Infanterie-Ersatz-Bataillon 473
Infanterie-Ausbildungs-Bataillon 473
Grenadier-Ersatz-Bataillon 473
Grenadier-Ausbildungs-Bataillon 473
Grenadier-Ersatz- und Ausbildungs-Bataillon 473
Reserve-Grenadier-Bataillon 473

 

Feldpostnummern vom Reserve-Bataillon ab 13. Oktober 1944:

Einheit Feldpostnummer
Stab 29147 A
1. Kompanie 29147 B
2. Kompanie 29147 C
3. Kompanie 29147 D
4. Kompanie 29147 E

Feldpostnummern vom Ausbildungs-Bataillon ab 24. Februar 1945, gestrichen am 16. März 1945 :

Einheit Feldpostnummer
Stab ?????
1. Kompanie 27840
2. Kompanie ?????
3. Kompanie ?????

Das Infanterie-Ersatz-Bataillon 473 wurde bei der Mobilmachung am 26. August 1939 in Arnsberg, im Wehrkreis VI, aufgestellt. Direkt bei der Aufstellung bildete das Bataillon das Landesschützen-Bataillon XXI/VI. Das Bataillon selbst unterstand der Division 156 und stellte den Ersatz für die 253. Infanterie-Division. Mitte Oktober 1939 machte das Bataillon Abgaben zur Aufstellung des I. Bataillons vom Infanterie-Regiment 253. Am 6. November 1939 wurde das Bataillon nach Graudenz in Westpreußen, im Wehrkreis XX, verlegt. Am 19. August 1940 wurde das Bataillon nach Aachen, in den Wehrkreis VI, zurück verlegt. Im Mai 1941 gab das Bataillon seine 1. Kompanie zur Aufstellung des III. Bataillons vom Infanterie-Regiment 736 ab, sie wurde danach wieder ersetzt. Am 1. Oktober 1942 wurde das Bataillon in ein Infanterie-Ersatz-Bataillon 473 und ein Infanterie-Ausbildungs-Bataillon 473 geteilt. Beide Bataillone unterstanden nach der Teilung der Division 526. Beide Bataillone wurden am 7. November 1942 in Grenadier-Ersatz-Bataillon 473 bzw. Grenadier-Ausbildungs-Bataillon 473 umbenannt. Am 14. April 1943 wurden beide Bataillone zum Grenadier-Ersatz- und Ausbildungs-Bataillon 473 vereinigt. Im November 1943 machte das Bataillon Abgaben zur Aufstellung vom Grenadier-Regiment 1022. Ab dem 20. November 1943 trug das Bataillon wieder die Bezeichnung Grenadier-Ersatz-Bataillon 473, da die Ausbildungs-Kompanien an das verstärkte Grenadier-Regiment 1022 abgegeben wurden. Am 12. Februar 1944 wurde das Bataillon dann wieder zum Grenadier-Ersatz- und Ausbildungs-Bataillon 473 erweitert.

Am 3. September 1944 wurde das in der Lützow-Kaserne untergebrachte Bataillon im Walküre-Aufruf mobilisiert, dies geschah in der Feldpostübersicht als Reserve-Grenadier-Bataillon 473, im KTB des Bataillons wurde es als Grenadier-Ausbildungs-Bataillon 473 bezeichnet. In der Nacht auf den 4. September erreichten die Kompanien im Fußmarsch die befohlenen Einsatzräume zwischen Gemmenich und Dreilägertalsperre mit dem Auftrag, die Bunkerlinie des Westwalls zu verteidigen. Der Bataillons-Gefechtsstand befand sich in der Schule Oberforstbach, am 6. September wurde er verlegt in einen Bunker in der Nähe der Schule Schleckheim. Am 12. September wurde dem Bataillon die Panzerabwehr-Abteilung 504 mit 24 8,8-cm Pak zugeführt. Am frühen Morgen des 13. September kam es im Abschnitt des Bataillons zu ersten Gefechten mit von Panzern unterstützten amerikanischen Truppen. Im Laufe des Tages kam es zu Einbrüchen durch Panzer, wobei es etliche Verluste beim Bataillon gab, die 3. Kompanie wurde fast vollständig zerschlagen. Am folgenden Tag wurden dem Bataillon 4 Panther, 7 7,5-cm Pak, 2 Sturmgeschütze und 2 SPW mit Drillings-MG zugeführt. Am Morgen des 15. September wurde es der 9. Panzerdivision unterstellt. Am Vormittag erfolgten erneut feindliche Einbrüche durch Panzer. Am Abend erhielt das Bataillon den Befehl, den Einbruchsraum südwestwärts Stolberg-Atsch abzuriegeln und im Gegenangriff die Bunkerlinie beiderseits Geisberg zu nehmen. Über Hastenrath wurde Atsch erreicht. Am 16. September verlegte der Bataillons-Gefechtsstand in einen Bunker am Nordrand von Atsch. Im Laufe des Tages wurden zwei Angriffe abgewehrt und Gegenstösse geführt. Der gesamte Bataillons-Abschnitt stand dauerhaft unter schwerem Artilleriefeuer. Am 18. September konnte nach einem Angriff des rechten Nachbarn (III./Füsilier-Regiment 27 der 12. Volks-Grenadier-Division) die eigene Linie um 300 Meter nach Westen vorgeschoben werden. Gegenangriffe wurden abgewiesen. Teile des Bataillons trugen am 19. September einen Angriff zur Rückgewinnung eines Fabrikgeländes nordwestwärts Münsterbusch teil, der nach anfänglichen Erfolgen nach Gegenagriffen liegenblieb. Ein erneuter Gegenagriff mit Panzerunterstützung am Nachmittag konnte abgewehrt werden. In der Zeit vom 13. bis zum 19. September erlitt das Bataillon folgende Verluste:

Gefallene 0/4/8

Verwundete 2/10/45

Vermisste, Versprengte oder Verwundete 2/38/246

Die Gefechtsstärke betrug (ohne 2. Kompanie) 9/40/201.

Am 20. September wurde die 2. Kompanie in einem mit starken Panzerkräften gegen Büsbach und Münsterbusch geführten feindlichen Angriff zerschlagen. Am nächsten Morgen hatte sie noch eine Stärke von 1/2/15. Am 21. September geriet das Bataillon durch starke amerikanische Angriffe un trommelfeuerartige Artillerie-Überfälle erneut in eine kritische Lage. Insbesondere durch das seit Tagen anhaltende ständige Artilleriefeuer kam es laufend zu Verlusten. Am 22. September fanden keine feindlichen Angriffe statt, die trommelfeuerartigen Artillerie-Überfälle hielten jedoch an. Am folgenden Tag konnten mehrere Feindangriffe abgewiesen werden. Das Bataillon wurde in der Nacht zum 24. September dem Füsilier-Regiment 27 unterstellt. Am 25. September konnte die Front im gesamten Abschnitt südostwärts Aachen stabilisiert werden. Bis einschließlich 30. September gab es neben Spähtrupp- und vereinzelten Stoßtruppunternehmen von beiden Seiten keine größeren Kampfhandlungen, das ständig anhaltende Artilleriefeuer verursachte weiterhin Verluste.

Nach Auffüllung durch Versprengte und Ersatz hatte das Bataillon am 28. folgende Gefechtsstärke: 8/51/231.

Durch Befehl der 12. Volks-Grenadier-Division wurde das Bataillon am 30. September in das Füsilier-Regiment 27 eingegliedert. Nach Herauslösen aus der Front sollte es dem Feldersatz-Bataillon 12 zugeführt werden. Zunächst wurden diese Befehle jedoch nicht umgesetzt. Am 1. Oktober wurden mehrere amerikanische Vorstösse gegen Stolberg abgewiesen. Ein am 3. Oktober durchgeführte eigener Angriff, bei dem dem Gegner hohe Verluste zugefügt wurden, musste nach anfänglichen Erfolgen wieder abgebrochen werden. Das Bataillon verblieb noch bis zum 27. November an der Front, bevor es zur Auffrischung im Rahmen des Füsilier-Regiment 27 nach Blankenburg verlegte. Am 29. November 1944 wurde das Bataillon aufgelöst und ging im Füsilier-Regiment 27 auf.

Das Grenadier-Ersatz- und Ausbildungs-Bataillon 473 wurde aber bereits im Oktober 1944 in Wuppertal, ebenfalls Wehrkreis VI, wieder aufgestellt. Es unterstand nach seiner Aufstellung der Division 476. Am 23. März 1945 wurde das Bataillon in Haan, ebenfalls Wehrkreis VI, in der Leuthen-Bewegung beim Ersatz-Regiment 536 mobil gemacht.

Das Ersatz-Bataillon stellte unter anderem auch für folgende Einheiten den Ersatz:

Stäbe: Transport-Kommandantur z.b.V. 6; 106. Infanterie-Division;

Infanterie-Regimenter: 340; 473; 637;

Grenadier-Regimenter: 239; 240; 340; 473; 1022;

Maschinengewehr-Bataillone: 16;

Divisions-Bataillon 253;

 

Kommandeure:

Major Helmich September/Oktober 1944

weitere Stellenbesetzungen mit Stand 15. Oktober 1944:

Adjutant: Leutnant Rosenthal

1../- Hauptmann Püschel

2./- Oberleutnant Bingel

3./- Führer Leutnant Simon

4./- Führer Oberleutnant Pielen