von Ziegesar, Hans Adolf Friedrich Christian
* 11. Juli 1891, Freiberg in Sachsen † 3. Mai 1946, Lager Ingolstadt |
Hans von Ziegesar war das älteste Kind vom Geheimen Kriegsrat und
Ober-Militär-Intendanturrat Friedrich Alexander
Christian Wolf von Ziegesar und dessen Ehefrau Adelaida Louise
Margarethe, geborene von Engel. Er trat nach
dem Besuch einer Militär-Vorbereitungsschule in Dresden am 27. März 1911 als Fahnenjunker in die Königlich
Sächsische Armee ein. Er kam dabei zum 2. Königlich Sächsisches
Grenadier-Regiment "Kaiser Wilhelm, König von Preußen" Nr. 101. Bei diesem wurde
er am 1. Mai 1911 vereidigt. Am 18. August 1911 wurde er zum
Fahnenjunker-Unteroffizier befördert. Vom 6. Oktober 1911 bis zum 27. Juni 1912
wurde er zur Kriegsschule Hersfeld kommandiert. Am 5. November 1911 wurde er
dort zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule Hersfeld wurde er am 9. August 1912 zum Leutnant befördert. Als solcher wurde er dann als
Kompanieoffizier im 2. Königlich Sächsisches Grenadier-Regiment "Kaiser Wilhelm,
König von Preußen" Nr. 101 eingesetzt. Kurz vor dem 1. Weltkrieg wurde er noch
immer im 2. Königlich Sächsisches Grenadier-Regiment "Kaiser Wilhelm, König von
Preußen" Nr. 101 eingesetzt. Zum Beginn des Krieges rückte er mit der 5.
Kompanie seines Regiments ins Feld aus. Er wurde im gesamten Krieg an der
Westfront eingesetzt. Dort wurde er ab dem 9. September 1914 auch als
Kompanieführer der 10. Kompanie seines Regiments eingesetzt. Am 16. September
1914 übernahm er als Kompanieführer die 7. Kompanie in seinem Regiment. Bereits
am 17. September 1914 wurde ihm das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Ab dem
27. September 1914 wurde er dann als Kompanieführer der 11. Kompanie verwendet.
Am 16. Oktober 1914 wurde er zum Bataillonsadjutant ernannt. Vom 10. August 1915
bis zum 13. August 1915 wurde er zu einem Gasschutzkurs nach Bitterfeld
kommandiert. Ab dem 12. November 1915 wurde er wieder als Kompanieführer
eingesetzt, diesmal bei der 5. Kompanie vom 2. Königlich Sächsisches
Grenadier-Regiment "Kaiser Wilhelm, König von Preußen" Nr. 101. Am 3. August
1916 wurde ihm das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen. Am 22. Dezember 1916 wurde
er zum stellvertretenden Regimentsadjutant ernannt. Ab dem 3. Februar 1917 wurde
er als Ordonanzoffizier bei seinem Regimentsstab verwendet. Ab dem 29. Juni 1917
fand er erneut Verwendung als stellvertretender Regimentsadjutant. Am 31. August
1917 wurde er zum Regimentsadjutant vom 2. Königlich Sächsisches
Grenadier-Regiment "Kaiser Wilhelm, König von Preußen" Nr. 101 ernannt. Am 13.
September 1917 wurde er zum Oberleutnant, vorläufig ohne Patent, befördert. Am
13. Oktober 1917 hat er sein Patent als Oberleutnant erhalten. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden
Eisernen Kreuzen noch einige andere Auszeichnungen verliehen. Er wurde dann
ebenfalls im Jahr 1919 als
Oberleutnant in das vorläufige Reichsheer übernommen. Am 28. Juli 1919 wurde er
zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 23 überwiesen. Bei seinem Eintreffen am 6.
August 1919 wurde er als Ordonnanzoffizier zum Regimentsstab kommandiert. Am 21.
September 1919 wurde er zum Regimetsstab versetzt. Am 12. November 1919
heiratete er die knapp über fünf Jahre jüngere Margarethe Bertha
Elinor Eva von Kaufmann, Tochter des
Generalleutnants z.D. Benno Ernst George von
Kaufmann, in Dresden. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer der Reichswehr Mitte Mai
1920 wurde er mit der Stelle des Ordonanzoffiziers im Reichswehr-Infanterie-Regiment 23
der Reichswehr-Brigade 12 beliehen. Am 1. Oktober 1920 wurde er mit der Stelle
als Adjutant des I. Bataillons vom Reichswehr-Infanterie-Regiment 23 beliehen.
Am 31. Oktober 1920 wurde seine erste Tochter Christa von Ziegesar in Dresden
geboren. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er am 1.
Januar 1921 in das
10. (Sächs.)
Infanterie-Regiment
übernommen. Bei diesem wurde er vorerst auch als Bataillonsadjutant des I.
Bataillons eingesetzt. Am 17. Januar 1921 wurde er neu vereidigt. Vom 25. April
1921 bis zum 30. April 1921 absolvierte er seine Wehrkreisprüfung. Am 1.
Oktober 1921 wurde er dann als Eskadronoffizier in das
10. (Preuß.) Reiter-Regiment
versetzt. Etatmäßig wurde er der 3. Eskadron des Regiments in Züllichau
zugeteilt. Am gleichen Tag wurde er zur Führergehilfenausbildung in den
Stab der 4. Division
der Reichswehr nach Dresden kommandiert. Am 1. Juli 1922 hat er den 28.
November 1917 als neues Rangdienstalter erhalten. Am 15. September 1923
wurde er unter Aufhebung seines Kommandos mit Wirkung vom 1. Oktober 1923 wieder zum
10. (Sächs.)
Infanterie-Regiment versetzt. Er wurde jetzt als Kompanieoffizier in der 1.
Kompanie in Dresden eingesetzt. Vom 21. Oktober 1923 bis zum 15. Dezember 1923
wurde er für Einsätze während der Reichsexekution in Sachsen mobil gemacht. Vom
10. Juni 1924 bis zum 22. Juni 1924 wurde er als Teilnehmer zu einer Übungsreise
der im praktischen Jahr befindlichen Offiziere kommandiert. Vom 1. April 1925
bis zum 30. Juni 1925 wurde er als Nachfolger von Hauptmann Deil als Führer der
1. Kompanie seines Regiments verwendet. Am 1. Mai 1925 wurde er während des
Einsatzes als Kompanieführer etatmäßig als
Kompanieoffizier in die 13. (Minenwerfer) Kompanie vom
10. (Sächs.)
Infanterie-Regiment ebenfalls in Dresden versetzt. Als Oberleutnant wurde er
am 1. Juli 1925 zum Chef der 1. Kompanie vom 10. (Sächs.)
Infanterie-Regiment ernannt. Am 1. Februar 1926 wurde er dann in dieser
Funktion auch zum Hauptmann befördert. Am 1. Januar 1927 wurde er dann als
Nachfolger von Hauptmann Carl Wahle zum Regimentsadjutant vom
10. (Sächs.)
Infanterie-Regiment ebenfalls in Dresden ernannt. Vom 27. Juni 1927 bis zum
10. Juli 1927 war er Teilnehmer an der Wehrkreisübungsreise. Seine erste Ehe
wurde mit dem an 17. August 1928 rechtsgültig gewordenen Urteil vom Landgericht
Dresden geschieden. Am 21. Januar 1929 erhielt er die Erlaubnis zur erneuten
Vereheiratung. Am 9. Februar 1929 heiratete er stattdessen die dreieinhalb Jahre
jüngere geschiedene Herta Lina Emilie Dietrich,
geborene Bentner, Exfrau vom Hauptmann a.D. Dietrich, Tochter des badischen
Handelskammerpräsidenten von Oskar Bentner, in Friedrichroda. Seine zweite Frau
brachte die am 23. August 1924 in Minden (Westfalen) geborene Stiefttochter
Dagmar Dietrich mit in die Ehe. Die Verheiratung wurde an eine Versetzung
geknüpft, da der Exmann seiner Frau Angestellter beim Stab der 4. Division
der Reichswehr in Dresden war. Am 12. Februar 1929 wurde er mit Wirkung vom
1. März 1929 als Nachfolger von Hauptmann
Herbert von Böckmann als
Chef der 2. Kompanie zum
14. (Bad.)
Infanterie-Regiment nach Meiningen versetzt. Diese Position behielt er dann
wieder die nächsten Jahre. Privat wohnte er jetzt in der Leipziger Straße 10 in
Meiningen. Am 16. Februar 1930 wurde seine Tochter Elisabeth von Ziegesar in
Dresden geboren. Am 1. Oktober 1930 überahm er als Chef die 4. (MG.)
Kompanie vom 14.
(Bad.) Infanterie-Regiment ebenfalls in Meiningen. Am 3. November 1933 wurde
er in das
Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin versetzt. Dort wurde er jetzt bei
der Inspektion
der Waffenschulen (In 1) verwendet. Am 19. Juni 1934 wurde sein Sohn
Hans-Hermann Friedrich Christian von Ziegesar
in Dresden geboren. Zum 1. Juli 1934 wurde er im
RWM zum Major befördert.
Am 2. August 1934 wurde er auf den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler neu
vereidigt. Während der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht ab dem 13. Mai
1935 beim Heeres-Personal-Amt (PA)
in der Abteiulung P1 eingesetzt. Am 21. Mai 1935 wurde er durch die Umbenennung
des RWM als Major in das
Reichskriegsministerium (RKM) übernommen. Am 18. August 1935 starb seine Mutter. Am 18. Januar 1937 wurde er
mit Wirkung vom 1. Januar 1937 im
PA zum
Oberstleutnant befördert. Anfang bis Mitte September 1937 erkrankte er im
Anschluss an eine Angina an einem hartnäckigen Katarrh der oberen Atemwege, der
sich als Stirn- und Kieferhöhlen-Reizung äußerte. Außerdem litt er an Herz- und
Kreislaufbeschwerden. Ihm wurde am 6. September 1937 Bettruhe und mehrtägige
Schonung bis zum 13. September 1937 durch den Kurarzt in Oberhof Dr. med. E.
Krüger verordnet. Am 9. November 1937 wurde ihm das Verdienstkreuz des
Ehrenzeichens des Roten Kreuzes verliehen. Im Oktober 1938 wurde er wegen eines
Haemorrhoidalleidens von Professor O. Nordmann im Martin-Luther-Krankenhaus in
Berlin-Grunewald operiert. Der behandelnde Arzt schätze seine Wiederaufnahme des
Dienstes nicht vor dem 1. Januar 1939 ein. Am 21. Juli 1939 wurde er mit Wirkung
vom 1. August 1939 in den Stab vom
Heeresgruppen-Kommando 3 nach Dresden versetzt. Er sollte dabei die Uniform
vom
Infanterie-Regiment 10 tragen. Am 8. August 1939 wurde er nach einer
Mitteilung von Heeresgruppenarzt, Generalstabsarzt Dr. Haya, wegen
Bauchfellentzündung im Krankhenhaus Dresden-Friedrichstadt operiert und danach
mehrere Monate dienstunfähig. Nach Ansicht des behandelden Oberarztes Dr. Krohn,
würde die Heilung mindestens drei Monate Zeit in Anspruch nehmen. Bei der Mobilmachung für den
2. Weltkrieg im Sommer 1939 war er dadurch noch immer krank und nicht verwendungsfähig. Daher
kam er auch nicht wie der Rest vom Stab zum Oberkommando der
8. Armee. Am 30. September
1939 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1939 trotzdem zum Oberst befördert.
Erst am 30. November 1940 endete sein Lazarettaufenthalt. Am 20. Dezember 1940 wurde
er mit Wirkung vom 15. Dezember 1940 zum Kommandant von Freiburg im Breisgau ernannt.
Diese Ernennung galt auch für das Friedensverhältnis. Am 20. Februar 1941
erhielt er folgende Beurteilung von General der Infanterie Erwin Oßwald,
KG vom Stellv.
Generalkommando V. Armeekorps: "Ist mir erst seit wenigen Wochen
unterstellt. Vornehmer Charakter, zielsichere, ruhige, überlegt denkende und
handelnde Persönlichkeit. Klug, gewandt, schneller Arbeiter, der sich rasch in
sein neues Arbeitsgebiet hineinfindet. Bedarf noch der Schonung. Noch nicht k.v.
Bisher noch keine Möglichkeit der Bewährung vor dem Feinde im jetzigen Krieg.
Bewertung: Füllt seine Stelle sehr gut aus. Empfehlung: Noch nicht zu übersehen."
Am 30. Januar 1942 wurde ihm das Kriegsverdienstkreuz mit Schwertern 2. Klasse
verliehen. Am 1. April 1942 erhielt er folgende Beurteilung von General der Infanterie Erwin Oßwald,
KG vom Stellv.
Generalkommando V. Armeekorps: "Vornehm denkende und handelnde
Persönlichkeit, zielsicher, klar, klug, überlegt. Häufiger durch Krankheit
ausfallend, nicht k.v. Bisher noch keine Möglichkeit der Bewährung vor dem
Feinde im jetzigen Krieg. Bewertung: Füllt seine Stelle sehr gut aus.
Empfehlung: Noch nicht zu übersehen." Am 19. Mai 1942 wurde er im
Reservelazarett Baden-Baden, Teillazarett Badischer Hof aufgenommen. Er wurde am
28. Juli 1942 mit 14 Tagen Genesungsurlaub wieder aus dem Lazarett entlassen.
Seine Feldverwendungsfähigkeit wurde als nicht mehr zu erwarten eingeschätzt.
Sein zukünftiger Tauglichkeitsgrad wurde als dauernd garnisonsverwendungsfähig
Heimat (g.v.H.) eingeschätzt. Ende 1942 wurde die Wehrmachtkommandantur Freiburg
im Breisgau aufgelöst. Daher wurde er vom 2. Dezember 1942 bis zum 31. Dezember
1942 in die Führerreserve OKH versetzt. Am 22. Januar 1943 erhielt er anlässlich
seiner Versetzung nach Leipzig folgende Beurteilung von General der Infanterie Erwin Oßwald,
KG vom Stellv.
Generalkommando V. Armeekorps: "Elegante militärische Erscheinung,
gerader offener Charakter. Bisher keine Möglichkeit der Bewährung vor dem
Feinde, im Nationalismus verankert, klug belesen, hat die Geschäfte des
Kommandanten mit Umsicht und Energie geführt, körperlich häufiger durch
Krankheit behindert. Gewandheit im persönlichen, dienstlichen und
gesellschaftlichen Verkehr, Fürsorge und Umsicht für Untergebene. Häufiger
krank. Bewertung: Im Ganzen über Durchschnitt. Empfehlung: Im Personalamt als
höherer Kommandant." Am 24. Februar 1943 wurde er
mit Wirkung vom 1. Januar 1943 als Nachfolger von Generalmajor Johann von Stein zum Kommandant von Leipzig ernannt.
Diese Ernennung galt ab dem 20. April 1943 mit Wirkung vom 1. März 1943 wieder
für das Friedensverhältnis. Seine Beurteilung von
General der Infanterie Walter Schroth,
KG vom
Stellv.
Generalkommando IV. Armeekorps am 15. März 1943 unterblieb wegen der Kürze
der Unterstellung. Am 1. September 1943 wurde ihm das Kriegsverdienstkreuz mit
Schwertern 1. Klasse verliehen. Am 18. Juni 1943 verfasste dessen Nachfolger als
KG vom
Stellv.
Generalkommando IV. Armeekorps,
General der Infanterie Viktor von Schwedler,
folgende Anfrage an das
Heeres-Personal-Amt: "Lieber Herr Burgdorf! Gemäß OKH PA/Ag P 1 3860 (1a
I) vom 14.5.43 werden während des Krieges im allgemeinen nur Offiziere zum
Generalmajor befördertm die in diesem Kriege als Truppenführer eingesetzt waren
und sich dabei bewährt haben. Ein Abweichen von diesem Befehl hat der Führer nur
in besonders begründeten Einzelfällen vorgesehen. Ich wäre ihnen für eine kurze
Mitteilung sehr dankbar, ob ein derartiger Ausnahmefall bei dem mir
unterstellten Kommandanten von Leipzig, Oberst von Ziegesarm anerkannt wird, da
er aus gesundheitlichen Gründen in diesem Kriege keine Gelegenheit zur Bewährung
vor dem Feinde gehabt hat und aller Voraussicht nach auch nicht bekommen wird.
Ziegesar hat ein Rangdienstalter als Oberst vom 1.10.1939 (5) und ist seit 1911
ununterbrochen Soldat. Er ist sowohl als Mensch wie auch Soldat besonders
wertvoll und würde eine Belassung auf die Dauer als Oberst in seiner
repräsentativen Stellung als Kommandant von Leipzig hart empfinden. Vielleicht
sind sie in der Lage, mir einen Hinweis zu geben, wie ich dem hochverdienten
alten aktiven Offizier helfen könnte. Mit besten Grüßen und Heil Hitler Ihr von
Schwedler." Als Antwort verfasste
Generalmajor Wilhelm Burgdorf am 30. Juni 1943 folgenden Brief: "Hochverehrter
General! Auf den Brief vom 18.6, betreffend Oberst von Ziegesar darf ich
folgendes mitteilen: Oberst von Ziegesar gehörte seit Mai 1935 zum PA. Er wurde
im Juli 1939 in den Stab des Heeresgruppen-Kommandos 3 versetzt, erkrankte dann
und wurde am 15. Dezember 1940 Kommandant von Freiburg im Breisgau. Er hat also
in diesem Kriege keine Frontverwendung gehabt und kommt auch auf Grund seines
Gesundheitszustandes in Zukunft für eine Frontverwendung nicht mehr in Frage.
Nach der neuen Verfügung würde er also nicht mehr zum General befördert werden
können. Der Chef des PA hat aber in diesem Sonderfalle entschieden, dass von
Ziegesar mit einem Jahr Abstand zum Generalmajor befördert werden soll. Dies
würde voraussichtlich im Frühjahr 1944 der Fall sein. Oberst von Ziegsar ist im
Dezember 1942 von dieser Entscheidung unterrichtet worden, die auch nach Erlass
der neuen Verfügung für ihn als begründeten Einzelfall Gültigkeit behält. Mit
gehorsamen Gruß und Heil Hitler bin ich Ihr sehr ergebener Burgdorf." Am
15. März 1944 erhielt er folgende Beurteilung von
General der Infanterie Viktor von Schwedler,
KG vom
Stellv.
Generalkommando IV. Armeekorps: "Elegante Erscheinung. Einwandfreier
Charakter. Mir schon als tüchtiger Referent im H.P.A. bekannt. Als Kommandant
von Leipzig sehr bewährt. Sein Eingreifen bei zwei schweren Terrorangriffen war
ausgezeichnet. Vertritt die Belange der Wehrmacht in der grossen Stadt sehr gut.
Trotz seines Leidens (zahlreich Bauchoperationen) unermüdlich tätig.
Einwandfreie nationalsozialistische Haltung. Wegen seines Leidens war
Frontbewährung nicht möglich. Gewandheit im Behördenverkehr. Bewertung:
Durchschnitt. Empfehlung: Belassung in jetziger Stellung." Als
Stadtkommandant von Leipzig wurde er am 15. März 1944 mit Wirkung vom 1. April 1944
zum Generalmajor befördert. Im Frühjahr 1945 wurde er dann zum Kampfkommandanten
von Leipzig ernannt. Anfang April 1945 stehen ihm neben etwa 1.000 Soldaten nur
noch acht Volkssturmbataillone für die Verteidigung der Stadt zur Verfügung.
Am 7. April 1945 erhielt er folgende Beurteilung von
General der Infanterie Hans Wolfgang Reinhard,
KG vom
Stellv.
Generalkommando IV. Armeekorps: "Generalmajor von Ziegesar als
Kampfkommandant nicht geeignet. Zur Zeit durch geeigneten Offizier als Ia
unterstützt. Ersatz bei OB West beantragt." Wenige Tage später wurde er am
10. April von Oberst Hans von Poncet als Kampfkommandant
abgelöst. Er wurde an diesem 10. April 1945 in die Führerreserve OKH versetzt.
Seinen Dienst regelte jetzt der
Wehrkreis IV. Am 19. April 1945 wurde er dann von der US-Armee gefangen genommen. Er
überreichte mit Hilfe einer Kapitulationsurkunde formal die Stadt Leipzig an die
amerikanischen Besatzer. Er wurde dann von den Amerikanern in ein Lager in Ingolstadt gebracht.
Sein Sohn starb im Alter von nur 11 Jahren am 14. April 1946. Er selbst ist in
Ingolstadt knapp ein Jahr nach Kriegsende in der Gefangenschaft verstorben. Er
wurde dann am 28. oder 29. November 1946 gemeinsam mit seinem Sohn in Freiburg
im Breisgau beerdigt.
Er hatte selbst auch drei jüngere Geschwister.
Seine jüngere Schwester war die am 10. Februar 1893 ebenfalls in Freiberg in
Sachsen geborene Brigitte Elisabeth Margarethe
von Ziegesar. Diese heiratete am 22. Mai 1919 den fast zwei Jahre älteren
Oberleutnant Aribert Müller, Sohn vom
Generalmajor Alfred Müller, in Dresden. Dieser war ebenfalls Berufssoldat
und brachte es zum Generalmajor bei der Luftwaffe.
Sein jüngerer Bruder war
der am 21. April 1896 in Dresden geborene Joachim
Heinrich Friedrich Christian von Ziegesar. Dieser wurde ebenfalls
Berufsoffizier. Er trat am 7. August 1914 als Fähnrich in die Ersatz-Abteilung
vom Jäger-Bataillon Nr. 12 ein. Am 12. August 1914 wurde er zum Leutnant
befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 18. Juni 1914 datiert. Am 21.
September 1914 rückte er zur 3. Kompanie vom mobilen Regiment aus. Am 16. Mai
1915 wurde ihm das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Am 5. Juli 1915 wurde er
zur MG-Kompanie versetzt. Vom 28. September 1915 bis zum 1. Oktober 1915 wurde
er zum Gasschutzkurs kommandiert. Vom 1. Oktober 1915 bis zum 10. November 1915
wurde er zur Eignungsprüfung als Flugzeugführer zum Armee-Flugpark 2
kommandiert. Am 10. November 1916 wurde er unter Versetzung zum Ersatz-Bataillon
zur Flieger-Ersatz-Abteilung 11 kommandiert. Am 6. Dezember 1916 wurde er bei
der Flieger-Ersatz-Abteilung 11 zur Ausbildung als Flugzeugführer eingestellt.
Am 26. März 1917 wurde er zum Armee-Flug-Park 2 versetzt. Am 30. April 1917
wurde er zur Flieger-Abteilung 23 kommandiert. Am 16. Juni 1917 wurde er zum
Armee-Flug-Park 6 versetzt. Einen Tag später wurde er zur Jagdstaffel 33 (Jasta
33) versetzt. Nach dem ersten Weltkrieg schied er aus dem aktiven Dienst aus. Im
gesamten Krieg errang er auch 3 Luftsiege. Ende 1938 wohnte er in der Weststraße
beim Fliegerhorst Lüneburg. 1939 gehörte er als Major (E) zum
Reichsluftfahrtministerium (RLM). Am 15. Juni 1939 wurde er zum Stab der
Luftflotte 4 versetzt. 1940 wohnte er privat am Ziehrerplatz 9 in Wien III. Am
7. Oktober 1942 wurde er inzwischen als Oberstleutnant (E) von der
Fliegerhorst-Kommandantur Langensalza zur Fliegerhorst-Kommandantur Garz
versetzt. Am 12. Januar 1943 wurde er als Kommandant der
Fliegerhorst-Kommandantur E 10/XVII verwendet. Noch im Frühjahr 1943 war er dann
Kommandant der Fliegerhorst-Kommandantur E 14/III. Im Juni 1943 wurde zum
Kommandant der Fliegerhorst-Kommandantur A 201/VII ernannt. Als solcher wurde er
zum 1. Juli 1944 zum Oberst (E) befördert. Am 1. April 1944 wurde er Kommandant
der Fliegerhorst-Kommandantur A(o) 10/XII. Nach dem Krieg war er bis 1952 noch
in Entnazifizierungsverfahren involviert.
Seine jüngste Schwester war die am
15. Juli 1898 in Dresden geborene Margarethe
Johanna Henriette von Ziegesar.
Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur
MSG 109/10853
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1911,
Dresden 1911
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1912,
Dresden 1912
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1913,
Dresden 1913
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1914,
Dresden 1914
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin,
Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin,
Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin,
Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin,
Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin,
Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin,
Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin,
Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin,
Mittler und Sohn 1930
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1931, Berlin,
Mittler und Sohn 1931
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1932, Berlin,
Mittler und Sohn 1932
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. Mai 1933
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. April 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 1. Oktober 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 15. Oktober 1935
Stellenbesetzung Wehrmacht 6. Oktober 1936
Stellenbesetzung des Heeres mit Stand vom 12. Oktober 1937
Stellenbesetzung des Heeres 1938
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte,
Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad
Nauheim, Podzun 1953
Pers 6/2087