Rolin, Walter Ernst Emil

 

* 10. November 1896, Xionsek, Kreis Schrimm, Provinz Posen

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Walter Rolin war der Sohn des Gutsverwalters Rudolph Ernst Rolin und seiner Ehefrau Euginie, geborene Möller. Er trat zu Beginn des 1. Weltkrieges in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum Ersatz-Bataillon vom 1. Westpreußisches Grenadier-Regiment „Graf Kleist von Nollendorf“ Nr. 6 in Posen. Bei seinem aktiven Regiment wurde er dann im 1. Weltkrieg an der Front eingesetzt. Im Sommer 1915 wurde er als Leutnant bei der 6. Kompanie seines Regiments leicht verwundet, blieb aber bei der Truppe. Mit Patent vom 11. September 1915 wurde er zum Leutnant befördert. Er kämpfte unter anderem mit seinem 1. Westpreußisches Grenadier-Regiment „Graf Kleist von Nollendorf“ Nr. 6 an der Westfront bei Verdun. Im Frühjahr 1917 wurde er als Leutnant der Reserve leicht verwundet. Im Ersten Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Im 1. Weltkrieg wurden ihm auch beide Eisernen Kreuze verliehen. Nach dem Krieg wurde er im Jahr 1919 in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dabei kam er dann zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 9. Auch bei der Bildung des 200.000 Mann Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 gehörte er dem Reichswehr-Infanterie-Regiment 9 bei der Reichswehr-Brigade 5 noch an. Bei der Bildung des 100.000 Mann Heeres der Reichswehr wurde er in das 8. (Preußisches) Infanterie-Regiment übernommen. In diesem wurde er die nächsten Jahre als Kompanieoffizier eingesetzt. Am 1. Juli 1922 hat er den 1. Oktober 1915 als neues Rangdienstalter zugewiesen bekommen. Spätestens ab dem Frühjahr 1923 gehörte er als Zugführer zur 12. (MG.) Kompanie vom 8. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Görlitz. 1924 und 1925 gehörte er zur 9. Kompanie vom 8. (Preuß.) Infanterie-Regiment ebenfalls in Görlitz. Er war ein leidenschaftlicher olympischer Fünfkämpfer. Am 31. Juli 1925 wurde er zum Oberleutnant befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. April 1925 festgelegt. Im Frühjahr 1926 gehörte er dann zum Stab der 3. Division der Reichswehr in Berlin. Im Frühjahr 1927 gehörte er zur 3. Kompanie vom 8. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Frankfurt an der Oder. Im Frühjahr 1928 gehörte er zur 15. Kompanie des Ausbildungs-Bataillons vom 8. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Lübben. Spätestens ab dem Frühjahr 1929 gehörte er mehrere Jahre zur 4. (MG) Kompanie vom 8. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Frankfurt an der Oder. Am 1. Oktober 1931 wurde er zum Hauptmann befördert. Als solcher wurde er an diesem Tag als Nachfolger von Major Walther Graeßner zum Chef der 11. Kompanie vom 8. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Görlitz ernannt. Im März 1933 gab er seine Kompanie an Hauptmann Karl Wagner ab. Dafür wurde er jetzt als Nachfolger von Hauptmann Wilhelm Burgdorf zum 12. (MG.) Kompanie vom 8. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Görlitz ernannt. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er dann am 1. Oktober 1934 zum Infanterie-Regiment Görlitz versetzt. Bei der Enttarnung der Einheiten wurde er am 15. Oktober 1935 als Lehrer an die Kriegsschule Hannover versetzt. Diese Funktion übte er mehrere Jahre aus. Dort wurde er am 1. März 1936 zum Major befördert. Am 10. November 1938 wurde er als Nachfolger von Oberstleutnant Karl Rübel zum Kommandeur der Heeressportschule in Wünsdorf, Kreis Teltow, ernannt. Als solcher wurde er am 1. April 1939 zum Oberstleutnant befördert. Am 19. Februar 1940 wurde er in die Führerreserve OKH versetzt. Dabei wurde er dem Wehrkreis III zugeteilt. Am 1. Mai 1940 wurde er als Sportreferent in die Inspektion des Erziehungs- und Bildungswesens des Heeres versetzt. Am 1. Februar 1942 wurde er zum Oberst befördert. Am 1. Juni 1942 wurde er als Nachfolger von Oberst Siegfried von Stülpnagel zum Kommandeur der Heeresunteroffizierschule Potsdam ernannt. Am 25. Juli 1943 gab er sein Kommando ab. Dafür wurde er erneut in die Führerreserve OKH versetzt und auch wieder dem Wehrkreis III zugeteilt. Am 1. August 1944 wurde er vorgesehen als Kommandeur eines Grenadier-Regiments der Division E, die auf dem Truppenübungsplatz Stablack aufgestellt wurde. Am 25. September 1943 wurde er dann zum Kommandeur vom Grenadier-Regiment 933 in Antwerpen ernannt. Anfang 1944 verlegte er mit dem Regiment im Verband der 244. Infanterie-Division in den Raum von Marseille. Nach der Invasion in Südfrankreich wurde das Regiment auf dem Rückzug durch das Rhonetal schwer angeschlagen. Noch im Jahr 1944 kam er dann wieder in die Führerreserve OKH und wurde erneut dem Wehrkreis III zugeteilt. Am 6. Januar 1945 sollte er mit Wirkung vom 8. Januar 1945 zum Kommandeur der Grenadier-Brigade 388 ernannt werden, was aber am 12. Januar 1945 als nicht wirksam verzeichnet wurde. Stattdessen sollte er als Regimentsführer an kämpfender Front verwendet werden. Im April 1945 soll er das Kommando über die 389. Infanterie-Division im Raum Jasenitz unter der 3. Panzerarmee gehabt haben. Noch im April 1945 wurde er angeblich mit der Führung der 549. Volksgrenadierdivision beauftragt. Sein zwei Jahre älterer Bruder war Friedrich Rolin. Sein vier Jahre jüngerer Bruder war Eugen Rolin.

 

Literatur und Quellen:
BArch, MSG 109/4919 : Krug, Ottomar: Deutsche Generale 1867-1945
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich  Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII. (bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin, Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin, Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin, Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin, Mittler und Sohn 1930
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1931, Berlin, Mittler und Sohn 1931
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1932, Berlin, Mittler und Sohn 1932
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. Mai 1933
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. April 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 1. Oktober 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 15. Oktober 1935
Stellenbesetzung Wehrmacht 6. Oktober 1936
Stellenbesetzung des Heeres mit Stand vom 12. Oktober 1937
Stellenbesetzung des Heeres 1938
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad Nauheim, Podzun 1953
Walter Rolin: Die Entwicklung der Leibesübungen im Heer -In: Christian Strauch: Sport-Jahrbuch für die Wehrmacht 1938/39. Berlin-Lankwitz: Sport- und Turnverlag 1939 F.K. Bräutigam, Seite 7-13
Gerhard Brugman: Wege eines Soldaten: Heinz Gaedcke, Books On Demand, 2005
Richard Lakowski: Seelow 1945: Die Entscheidungsschlacht an der Oder, Brandenburgisches Verlagshaus, Berlin 1996
Franz Steidl: Lost Battalions: Going for Broke in the Vosges, Autumn 1944, Verlag Presidio Press, 1997
Walter Rolin: Grenadier-Regiment 933 - Südfrankreich bis in die Vogesen, Military Studiey A-953