von Uthmann, Bruno Max Ferdinand Viktor

 

* 17. April 1891, Berlin

† 8. Juni 1978, Hamburg-Bergedorf

 

 

Bruno von Uthmann war der älteste Sohn des späteren Generalleutnant Paul Carl Friedrich von Uthmann und dessen Ehefrau Brunhilde Hedwig Margarete, geborene Freiin von Meerheimb. Am 8. Dezember 1901 starb seine Mutter im Alter von 32 Jahren in Berlin. Am 14. Mai 1904 hat sein Vater die über sechs Jahre jüngere Bertha Auguste Klara Ida Sophie von Westernhagen geheiratet. Von Ostern 1905 bis Ostern 1907 besuchte er die Kadettenanstalt Naumburg. Von Ostern 1907 bis Ostern 1911 besuchte er die Hauptkadettenanstalt Groß Lichterfelde, dort absolvierte er 1909 die Fähnrichsprüfung. Er trat nach seiner Kadettenausbildung am 14. März 1911 mit dem Charakter als Fähnrich in die Königlich Preußische Armee ein. Er wurde dabei zum Kaiser Alexander Garde-Grenadier-Regiment Nr. 1, bei dem sein Vater bereits viele Jahre gedient hatte, überwiesen. Bei diesem wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule am 22. Mai 1912 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 1. Juni 1910 datiert. Als solcher wurde er dann als Kompanieoffizier in der 1. Kompanie vom Kaiser Alexander Garde-Grenadier-Regiment Nr. 1 eingesetzt. Auch kurz vor dem 1. Weltkrieg im Sommer 1914 gehörte er noch zu diesem Regiment. Er zog mit diesem dann an die Front, wo er am 7. Oktober 1914 zum Bataillonsadjutant ernannt wurde. Bereits am 4. Oktober 1914 wurde ihm das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Ab dem 21. Juli 1915 wurde er als stellvertretender Regimentsadjutant eingesetzt. Als solcher wurde er am 31. Juli 1915 durch Schrapnell am linken Oberschenkel schwer verwundet. Ab dem 6. September 1915 gehörte er zum Stellvertretenden Generalkommando des Gardekorps. Am 18. Dezember 1915 wurde er zum Oberleutnant befördert. Er wurde nach seiner Genesung im Stabsdienst eingesetzt. Am 15. Mai 1916 wurde ihm das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen. Ab dem 15. Juni 1916 wurde er als Ordonnanzoffizier im Stab vom Generalkommando des Gardekorps verwendet. Am 25. November 1916 wurde er mit Wirkung vom 1. Dezember 1916 zum Verpflegungsoffizier ernannt. Am 15. Oktober 1917 wurde er der 5. Garde-Infanterie-Division zur Verwendung als Brigadeadjutant der 2. Garde-Infanterie-Brigade zur Verfügung gestellt. Sein Vater starb am 1. Februar 1918 als Kommandeur der 185. Infanterie-Division in der Siegfriedstellung in Nordfrankreich an einem Herzschlag. Am 28. April 1918 wurde er zum 4. Garde-Feldartillerie-Regiment kommandiert. Nach genau drei Monaten wurde er ab dem 28. Juli 1918 beim Stab des 4. Garde-Feldartillerie-Regiments eingesetzt. Ab dem 25. August 1918 wurde er unter Behalt seiner bisherigen Uniform den Generalstab der 121. Infanteriedivision versetzt. Im 1. Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen auch noch einige andere Auszeichnungen verliehen. Am 4. Dezember 1918 wurde er wieder zum Kaiser Alexander Garde-Grenadier-Regiment Nr. 1 versetzt. Ab dem 30. Dezember 1918 gehörte er zum Stab der 2. Garde-Infanterie-Division. Ab dem 1. März 1919 wurde er im Stab vom Oberkommando des Grenzschutzes Nord eingesetzt. Er wurde dann als Oberleutnant in das vorläufige Reichsheer übernommen. Am 28. April 1919 wurde er dem Kriegsminsterium zur Verwendung bei der militärischen Vertretung der deutschen Friedens-Gesandschaft zugeteilt. Am 20. Juli 1919 wurde er zum Großen Generalstab kommandiert. Am 30. September 1919 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1919 beim Übergangsheer in das Reichswehrministerium (RWM) in Berlin kommandiert. Am 10. November 1919 wurde er neu vereidigt. Am 24. November 1919 wurde er als Hilfsoffizier zum RWM versetzt. Auch beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er noch zum RWM. Am 6. September 1920 wurde er zum Adjutant des Chefs der Heeresleitung, General Hans von Seeckt, ernannt. Auch bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er weiter dort eingesetzt. Am 10. September 1921 wurde er dann in als Eskadronoffizier in das 9. (Preuß.) Reiter-Regiment versetzt. Am 15. September 1921 wurde er zum Stab der 6. Division der Reichswehr nach Münster kommandiert, wobei das Kommndo einer Versetzung gleichzusetzen war. Am 26. September 1921 wurde er bis zum 15. Oktober 1921 weiter zum Chef der Heeresleitung kommandiert. Am 23. Dezember 1921 wurde er mit Wirkung vom 1. Januar 1922 zum Rittmeister befördert. Am 1. Februar 1922 hat er den 1.Januar 1922 auch als Rangdienstalter zugewiesen bekommen. Am 15. September 1922 wurde sein Dienstgrad zum Hauptmann umbenannt. Er wurde an diesem Tag in den Generalstab der 3. Division der Reichswehr in Berlin versetzt. Am 19. August 1923 stellte er den Antrag auf Erteilung der Heiratserlaubnis. Am 29. August 1923 erhielt er die Erlaubnis zur Verheiratung. Am 16. Oktober 1923 hat er die neun Jahre jüngere Eva-Marie Gertrud von Schlichting, Tochter vom am 28. November 1914 beim Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 230 bei Chocholow gefallenen Major Hans Bernhard von Schlichting, und Stieftochter vom Fregattenkapitän a.D. Paul Brunner, in Bischwitz am Berge bei Breslau geheiratet. Das Paar wohnte jetzt privat in der Chlumer Straße 1 in Berlin-Lichterfelde. Vom 19. Mai 1924 bis zum 28. Mai 1924 war er Teilnehmer an der Wehrkreisübungsreise. Vom 23. Juli 1925 bis zum 6. August 1925 war er erneut Teilnehmer an der Wehrkreisübungsreise. Am 15. Oktober 1925 wurde er mit Wirkung vom 1. November 1925 als Nachfolger von Hauptmann Eccard Freiherr von Gablenz zum Chef der 12. (MG.) Kompanie vom 9. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Spandau ernannt. Diese Position übte er dann die nächsten Jahre aus. Vom 16. September 1926 bis zum 27. September 1926 war er wieder Teilnehmer an der Wehrkreisübungsreise. Vom 6. Oktober 1926 bis zum 16. November 1926 wurde er zum Kampfschullehrgang nach Döberitz kommandiert. Am 1. Dezember 1927 wurde sein Sohn Hans-Alexander von Uthmann in Spandau geboren. Am 11. September 1928 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1928 zur Kommandantur Berlin kommandiert, wobei das Kommando einer Versetzung gleichzusetzen war. Seinen Dienst regelte der Chef des Truppenamtes und er trug die Uniform eines Führerstabsoffiziers. Am 1. Oktober 1928 wurde er zum Regimentsstab vom 9. (Preuß.) Infanterie-Regiment nach Potsdam versetzt. Am 12. Februar 1929 wurde er mit Wirkung vom 1. März 1929 in den Stab vom Infanterieführer III ebenfalls in Potsdam versetzt. Er behielt seine bisherige Uniform bei und seine dienstliche Verwendung blieb ebenfalls unverändert. Er besuchte jetzt auch Vorlesungen für Geschichte und Staatswissenschaften an der Universität Berlin. Am 30. April 1929 erhielt er den Militär-Kraftfahr-Führerschein 3 b. Am 1. Oktober 1929 wurde er wieder in den Stab der 3. Division der Reichswehr nach Berlin versetzt. Dort wurde er am 1. April 1931 zum Major befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Februar 1930 festgelegt. Als solcher wurde er die nächsten Jahre weiter beim Stab der 3. Division der Reichswehr in Berlin eingesetzt. Am 18. April 1931 wurde seine Tochter Sabine Eva-Marie Anthonie Brunhilde Gertrud von Uthmann in Berlin-Tempelhof geboren. Am 26. September 1931 starb seine Stiefmutter in Ober Mahliau. Am 23. April 1932 wurde er mit Wirkung vom 1. Juni 1932 zum RWM kommandiert. Das Kommando war einer Versetzung gleichzusetzen. Ab diesem 1. Juni 1932 wurde er bei der Personalgruppe P3 im Heerespersonalamt (HPA) eingesetzt. Am 17. Juni 1932 wurde er mit Wirkung vom 1. Juli 1932 zum RWM versetzt. Damit wurde er ab diesem Tag als Referent bei der Personalgruppe P3 im HPA eingesetzt. Am 9. September 1932 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1932 zum Leiter der Personalgruppe P3 beim HPA ernannt. Als Major wurde er am 5. Januar 1934 mit Wirkung vom 1. Februar 1934 als Nachfolger von Oberst Erich von Manstein zum Kommandeur des II. (Jäger) Bataillons vom 4. (Preußischen) Infanterie-Regiment in Kolberg ernannt. Er blieb aber noch bis zum 31. März 1934 im RWM im Einsatz. Zum 1. Februar 1934 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Am 2. August 1934 wurde er auf den Führer und Reichskanzler neu vereidigt. Durch die Umbenennung seiner Einheit wurde er bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht am 1. Oktober 1934 zum Kommandeur des II. Bataillons vom Infanterie-Regiment Kolberg ernannt. Bei der Enttarnung der Verbände gab er sein Kommando ab und wurde am 24. August 1935 mit Wirkung vom 1. Oktober 1935 zum Lehrgang an der Wehrmachtakademie nach Berlin versetzt mit der Uniform des Generalstabes. Bereits am 1. November 1935 wurde er zum Oberst befördert. Am 12. Mai 1936 wurde er mit Wirkung vom 1. August 1936 in den Generalstab der Kriegsakademie versetzt. An diesem 1. August 1936 wurde er zum Chef des Kommandostabes der Kriegsakademie ernannt. 1937 wohnte er in der Goßlerstraße 29 in Berlin-Dahlem und hatte die Telefonnummer 764584. Sein Sohn war als Minderjähriger bereits Besitzer des Rittergutes Ober Mahliau. Am 21. Mai 1937 wurde er für den Zeitraum vom 15. September 1937 bis zum 27. September 1937 zum Manöverstab der Wehrmacht kommandiert. Auch 1938 wurde er noch beim Generalstab des Heeres im Oberkommando des Heeres (OKH) in Berlin als Chef des Kommandostabes der Kriegsakademie eingesetzt. Am 22. Juni 1938 wurde er mit Wirkung vom 1. August 1938 unter Beibehaltung seiner bisherigen Uniform zum Militärattaché an der Deutschen Botschaft in Stockholm in Schweden ernannt. Er war dabei für die Gesandschaften in Oslo, Kopenhagen und Stockholm zuständig. Sein Nachfolger als Chef des Kommandostabes der Kriegsakademie wurde Oberst i.G. Hermann Foertsch. Er trat am 1. September 1938 seine Stellung an. Diese Position behielt er dann mehrere Jahre. Auch bei Beginn des 2. Weltkrieges im Sommer 1939 wurde er weiter als Militärattaché in Stockholm eingesetzt. Dort wurde er am 30. September 1939 mit Wirkung vom 1. Oktober 1939 auch zum Generalmajor befördert. Seine Verantwortungen für Oslo und Kopenhagen erledigte sich durch das Unternehmen Weserübung, Einnahme Dänemarks und Norwegens durch die Wehrmacht, im April 1940. Am 6. Mai 1941 erhielt er folgende Beurteilung von Generaloberst Franz Halder, Chef des Generalstabes des Heeres: "Klarer, nüchterner Soldat, der sorgfältig wägt und zutreffend urteilt. Hat sich mit der Gediegenheit seines militärischen Könnens, seiner ruhigen Fähigkeit und seinem warmherzigen Wesen eine hochgeachtete Stellung verschafft. Lange Abwesenheit aus der Front läßt Verwendung im Truppendienst erwünscht erscheinen. Bewertung: Füllt sehr gut aus. Empfehlung: Geeignet zum Divisionskommandeur." Am 14. August 1941 wurde er mit Wirkung vom 1. September 1941 auch noch zum Generalleutnant befördert. Seine Bemühungen um ein Truppenkommando sind im Winter 1941/42 gescheitert. Am 1. Mai 1942 erhielt er folgende Beurteilung von Generaloberst Franz Halder, Chef des Generalstabes des Heeres: "Wie Vorjahr. Muß auf seine Gesundheit Rücksicht nehmen. Bewertung: Füllt sehr gut aus. Empfehlung: Wenn gesundheitliche Behinderung überwunden, geeignet zum Divisionskommandeur." Von Mai 1943 bis zur zweiten Julihälfte 1943 befand er sich auf einer Kur in Pystian (Slowakei). Er wurde während dieser Zeit durch den Militärattache von Helsingfors, Oberst i.G. Horst Kitschmann, vertreten, der während dieser Zeit mit seiner Familie auch in Stockholm wohnte. Er blieb bis zur Kapitulation der Deutschen Wehrmacht im Frühjahr 1945 in Stockholm eingesetzt. Nach der Kapitulation wurde er mit begrenzter Bewegungsfreiheit auf das Land gebracht. Am 18. August 1945 wurde er mit einem Sammeltransport in die britische Besatzungszone nach Deutchland gebracht. Dort wurde er bis zum 8. März 1946 interniert. Er verbrachte die folgenden Jahre in Hamburg, wo er bis zu seinem Tod unter der Adresse Alsterufer 20c Hamburg 36 mit der Telefonnummer 457474. Beerdigt wurde er auf dem Nordfriedhof in Wiesbaden. Seine Frau starb am 17. Oktober 1979 ebenfalls in Hamburg und wurde auch in Wiesbaden beerdigt.

Er hatte mehrere Geschwister:
Seine am 10. Juni 1894 geborene Schwester Klara Brunhild Helene von Uthmann war als Oberin im Deutschen Roten Kreuz aktiv.
Sein am 12. Juni 1896 in Berlin geborener Bruder Hans Friedrich Ferdinand Viktor von Uthmann ist als Leutnant im 1. Ostpreußisches Grenadier-Regiment „Kronprinz“ Nr. 1 am 18. Mai 1915 bei Jaroslaw gefallen.
Sein am 2. Oktober 1905 in Charlottenburg geborener Halbbruder Karl-Udo Christian Adolf Paul von Uthmann heiratete am 11. Oktober 1934 Anna-Maria Hedwig Wegener in Klein-Jeseritz. Aus dieser Ehe enstprang am 2. August 1935 in Breslau der älteste Sohn Hans-Friedrich Udo Paul Erich Leo von Uthmann. Am 19. November 1936 wurde seine älteste Tochter Anne-Dorothea Bertha Hedwig Leonie von Uthmann in Breslau geboren. Kurz vor dem 2. Weltkrieg wurde am 16. August 1939 der jüngste Sohn Johann-Christoph Udo Maximilian Oskar in Pudigau geboren. Sein Halbbruder war Leutnant der Reserve. Er war nach dem 2. Weltkrieg als Landwirt tätig und starb bereits am 21. September 1958 in Oberfischbach.