8. (Preuß.) Infanterie-Regiment
Infanterie-Regiment Frankfurt
Infanterie-Regiment 8
Infanterie-Regiment 8 (mot.)

 

Feldpostnummern ab der Mobilmachung: Die Einheiten wurden als Teile vom Infanterie-Regiment 8 in der Feldpostübersicht eingetragen. Anfang 1940 wurden die einzelnen Kompanien gestrichen und diese ab Mitte 1940 direkt beim jeweiligen Stab eingetragen. 1940/41 wurden dann eine Kolonne und eine schwere Kompanie eingetragen. 1941 wurde die Kolonne zur 9. kleine Kraftwagen-Kolonne der Infanterie-Divisions-Kolonne 3 umbenannt. 1942 wurde die 14. Kompanie gestrichen. Gleichzeitig wurde durch die Umbenennung der 5. Kompanie Fla-MG-Bataillon (schwere) mot. Z 48 eine 14. (Fla.) Kompanie eingetragen. 1943 wurden alle Einheiten mit dem Vermerk Stalingrad gestrichen.

Einheit Feldpostnummer Nummer ab Mitte 1940
Regimentsstab 22913 22913
Stab I. Bataillon 01177 01177 A
1. Kompanie 11931 01177 B
2. Kompanie 18692 01177 C
3. Kompanie 04922 01177 D
4. Kompanie 25310 01177 E
Stab II. Bataillon 15417 15417 A
5. Kompanie 27445 15417 B
6. Kompanie 17524 15417 C
7. Kompanie 10004 15417 D
8. Kompanie 15054 15417 E
Stab III. Bataillon 29914 29914 A
9. Kompanie 05601 29914 B
10. Kompanie 05538 29914 C
11. Kompanie 07010 29914 D
12. Kompanie 05509 29914 E
13. Kompanie 08779 08779
14. Kompanie 23677 23677 gestr. 1942
14. (Fla.) Kompanie - ab 1942 07560
schwere Kompanie - ab 40/41 40170
Kolonne - ab 40/41 41613 bis 1941

Mit freundlicher Genehmigung von: Kannapin, Norbert: Die deutsche Feldpostübersicht (3 Bd.), vollständiges Verzeichnis der Feldpostnummern, Biblio-Verlag (1980), ISBN-10: 3764811838

Das 8. (Preußisches) Infanterie-Regiment wurde bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr aufgestellt. Dabei wurde das Regiment hauptsächlich aus den Reichswehr-Infanterie-Regimentern 9, 10 und 30 gebildet. Garnisonsstadt des Regimentsstabes war Frankfurt an der Oder, im Wehrkreis III. In der gleichen Stadt war auch das I. Bataillon und die 13. (Minenwerfer) Kompanie vom Regiment stationiert. Der Stab vom II. Bataillon des Regiments war mit der 7. und 8. Kompanie in Liegnitz, damals ebenfalls Wehrkreis III, stationiert. Die 5. und 6. Kompanie waren dagegen in Glogau, damals ebenfalls Wehrkreis III, stationiert. Das III. Bataillon war in Görlitz, damals ebenfalls Wehrkreis III, stationiert. Das Ausbildungs-Bataillon war dagegen in Lübben im Spreewald, ebenfalls Wehrkreis III, stationiert. Das Regiment wurde mit der Aufstellung der 3. Division der Reichswehr unterstellt. Taktisch unterstand das Regiment dem Infanterieführer III.
Die Traditionsträgerschaft im Regiment war dann wie folgt verteilt:
1. Kompanie: 1. Brandenburgisches Leib-Grenadier-Regiment "König Friedrich Wilhelm III" Nr. 8
2. Kompanie: 2. Brandenburgisches Grenadier-Regiment "Prinz Karl von Preußen" Nr. 12
3. Kompanie: 5. Brandenburgisches Infanterie-Regiment "von Stülpnagel" Nr. 48
4. Kompanie: 6. Brandenburgisches Infanterie-Regiment "von Alvensleben" Nr. 52
5. Kompanie: 2. Niederschlesisches Infanterie-Regiment "König Ludwig III von Bayern" Nr. 47
6. Kompanie: 3. Posensches Infanterie-Regiment Nr. 58
7. Kompanie: 2. Westpreußisches Grenadier-Regiment "König Wilhelm I" Nr. 7
8. Kompanie: 2. Westpreußisches Grenadier-Regiment "König Wilhelm I" Nr. 7
9. Kompanie: Königin Augusta Garde-Grenadier-Regiment Nr. 4
10. Kompanie: 1. Westpreußisches Grenadier-Regiment "Graf Kleist von Nollendorf" Nr. 6
11. Kompanie: 2. Posensches Infanterie-Regiment "von Coubière" Nr. 19
12. Kompanie: Kaiser Franz Garde-Grenadier-Regiment Nr. 2
13. Kompanie: ???
14. Kompanie: Westpreußisches Füsilier-Regiment "von Steinmetz" Nr. 37
15. Kompanie: Metzer Infanterie-Regiment Nr. 98
16. Kompanie: Brandenburgisches Jäger-Bataillon Nr. 3
Ab 1929 trug General der Infanterie a.D. von Tschischwitz die Uniform des Regiments mit den Generalabzeichen.
1930/31 wurde das gesamte II. Bataillon in Glogau zusammengeführt. Gleichzeitig wurde das Ausbildungs-Bataillon nach Liegnitz verlegt. Im Zuge der Erweiterung der Reichswehr wurde das Regiment 1934 zum Infanterie-Regiment Frankfurt umbenannt. Gleichzeitig bildete das Regiment auch das Infanterie-Regiment Görlitz. Dabei wurde das bisherige III. Bataillon vom Regiment zum I. Bataillon vom Infanterie-Regiment Görlitz umbenannt. Gleichzeitig wurden das II. Bataillon und das Ausbildungs-Bataillon vom Regiment zum I. Bataillon und Ausbildungs-Bataillon vom Infanterie-Regiment Glogau umbenannt. Aus Abgaben des Regiments wurde auch noch ein II. Bataillon vom Infanterie-Regiment Glogau gebildet. Dafür wurde durch Abgaben vom bisherigen 5. (Preuß.) Infanterie-Regiment ein neues Ausbildungs-Bataillon in Landsberg, ebenfalls Wehrkreis III, gebildet. Aus dem bisherigen Ausbildungs-Bataillon vom 5. (Preuß.) Infanterie-Regiment wurde das neue III. Bataillon vom Regiment gebildet. Aus Abgaben des gesamten Regiments wurde ein neues II. Bataillon in Frankfurt an der Oder aufgestellt. Das Regiment unterstand jetzt dem Kommandant von Frankfurt. Bei der Enttarnung der Verbände am 15. Oktober 1935 wurde das Regiment zum Infanterie-Regiment 8 umbenannt  Gleichzeitig wurde das Ausbildungs-Bataillon in Landsberg zum I. Bataillon vom Infanterie-Regiment 50 umbenannt, es wurde auch nicht mehr gebildet. Das Regiment unterstand jetzt der 3. Infanterie-Division. Am 20. April 1937 wurde General der Infanterie a.D. Freiherr von Esebeck die Berechtigung erteilt, die Uniform des Regiments mit den Generalabzeichen zu tragen. 1938 wurde für das Regiment ein Ergänzungs-Bataillon in Frankfurt an der Oder aufgestellt.

Anfang August 1939 bezog das Regiment die Ausgangsstellungen für den Polenfeldzug bei Flatow südlich von Schneidemühl. Am 1. September 1939 stieß das Regiment bei Vandsburg über die polnische Grenze vor. Am 2. September 1939 gelang der Durchbruch durch die Seeenge westlich der Brake bei Buschkow und die Einnahme von Crone. Am 4. September 1939 wurde die Weichsel bei Grabowko und Topolno überschritten, am 5. September 1939 wurde Ostpreußen erreicht. Nördlich der Weichsel marschierte das Regiment im Anschluss über Culmsee nach Südosten. Das Regiment nahm dann an der Schlacht an der Bzura teil. Am 13. September 1939 wurde vom Regiment die Weichsel bei Plock überschritten. Nach Bildung eines Brückenkopfes wurde am 16. September 1939 die Bzura erreicht. Am 20. September 1939 verlegte das Regiment nach Bromberg. Hier wurde es auf die Eisenbahn verladen. Das Regiment verlegte mit der 3. Infanterie-Division nach Westen in den Raum Leidenborn - Dasburg in der Eifel.

Am 1. Februar 1940 wurde der Stab vom II. Bataillon mit der 5. Kompanie an das Infanterie-Regiment 29 abgegeben und danach wieder ersetzt. Am 10. Mai 1940 stieß das Regiment durch Luxemburg und Belgien nach Westen vor und erreichte am 13. Mai 1940 Nozonville. Am 14. Mai 1940 gelang dem Regiment die Einnahme des Ost-Teiles der Stadt und so der Durchstoß zur Maas. Am 15. Mai 1940 begann das Regiment mit dem Angriff über die Maas. Der erste Angriff am Morgen wurde abgeschlagen, erst beim Angriff am Nachmittag  konnte am Westufer ein Brückenkopf gebildet werden. Im Rücken des Regiments wurde von den Pionieren der 3. Infanterie-Division eine Kriegsbrücke gebaut, über die die 8. Panzer-Division die Maas überschritt und nach Westen vordrang. Das Regiment folgte der Panzerdivision und drehte bei Lambercy nach Süden an die Aisne ab. Hier übernahm das Regiment im Rahmen der 3. Infanterie-Division den Flankenschutz der vorstoßenden motorisierten Verbände bei Evergincourt - Asfeld - Germaincourt. Am 9. Juni 1940 griff das Regiment mit starker Artillerie-Unterstützung durch den Arko 107 über die Aisne und die Aisne-Insel auf den Canal des Ardennes. Bis zum Mittag konnte das I. Bataillon die Insel durchstoßen und sogar den Canal des Ardennes überqueren. Bis zum 10. Juni 1940 konnte der Brückenkopf erweitert werden, die Aisne-Insel konnte genommen werden. Das Regiment stieß nun nach Süden vor und nahm Epoye und St. Masmes. Hier wurde zur Verfolgung des Gegners übergegangen. Über St. Dizir, Joinville und Villecourte legte die Division in 11 Tagen 350 Kilometer zurück. Am 29. Juni 1940 wurde die Demarkationslinie erreicht und bei Le Creuzot ein Sicherungsabschnitt bezogen. Zusammen mit der Division wurde das Regiment ab dem 27. Oktober 1940 motorisiert und danach als Infanterie-Regiment (motorisiert) 8 bezeichnet. Die bespannten Teile wurden an die Infanterie-Regimenter 415 und 418 abgegeben. Die Fahrzeuge waren meist französischer Bauart und haben sich in Russland wenig bewährt.

Im Frühjahr 1941 verlegte die 3. Infanterie-Division in den Raum 35 km östlich von Tilsit. Am 21. Juni 1941 stieß das Regiment in Richtung Dünaburg vor. In der Stadt bildete das Regiment einen Brückenkopf über die Düna und stieß im Anschluss in Richtung Opotschka vor. Das Regiment nahm Ludza und wurde im Anschluss zur Sicherung von Ostrow eingesetzt. Nachdem das Regiment durch Einheiten der 16. Armee abgelöst worden war, schloss es sich dem Vorstoß auf die Luga teil. Dabei wurde es bei Jugostzy eingeschlossen und erst nach 24 Stunden befreit. Nach schweren Kämpfen am Ilmensee verlegte das Regiment nach Süden, um einen russischen Einbruch zwischen der Heeresgruppe Nord und der Heeresgruppe Mitte zu stoppen. Aus dem Raum Slawitsno griff das Regiment nach Osten bis zur Pola-Brücke westlich von Demjansk vor. Hier konnten die durchgebrochenen russischen Truppen abgeschnitten werden. Am 9. September 1941 verlegte die 3. Infanterie-Division in den Mittelabschnitt der Ostfront, um am Angriff auf Moskau teilzunehmen. Nach dem Vormarsch über Roßlawl griff das Regiment den Straßenknotenpunkt Medyn an und rückte auf Iklinskoje vor. Hier stieß das Regiment auf die äußere Schutzstellung Moskaus. Bei Ischtscheino konnte das Regiment die Schutzstellung durchstoßen und am 19. September 1941 die Stadt Borousk nehmen. Am 20. Oktober 1941 trat die Schlammperiode auf. Trotzdem konnten über die Nara Brückenkopfe gebildet werden. Hier endete die Kraft des deutschen Vormarsches, das Regiment musste sich hinter den Fluss zurückziehen und zur Verteidigung einrichten. Am 7. November 1941 wurde das Regiment wurde das Regiment zusammen mit der 3. Infanterie-Division zur Verteidigung des Westteiles von Nara Fominsk eingesetzt. Am 1. Dezember 1941 begann der Angriff des Regiments auf den Ostteil der Stadt. Der Angriff misslang und das Regiment ging wieder auf die Ausgangsstellung zurück. Ab dem 12. Dezember 1941 verlegte die 3. Infanterie-Division nach Norden zur Verteidigung der Narwa. Bei den Verteidigungskämpfen hatte das Regiment schwerste Verluste.

Ab dem 18. Januar 1942 musste das Regiment schrittweise nach Westen zurückgehen. Dabei wurde das Regiment bei Gshatsk der 35. Infanterie-Division unterstellt. Im April 1942 kehrte das mitgenommene Regiment wieder zur Division zurück, die sich im Raum zwischen Orscha und Mogilew sammelte. Schon im Mai musste die Auffrischung abgebrochen werden und nach Süden verlegt werden. Nördlich von Kursk stellte sich das Regiment zum Angriff auf Woronesch bereit. Am 28. Juni 1942 begann der Angriff mit dem Übergang über den Tim auf N. Alexejewskoje. Bis zum Mittag konnte der Ort genommen werden und nach Süden eingedreht werden. Bis zum Abend wurde die Bahn Kursk-Woronesch erreicht. Hier zwang starker Regen zu einem dreitägigen Stop, bis am 2. Juli 1942 der Vormarsch entlang der Bahn wieder aufgenommen werden konnte. Am 9. Juli 1942 begann der eigentliche Angriff auf Woronesch, die bis zum Abend erobert werden konnte. Im Anschluss wurde zwischen Woronesch und Don eine Verteidigungsstellung aufgebaut, gegen die ab dem 12. Juli 1942 schwere russische Angriffe brandeten. Am 13. Juli 1942 wurde die Division aus der Front genommen und in den Raum Millerowo verlegt. Wegen Treibstoffmangels musste ein Großteil der Fahrzeuge zurückgelassen werden. Am 23. Juli 1942 begann der Angriff des Regiments auf Kalatsch aus dem Raum Bokowskaja. Nach der Einnahme der Brücke von Kalatsch verteidigte das Regiment diesen russischen Rückzugsweg. Nach schweren Kämpfen zur Vernichtung des eingeschlossenen Gegners griff das Regiment den russischen Brückenkopf bei Chlebnij an und säuberte ihn. Am 23. August 1942 begann der Angriff auf Stalingrad. Das Regiment nahm den Ort Kusmitschi und erreichte den Tartarenwall. Hier baute das Regiment einen Verteidigungsriegel auf, gegen den ab dem 25. August 1942 russische Angriffe liefen. Das Regiment blieb den ganzen Herbst über in den Verteidigungsstellungen und hielt diese gegen die russischen Angriffe.  Am 15. Oktober 1942 erfolgte die Umbenennung in Grenadier-Regiment (motorisiert) 8.

Die Ersatzgestellung für das Regiment wurde vom Infanterie-Ersatz-Bataillon 8 wahrgenommen.

Regimentskommandeure:

Oberst Ernst Freiherr von Forstner Aufstellung - 31. Mai 1922

Generalmajor Friedrich Freiherr von Esebeck 6. Juni 1922 - 31. Januar 1925

Oberst Otto Steffen 1. Februar 1925 - 31. Januar 1926

Generalmajor Max von Schenckendorff 1. Februar 1926 - 31. Dezember 1928

Generalmajor Hans Petri 1. Januar 1929 - 30. September 1931

Oberst Erwin von Witzleben 1. Oktober 1931 - 30. September 1933

Oberst Hugo Sperrle 1. Oktober 1933 - 28. Februar 1934

Generalmajor Walther Graf von Brockdorff-Ahlefeldt 1. März 1934 - 31. Januar 1938

Oberst Heinrich Wosch 4. Februar 1938 - 31. Mai 1941

Oberst Wolfgang von Holwede 18. März 1941 - 19. August 1941

Oberst Walter Denkert 24. Dezember 1941 - 29. September 1942