Raithel, Dipl. Ing. Johann August Josef

 

* 11. März 1897, München

† 29. Januar 1961, Harksheide bei Hamburg

 

 

Johann Raithel war der Sohn vom Königlichen Landgerichtsrat und später Erster Staatsanwalt Johann (Hans) Raithel und seiner Frau Magdalena, geborene Schönauer. Er trat am 5. August 1914 als Kriegsfreiwilliger in die Bayerische Armee ein. Der 172 Zentimeter große Johann kam dabei zum Ersatztruppenteil vom Königlich Bayerisches 1. Fußartillerie-Regiment „vakant Bothmer“. Am 10. August 1914 wurde er vereidigt. Am 5. September 1914 kam er dann zur 8. Batterie vom aktiven Regiment an die Front. Bereits am 29. September 1914 wurde er bei Vermandovillers durch Artilleriegeschoß am linken Oberschenkel verwundet. Nach einem Lazarett-Aufenthalt im Feldlazarett wurde er am 29. Oktober 1914 zum Ersatztruppenteil versetzt. Am 29. Dezember 1914 wurde er nach einem längeren Lazarettaufenthalt in Ochsenfurt und in Straubing zur 2. Batterie vom Ersatztruppenteil versetzt. Am 24. Januar 1915 kehrte er wieder zur aktiven Truppe zurück. Er kam dieses Mal zum gerade mobilgemachten Ersatzbataillon vom Königlich Bayerisches 3. Fußartillerie-Regiment nach Germersheim. Bereits Ende Januar 1915 wurde er zur 6. Batterie vom Schleswig-Holsteinisches Fußartillerie-Regiment Nr. 9 kommandiert, bei der er bis zum 16. April 1915 eingesetzt wurde. Am 1. April 1915 wurde er zum überzähligen Gefreiten befördert. Vom 16. April 1915 bis zum 9. Mai 1915 gehörte er zum Reserve-Feldartillerie-Regiment Nr. 32. Am 9. Mai 1915 wurde er zur Infanterie versetzt. Dort wurde er als Offizier-Anwärter zum Königlich Bayerisches 23. Infanterie-Regiment „König Ferdinand der Bulgaren“ versetzt. Am 12. Mai 1915 kam er zuerst zum Ersatztruppenteil des Regiments. Dabei wurde er dem I. Ersatz-Bataillon zugeteilt. Am 11. Juni 1915 wurde er bei diesem Regiment zum Fahnenjunker befördert. Vom 28. Juni 1915 bis zuu 21. August 1915 besuchte er einen Ausbildungskurs für Offiziersanwärter in Döberitz. Während dieser Zeit wurde er am 22. Juli 1915 zum überzähligen Fahnenjunker-Unteroffizier befördert. Am 22. August 1915 wurde er zum Ersatztruppenteil seines Regiments versetzt. Am 5. September 1915 kam er wieder zum Regiment ins Feld. Am 11. Oktober 1915 wurde er zum Fähnrich befördert. Am 14. Oktober 1915 wurde ihm das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Am 4. März 1916 wurde er im Hohenzollernwerk bei Auchy durch eine Handgranate am linken und rechten Arm verwundet. Er wurde dann im Feldlazarett 12 beim II. Armeekorps behandelt. Am 7. März 1916 wurde er wieder dienstfähig. Vom 11. März 1916 bis zum 30. Juni 1916 wurde er als Zugführer in der 12. Kompanie vom Königlich Bayerisches 23. Infanterie-Regiment „König Ferdinand der Bulgaren“ eingesetzt. Am 12. März 1916 kam er ins Feldlazarett 10 beim II. Armeekorps, weil sich die alten Wunden entzündet hatten. Am 11. März 1916 wurde er zum Leutnant ohne Patent befördert. Gleichzeitig mit der Beförderung wurde er zum Zugführer in der 12. Kompanie vom Königlich Bayerisches 23. Infanterie-Regiment „König Ferdinand der Bulgaren“ ernannt. Am 14. April 1916 wurde er wieder dienstfähig.Am 15. Mai 1916 bat er um seine Versetzung zur Fliegerabteilung. Am 25. Juni 1916 kam er wegen einer Zellgewebeentzündung am rechten Arm ins Revier. Am 27. Juni 1916 wurde er wieder zum Feldlazarett 10 beim II. Armeekorps überwiesen. Am 30. Juni 1916 wurde er wieder dienstfähig. Am 27. Juni 1916 wurde er zur Verfügung der Inspektion des Ingenieur-Korps zur Flieger-Ersatz-Abteilung Schleißheim kommandiert. Ab dem 4. Juli 1916 absolvierte er eine Fliegerausbildung bei der bayerischen Fliegerersatz-Abteilung 1 in Oberschleißheim. Am 11. September 1916 wurde er als Flugzeugführer zur Flieger-Ersatz-Abteilung Schleißheim versetzt. Im November 1916 wurde er als Ersatz für Leutnant der Reserve Lämmle zur bayerischen Feldflieger-Abteilung 1 versetzt. Im Anschluss gehörte er ab dem 2. Dezember 1916 als Beobachter zur Fliegerabteilung 295 b (Artillerie) (FA A 295 b). Vom 9. Januar 1917 bis zum 22. Februar 1917 kam er wegen starker Blinddarmreizung ins Kriegslazarett 8 bei der Reserve-Infanterie-Division. Ab dem 28. Februar 1917 war er zur bayerischen Flieger-Ersatz-Abteilung 1 kommandiert. Ab dem 21. März 1917 wurde er zur Fliegerschule 2 kommandiert. Daran anschließend wurde er am 26. März 1917 zur Beobachter-Schule 2 kommandiert. Am 1. Mai 1917 wurde er zur Beobachter-Schule 1 kommandiert. Ab dem 2. Juli 1917 wurde er dann als Flugzeugführer bei der Fliegerabteilung 291 b (Artillerie) (FA A 291 b) eingesetzt. Mit dieser wurde er ab dem 4. Juli 1917 bei den Kämpfen zwischen Maas und Mosel verwendet. Am 12. September 1917 wurde er zur Jagdstaffelschule I kommandiert. Am 19. September 1917 wurde er zur Jagdstaffel 34 versetzt. Am 10. Oktober 1917 wurde er südlich von Bezonvaux durch MG-Feuer schwer verwundet. Daraufhin kam er wegen Durchschuss des rechten Oberschenkelknochens ins Etappenlazarett Pierrepont. Am 22. Oktober 1917 wurde er deswegen zur Flieger-Ersatz-Abteilung Schleißheim versetzt. Am 1. November 1917 wurde ihm das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen. Am 5. Februar 1918 wurde er zur bayerischen Fliegerersatz-Abteilung 1 kommandiert. Am 6. Februar 1918 wurde er auf Abruf im Vereinslazarett der Luitpold-Schule in Bamberg untergebracht. Am 10. März 1918 wurde er zur Fliegerersatz-Abteilung 2 kommandiert. Ab dem 1. Mai 1918 war er dann als Technischer Offizier bei der Fliegerschule 6 in Bamberg im Einsatz. Er war dort auch als Fluglehrer und Flugleiter in Verwendung. Nach einem Absturz kam er vom 16. Juli 1918 bis zum 7. September 1918 ins Ordenslazarett Bamberg. Ab dem 18. Juli 1918 gehörte er als Flugzeugführer und Technischer Offizier bei der Kurierfliegerstation Bamberg eingesetzt. Im 1. Weltkrieg wurde er nicht nur mehrmals verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Weiß widerspiegelte. Im Ersten Weltkrieg wurde er neben beiden Eisernen Kreuzen noch mit einigen anderen Orden ausgezeichnet. Nach Kriegsende wurde er in das vorläufige Reichsheer übernommen. Zwischen dem 1. Mai 1919 und dem 12. Juni 1919 war er an den Kämpfen gegen die Aufständischen in München beteiligt. Am 1. Oktober 1919 kam er zum Reichsfliegerkommando Schleißheim, welches auf dem Reichswehrfliegerhorst stationiert war. Vom 23. März 1920 bis zum 23. April 1920 wurde er bei den Kämpfen im Ruhrgebiet eingesetzt. Dabei wurde er am 2. April 1920 bei Pelkum verwundet und dann bis zum 9. April 1920 im Krankenhaus Pelkum behandelt. Bei der Bildung des 200.000 Mann Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 kam er als Kompanie-Offizier zur leichten Kraftfahr-Kolonne 7 in Schleißheim. Am 20. September 1920 wurde er zur 5. Kompanie des II. Bataillons vom Reichswehr-Schützen-Regiment 41 versetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann Heeres der Reichswehr wurde er am 1. Oktober 1920 als Kompanieoffizier in das 20. (Bayerisches) Infanterie-Regiment übernommen. Am 15. Oktober 1920 wurde er neu vereidigt. In den nächsten Jahren wurde er im III. Bataillons des Regiments eingesetzt. Anfangs war er Zugführer bei der 9. Kompanie. Vom 15. Juli 1921 bis zum 8. Dezember 1921 absolvierte er einen Sportlehrkurs in Wünsdorf. Am 20. Dezember 1921 hat er die Erlaubnis zur Heirat mit der ein Jahr jüngeren Anna Franziska Katharina Susanna Liebold, Tochter vom Bamberger Fleischwarenfabrikanten Max Liebold, erhalten. Sein Ersuchen war vorher mehrmals abgelehnt wurden. Er hatte noch nicht das nach dem Erlass vom 20. November 1920 Heeres-Verordnungs-Blatt Seite 959 notwendige Alter von 27 Jahren erreicht. Vom 3. Dezember 1921 bis zum 1. Januar 1922 befand er sich im Urlaub. Am 15. April 1922 hat er seine Braut in Bamberg geheiratet. Sein Rangdienstalter als Leutnant wurde am 1. Juli 1922 auf den 1. September 1915 festgelegt. Er war auch öfter beim Segelfliegen auf der Wasserkuppe in der Rhön anzutreffen. So war er den kompletten September 1922 dorthin kommandiert. Zwischen dem 17. und dem 30. Oktober 1922 bekam er Urlaub für eine Reise nach München und ins Bayerische Gebirge. Vom 30. Dezember 1922 bis zum 3. Januar 1923 befand er sich in Bamberg im Urlaub. Zumindest von 1923 bis 1926 gehörte er zur 9. Kompanie vom 20. (Bayer.) Infanterie-Regiment in Passau, sein Kompaniechef war Hauptmann Zimmermann. Ende September 1923 war er in Bamberg wieder 6 Tage auf Urlaub. Vom 23. April 1924 bis zum 1. Mai 1924 war er wieder in Bamberg auf Urlaub. Vom 4. Mai 1924 bis zum 10. Mai 1924 nahm er für die Blaue Partei am Gauritt, der vom Infanterieführer VII veranstaltet wurde, teil. Am 7. September 1924 erhielt er ein Kommando zur Technischen Hochschule Berlin. Vom 3. bis zum 8. November 1924 erhielt er Sonderurlaub für eine Reise nach München, genauso wie vom 13. bis zum 16. November 1924. Bei der 9. Kompanie wurde er als Zugführer am 31. Juli 1925 zum Oberleutnant befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. April 1925 festgelegt. Am 4. September 1925 wurde er zum 2. Offiziers-Waffenschul-Lehrgang zur Infanterieschule nach Dresden kommandiert, der vom 1. Oktober 1925 bis zum 15. Februar 1926 terminiert war. Am 26. Januar 1926 wurde er mit Sofortiger Wirkung vom Offiziers-Waffenschul-Lehrgang zurück zum Truppenteil befohlen. Vom 1. März 1926 bis zum 21. März 1926 war er zur Sportflugschule Würzburg kommandiert. Dort wollte er eine Stubenarreststraße von 2 Tagen wegen schlechten Wetters verbüßen. Wegen Wetterbesserung verschob er die Strafverbüßung dann aber doch auf die Rückkehr. Am 24. März 1926 war morgens um 1 Uhr die Strafe verbüßt. Direkt danach nahm er bis zum 27. März 1926 an einer stattfinden Luftschutzplanübung in München teil. Am 12. April 1926 erhält er eine Ausbildung im Kraftfahrdienst. Vom 16. Juni 1926 bis zum 27. Juni 1926 erhält er Urlaub für Reisen nach Passau und München. Im Oktober 1926 ließ er sich auf seine Tauglichkeit als Flugzeugführer untersuchen. Dabei wurde seine Größe mit 178 Zentimetern und das Gewicht mit 80 Kilogramm angegeben. Am 1. Oktober 1926 wurde er dann zur 12. (MG.) Kompanie vom 20. (Bayer.) Infanterie-Regiment ebenfalls in Passau versetzt. Sein Kompaniechef war jetzt anfangs Hauptmann Ertl. Vom 7. Dezember 1926 bis zum 2. Januar 1927 erhielt er Urlaub für Passau und Winkelmoss. Vom 1. bis zum 4. Februar 1927 absolvierte er seine Wehrkreisprüfung. Im März 1927 nahm er wieder an einer Luftschutzplanübung teil, die unter der Leitung von Rittmeister Wilhelm Wimmer stattfand. Vom 3. Juli 1927 bis zum 10. Juli 1927 nahm er an einer Luftschutzübungsreise unter Major Franz Halder teil. Am 26. November 1927 wurde er für den Zeitraum vom 13. Dezember 1927 bis zum 16. Dezember 1927 zum fliegertaktischen Lehrgang, unter Leitung von Major Franz Halder, nach München kommandiert. Am 16. Februar 1928 wurde er für die Zeit vom 28. Februar 1928 bis zum 3. März 1928 erneut zu einem fliegertaktischen Lehrgang, diesmal nach Nürnberg, kommandiert, der wieder unter Leitung von Major Franz Halder stattfand. Am 9. Mai 1928 wurde er für den Zeitraum 10. Juni 1928 bis zum 17. Juni 1928 zur Luftschutzübungsreise vom Wehrkreiskommando VII kommandiert, welche unter Leitung von Major Emil Leeb stattfand. Am 22. Mai 1928 wurde er zur Einberufung zur besonderen Ausbildung auf Grund der Wehrkreisprüfung 1928 zur waffentechnischen Sonderausbildung vorgesehen. Er erreichte den Platz Nr. 33 mit der Gesamtpunktzahl 173. Die Einberufung zur besonderen Ausbildung kam nur für Prüflinge mit einer Gesamtpunktzahl von über 172 Punkten in Betracht. Am 31. Juli 1928 unter Bewilligung durch gesetzliche Versorgung und der Berechtigung zum Tragen seiner bisherigen Uniform ausgeschieden. Er erhält vom 1. August 1928 bis zum 31. Oktober 1928 die zuletzt bezogenen Gebühren durch den Heereshaushalt. Er absolvierte jetzt eine fliegerische Weiterbildung in Berlin und im Ausland. Diese Zeit wurde ihm am 17. Juni 1936 auch auf seine Dienstzeit angerechnet.

Von Oktober 1928 bis April 1934 absolvierte er ein Studium an der Technischen Hochschule, welches er als Diplomingenieur abschloß. Am 6. Septembe 1929 trat er beim 20. (Bayer.) Infanterie-Regiment wieder in den aktiven Dienst der Reichswehr ein. Sein Rangdienstalter als Oberleutnant wurde dabei auf den 1. April 1925 festgelegt. Jetzt gehörte er zur 15. Kompanie des Ausbildungs-Bataillons vom 20. (Bayer.) Infanterie-Regiment in Amberg. Mit dem 1. Oktober 1929 wurde er gemeinsam mit Oberleutnant (W) Hempfling auch zur Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg kommandiert, mit der Maßgabe, dass das Kommando einer Versetzung gleich ist- Ihren Dienst regelte der Chef des Heeres-Waffen-Amts, welchem sie auch wirtschaftlich zugeteilt wurden. Dort wurde er am 1. April 1931 auch zum Hauptmann befördert. Zu dieser Zeit erhielt er auch eine einmalige Unterstützung von 300 Reichsmark aus dem Ausgleichsfonds des Wehrkreiskommandos VII zugewiesen. Am 1. April 1932 wurde er zur Ausbildungs-Eskadron vom 9. (Preußisches) Reiter-Regiment nach Fürstenwalde an der Spree versetzt. Von dort blieb er weiter zur Hochschule und zum Heeres-Waffen-Amt (WaA) vom Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin kommandiert. Im Mai 1933 war er etatmäßig dem Chef der Heeresleitung zur Verfügung gestellt. Im April 1934 schloß er sein Studium als Diplom-Ingenieur ab. Er bestand die Diplom-Haupt-Prüfung bei der Abteilung für Luftfahrzeugbau am 24. April 1934 mit Gut. Am 30. April 1934 schied er unter der Berechtigung zum Tragen seiner bisherigen Uniform aus dem Heeresdienst aus. Am 1. Mai 1934 trat er zur Luftwaffe über. Vom 1. Mai 1934 bis zum 14. Mai 1934 wurde er zur Jagdfliegerschule Schleißheim kommandiert.  Ab dem 31. Mai 1934 durfte er sich jetzt als Hauptmann Dipl. Ing. Raithel bezeichnen. Danach kam er zur Reklamestaffel Mitteldeutschland des DLV nach Döberitz. Dabei handelte es sich um eine Tarnbezeichnung für die erste Gruppe der neuen Luftwaffe. Er wurde bei dieser als Staffelkapitän der 1. Staffel unter Major Robert Ritter von Greim eingesetzt. Die anderen beiden Staffelkapitäne waren Hauptmann Hans-Hugo Witt und Hauptmann Hans-Jürgen Erdmann von Cramon-Taubadel. Am 1. Juli 1934 kam er dann laut Stellenbesetzung zum Jagdgeschwader 132. Am 6. August 1934 wurde er neu vereidigt. Am 1. März 1935 wurde er als Staffelkapitän mit Rangdienstalter vom 1. Dezember 1934 zum Major befördert. Am 1. April 1935 übernahm er das Kommando über die neue Fliegergruppe Damm, die auf dem Fliegerhorst Jüterbog-Damm aufgestellt wurde. Vom 11. September 1935 bis zum 17. September 1935 erhielt er Urlaub. Aus der Fliegergruppe Damm entstand dann im Oktober 1935 die II. Gruppe vom Jagdgeschwader 132 "Richthofen", deren Kommandeur er dann auch blieb. Am 1. März 1936 wurde er zum Geschwaderkommodore vom Jagdgeschwader 132 "Richthofen" ernannt. 1936 gab er sein Kommando an Hauptmann Gerd von Massow ab. Vom 1. Juli 1936 bis 31. März 1938 wurde er als Inspekteur der Jagdflieger beim Oberkommando der Luftwaffe (OKL) eingesetzt. Am 22. Oktober 1936 hielt er einen Vortrag mit dem Titel "Technik, Organisation und Einsatz der Jagdtruppen". Darin verdeutlichte er wichtige Auffassung zum Zusammenspiel von Flak und fliegender Truppe, aber auch die Wichtigkeit des schnellen Informationsaustausches. In dieser Zeit wurde er am 19. Januar 1937 mit Wirkung vom 1. Januar 1937 zum Oberstleutnant befördert. Am 1. April 1938 wurde er durch Oberst Bruno Loerzer abgelöst. An diesem 1. April 1938 diente er kurzzeitig als Offizier z.b.V. des Reichsluftfahrtministeriums, bevor er am 1. Mai 1938 als Luftattaché zur deutschen Gesandtschaft in Sofia entsendet wurde. Vom 31. Oktober 1938 bis zum 1. November 1938 wurde er zu Besprechungen mit dem Generalkonsul Neuheuser nach Belgrad kommandiert. Anfang März 1939 wurde er bei einer medizinischen Untersuchung im Hindenburglazarett in Berlin-Zehlendorf durch Oberfeldarzt Professor Dr. Nissen wieder mit einer Größe von 172 Zentimetern gemessen. Am 1. April 1939 folgte dort die Beförderung zum Oberst. Im Frühjahr 1939 absolvierte er eine 28tägige Kur im Heereslazarett Bad Gastein. Am 1. August 1939 wurde abberufen und kehrte nach Deutschland zurück. Sein Nachfolger an der Gesandschaft in Sofia wurde Oberstleutnant Carl-August von Schoenbeck. Er wurde jetzt zum RLM kommandiert. Kurz nach Beginn des 2. Weltkrieges wurde er am 1. September 1939 zu den Offizieren z.b.V.  des Reichsministers der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe versetzt. Seine Privatanschrift war jetzt die Rüdesheimerstraße 6 in Berlin-Wilmersdorf. Ab dem 1. Oktober 1939 folgte seine Verwendung als Chef für Flugsicherheit im Reichsluftfahrtministerium (RLM). Im Sommer 1940 wurde er durch Oberst Martin Fiebig abgelöst. Er selbst wurde am 1. August 1940 als Nachfolger von Generalmajor Heinz-Hellmuth von Wühlisch zum Geschwaderkommodore vom Kampfgeschwader 77 ernannt. Der Stab lag zu der Zeit in Nordostfrankreich. Zum Sommerbeginn 1941 wurde er mit seinem Stab im Ostfeldzug eingesetzt. Während seiner Zeit als Kommodore des Kampfgeschwader 77 wurde er am 17. Oktober 1941 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Seine Privatanschrift zu jener Zeit war die Düsseldorfer Straße 51 in Berlin W15. Am 13. März 1942 gab er sein Kommando über das Kampfgeschwader 77 an Major Arved Crüger ab, der nur wenige Tage später von einem Einsatz nicht mehr zurückkehren sollte. Vom 21. März 1942 bis zum 15. April 1942 befand er sich erneut im Heeres-Kurlazarett Bad Gastein. Danach kehrte er noch im April 1942 als Chef für Flugsicherheit wieder ins Reichsluftfahrtministerium nach Berlin zurück. Am 1. April 1942 wurde er dann in dieser Funktion zum Generalmajor befördert. Am 2. Juli 1943 wurde er zum General der Truppentechnik im RLM ernannt. Damit war er jetzt vor allem für Vorschriften und Handbücher zu sämtlicher Technik im militärischen Luftfahrtbereich zuständig. Seine Dienststelle befand sich anscheinend in Frankfurt an der Oder. Das schloß nicht nur die Flugzeuge selbst, sondern auch Anbauteile. Ende Mai 1944 sollte er eine Einweisung als Jägerführer erhalten. Ab dem 15. Juni 1944 fungierte er dann als Verbindungs-Offizier der Luftflotte Reich zum Stellvertretendes Generalkommando V. Armeekorps in Stuttgart. Anfang November 1944 erlitt er mehrere schwere Herzanfälle. Am 29. November 1944 stellte er ein Abschiedsgesuch mit der Biite um Erlaubnis zum Tragen der Uniform, sowie die Beförderung in den nächsthöheren Dienstgrad. Er bat um Entlassung zum 28. Februar 1945, da er lazarettfähig sein und bis zur völligen Wiederherstellung der Gesundheit nach ärztlicher Einschätzung noch mehr als 2 Monate erforderlich sind. Am 6. Dezember 1944 wurde er zur Verfügung der Flieger-Ersatz-Division Braunschweig gestellt. Ab diesem 6. Dezember 1944 erhielt er kein neues Kommando und keine Dienststellung mehr. Er wurde am 1. Januar 1945 noch zum Generalleutnant befördert. Am 22. Januar 1945 hatte er den Fliegerhorst Frankfurt an der Oder als Anschrift. Am 28. Februar 1945 wurde er aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Am 12. Mai 1945 wurde er von den Besatzungstruppen verhaftet. Aus dieser Gefangenschaft wurde er nach 2 Jahren am 12. Mai 1947 wieder entlassen.

 

Ritterkreuz (17. Oktober 1941)

 

Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar: Deutsche Generale 1867-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10851 Ple-Sac
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin, Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin, Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin, Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin, Mittler und Sohn 1930
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1931, Berlin, Mittler und Sohn 1931
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1932, Berlin, Mittler und Sohn 1932
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres. Mit Wirkung vom 1. Mai 1933
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad Nauheim, Podzun 1953
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955 
Karl Friedrich Hildebrandt: Die Generale der Luftwaffe 1935–1945, Band 3: O-Z, Biblio Verlag, Osnabrück 1993
NARA T-78 R-891
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