Wulf, Rudolf

 

* 12. Dezember 1905, Elmshorn / Schleswig-Holstein

† 14. November 1972, Breitbrunn / Bayern

 

Rudolf Wulf trat am 1. April 1924 als Fahnenjunker in die Reichswehr ein. Er kam dabei zum Infanterie-Regiment 6. Am 1. März 1928 wurde er im Infanterie-Regiment 2 zum Leutnant befördert. Er war Ausbildungs-Offizier, Zugführer, Nachrichten-Offizier und Bataillons-Adjutant und wurde Ende 1934 Kompaniechef im Infanterie-Regiment 23. Am 1. September 1937 wurde er als Inspektionschef an die Kriegsschule München versetzt. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg wurde er dann als Ordonnanz-Offizier zum Stab der 46. Infanterie-Division versetzt. Mit dieser nahm er dann bei Kriegsbeginn im Spätsommer 1939 am Polenfeldzug teil. Dabei wurde ihm das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Am 1. Mai 1940 wurde er als Inspektionschef an die Infanterieschule Döberitz versetzt. Zum 1. Dezember 1940 wurde er als solcher zum Major befördert. Am 1. Mai 1941 wurde er dann zum Kommandeur des III. Bataillons vom Infanterie-Regiment 89 ernannt. Mit diesem kämpfte er ab Juni 1941 im Ostfeldzug beim Angriff auf Nordrussland. Am 17. Oktober 1942 übernahm er bei Demjansk die Führung über das Grenadier-Regiment 422. Für seine Führungsleistungen im Raum Demjansk wurde ihm am 13. November 1942 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 17. Dezember 1942 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. April 1942 festgelegt. Als solcher wurde er dann auch zum Kommandeur vom Grenadier-Regiment 422 ernannt. Zum 1. Mai 1943 folgte seine Beförderung zum Oberst. Für die Leistungen seines Regiments bei den Rückzugskämpfen im Raum von Rositten Ende Juli 1944 wurde er am 19. August 1944 mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Im Herbst 1944 führte er kurzzeitig die 61. Infanterie-Division und wurde im Oktober 1944 schwer verwundet. Ab Dezember 1944 befand er sich in der Führerreserve des OKH. Vom 21. Januar 1945 bis zum 21. Februar 1945 wurde er zum Divisionsführerlehrgang kommandiert. Zum 1. März 1945 zum Generalmajor befördert, wurde er am gleichen Tag Kommandeur der auf der Kanalinsel Guernsey stationierten 319. Infanterie-Division. Hier geriet er bei Kriegsende in englische Gefangenschaft. Aus dieser wurde er 1948 wieder entlassen.

 

Ritterkreuz (13. November 1942) Eichenlaub (19. August 1944)

Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011