Pürckhauer, Hermann

 

* 15. Februar 1897, Forchheim

† 2. Dezember 1943, München

 

 

Hermann Pürckhauer war der Sohn des Bezirksarztes von Dinkelsbühl Heinrich Pürckhauer und dessen Ehefrau Maria, geborene von Liebig. Er trat am 6. August 1914 als Kriegsfreiwiliiger in die Königlich Bayerische Armee ein. Er kam dabei zum Ersatz-Bataillon vom 2. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment "Kronprinz". Dort wurde er der 8. Kompanie zugeteilt. Seine Versezung zur 1. Ersatz-Kompanie folgte am 5. Oktober 1914. Am 19. Oktober 1914 wurde er zur 3. Kompanie des aktiven Regiments an die Front entsendet, wo er am 23. Oktober 1914 eintraf. Dort wurde er jetzt für fast ein Jahr bei den Stellungskämpfen an der Somme verwendet. Am 11. Juni 1915 wurde er zum Unteroffizier befördert. Am 3. Juli 1915 wurde er als Fahnenjunker angenommen. Seine Beförderung zum Fähnrich, ohne Patent, folgte am 24. November 1915. Vom 19. Dezember 1915 bis zum 28. Dezember 1915 erhielt er einen Kurzurlaub zur Erhaltung der Dienstfähigkeit. Am 25. Januar 1916 wurde ihm das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Er wurde dann am 11. März 1916 beim 2. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment "Kronprinz" zum Leutnant, vorläufig ohne Patent, befördert. Am 6. Juni 1916 wurde er durch Artilleriegeschoß am Kopf vor Verdun verwundet. Er wurde dann im Vereinslazarett Bergzabern im St. Paulusstift Liebfrauenberg behandelt. Am 3. August 1916 wurde er wieder zur 3. Kompanie vom 2. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment "Kronprinz" ins Feld entsendet, wo er am 4. August 1916 eingetroffen ist und als Zugführer bei der 3. Kompanie eingeteilt wurde. Das Eiserne Kreuz 1. Klasse wurde ihm am 22. Dezember 1916 verliehen. Am 27. Dezember 1916 wurde er vom 5. Januar 1917 bis zum 20. Februar 1917 zu einem Kompanieführer-Kurs nach Chambley kommandiert. Vom 21. Februar 1917 bis zum 8. März 1917 wurde er wieder beurlaubt. Am 9. März 1917 wurde er zur 3. Kompanie versetzt. Vom 30. März 1917 bis zum 2. April 1917 wurde er mit der stellvertretenden Führung der 3. Kompanie beauftragt. Vom 11. April 1917 bis zum 30. Mai 1917 wurde er mit der stellvertretenden Führung der 2. Kompanie beauftragt. Am 31. Mai 1917 wurde er mit Wirkung vom 1. Juni 1917 mit der Kompanieführerstelle der 2. Kompanie seines Regiments beliehen. Vom 7. Juli 1917 bis zum 22. Juli 1917 wurde er wieder beurlaubt. Vom 24. September 1917 bis zum 16. Oktober 1917 wurde er erneut beurlaubt. Während dieses Urlaubs hat er am 9. Oktober 1917 sein Patent als Leutnant vom 23. Februar 1915 erhalten. Zwischen dem 30. Oktober 1917 und dem 10. November 1917 wurde er für einen Kurs zur Zusammenarbeit zwischen Infanterie und Artillerie zum Königlich Bayerisches 1. Feldartillerie-Regiment "Prinzregent Luitpold" kommandiert. Vom 5. Februar 1918 bis zum 27. Februar 1918 wurde er erneut beurlaubt. Vom 19. Juni 1918 bis zum 4. Juli 1918 wurde er wieder beurlaubt. Am 20. August 1918 gegen 8 Uhr am Vormittag wurde er bei Blerancourt südlich von Belle Fontaine vermisst. Er war zu diesem Zeitpunkt in französische Gefangenschaft geraten. Erst am 15. Februar 1920 ist er aus französischer Gefangenschaft im Durchgangslager Kontanz (Dulag Konstanz) in Deutschland wieder eingetroffen und daraufhin bis zum 15. April 1920 nach München beurlaubt. Im Ersten Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in schwarz widerspiegelte. Ihm wurden außerdem neben beiden Eisernen Kreuzen auch noch andere Auszeichnungen verliehen. Nach seiner Rückkehr wurde er als Leutnant in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dort wurde er dann beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 beim Reichswehr-Schützen-Regiment 42 der Reichswehr-Brigade 21 eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er 1920/21 in das 19. (Bayer.) Infanterie-Regiment übernommen. Bei diesem wurde er dann die nächsten Jahre als Kompanieoffizier eingesetzt. Sein Rangdienstalter wurde 1922 auf den 1. September 1915 (261) festgelegt. Spätestens ab dem Frühjahr 1923 gehörte er dann zur 12. (MG.) Kompanie vom 19. (Bayer.) Infanterie-Regiment in Kempten. Bei dieser wurde er am 31. Juli 1925 zum Oberleutnant befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. April 1925 (221) festgelegt. 1926/27 wurde er als Nachfolger von Oberleutnant Peißl zum Adjutant des III. (Jäger-) Bataillons vom 19. (Bayer.) Infanterie-Regiment ebenfalls in Kempten ernannt. Diese Position übte er dann wieder mehrere Jahre aus. 1929/30 wurde er dann wieder zur 12. (MG.) Kompanie vom 19. (Bayer.) Infanterie-Regiment in Kempten versetzt. Dort wurde er dann zum Kompaniechef ernannt. Als solcher wurde er am 1. März 1931 (4) auch zum Hauptmann befördert. Ab dem 1. Oktober 1932 war er als Nachfolger von Hauptmann Friedrich-Jobst Volckamer von Kirchensittenbach als Regimentsadjutant in München im Einsatz. Seine 12. (MG.) Kompanie übernahm dafür Hauptmann Josef Kübler. 1934 wohnte er privat in der Lachnerstraße 25 in München M19 und hatte die Telefonnummer 62820. Bei der Enttarnung der Einheiten am 15. Oktober 1935 wurde er zum Adjutant der 7. Infanterie-Division in München ernannt. Am 1. Januar 1936 wurde er zum Major befördert. Als solcher wurde er dann am 1. Oktober 1937 zum Kommandeur des II. Bataillons vom Infanterie-Regiment 61 ernannt. Als solcher wurde er am 1. Februar 1939 zum Oberstleutnant befördert. Bei Beginn des 2. Weltkrieges im Sommer 1939 führte er sein Bataillon dann in den Polenfeldzug. Mitte Januar 1940 gab er sein Kommando ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Ende April 1940 kam er dann als Adjutant zum Stellvertretenden Generalkommando VII. Armeekorps nach München. Als solcher wurde er am 1. Dezember 1940 zum Oberst befördert. Er trug jetzt bereits beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen. Am 1. Oktober 1941 wurde er dann zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 19 ernannt. Dieses begann sich bei seiner Übernahme gerade zum weiteren Angriff in Richtung Moskau zu formieren. Im Winter 1941/42 stand sein Regiment dann in schweren Abwehrkämpfen an der Narwa-Seeenge und bei Gshatsk. Dort befand sich das Regiment dann 1942 das ganze Jahr in Abwehrstellung. Am 18. Juni 1942 wurde ihm auch das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Am 16. Oktober 1942 gab er sein Kommando über das Infanterie-Regiment 19 wieder ab. Er wurde dann erneut in die Führerreserve OKH versetzt. Am 1. September 1943 wurde er dann zum Kommandeur der Annahmestelle für Offiziersbewerber VII in München ernannt. In dieser Funktion war er auch noch, als er am 2. Dezember 1943 um 5:20 Uhr im Teillazarett Dritter Orden vom Reservelazarett II München verstorben ist. Als Todesursache wurden Zwölffingerdarmgeschwür, Darm Antonie und Kreislaufinsuffizenz nach Operation angegeben. Nachträglich wurde er zum Generalmajor befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Dezember 1943 festgelegt. Seine Witwe Frieda Pürckhauer lebte damals in der Prinzenstraße 36 in München. Er wurde am 6. Dezember 1943 um 15:00 Uhr auf dem Westfriedhof München beerdigt.