Brücker, Otto-Hermann Adolf

 

* 17. Oktober 1899, Berlin

† 12. Dezember 1964, Weinheim

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Otto-Hermann Brücker trat am 1. März 1918 als Fahnenjunker in die Kaiserliche Armee ein. Er kam dabei zum 2. Lothringisches Pionier-Bataillon Nr. 20. Bei diesem wurde er dann ab dem Sommer 1918 an der Front des 1. Weltkrieges eingesetzt. Im Ersten Weltkrieg wurde er nicht mehr verwundet. Nach dem Krieg wurde er nach einem längeren Einsatz beim Freikorps in das Reichsheer übernommen. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 6. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann als Fähnrich in das 5. (Preuß.) Infanterie-Regiment übernommen. Bei diesem wurde er am 1. April 1922 zum Leutnant befördert. Als solcher gehörte er spätestens ab dem Frühjahr 1924 zur 9. Kompanie vom 5. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Rostock. Ab dem 1. Oktober 1926 wurde er dann als Kompanieoffizier bei der 13. (Minenwerfer-) Kompanie vom 5. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Stettin eingesetzt. Als solcher wurde er am 1. Februar 1927 zum Oberleutnant befördert. Im Herbst 1928 wurde er fast für vier Jahre zur Infanterieschule nach Dresden kommandiert. 1929/30 wurde er dabei zur 16. Kompanie vom 5. (Preuß.) Infanterie-Regiment nach Greifswald versetzt. Am 1. Oktober 1932 wurde er zum Stab der 3. Division der Reichswehr nach Berlin versetzt. Von diesem wurde er zur geheimen Kriegsakademie kommandiert. Dabei wurde er am 1. April 1934 zum Hauptmann befördert. Im Frühjahr 1935 wurde er dann in den Stab vom Infanterieführer V nach Gießen versetzt. Bei der Enttarnung der Verbände nach der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht kam er dann am 15. Oktober 1935 zum Stab der 9. Infanterie-Division. Am 12. Oktober 1937 wurde er als Kompaniechef zum Infanterie-Regiment 5 versetzt. Am 1. August 1938 wurde er zum Major befördert. Mitte September 1938 wurde er dann als Feindlage-Offizier (Ic) zum Generalkommando II. Armeekorps nach Stettin versetzt. In dieser Funktion nahm er dann auch noch am Polenfeldzug teil, wobei ihm das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen wurde. Im Westfeldzug wurde er dann als 1. Generalstabsoffizier (Ia) beim XXIV. Armeekorps eingesetzt. Dabei wurde ihm das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen. Am 20. Oktober 1940 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. November 1940 festgelegt. Auch zum Sommerbeginn 1941 wurde er im Russlandfeldzug als Ia beim XXIV. Armeekorps (mot.) eingesetzt. In dieser Funktion wurde er auch verwundet. Anfang April 1942 wurde er abgelöst und in die Führerreserve versetzt. Ende April 1942 wurde er dann als Ia zum AOK 7 an die Atlantikküste versetzt. als solcher wurde er Mitte Mai 1942 zum Oberst i.G. befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Juni 1942 festgelegt. Mitte Dezember 1942 wurde er abgelöst und erneut in die Führerreserve versetzt. Am 2. Januar 1943 übernahm er dann als Oberst die Führung über das Grenadier-Regiment 419. Anfang Februar 1944 wurde er erstmals mit der stellvertretenden Führung der 17. Infanterie-Division beauftragt. Am 30. März 1944 wurde er namentlich im Wehrmachtsbericht erwähnt: "In den Kämpfen der letzten Tage haben sich dort die ostmärkische 3. Gebirgsdivision unter Führung von Generalmajor Wittmann und die fränkische 17. Infanteriedivision unter Führung von Oberst Bruecker durch besondere Tapferkeit hervorgetan."  Mitte April 1944 übernahm er erneut für 14 Tage die stellvertretende Führung der 17. Infanterie-Division. Anfang Mai 1944 war er kurzzeitig Führer der 9. Infanterie-Division. Zu dieser Zeit wurde er angeblich auch zum Kommandeur vom Grenadier-Regiment 21 ernannt. Nach wenigen Tagen wurde er dann mit der Führung der 76. Infanterie-Division beauftragt, welche er noch im Sommer 1944 wieder abgab. Mitte Juli 1944 wurde er dann mit der Führung der 552. Grenadier-Division beauftragt. Durch die Umbenennung der Division wurde er Ende Juli 1944 zum Führer der 6. Grenadier-Division ernannt. Durch die erneute Umbenennung der Division wurde er Anfang Oktober 1944 mit der Führung der 6. Volks-Grenadier-Division beauftragt. Am 20. Oktober 1944 wurde er zum Generalmajor befördert, wobei das Rangdienstalter auf den 1. Oktober 1944 festgelegt wurde. Damit wurde er jetzt zum Kommandeur der 6. Volks-Grenadier-Division ernannt, die dann im Januar 1945 schwer angeschlagen wurde. Danach konnte er sich bei den schweren Kämpfen um Lauban im Februar/März 1945 behaupten konnte. Nachdem seine Männer über 100 Feindpanzer vernichtet hatten, konnte bei Hennersdorf ein russischer Durchbruch verhindert werden. Hierfür erhielt er am 14. April 1945 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Dieses wurde ihm vom General der Panzertruppe Friedrich Kirchner in Lissa nördlich von Görlitz ausgehändigt. Am 20. April 1945 wurde er noch zum Generalleutnant befördert. Als solcher geriet er am 8. Mai 1945 in russische Gefangenschaft. Aus dieser wurde er erst am 8. Oktober 1955 wieder entlassen.

 

Ritterkreuz (14. April 1945)