Artillerie-Regiment 57
Feldpostnummern ab der Mobilmachung: Die Einheiten wurden als Teile vom Artillerie-Regiment 57 in der Feldpostübersicht eingetragen. Die Einheiten der II. Abteilung wurden Anfang 1940 gestrichen und die ganze Abteilung wurde, ohne den Nachrichten-Zug II, unter der Nummer des Stabes eingetragen. Noch Anfang 1940 wurden dann die einzelnen Kolonnen bis auf eine Kolonne II gestrichen. Auch die Einheiten der I. Abteilung wurden Anfang 1940 gestrichen und die ganze Abteilung, ohne die Kolonnen, wurde ab Mitte 1940 unter der Nummer des Stabes eingetragen. Ab 1942/43 wurde eine Material-Einheit II Artillerie-Regiment 57 eingetragen. Am 10. September 1943 wurden bei der Feldpostnummer 07126 ein Troßraum u. Tross I-III Artillerie-Regiment 21 und Troß I Artillerie-Regiment 57 eingetragen, wo aber unklar ist, wie die Zusätze lauteten. Am 12. Januar 1944 wurde die Material-Einheit II Artillerie-Regiment 57 gestrichen. Am 20. Januar 1944 wurde auch der Eintrag mit Troß I Artillerie-Regiment 57 gestrichen.
Einheit | Feldpostnummer |
Stab I. Abteilung | 07890 bis 1940 ab 1940 07890 A |
1. Batterie | 08587 gestr. 1940 ab 1940 07890 B |
2. Batterie | 29670 gestr. 1940 ab 1940 07890 C |
3. Batterie | 24727 gestr. 1940 ab 1940 07890 D |
1. Kolonne | 18678 gestr. 1940 |
2. Kolonne | 08703 gestr. 1940 |
3. Kolonne | 18478 gestr. 1940 |
Troß I | ab Sep/43 07126 gestr. Jan/44 |
Stab II. Abteilung | 10705 bis 1940 ab 1940 10705 A |
4. Batterie | 13664 gestr. 1940 ab 1940 10705 B bis 1940 |
5. Batterie | 08195 gestr. 1940 ab 1940 10705 D bis 1940 ab 1940 10705 C |
6. Batterie | 13704 gestr. 1940 ab 1940 10705 F bis 1940 ab 1940 10705 D |
4. Kolonne | 22447 gestr. 1940 ab 1940 10705 C bis 1940 |
5. Kolonne | 16129 gestr. 1940 ab 1940 10705 E bis 1940 |
6. Kolonne | 22252 gestr. 1940 ab 1940 10705 G bis 1940 |
Nachrichten-Zug II | 15562 gestr. 1940 |
Kolonne II | ab 1940 10705 E |
Material-Einheit II | ab 42/43 44103 gestr. Jan/44 |
Das Artillerie-Regiment 57 war ein schweres Artillerie-Regiment ohne Regimentsstab.
Die I. Abteilung vom Artillerie-Regiment 57 wurde am 15. Oktober 1935 in Braunsberg, im Wehrkreis I, aufgestellt. Die Abteilung wurde durch Umbenennung der IV. Abteilung vom Artillerie-Regiment 21 aufgestellt. Die Abteilung bestand aus 3 bespannten Batterien. Die Abteilung leistete im Herbst 1936 Abgaben zur Aufstellung der I. Abteilung vom Artillerie-Regiment 51. Die Abteilung trat bei der Mobilmachung als IV. schwere Abteilung zum Artillerie-Regiment 21. Am 6. Oktober 1940 wurden der Stab und die 2. Batterie an das Artillerie-Regiment 121 abgegeben und ersetzt.
Die II. Abteilung vom Artillerie-Regiment 57 wurde am 15. Oktober 1935 in
Elbing,
im Wehrkreis I, aufgestellt. Die Abteilung wurde aus Abgaben vom
Artillerie-Regiment 1 und vom
Artillerie-Regiment 21 aufgestellt.
Die
Abteilung wurde im August 1936 in der
Gallwitz-Kaserne in Elbing-Weingrundforst stationiert. Bei der Mobilmachung
wurden durch die Abteilung in der Kaserne in Elbing-Weingrundforst eine größere Anzahl
Einheiten aufgestellt, um die in Ostpreußen nur schwache schwere motorisierte
Artillerie zu verstärken. Es wurden dabei gebildet:
die eigene II. Abteilung mit Stab, Nachrichtenzug, Artillerievermessungstrupp,
einer 10-cm-Kanonen-Batterie, zwei Batterien 15-cm schwere Feldhaubitzen und
drei leichte Kolonnen (24 t);
die schwere Artillerie-Abteilung 536 mit Stab, Nachrichtenzug,
Artillerievermessungstrupp, zwei Batterien 15-cm schwere Feldhaubitzen und zwei
leichten Kolonnen (24 t);
der Regimentsstab z.b.V. 511.
Die hierfür notwendigen Abgaben an Personal stellten für die Abteilungen
eine schwere Belastung dar und wurden durch Ersatz ersetzt. Im August 1939
verlegte die Abteilung zur Entlastung des Unterkunftsraumes in die Gegend von
Pomehrendorf, ca. 11 km ostwärts von
Elbing. Hier wurde die Ausrüstung
vervollständigt und der Ersatz geschult. Für den 21. August erhielt die
Abteilung den Befehl, in den Raum Mortung, 3 km südostwärts von
Alt-Christburg, einen Bereitstellungsraum zu beziehen. Die Abteilung wurde hier
dem Artillerie-Regiments-Stab z.b.V. 511 unterstellt, welcher dem
XXI. Armeekorps
bei der 3. Armee unterstand. Am 23. August
1939 wurde die Abteilung noch näher an die
polnische Grenze herangezogen, der Angriff wurde für den 26. August 1939 erwartet.
Am 25. August 1939 erreichte die Abteilung der Befehl, sofort aus den Feuerstellung in
die Bereitstellungsräume zurückzukehren, der Angriff wurde abgeblasen. Am 31.
August 1939 wurde die Abteilung dann erneut in die Feuerstellungen befohlen. Ab 4:45
Uhr feuerte die Abteilung auf erkannte Grenzstellungen. Am Vormittag wurde ein
Stellungswechsel in den Raum nordöstlich des Schlosses Roggenhausen (Rogozno)
durchgeführt. Hier hatte die Abteilung ihre ersten beiden Verwundeten. An der
Osna unterstützte die Abteilung die angreifende Infanterie des
Infanterie-Regiments 45 beim Übergang über den Fluß. In den
Nachmittagsstunden wurde Störungsfeuer auf die Orte Melno, Schwetz, Nitzwalde
und Brutta geschossen. Am 2. September 1939 konnte in den Mittagsstunden die Osa
überschritten werden.. Am Nachmittag wurde Graudenz und die Feste Courbiere
beschossen. Nach dem Fall von
Graudenz am 3. September 1939 wurde die Abteilung in
den Raum Gehlenburg in Südostpreußen in einen neuen Bereitschaftsraum verlegt.
Von hier aus unterstützte die Abteilung am 9. und 10. September 1939 den Angriff der
21. Infanterie-Division auf die Narew-Linie im Raum Nowgorod. Nach dem Vorziehen
der Geschütze an den Narew eröffneten diese am Morgen des 10. September 1939 im
direkten Richten das Feuer auf die polnischen Bunker. Es gelang der Infanterie
und den Pionieren, die Narew zu überschreiten und weiter vorzudringen. Ein
polnischer Gegenangriff wurde von der Abteilung bereits in der Bereitstellung
zerschlagen. Nach dem Übergang über die Narew ist die Aufgabe für die
Abteilung erfüllt. Sie wurde einer Marschgruppe unter dem
Artillerie-Regiments-Stab z.b.V. 511 zugeteilt und nach Choroz 12 km westlich
von Bialystok verlegt. Am 19. September 1939 wurde die Abteilung dann dem
I.
Armeekorps unterstellt, um den Angriff des Korps auf Praga zu unterstützen.
Nach dem Fall von Warschau wurde die Abteilung nach Modlin in Marsch gesetzt,
das immer noch von polnischen Truppen verteidigt wurde. Die Batterien bezogen
Feuerstellungen am ostwärtigen Weichselufer vor Nowy Dwor. Von hier aus
eröffneten sie das Feuer auf die Stadt
Modlin, die sich am 28. September
1939 ergab.
Nach einigen Tagen Ruhe wurde die Abteilung dann am 2. Oktober 1939 nach Scheidemühl verlegt, wo sie wieder dem Artillerie-Regiments-Stab z.b.V. 511
unterstellt wurde. Vom 6. bis zum 11. Oktober 1939 verblieb die Abteilung hier in Ruhe.
Im Anschluss an den Polenfeldzug wurde die Abteilung an die Westgrenze
verlegt, wo sie Ende 1939 zur Heerestruppe wurde. Ab Februar 1940 bestand die
Abteilung aus drei Batterien 10-cm-Kanonen.
Zu Beginn des Frankreichfeldzuges unterstand die Abteilung dem
III. Armeekorps. Im Februar 1941 gab die
Abteilung die 5. Batterie zur Aufstellung der
Heeres-Flak-Artillerie-Abteilung 272
ab. Diese Abgabe wurde wieder ersetzt. Im Sommer 1941 wurde die Abteilung im Mittelabschnitt der Ostfront eingesetzt.
Am 19. Juni 1941 unterstand die Abteilung dem
VI. Armeekorps. Ende Juli 1941 unterstand die Abteilung kurzzeitig dem VIII. Armeekorps.
Aber bereits Anfang August 1941 wurde die Abteilung wieder dem
VI. Armeekorps unterstellt. Anfang September 1941 wurde die Abteilung wieder
dem VIII. Armeekorps unterstellt. Auch am 2. Oktober 1941 unterstand die Abteilung dem VIII. Armeekorps.
Anfang des Jahres 1942 unterstand die Abteilung wieder dem
VI. Armeekorps. Im April 1942 war die Abteilung dem
XXXXVI.
Armeekorps unterstellt. Anfang Mai 1942 unterstand die Abteilung dem
VI. Armeekorps. Auch Anfang August 1942 ist die Abteilung beim
VI. Armeekorps verzeichnet. Zwischen Januar 1942 und Februar 1943 ist die Abteilung
aber auch mehrmals beim
XXVII.
Armeekorps verzeichnet. Im Juli 1942 war die Abteilung aber dem
XXXXVI. Panzerkorps unterstellt. Im Januar
1945 wurde die Abteilung im Weichselbogen bei Radom bei der 9. Armee vernichtet.
Für die Ersatzgestellung der I. Abteilung war anfangs die Artillerie-Ersatz-Abteilung 206 zuständig. Ab dem 10. Oktober 1940 übernahm die Artillerie-Ersatz-Abteilung 47 diese Aufgabe. Für die Ersatzgestellung der II. Abteilung war die Artillerie-Ersatz-Abteilung 37 zuständig.
Abteilungskommandeure:
I. Abteilung:
Oberst Hans-Fitzlaff Aufstellung - 9. November 1938
Major Belau (1939)
II. Abteilung:
Major Brasnick (1939)
Major Karl-Otto Schulz-Kleyenstüber (1942/43)
Major Kurt Hinsch (1943/44)