktober 1916 wurde er mit dem Bremer Hanseatenkreuz ausgezeichnet. Vom 27. November 1916 bis zum 15. März 1917 wurde er in Stellungskämpfen in Belgien und Nordfrankreich eingesetzt. Während dieser Zeit wurde ihm am 16. Februar 1917 das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen. Am 26. Februar 1917 wurde ihm das Ritterkreuz des Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern verliehen. Daran schlossen sich vom 16. März 1917 bis zum 8. April 1917 Kämpfe vor der Siegfriedfront an. Am 19. März 1917 wurde im das Herzöglich Braunschweigisches Kriegsverdienstkreuz verliehen. Vom 9. April 1April 1917 wurde ihm der Bayerischen Militärverdienstorden 3. Klasse mit Schwertern verliehen. Vom 21. Mai 1917 bis zum 26. Mai 1917 wurde er in Stellungskämpfen in Belgien und Nordfrankreich eingesetzt. Vom 27. Mai 1917 bis zum 19. November 1917 kam er in der Schlacht in Flandern zum Einsatz. Am 29. Mai 1917 wurde er mit Wirkung vom 1. Juni 1917 zum 1. Generalstabsoffizier (Ia) beim Generalstab vom Oberkommando der Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht bestimmt. Am 5. September 1917 wurde ihm der Orden Türkisch Eiserner Halbmond verliehen. Am 19. September 1917 wurde er mit dem Hamburger Hanseatenkreuz ausgezeichnet. Nach der Schlacht in Flandern schloss sich vom 20. November 1917 bis zum 7. Dezember 1917 die Schlacht bei Cambrai an. Vom 8. Dezember 1917 bis zum 20. März 1918 wurde er wieder bei den Stellungskämpfen in Belgien und Nordfrankreich eingesetzt. Am 30. November 1917 der königlich bayerische Militär Max-Josef-Orden verliehen, womit der persönliche Adelstand verbunden war. Damit wurde er jetzt als Major Ritter von Prager bezeichnet. Am 23. Dezember 1917 wurde ihm der Orden Pour le merite verliehen. Vom 21. März 1918 bis zum 6. April 1918 folgte die große Schlacht in Frankreich. Vom 9. April 1918 bis zum 29. April 1918 folgten die Schlachten bei Armentieres und um den Kemmel. Vom 30. April 1918 bis zum 7. August 1918 war er wieder bei den Stellungskämpfen in Belgien und Nordfrankreich im Einsatz. Am 7. Mai 1918 wurde ihm das Ritterkreuz des Sächischen Albrechts-Orden verliehen. Vom 8. August 1918 bis zum 20. August 1918 wurde er in der Abwehrschlacht zwischen Somme und Oise eingesetzt. Es folgte vom 21. August 1918 bis zum 2. September 1918 die Abwehrschlacht zwischen Scarpe und Somme. Vom 3. September 1918 bis zum 26. September 1918 war er in den Kämpfen in Belgien und Nordfrankreich eingesetzt. Zwischen dem 27. September 1918 und dem 17. Oktober 1918 wurde er in den Abwehrachlachten in Flandern 1918 sowie zwischen Cambrai und St. Quentin. Vom 18. Oktober 1918 bis zum 11. November 1918 war er bei den Kämpfen in Belgien und Nordfrankreich im Einsatz. Ab dem 12. November 1918 folgte die Räumung des besetzten Gebietes und der Marsch in die Heimat. Er war bis zum Ende des Krieges als Ia bei der Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht im Einsatz. Nach dem Ende des Krieges wurde er im Februar 1919 in die Zentralstelle des Geeralstabes versetzt. Mitte des Monats wurde er als bayerischer Militärbevollmächtigter zum Großen Hauptquartier nach Kolberg kommandiert. Im April 1919 wurde er in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dort wurde er jetzt zum Chef des Generalstabs vom Reichswehr-Gruppenkommando 4 ernannt. Bei dessen Umbenennung wurde er 1920 zum Chef des Stabes vom Wehrkreiskommando VII in München ernannt. Dadurch wurde er dann bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr am 1. Oktober 1920 zum Chef des Stabes der 7. Division der Reichswehr in München ernannt. Am 18. Dezember 1920 wurde Ritter von Prager mit Rangdienstalter vom 1. Oktober 1920 zum Oberstleutnant befördert und als solcher am 1. Februar 1921 Bataillonskommandeur im 19. (Bayerisches) Infanterie-Regiment. Am 1. Februar 1921 wurde er dann in den Regimentsstab vom 19. (Bayer.) Infanterie-Regiment in München versetzt. Von dort wurde er zum Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin kommandiert. Am 24. März 1921 wurde seine Kommandierung zum RWM mit Wirkung vom 15. April 1921 aufgehoben. Am 1. April 1922 wurde er dann in das RWM nach Berlin versetzt. Dort wurde er am 1. Juli 1922 zum Oberst befördert. Als solcher wurde er dann zum Leiter der Heeres-Ausbildungsabteilung (T 4) ernannt. Am 1. Februar 1925 wurde er als Nachfolger von Oberst Martin Ritter von Dittelberger zum Kommandeur vom 19. (Bayer.) Infanterie-Regiment in München ernannt. Nach genau zwei Jahren gab er sein Kommando am 1. Februar 1927 an Oberst Hugo Ritter von Pflügel ab. Er wurde am 1. Februar 1927 unter gleichzeitiger Beförderung zum Generalmajor wieder in das RWM nach Berlin versetzt. Dort wurde er zum Inspekteur der Inspektion der Infanterie (In 2) ernannt. Als solcher wurde er am 1. Februar 1929 zum Generalleutnant befördert. Am 1. Februar 1931 wurde Generalleutnant Günther Freiherr von Hammerstein-Equord sein Nachfolger als Inspekteur der Infanterie (In 2). Er wurde an diesem Tag aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet. Dabei wurden ihm die Charakter eines General der Infanterie verliehen. In den 30iger Jahren wurde ihm das Recht zum Tragen der Uniform vom Infanterie-Regiment 19 mit den Generalsabzeichen verliehen.

1939 trat er dann wieder zur Verfügung des Heeres. Bei der Mobilmachung wurde er dann zum Kommandierenden General des neuen Generalkommando XXVII. Armeekorps ernannt. Am 6. November 1939 gab er sein Kommando ab. Dafür wurde er jetzt im Tausch mit General der Infanterie Alfred Wäger zum Kommandierenden General des neuen Generalkommando XXV. Armeekorps ernannt. Am 1. September 1940 wurde er dann auch zum General der Infanterie befördert. Privat wohnte er in er Elisabethstraße 46 in München, wo er die Telefonnummer 370906 hatte. Am 1. Mai 1942 gab er sein Kommando ab und wurde in die Führerreserve OKH versetzt. Am 30. Juni 1942 wurde er endgültig aus der Wehrmacht verabschiedet.