von Bünau, Rudolf

 

* 19. August 1890, Stuttgart

† 14. Januar 1962, Kirchheim/Teck (Autounfall)

 

Rudolf von Bünau trat am 15. Juli 1909 als Fahnenjunker in die Württembergische Armee ein. Er kam dabei zum 1. Württembergisches Grenadier-Regiment "Königin Olga" Nr. 119. Bei diesem wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule Hannover am 16. November 1910 zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 20. November 1908 datiert. Als Zugführer kam er dann bei Ausbruch des 1. Weltkrieges an die Front. Von Herbst 1914 bis zum Frühjahr 1915 wurde er als Kompanieführer eingesetzt. Am 22. März 1915 wurde er zum Oberleutnant befördert. Er nahm danach in verschiedenen Positionen und Einheiten am 1. Weltkrieg teil. Ab dem Herbst 1917 wurde er als Adjutant eingesetzt. Am 22. März 1918 wurde er zum Hauptmann befördert. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch weitere Auszeichnungen verliehen. 1919 wurde er als Hauptmann in das württembergische Kriegsministerium kommandiert. Er wurde dann in das Reichsheer übernommen. Beim Übergangsheer im Frühjahr 1920 wurde er dann als Führer des Stabsquartiers beim Stab der Reichswehr-Brigade 13 eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann zum Regimentsstab vom 13. (Württ.) Infanterie-Regiment. Bei diesem wurde er jetzt als MG-Offizier eingesetzt. Ab Anfang April 1923 wurde er dann zum Chef der 8. (MG.) Kompanie vom 13. (Württ.) Infanterie-Regiment in Ludwigsburg ernannt. Ab dem 27. Januar 1927 führte er als dienstältester Kompaniechef stellvertretend für Oberstleutnant Karl von Roques für etwa zwei Monate das II. Bataillon vom 13. (Württ.) Infanterie-Regiment in Ludwigsburg. Danach wurde er Anfang April 1927 wieder als Chef der 8. (MG.) Kompanie eingesetzt. Anfang 1929 wurde er in den Regimentsstab vom 13. (Württ.) Infanterie-Regiment versetzt. 1929/30 wurde er dann zum Stab des Ausbildungs-Bataillons vom 13. (Württ.) Infanterie-Regiment nach Schwäbisch-Gmünd versetzt. Bei diesem wurde er dann am 1. Februar 1931 zum Major befördert. Am 1. Oktober 1933 wurde er zum Kommandeur des III. Bataillons vom 13. (Württ.) Infanterie-Regiment in Ulm ernannt. Am 1. Juli 1934 wurde er als solcher zum Oberstleutnant befördert. Bei der Erweiterung der Reichswehr wurde er am 1. Oktober 1934 zum Kommandeur des III. Bataillons vom Infanterie-Regiment Tübingen ernannt. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er am 15. Oktober 1935 zum Lehrgruppenleiter an die Kriegsschule Dresden versetzt. Dort wurde er am 1. August 1936 zum Oberst befördert. Am 10. November 1938 wurde er zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 133 ernannt. Dieses Regiment führte er dann im Sommer 1939 in den Polenfeldzug. Bereits jetzt wurden ihm beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Im Frühjahr 1940 führte er das Regiment dann in den Westfeldzug. Dabei zeichnete er sich beim Aisne-Übergang besonders aus. Am 15. August 1940 wurde er mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Am 1. September 1940 wurde er zum Generalmajor befördert. Am 1. November 1940 wurde er zum Kommandeur der 177. Division in Wien ernannt. Durch die Umbenennung der Division wurde er im Dezember 1939 zum Kommandeur der Division Nr. 177 ernannt. Anfang Juni 1941 gab er sein Kommando ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Er wurde jetzt für die nächsten Monate zum Leiter des Arbeitsstabes der Kriegsschule Bonn ernannt. Ende Oktober 1941 wurde er in den Stab der 73. Infanterie-Division in Südrussland versetzt. Am 1. November 1941 übernahm er die Führung über die 73. Infanterie-Division. Am 1. Januar 1942 wurde er dann zum Kommandeur der 73. Infanterie-Division ernannt. Am 1. September 1942 wurde er zum Generalleutnant befördert. Am 23. Januar 1943 wurde er mit dem Deutsches Kreuz in Gold ausgezeichnet. Anfang September 1943 gab er sein Kommando ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Am 1. November 1943 wurde er der Heeresgruppe Süd zugeteilt. Ende. November 1943 wurde er mit der Führung des XXXXVII. Panzerkorps am Dnjepr beauftragt. Anfang 1944 gab er die Führung wieder ab und wurde erneut in die Führerreserve versetzt. Ab dem 1. Februar 1944 führte er dann das LII. Armeekorps. Ab dem 1. April 1944 übernahm er dann die Führung über das XI. Armeekorps. Am 1. Mai 1944 wurde er zum General der Infanterie befördert. Als solcher wurde er jetzt zum Kommandierenden General vom XI. Armeekorps in der Nordukraine ernannt. Am 5. März 1945 wurde er mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Anfang April 1945 wurde Rudolf von Bünau zum Verteidigungskommandanten von Wien ernannt. Ab dem 16. April 1945 führte er das Korps "Bünau" bei der 6. Panzerarmee in der Steiermark. Bei der Kapitulation am 8. Mai 1945 geriet er in amerikanische Gefangenschaft, aus der er am 9. April 1947 entlassen wurde.

 

Ritterkreuz (15. August 1940) Eichenlaub (5. März 1945)

Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011