Fischer, Kurt Otto

 

* 16. August 1877, Berlin

† 8. Januar 1947, Wiesbaden

 

 

Kurt Fischer war der Fußartillerieoffizier Oberstleutnant Georg Carl Fischer und dessen Ehefrau Angelika, geborene Bürkle. Er trat am 16. März 1896 als Fahnenjunker in das Königlich Preußische Heer. Er kam dabei zum 5. Rheinisches Infanterie-Regiment Nr. 65. Bei diesem wurde er am 18. November 1896 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 20. Juli 1897 zum Sekondeleutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den gleichen Tag datiert. Als solcher wurde er dann als Kompanieoffizier im 5. Rheinisches Infanterie-Regiment Nr. 65 eingesetzt. Durch die Umbenennung seines Dienstgrades wurde er am 1. Januar 1899 zum Leutnant ernannt. Am 1. Oktober 1906 wurde er dann für fast drei Jahre zur Kriegsakademie kommandiert. Dabei wurde er am 15. Juni 1907 zum Oberleutnant befördert. Er heiratete am 16. Dezember 1907 die über sechseinhalb Jahre jüngere Karoline Susanna Anna Marie Tetens in Berlin. Er wohnte damals in der Pragerstraße 12 in Deutsch-Wilmersdorf. Im Sommer 1909 kehrte er zum 5. Rheinisches Infanterie-Regiment Nr. 65 zurück. Am 20. März 1910 wurde er dann für ein Jahr zum Preußischen Großen Generalstab nach Berlin kommandiert. Am 20. März 1911 wurde er dann in das 3. Unter-Elsässisches Infanterie-Regiment Nr. 138 versetzt. Bei diesem wurde er am 23. Mai 1911 unter gleichzeitiger Beförderung zum Hauptmann zum Kompaniechef ernannt. Am 1. Oktober 1913 wurde er dann zum Großen Generalstab versetzt und von dort zum Generalstab vom XIV. Armeekorps kommandiert. Dieser Zustand war auch noch kurz vor Beginn des 1. Weltkrieges im Sommer 1914 aktuell. Bei Beginn vom 1. Weltkrieg kam er dann Anfang August 1914 zum Generalstab vom XVII. Armeekorps. Im Juli 1915 wurde er dann in den Generalstab der 3. Garde-Infanteriedivision versetzt. Ab Anfang August 1916 gehörte er für über ein Jahr auch noch Generalstab vom Karpatenkorps. Dort wurde er am 28. Dezember 1916 zum Major befördert. Ab Anfang Dezember 1917 gehörte er wieder nur noch zum Generalstab der 3. Garde-Infanteriedivision. Ab dem September 1918 wurde er dann für einen Monat als Militärattaché nach Bern in die Schweiz versetzt. Ende Oktober 1918 wurde er dann zum AOK 4 kommandiert. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen noch viele andere Orden verliehen. Am 1. Oktober 1919 wurde er als Major in das Reichsheer übernommen. Dort wurde er jetzt beim Wehrkreiskommando VI als Generalstabsoffizier eingesetzt. Auch beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er noch zu diesem Stab. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann in den Generalstab der 6. Division der Reichswehr in Münster übernommen. Dort wurde er dann auch noch die nächsten Jahre eingesetzt. Dabei wurde er 1922 zum Oberstleutnant befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Juni 1921 festgelegt. Am 1. Juli 1923 wurde er dann zum Kommandeur des (Preuß.) Ausbildungs-Bataillons vom 12. Infanterie-Regiment in Halberstadt ernannt. Am 1. Februar 1926 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Oberst in den Regimentsstab vom 1. (Preuß.) Infanterie-Regiment nach Königsberg versetzt. Dort erhielt er jetzt seine Einweisung als Regimentskommandeur. Am 1. Februar 1928 wurde er dann als Nachfolger von Oberst Hermann Wülfing zum Kommandeur vom 1. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Königsberg ernannt. Nach nur einem Jahr gab er Ende Januar 1929 sein Kommando bereits an Oberst Woldemar Freiherr Grote ab. Er wurde dafür am 1. Februar 1929 als Nachfolger von Generalmajor Albert Fett zum Infanterieführer I in Allenstein ernannt. Damit war er jetzt für die Infanterie der 1. Division der Reichswehr zuständig. Als solcher wurde er am 1. April 1929 zum Generalmajor befördert. Nach etwas über anderthalb Jahren gab er sein Kommando als Infanterieführer I am 31. Oktober 1930 an Oberst Karl Held ab. Er wurde an diesem Tag aus dem Dienst der Reichswehr verabschiedet. Dabei wurden ihm die Charakter als Generalleutnant verliehen.

Bei der Mobilmachung des 2. Weltkrieges wurde er im Sommer 1939 zur Verfügung des Heeres gestellt. Dabei wurde er am 26. August 1939 zum Kommandeur der Ersatztruppen XII in Wiesbaden ernannt. Diesem Stab unterstanden jetzt die Ersatztruppen des Wehrkreis XII. Ende Oktober 1939 wurde er durch die Umbenennung seines Stabes zum Kommandeur der Ersatztruppen 2./XII am gleichen Standort ernannt. Anfang November 1939 verlegte er mit seinem Stab unter der Bezeichnung Division Fischer nach Genesen in den Warthegau. Nur wenige Tage später wurde sein Stab am 7. November 1939 zur 172. Division umbenannt, er blieb weiter der Kommandeur. Durch die erneute Umbenennung seines Stabes wurde er dann Ende Dezember 1939 zum Kommandeur der Division Nr. 172 ebenfalls in Gnesen ernannt. Im Sommer 1940 verlegte er mit seinem Stab nach Mainz in den Wehrkreis XII zurück. Dort wurde er zum 1. Februar 1941 zum Generalleutnant z.V. befördert. Er behielt sein Kommando bis zum Ende des Jahres 1942. Am 31. Dezember 1942 gab er sein Kommando an Generalmajor Eberhard von Fabrice ab. Er wurde daraufhin in die Führerreserve versetzt. Am 28. Februar 1943 wurde seine Mobilmachungsverwendung aufgehoben. Am 30. April 1943 wurde auch seine z.V.-Stellung aufgehoben. Er wurde nach Ende des Krieges nicht mehr behelligt. Er lebte jetzt in der Franz-Abt-Sraße 1 in Wiesbaden. Er starb nur anderthalb Jahre nach Kriegsende am 8. Januar 1947 um 5:40 Uhr im Hospital zum Heiligen Geist in der Friedrichstraße 24/26 in Wiesbaden. Als Todesursache wurden Carcinose des Bauchorgans, Kräfteverfall und Herzschwäche angegeben.