Kuckein, Viktor Adolf Benno Ferdinand

 

* 27. Dezember 1880, Bessungen bei Darmstadt

† 3. Oktober 1972, Berlin-Zehlendorf

 

 

Ferdinand Kuckein war der Sohn vom späteren Major und Postdirektor Erdmann Benno Kuckein und dessen Ehefrau Anna, geborene Sawatzki. Er trat nach seiner Kadettenausbildung am 22. März 1900 als Leutnant in die Preußische Armee ein. Er kam dabei zum Hessisches Pionier-Bataillon Nr. 11 nach Mainz. In diesem wurde er anfangs als Kompanieoffizier in der 3. Kompanie des Bataillons eingesetzt. Am 1. Oktober 1901 wurde er mit der Kompanie zum neuen Standort Hannoversch-Münden verlegt. Danach wurde sein Bataillon als Kurhessisches Pionier-Bataillon Nr. 11 bezeichnet. 1902 gehörte er als Kompanieoffizier zur 4. Kompanie seines Bataillons. 1903 gehörte er in gleicher Funktion zur 2. Kompanie vom Kurhessisches Pionier-Bataillon Nr. 11. Am 19. September 1903 starb sein Vater. Am 18. September 1903 wurde er zum 1. Oktober 1903 für den Pionier-Lehrgang zur Vereinigten Artillerie- und Ingenieur-Schule kommandiert. Nach seiner Rückkehr wurde er 1905 wieder als Kompanieoffizier in der 2. Kompanie seines Bataillons eingesetzt. Er wurde aber am 1. Oktober 1905 wieder zur Vereinigten Artillerie- und Ingenieurschule kommandiert, wo er jetzt den Ingenieurlehrgang besuchte. Am 1. Oktober 1906 wurde er als Nachfolger von Leutnant Paarmann zum Adjutant vom Kurhessisches Pionier-Bataillon Nr. 11 in Hannoversch.-Münden ernannt. Am 9. Dezember 1908 hat er die fast neun Jahre jüngere Mathilde Ernestine Luisa Margarete Eichapfel, Tochter von Hauptmann der Landwehr Karl Ferdinand Eichapfel in Kassel geheiratet. Als Bataillonsadjutant wurde er am 18. Oktober 1909 zum Oberleutnant befördert. Er wurde dann als Adjutant durch Leutnant Ryhiner abgelöst. Er selbst wurde dann wieder als Kompanieoffizier in der 4. Kompanie seines Bataillons eingesetzt. Sein Sohn Karl Benno Arthur Horst Ferdinand Wolf Kuckein wurde am 22. November 1909 in Kassel geboren. 1911 wurde er zur Dienstleistung zum 3. Thüringisches Infanterie-Regiment Nr. 71 nach Erfurt kommandiert. Am 1. Oktober 1911 wurde er zur 1. Ingenieur-Inspektion versetzt.  Er wurde von dieser beim Fortifikationsdienst in Pillau eingesetzt. Dort wurde am 13. September 1913 auch sein Sohn Harry Eberhard Kuckein geboren. Am 1. Oktober 1913 wurde er zum 1. Rheinisches Pionier-Bataillon Nr. 8 nach Koblenz versetzt. Bei diesem wurde er am 18. Dezember 1913 zum überzähligen Hauptmann befördert. Als solcher wurde er am 20. Mai 1914 als Nachfolger von Hauptmann Wachtel zum Chef der 3. Kompanie vom 1. Rheinisches Pionier-Bataillon Nr. 8 in Koblenz ernannt. Mit dieser Kompanie zog er dann bei Beginn des 1. Weltkrieges Anfang August 1914 an die Front. Bereits Anfang September 1914 wurde er leicht verwundet. 1916 wurde er erneut leicht verwundet. Erst Anfang 1917 gab er seine Kompanie ab und übernahm dafür das Pionier-Bataillon Nr. 125 als Kommandeur. Im 1. Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Außerdem wurden ihm neben dem Ritterkreuz des Königlich. Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen noch andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er 1919 in das vorläufige Reichsheer übernommen. Ab dem 1. Oktober 1919 wurde er als Ausbilder an der Pionierschule München eingesetzt. Dort war er auch noch bei der Bildung des 200.000 Mann Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 im Einsatz. Auch bei der Bildung des 100.000 Mann Heeres der Reichswehr wurde er weiter bei der Pionier-Schule München verwendet. Am 1. Oktober 1921 wurde er als Kompaniechef zum 1. (Preußisches) Pionier-Bataillon nach Königsberg versetzt. Am 1. März 1922 wurde er zum Stab vom Regimentskommandeur der Pioniere beim Gruppenkommando 2 nach Kassel versetzt. Dort blieb er mehrere Jahre im Einsatz. Am 1. November 1922 wurde er zum Major befördert. Am 1. Oktober 1926 wurde er zum Stab vom 4. (Preußisches) Pionier-Bataillon nach Magdeburg versetzt. Am 1. Februar 1927 wurde er als Nachfolger von Oberstleutnant Erich Klingbeil zum Kommandeur vom 4. (Preuß.) Pionier-Bataillon in Magdeburg ernannt. Als solcher wurde er am 1. April 1928 zum Oberstleutnant befördert. Seine private Anschrift zu jener Zeit war die Sternstraße 18 in Magdeburg. Am 1. Oktober 1929 gab er sein Kommando an Oberstleutnant Otto-Wilhelm Förster ab. Dafür wurde er an diesem Tag zur Kommandantur der Befestigungen bei Lötzen versetzt. Am 1. Februar 1931 wurde er zum Oberst befördert. Am 1. April 1931 wurde er zum Stab vom Gruppenkommando 1 nach Berlin versetzt. Er wohnte jetzt in der Uhlandstraße 45 in Berlin und hatte dort die Telefonnummer Oliva 5998. Am 30. September 1932 ist er aus dem aktiven Dienst der Reichswehr ausgeschieden. Dabei wurden ihm noch die Charakter als Generalmajor verliehen.

1934 trat er wieder zur Verfügung des Heeres. Seine Telefonnummer änderte sich Mitte der dreißiger Jahre zur 925998. Er selbst arbeitete zu dieser Zeit bei der Technischen Nothilfe (TN). 1938 arbeitete er als Landesführer TN and Leiter des Luftschutzdienstes beim Reichsamt TN. Nach der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg wurde er am 14. September 1939 zum Kommandeur vom Oberbaustab 11 ernannt. Am 1. Mai 1940 wurde er zum Kommandeur der Pionierschule Koblenz bei der 12. Armee ernannt. Kurz nach Beginn des Westfeldzuges wurde er im Bereich der 16. Armee eingesetzt. Ende Mai 1940 kam er dann beim Höheren Kommando z.b.V. XXXVI zum Einsatz. Am 18. Juni 1940 wurde er zum Stadtkommandant von Metz ernannt. Mitte September 1940 wurde er zum Höheren Pionier-Offizier 3 in München ernannt. Als solcher wurde er am 1. Dezember 1940 zum Generalmajor z.V. befördert. Am 1. April 1942 wurde er zum Generalleutnant z.V. befördert. Die Position als Höherer Pionieroffizier 3 behielt er bis zum 1. Juni 1942. An diesem Tag wurde er in die Führerreserve OKH versetzt. Dabei wurde er dem Wehrkreis III zugeteilt. Am 30. April 1943 wurden seine Mobilmachungsbestimmungen aufgehoben. Er blieb bis mindestens 1944 in der Uhlandstraße 45 in Berlin wohnhaft. Sein Sohn Major Harry Kuckein gilt seit dem 13. Juli 1944 bei Sokal im Generalgouvernement als vermisst. Er war seit dem 3. Januar 1940 mit der fünf Jahre jüngeren Ursula Sophie Lucy Voss, Tochter von Fritz Voss, verheiratet. Aus der Ehe entsprangen der am 31. Oktober 1940 in Erfurt geborene Wilfried Kuckein und der am 7. Juni 1943 ebenfalls in Erfurt geborene Dirk Kuckein. Seine Schwester Rose Klara Henrietta Charlotte Anna Kuckein, geboren am 26. Juni 1867 in Elbing, starb am 6. März 1904 im Krankenhaus Moabit im Alter von 36 Jahren. Sein äterer Bruder Oberstleutnant a.D. Artur Ferdinand Adolph Philipp Kuckein, geboren 20. August 1869 in Elbing, starb am 10. Januar 1943 in Stettin an Gehirnsklerose und Gelenkrheumatismus. Dieser hatte als Major am 30. Juni 1914 die verwitwete Elsa Editha Klara Freise, geborene Rudolph, Tochter des Generalkonsuls Julius Eduard Ferdnand Rudolph  in Berlin geheiratet. Sen jüngerer Bruder Horst Karl Friedrich Ferdinand Kuckein, geboren am 8. September 1877 in Breslau, starb am 21. August 1940 im Rudolf-Virchow-Krankenhaus. Todesursache war Herzmuskelschaden, Lebercirrhose, Herz- und Kreislaufschwäche. Er wohnte damals am Rohrdamm 23 a in der Siemensstadt. Seine Ehefrau starb Mathilde Ernestine Luisa Margarete Kuckein starb am 21. Mai 1967 in Berlin-Wilmersdorf. Er selbst überlebte sie noch über fünf weitere Jahre.