106. Infanterie-Division

 

Feldpostnummer des Divisionskommandos:  00404

 

1. Einsatz und Unterstellung:

Die 106. Infanterie-Division wurde am 22. November 1940 auf dem Truppenübungsplatz Wahn im WK VI als Division 12. Welle aus je einem Drittel der 6: Infanteriedivision und der 26. Infanteriedivision aufgestellt. Zusätzlich wurden der Division die beiden Heimat-Wach-Bataillone des Infanterie-Regiments 250 zugeführt. Ab Juni 1941 nahm die Division am Rußlandfeldzug teil. Ihr Vormarsch ging über Wilna, Witebsk, Smolensk, Wjasma, Rshew, Spasskoje, Troitzkoje bis November 1941 in den Raum Klin-Kalinin nordwestlich von Moskau. Es folgten verlustreiche Abwehr- und Rückzugskämpfe über Wolokolamssk, Worobjowok und Gshatsk in den Raum Wjasma. Im Mai 1942 wurde die Division aus der Front gezogen und nach Frankreich zur Auffrsichung in den Raum St. Omer verlegt. Im Februar 1943 kehrte sie an die Ostfront zurück und wurde im Raum Charkow eingesetzt. Während des Unternehmens "Zitadelle" im Juli 1943 erlitt die Division bei ihrem Vorstoß auf Bjelgorod schwere Verluste. Ab August 1943 zog sich die Division über Charkow, Walki, Poltawa und den Dnjepr bei Krementschug in den Raum Kiriowograd zurück. Am 2. November 1943 wurde die Divisionsgruppe 39 der 39. Infanterie-Division eingegliedert, das Grenadier-Regiment 241 wurde aufgelöst, ebenso die dritten Bataillone der verbleibenden Regimenter. Bis Februar folgten schwere Abwehrkämpfe bei Nowo Ukraina. Am 28. Februar 1944 wurde die Schatten-Division Milowitz eingegliedert. Im März 1944 begann der Rückzug der Division über den Bug bei Perwomaissk und den Dnjestr in den Raum Kischinew. Am 27. Juli 1944 wurde der Division die Divisions-Gruppe 39 einverleibt und in Grenadier-Regiment 113 umbenannt. Die Division wurde bei der Heeresgruppe Südukraine vernichtet und am 9. Oktober 1944 aufgelöst. Reste kamen zur 76. Infanterie-Division zur Auffrischung und zur 15. Infanterie-Division zur Wiederaufstellung.

Neu aufgestellt wurde die 106. Infanterie-Division am 24. März 1945, aber am 8. April 1945 wurde die Wiederaufstellung durch das OKH wieder eingestellt. Die Stäbe dienten zur Aufstellung einer Kampfgruppe 106. Infanteriedivision. Diese Kampfgruppe geriet in Süddeutschland in amerikanische Gefangenschaft.

 

1940

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Dezember in Aufstellung 11. Armee C Wahn

1941

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar in Aufstellung 11. Armee C Wahn
Mai im WK VI Panzergruppe 2   Wahn (Lagekarte)
20. Juli XX 9. Armee Mitte Bialystok
29. Juli LVII Panzergruppe 3 Mitte Wilna (Lagekarte)
9. August V 9. Armee Mitte Smolensk (Lagekarte)
Oktober V Panzergruppe 3 Mitte Wjasma (Lagekarte)
November V Panzergruppe 4 Mitte Klin, Moskau (Lagekarte) (Lagekarte)

1942

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar V Panzergruppe 4 Mitte Gshatsk (Lagekarte)
Februar IX Panzergruppe 4 Mitte Gshatsk (Lagekarte)
März V Panzergruppe 4 Mitte Gshatsk (Lagekarte)
Mai XXXVII 15. Armee D Nordfrankreich
Juni LXXXII 15. Armee D St. Omer (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)

1943

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar LXXXII 15. Armee D St. Omer
März im Antransport   Süd Charkow
April XXXXVIII Kempf Süd Charkow
Mai z. Vfg. Kempf Süd Charkow
Juni XI Kempf Süd Charkow (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)
September XI 8. Armee Süd Krementschug (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)
Dezember XXXXVII 8. Armee Süd Kirowograd

1944

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar XXXXVII 8. Armee Süd Dnjepr
April XXXXVII 8. Armee Südukraine Pruth
Mai VII 8. Armee Südukraine Kischinew
Juni VII 6. Armee Südukraine Kischinew (Lagekarte) (Lagekarte)
August Verbleib unbekannt     (Lagekarte)

nach Wiederaufstellung:

1945

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
März in Aufstellung      
April LXIV 19. Armee OB. West Schwarzwald

 

2. Divisionskommandeure:

28. November 1940 General der Infanterie Ernst Dehner

3. Mai 1942 Generalleutnant Alfons Hitter

1. November 1942 Generalleutnant Arthur Kullmer

1. Januar 1943 Generalleutnant Werner Forst

20. Februar 1944 Generalleutnant Siegfried von Rekowski

März 1945 Oberst Rintenberg

 

3. Gliederung:

106. Infanterie-Division 1940:

Infanterie-Regiment 239

Infanterie-Regiment 240

Infanterie-Regiment 241

Artillerie-Regiment 107

Pionier-Bataillon 106

Panzerjäger-Abteilung 106

Aufklärungs-Abteilung 106

Divisions-Nachrichten-Abteilung 106

Divisions-Nachschubführer 106

 

106. Infanteriedivision November 1943:

Divisions-Gruppe 39

Grenadier-Regiment 239

Grenadier-Regiment 240

Divisions-Füsilier-Bataillon 106

Artillerie-Regiment 107

Pionier-Bataillon 106

Feldersatz-Bataillon 107

Panzerjäger-Abteilung 106

Divisions-Nachrichten-Abteilung 106

Divisions-Nachschubführer 106

 

Divisionsgruppe 106. Infanterie-Division:

Grenadier-Regiment 113

Grenadier-Regiment 239

Grenadier-Regiment 240

Artillerie-Regiment 107

Pionier-Bataillon 106

Panzerjäger-Abteilung 106

Divisions-Nachrichten-Abteilung 106

Divisions-Nachschubführer 106

 

4. Literatur und Quellen:

Heinz Spenner: "Wir, die dabei waren." Der Weg des Infanterieregiments 240 in der 106. (rhein.-westf.) Infanterie-Division von 1940 bis 1944, Selbstverlag, Düsseldorf 1988

August Meyer: Infanterie-Regiment / Grenadier-Regiment 241 1940 - 1944, Herausgeber: Verlag Kameradschaftliche Vereinigung des ehemaligen Regiments 77, Rheinbreitbach 1999

Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen SS im Zweiten Weltkrieg 1939-1945, Band 6: Die Landstreitkräfte. Nr. 71-130. 2. Auflage. Osnabrück 1979

Deutsches Rotes Kreuz - Suchdienst - Divisionsschicksale Band 1.