Artillerie-Regiment 70

 

Feldpostnummern ab der Mobilmachung: Die Einheiten wurden als Teile vom Artillerie-Regiment 70 in der Feldpostübersicht eingetragen. Die 1. Kolonne wurde Anfang 1940 in Artillerie-Kolonne IV Artillerie-Regiment 268 umbenannt. Die 2. Kolonne wurde gleichzeitig in Kolonne IV Artillerie-Regiment 267 umbenannt, aber noch Anfang 1940 in Kolonne II Artillerie-Regiment 70 korrigiert. Die Batterien der I. und II. Abteilung, sowie die Kolonne II, wurden Anfang 1940 gestrichen und die beiden Abteilungen wurde ab Mitte 1940 unter der Nummer des Stabes eingetragen. Mitte 1940 verlor der Regimentsstab den Zusatz z.b.V. Am 26. Juli 1943 wurde die II. Abteilung gestrichen. Dafür wurde 1943 bei einer anderen Nummer zuerst ein Stab Stab II Artillerie-Regiment 70 eingetragen. Dieser Eintrag wurde am 3. November 1943 auf die ganze II. Abteilung erweitert. Leider lautete der Eintrag jetzt Stab und Einheit, wodurch die genaue Gliederung unklar blieb. Ab dem 30. Juni 1944 wurde der Regimentsstab als Regimentsstab Artillerie-Brigade70 bezeichnet. Am 15. August 1944 wurde der Eintrag der II. Abteilung dann aufgegliedert, aber auch in Festungs-Artillerie-Abteilung II/70 umbenannt. Am 17. Januar 1945 wurde der Eintrag der II. Abteilung dann in Heeres-Artillerie-Abteilung II./70 umbenannt. Am 22. März 1945 wurde der Eintrag der II. Abteilung gestrichen.

Einheit Feldpostnummer
Regimentsstab 05077 bis Jun/44
Stab I. Abteilung 20830 bis 1940

ab 1940 20830 A

1. Batterie 28472 gestr. 1940

ab 1940 20830 B

2. Batterie 15128 gestr. 1940

ab 1940 20830 C

3. Batterie 01322 gestr. 1940

ab 1940 20830 C

Stab II. Abteilung 18719 bis 1940

ab 1940 18719 A gestr. Jul/43

ab 1943 06800 A gestr. Mär/45

4. Batterie 29738 gestr. 1940

ab 1940 18719 B gestr. Jul/43

ab 1943 06800 B gestr. Mär/45

5. Batterie 17856 gestr. 1940

ab 1940 18719 C gestr. Jul/43

ab 1943 06800 C gestr. Mär/45

6. Batterie 21392 gestr. 1940

ab 1940 18719 D gestr. Jul/43

ab 1943 06800 D bis Aug/44

1. Kolonne 04287 bis 1940
2. Kolonne 19066 bis 1940
Kolonne II ab 1940 19066 gestr. 1940

ab 1940 18719 E gestr. Jul/43

Das Artillerie-Regiment 70 war ein schweres Artillerie-Regiment mit Regimentsstab. 1938 wurden beim Regiment eine 7. (Ergänzungs-), (8. Ergänzungs-) und (9. Ergänzungs-) Batterie gebildet. Die drei Ergänzungs-Batterien wurden bei der Mobilmachung zur Aufstellung vom Artillerie-Regiment 263 der 4. Welle herangezogen.

Der Regimentstab vom Artillerie-Regiment 70 wurde am 10. November 1938 in Koblenz-Niederlahnstein, im Wehrkreis XII, aufgestellt. Bei der Mobilmachung wurde der Stab zur Heerestruppe. Zu Beginn des Westfeldzuges gehörte der Stab zur Heeresgruppe C. Am 24. Juli 1940 unterstand der Stab der 2. Armee. Anfang April 1941 unterstand der Stab der 7. Armee. Am 19. Juni 1941 unterstand der Stab dem XX. Armeekorps. Mitte Juli 1941 unterstand der Stab dann dem XVII. Armeekorps. Anfang 1942 war der Stab unter der 6. Armee im Einsatz. Ende Juli 1942 unterstand der Stab dem XXXX. Panzerkorps. Am 30. Juni und 6. Juli 1943 unterstand der Stab dem XXXXVIII. Panzerkorps. Am 18. Juni 1944 wurde der Stab umgegliedert und bildete den Stab der Heeres-Artillerie-Brigade 70.

Die I. Abteilung vom Artillerie-Regiment 70 wurde am 6. Oktober 1936 in Koblenz-Niederlahnstein, im Wehrkreis XII, aufgestellt. Die Abteilung entstand durch Abgaben der Artillerie-Regimenter 24, 47 und 65. Die Abteilung gliederte sich in drei schwere bespannte Batterien. Bei der Mobilmachung trat die Abteilung als IV. schwere Abteilung zum Artillerie-Regiment 34 der 34. Infanterie-Division. Am 24. Januar 1940 wurde die 1. Batterie für eine Neuaufstellung abgegeben. Die Batterie wurde wieder ersetzt. Am 15. November 1940 wurde die 3. Batterie zur Aufstellung vom Artillerie-Regiment 86 der 112. Infanterie-Division abgegeben und danach wieder ersetzt.

Die II. Abteilung vom Artillerie-Regiment 70 wurde am 10. November 1938 in Koblenz-Niederlahnstein, im Wehrkreis XII, aufgestellt. Die Abteilung entstand durch Abgaben vom eigenen Regiment sowie der Artillerie-Regimenter 34 und 60. Die gemischte motorisierte Abteilung bestand aus zwei motorisierten Batterien mit 15-cm schweren Feldhaubitzen und einer motorisierten Batterie mit 10-cm Kanonen. Die Abteilung wurde bei der Mobilmachung als Korpstruppe dem XII. Armeekorps unterstellt. Ende 1939 wurde die Abteilung zur Heerestruppe und als solche im Westfeldzug eingesetzt. Dabei unterstand die Abteilung zu Beginn der Heeresgruppe C. Im Sommer 1940 wurde die Abteilung nach Ostpreußen verlegt und dort dem XXX. Armeekorps unterstellt. Am 13. Februar 1941 wurde die 5. Batterie zur Aufstellung der Heeres-Flak-Artillerie-Abteilung 278 abgegeben und ersetzt. Im Sommer 1941 wurde die Abteilung im Nordabschnitt der Ostfront eingesetzt. Am 19. Juni 1941 unterstand die Abteilung dem XXXIX. Armeekorps. Ende Juli 1944 war die Abteilung dem LVII. Armeekorps unterstellt. Im August 1941 unterstand die Abteilung dem XXXIX. Armeekorps. Mitte Oktober 1941 unterstand die Abteilung dem I. Armeekorps. Zumindest bis Mitte Juli 1942 blieb es bei dieser Unterstellung. Mitte Juli 1942 und im August 1942 unterstand die Abteilung dem XXVI. Armeekorps. Ab Herbst 1942 wurde die Abteilung dann im Mittelabschnitt der Ostfront eingesetzt. Die Abteilung wurde im November 1942 unter dem VI. Armeekorps bei Welikije-Luki vernichtet und Anfang 1943 aufgelöst. Am 3. Juni 1943 wurde bei der Heeresgruppe Mitte wieder einen II. Abteilung vom Artillerie-Regiment 70 aufgestellt. Die neue Abteilung entstand aus dem Stab der schwere Artillerie-Abteilung 817 (motorisiert) und Resten der alten Abteilung. Dazu wurde noch Gerät von der schwere Artillerie-Abteilung II./818 verwendet. Die neue Abteilung wurde nur mit zwei Batterien zu 4 Geschützen aufgestellt. Die Abteilung war jetzt mit 10-cm Kanonen ausgerüstet. Am 30. Juni 1943 unterstand die Abteilung dem VII. Armeekorps. Die Abteilung wurde später als Heeres-Artillerie-Abteilung II./70 bezeichnet. Die Abteilung erlitt später im Kessel von Brody weitere schwere Verluste. Am 22. September 1944 wurde die Abteilung als Heeres-Festungs-Artillerie-Abteilung II./70 bei der Heeresgruppe Nordukraine abermals errichtet. Die Abteilung war jetzt wieder mit schweren Feldhaubitzen ausgerüstet. Die Abteilung wurde dann Anfang 1945 aufgelöst.

Für die Ersatzgestellung vom Regimentsstab und der II. Abteilung war die Artillerie-Ersatz-Abteilung 70 zuständig. Für die Ersatzgestellung der I. Abteilung war die Artillerie-Ersatz-Abteilung 69 zuständig. 

Regimentskommandeure:

Oberst Hans Bömers 10. November 1938 - 14. November 1939 (übernahm AR 34)

Generalmajor Hugo Ihßen 16. November 1939 - 1. November 1940

Oberst Hermann Ulbrich (1942), (1943)

 

Abteilungskommandeure:

I. Abteilung:

Oberstleutnant Hans Bömers 16. Dezember 1936 - 12. Oktober 1937 (übernahm AR 34)

Oberstleutnant Hans Gravenstein 12. Oktober 1937 - 6. Februar 1940

 

II. Abteilung:

Oberstleutnant Paul Bornscheuer 10. November 1938 - 3. Mai 1940 (übernah AR 311)

Major der Reserve Walther Schweigler (1944)