von Natzmer, Oldwig-Otto Wilhelm Gneomar

 

* 29. Juni 1904, Liegnitz

† 1. April 1980, Hannover

 

 

Oldwig-Otto von Natzmer war der Sohn vom späteren Generalleutnant Wilhelm von Natzmer und dessen Ehefrau Editha Ida Luisa Eleonore, geborene Freiin Quadt-Wyckradt-Hüchtenbruck. Er trat nach seinem Abitur am Humanistischen Wilhelms-Gymnasium in Kassel am 1. April 1925 in die Reichswehr ein. Am 28. Mai 1925 wurde er vereidigt. Vom 5. Juli 1926 bis zum 8. Juli 1926 wurde er zur Kavallerie-Schule Hannover kommandiert. Am 1. August 1926 wurde er unter Ernennung zum Fahnenjunker zum Fahnenjunker-Gefreiten befördert. Am 1. November 1926 wurde er zum Fahnenjunker-Unteroffizier befördert. Als solcher wurde er vom 18. November 1926 bis zum 1. September 1927 wurde er zum I. Lehrgang an die Infanterie-Schule kommandiert. Am 1. September 1927 wurde er zum Fähnrich befördert. Vom 17. Oktober 1927 bis zum 16. August 1928 wurde er zum Lehrgang II an die Kavallerie-Schule Hannover kommandiert. Während des Lehrgangs wurde er am 1. August 1928 zum Oberfähnrich befördert. Am 19. Dezember 1928 wurde er mit Wirkung vom 1. Dezember 1928 beim 9. (Preuß.) Reiter-Regiment zum Leutnant befördert. Danach gehörte er die nächsten Jahre als Eskadronsoffizier zur 4. Eskadron vom 9. (Preuß.) Reiter-Regiment in Beeskow bei Fürstenwalde. Vom 5. Juli 1930 bis zum 26. Juli 1930 wurde er nach Frankreich beurlaubt. Diesen Urlaub verbrachte er in Boulogne, Paris und auf den Schlachtfeldern des Weltkrieges zum Sprachstudium. Ab dem Frühjahr 1932 gehörte er zur Ausbildungs-Eskadron vom 9. (Preuß.) Reiter-Regiment in Fürstenwalde an der Spree. Am 1. Januar 1933 wurde er zum Oberleutnant befördert. Am 2. August 1934 wurde er auf den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler neu vereidigt. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht gehörte er ab dem 1. Oktober 1934 durch die Umbenennung des Regiments zum Reiter-Regiment Fürstenwalde. Am 1. Januar 1935 wurde er zur Kriegsschule kommandiert. Am 19. Februar 1935 bestand er seine Hilfsdolmetscherprüfung in Französisch. Am 10. Oktober 1935 erhielt er die Erlaubnis zur Verheiratung. Am 28. November 1935 hat er die fast vier Jahre jüngere Ilse Renate von Buch, Tochter des 1934 verstobenen Amtsgerichtsrats Leopold von Buch, in Hannover geheiratet. Am 16. März 1936 wurde er mit Wirkung vom 1. März 1936 zum Rittmeister befördert. Vom 23. März 1936 bis zum 25. März 1936 absolvierte er seine Wehrkreisprüfung. Als Rittmeister wurde er am 19. Mai 1936 zur Kriegsakademie in Berlin versetzt. Vom 1. Juli 1936 bis zum 18. August 1936 wurde er zur Hauptverwaltung vom Olympischen Dorf nach Döberitz kommandiert. 1937 hat er seine Dolmetscherprüfung in Französisch mit geeignet bestanden. Er wohnte jetzt privat in der Johann-Georg-Straße 19 in Berlin-Halensee und hatte die Telefonnummer 976404. Am 5. Juli 1938 wurde er mit Wirkung vom 3. November 1938 zur 5. Abteilung vom Generalstab des Heeres im OKH versetzt. Gleichzeitig wurde er bis zum 31. Januar 1940 unter Beibehaltung seiner bisherigen Uniform zum Generalstab des Heeres kommandiert. Im Jahr 1939 hat er die Dolmetscher-Nachprüfung in Französisch mit besonders geeignet bestanden. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 blieb er weiter in dieser Kommandierung. Auch während des Polenfeldzuges wurde er dort verwendet. Am 26. Oktober 1939 wurde er mit Wirkung vom 1. November 1939 zum Hauptmann befördert und in den Generalstab versetzt. Im Frühjahr 1940 wurde er im Westfeldzug eingesetzt. Am 18. März 1941 wurde er mit Wirkung vom 1. Januar 1941 zum Major i.G. befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Juni 1940 festgelegt. Am 4. April 1941 wurde er mit Wirkung vom 1. April 1941 von der Feldtransportabteilung abgegeben und zum 1. Generalstabsoffizier (Ia) der 161. Infanterie-Division ernannt. Als solcher wurde er dann bei Beginn des Sommers 1941 im Ostfeldzug beim Angriff auf Mittelrussland eingesetzt. Am 15. Juli 1941 sollte er mit Wirkung vom 13. Juli 1941 zum Ia der 7. Panzer-Division ernannt werden, was aber am 22. Juli 1941 für nicht wirksam erklärt wurde. Stattdessen wurde er am 22. Juli 1941 mit Wirkung vom 21. Juli 1941 zum Ia vom Generalkommando XXXIX. Armeekorps (motorisiert) ernannt. Gleichzeitig wurde er mit dem 13. Juli 1941 zur Panzergruppe 3 kommandiert. Mitte Februar 1942 wurde ein Antrag auf Verbesserung des Rangdienstalters und vorzugsweise Beförderung durch die 16. Armee für ihn eingereicht. Dieser Antrag wurde Anfang März 1942 mit Bedauern abgelehnt. Am 8. April 1942 wurde er aber als Ia mit Wirkung vom 1. April 1942 zum Oberstleutnant i.G. befördert. Am 8. Juni 1942 wurde er mit Wirkung vom 5. Juni 1942 in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelt der Chef des Generalstabs des Heeres. Am 28. Oktober 1942 wurde er mit Wirkung vom 1. November 1942 zum Ia der noch relativ neuen 26. Panzer-Division ernannt. Am 20. Dezember 1942 wurde er mit Wirkung vom 15. Dezember 1942 zum Ia der Infanterie-Division Großdeutschland ernannt. Er trug bereits kurze Zeit später beide Eisernen Kreuze. Am 2. April 1943 wurde ihm als Ia das Deutsche Kreuz in Gold verliehen. Am 15. Mai 1943 wurde er mit Wirkung vom 1. Mai 1943 zum Oberst i.G. befördert. Mitte Mai 1943 wurde er dann durch die Umbenennung des Stabes zur Panzer-Grenadier-Division Großdeutschland zu deren 1. Generalstabsoffizier ernannt. Am 4. September 1943 wurde ihm das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 1. Juli 1944 wurde er zum Generalmajor befördert. Sein Rangdienstalter wurde später auf den 1. Januar 1945 festgelegt. Am 19. Juli 1944 wurde er abgelöst. Am 23. Juli 1944 wurde er mit Wirkung vom 20. Juli 1944 wieder in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte jetzt der Chef des Heeres-Personalamtes (P 3). Am 3. August 1944 wurde er mit Wirkung vom 23. Juli 1944 zum Chef des Generalstabes der Heeresgruppe Nord ernannt. Am 20. August 1944 wurde er mit Wirkung vom 1. Juli 1944 zum Generalmajor befördert. Durch die Umbenennung des Stabes wurde er Ende Januar 1945 zum Chef des Generalstabes der Heeresgruppe Mitte ernannt. Diesen Posten behielt er dann bis zur Kapitulation der Wehrmacht im Frühjahr 1945. Vorher wurde er am 15. März 1945 mit einem Rangdienstalter vom 1. Januar 1945 noch zum Generalleutnant befördert. Am 8. Mai 1945 kam er in Kriegsgefangenschaft. Aus dieser wurde er am 10. Mai 1948 wieder entlassen.

 

Ritterkreuz (4. September 1943)