Müller, Alfred

 

* 1. Januar 1866, Bautzen

† 29. Oktober 1925, Truppenübungsplatz Jüterbog

 

 

Alfred Müller trat nach seiner Kadettenausbildung am 22. März 1883 in die Sächsische Armee ein. Er kam dabei mit dem Charakter als Portepeefähnrich zum 7. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment „König Georg“ Nr. 106 in Leipzig. Bei diesem wurde er anfangs in der 6. Kompanie eingesetzt. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 20. September 1884 zum Sekondeleutnant befördert. Als solcher wurde er anfangs als Kompanieoffizier in der 7. Kompanie seines Regiments in Leipzig eingesetzt. 1886 wurde er als Nachfolger von Sekondeleutnant Roßberg zum Adjutant des I. Bataillons vom 7. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment „König Georg“ Nr. 106 in Leipzig ernannt. Diese Position behielt er für viele Jahre. Er heiratete als solcher auch die fast fünfeinhalb Jahre jüngere Pauline Susanne Wanda Arlés-Dafour. Am 28. April 1891 wurde sein Sohn der spätere Generalmajor Aribert Müller-Arlès in Leipzig geboren. Am 24. Januar 1892 wurde er zum Premierleutnant befördert. Kurz darauf wurde er als Adjutant des I. Bataillons in Leipzig von Sekondeleutnant Bach abgelöst. Er selbst wurde jetzt als Kompanieoffizier in der 11. Kompanie seines Regiments in Leipzig eingesetzt. Am 27. August 1894 wurde sein Sohn der spätere Generalmajor Manfred Müller-Arlès in Leipzig-Gohlis geboren. Kurz darauf wurde er im Herbst 1894 als Nachfolger von Premierleutnant Hans Alfred Eulitz zum Regimentsadjutant vom 7. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment „König Georg“ Nr. 106 in Leipzig ernannt. Durch diesen wurde er 1897 nach dessen Rückkehr von der Kriegsakademie auch wieder abgelöst. Am 22. September 1897 wurde er zum Hauptmann ohne Patent befördert. Als solcher wurde er an diesem Tag als Nachfolger von Hauptmann Freiherr von Ompteda für einige Jahre als Adjutant bei der 6. Infanterie-Brigade Nr. 64 in Dresden eingesetzt. Etatmäßig gehörte er die ersten Jahre weiter zur 1. Kompanie seines Regiments. Am 25. Oktober 1897 hat er sein Patent als Hauptmann erhalten. Abgelöst wurde er am 24. September 1902 durch Oberleutnant Wiliam Otto Karl Freiherr von Hammerstein. Er wurde daraufhin an diesem Tag als Nachfolger von Hauptmann Karl Theodor Johann Meister als Chef der 11. Kompanie in das 1. (Leib-) Grenadier-Regiment Nr. 100 nach Dresden versetzt. Auch diese Position behielt er wieder für einige Jahre. Am 17. August 1906 wurde er zum Major befördert. Er wurde als solcher als Adjutant zur Adjutantur vom (2. königlich Sächsisches) XIX. Armeekorps nach Leipzig versetzt. Sein Nachfolger als Chef der 11. Kompanie wurde Hauptmann Georg Ludwig August von Beulwitz. Seine Funktion als Adjutant in Leipzig behielt er wieder für einige Jahre. Am 25. März 1910 wurde er als Nachfolger von Major Friedrich von der Decken zum Kommandeur des II. Bataillons vom 14. Infanterie-Regiment Nr. 179 in Leisnig ernannt. Am 21. Januar 1913 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Ende 1913 trat er als Offizier a la Suite zu den Offizieren der Armee. Er wurde als Militärisches Mitglied zum 1. Senat des Reichsmilitärgerichts abkommandiert. Sein Nachfolger als Bataillonskommandeur in Leisnig wurde Major Artur Freiherr von Hodenberg. Mit Beginn des Ersten Weltkriegs kam er als Kommandeur des Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 104 an die Westfront. Am 18. April 1915 wurde er zum Oberst befördert. Am 14. März 1916 wurde er zum Kommandeur der 5. Infanterie-Brigade Nr. 63 ernannt. Am 18. Mai 1918 wurde er zum Generalmajor befördert. Er wurde zu dieser Zeit als Infanterieführer eingesetzt. Noch im gleichen Jahr wurde er zum Kommandeur der 32. Infanterie-Division ernannt. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch jede Menge anderer Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er im Jahr 1919 in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dort wurde er dann im Übergangsheer zum Befehlshaber der Reichswehr-Brigade 12 ernannt. Als solcher wurde er auch zum Landeskommandant von Sachsen ernannt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann zum Infanterieführer IV in Dresden ernannt. Am 15. Juni 1921 wurde er dann als Nachfolger von Generalleutnant Paulus von Stolzmann zum Kommandeur der 4. Division der Reichswehr in Dresden ernannt. Dadurch wurde er dann auch zum Befehlshaber vom Wehrkreis IV. Sein Nachfolger als Infanterieführer IV wurde Generalmajor Karl Felsch. 1921/22 wurde er zum Generalleutnant befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Juli 1921 festgelegt. 1923 wurde er in seinem Kommando auch mit der Reichsexekution in Sachsen beauftragt. Ende Oktober 1925 ist er durch einen Unfall beim Gefechtsschießen auf dem Truppenübungsplatz Jüterbog ums Leben gekommen. Er wurde auf dem Dresdener Nordfriedhof beigesetzt. Seine Ehefrau Pauline Susanne Wanda Müller starb am 1. August 1937 in Ihrer Wohnung am Bismarckplatz 12 in Dresden. Als Todesursache wurde Herzmuskelentartung vermerkt. Seine Frau wurde am 4. August 1937 auf dem Garnisonsfriedhof Dresden eingeäschert.