Schartow, Adolf Benedikt Werner

 

* 5. Februar 1890, Argenau, Kreis Hohensalza

† 25. Juni 1977, Berlin

 

Werner Schartow trat nach seiner Kadettenausbildung am 3. März 1910 als Fähnrich in die Preußische Armee ein. Dabei kam der Sohn vom Forstmeister Benedikt Schartow und dessen Ehefrau Elisabeth, geborene Salemon, zum 2. Westpreußisches Grenadier-Regiment "König Wilhelm I" Nr. 7. Bei diesem wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule am 20. März 1911 zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 24. Juni 1909 datiert. Als solcher wurde er jetzt als Kompanieoffizier im 2. Westpreußisches Grenadier-Regiment "König Wilhelm I" Nr. 7 eingesetzt. Im Mai 1914 wurde er dann zum Adjutant des I. Bataillons vom 2. Westpreußisches Grenadier-Regiment "König Wilhelm I" Nr. 7 ernannt. Als solcher kam er dann auch bei Beginn des 1. Weltkrieges im Sommer 1914 an die Front. Am 18. Juni 1915 wurde er dort zum Oberleutnant befördert. Als solcher wurde er ab dem 1. Juli 1915 als Führer der 1. Kompanie vom 2. Westpreußisches Grenadier-Regiment "König Wilhelm I" Nr. 7 eingesetzt. Mitte Dezember 1916 wurde er dann zum Regimentsadjutant vom 2. Westpreußisches Grenadier-Regiment "König Wilhelm I" Nr. 7 ernannt. Als solcher wurde er am 15. Juli 1918 zum Hauptmann befördert. Ab dem 1. September 1918 wurde er als Adjutant bei der 8. Infanterie-Brigade eingesetzt. Diese Position behielt er dann auch über den 1. Weltkrieg hinaus bei. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen noch weitere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er anfangs weiter als Adjutant der 8. Infanterie-Brigade eingesetzt. Im Juli 1919 wurde er dann zum Unterkunftsdepot vom Preußischen Kriegsministerium kommandiert. Ende August 1919 trat er dann als Hauptmann zur Sicherheitspolizei Berlin über. Am 10. November 1919 hat er die zwölf Jahre ältere Maria Emma Liebenstein, geschiedene Nowack, Tochter vom Weinbauern Karl Liebenstein, in Berlin Charlottenburg geheiratet. Aus dem vorläufigen Reichsheer wurde er aber offiziell erst am 31. Januar 1920 verabschiedet.

Danach wurde er weiter im Polizeidienst eingesetzt. Mitte der zwanziger Jahre gehörte er als Hauptmann zur Schutzpolizei. Am 4. Januar 1926 wurde er rechtskräftig von seiner ersten Ehefrau geschieden. Am 5. August 1926 hat er die zwölf Jahre jüngere Else Margarethe Elisabeth Willinsky in Berlin geheiratet. Am 29. April 1927 wurde er dann zum Major der Polizei befördert. Später wurde er dann zum Kommandeur der Schutzpolizei Suhl ernannt. Am 1. Dezember 1933 wurde er zum Kommandeur der Landespolizei-Abteilung Erfurt ernannt. Als solcher wurde er am 20. April 1935 zum Oberstleutnant der Polizei befördert. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 15. Oktober 1935 als Oberstleutnant in das Heer übernommen. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. September 1934 festgelegt. Er wurde an diesem 15. Oktober 1935 für die nächste Zeit zum Kommandeur des II. Bataillons vom Infanterie-Regiment 8 in Frankfurt an der Oder ernannt. Als solcher wurde er dann zum 1. März 1937 zum Oberst befördert. Ende Mai 1937 gab er sein Kommando ab und wurde dafür am 1. Juni 1937 als Adjutant zum Gruppenkommando 3 nach Dresden versetzt. Ab Februar 1938 war er dann durch die Umbenennung des Stabes Adjutant vom Heeresgruppen-Kommando 3. Am 1. September 1938 wurde er zum Stab der 1. Panzer-Division nach Weimar kommandiert. Am 10. November 1938 wurde er dann zum Kommandant von Weimar ernannt. Dabei trug er weiter die Uniform vom Infanterie-Regiment 8. Diese Position hielt er dann auch noch bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 inne. Am 8. September 1939 wurde er dann zum Stab der 44. Infanterie-Division kommandiert. Am 25. Oktober 1939 wurde er dann als Nachfolger von Oberst Rudolf von Tschudi zum Kommandeur vom Infanterie-Ersatz-Regiment 69 in Soest ernannt. Mitte Januar 1940 gab er sein Kommando an Oberstleutnant Hermann-Bernhard Ramcke ab und wurde dafür am 16. Januar 1940 zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 401 ernannt. Dieses Regiment führte er dann im Verband der 170. Infanterie-Division im Sommer 1940 als Besatzungstruppe in Dänemark und später in Frankreich. Zum 1. März 1941 wurde er zum Generalmajor befördert. Mitte März 1941 gab er sein Kommando über das Infanterie-Regiment 401 während der Verlegung auf den Balkan ab und wurde dafür in die Führerreserve versetzt. Am 22. März 1941 wurde er dann zum Kommandant von Sofia in Bulgarien ernannt. Anfang August 1941 wurde er dann als Nachfolger von Generalleutnant Hans Schönhärl für ein paar Wochen zum Kommandeur der 167. Infanterie-Division ernannt. Danach wurde er dann wieder in die Führerreserve versetzt. Am 19. Februar 1942 wurde er dann zum Kommandeur der Division z.b.V. 429 ernannt. Damit war er jetzt für die Führung der Landesschützen im Wehrkreis IX zuständig. Als solcher wurde er zum 1. März 1943 zum Generalleutnant befördert. Am 3. März 1943 gab er sein Kommando ab und wurde dafür erneut in die Führerreserve versetzt. In dieser wurde er jetzt zum Stab vom Militärbefehlshaber Frankreich kommandiert. Am 15. März 1943 wurde er dann mit der Wahrnehmung der Geschäfte als Kommandant der Oberfeldkommandantur 397 (OFK 397) beauftragt. Später wurde er dann auch zum Kommandant der OFK 397 ernannt. Damit wurde er dann ab Ende April 1943 Kommandant von Dnjepropetrowsk. Anfang Februar 1944 wurde er dann als Nachfolger von Generalleutnant Adolf von Kleist zum Kommandant der Oberfeldkommandantur 225 (OFK 225) in Warschau ernannt. Im Juli 1944 gab er dieses Kommando kurzzeitig an Generalmajor Hermann Kruse ab, übernahm es dann noch im Juli 1944 wieder. Im Oktober 1944 wurde er dann durch die Umbenennung seines Stabes zum Kommandeur der Division z.b.V. 602 ernannt. Diesen Stab und die ihm unterstellten Einheiten führte er dann zunächst weiter im Generalgouvernement. Zuletzt war er dann mit seinem Divisionsstab z.b.V. 602 im Frühjahr 1945 in Oberschlesien im Einsatz. Bei der Kapitulation der Deutschen Wehrmacht geriet er Anfang Mai 1945 im Raum Tabor in sowjetische Gefangenschaft. Er wurde dann nach Russland verschleppt, wo er in mehreren Lagern inhaftiert wurde. Zu seinen Stationen zählten Krasnogorsk, Cerny, Kiew Stalingrad, Swerdlowsk, Poltawa und Charkow. Im November 1947 wurde er dann durch ein sowjetisches Militärgericht in der Ukraine zu 25 Jahren Straflager verurteilt. Zuletzt war er im Gulag Workuta eingesperrt. Erst im Oktober 1955 wurde er wieder aus der Gefangenschaft entlassen.