Wagner, Hans
* 11. März 1896, Saarbrücken † 13. Mai 1967, Ulm |
Hans Wagner war der Sohn vom Oberlehrer Peter Wagner und seiner Frau Johanna Sophie, geborene Rupp. In seiner Geburtsstadt Saarbrücken besuchte Hans Wagner zunächst die Volksschule und dann das örtliche Gymnasium. Nach seinem Abitur, welches er im Sommer 1914 ablegte, meldete er sich bei der Mobilmachung für den 1. Weltkrieg am 2. August 1914 als Kriegsfreiwilliger bei der Königlich Preußischen Armee. Er kam dabei zur 1. Ersatz-Batterie vom 1. Rheinisches Feldartillerie-Regiment von Holtzendorff Nr.8. Nach seiner Grundausbildung wurde er am 3. Oktober 1914 zur 3. Batterie des aktiven Regiments an die Westfront versetzt. Dort nahm er anfangs bis zum 6. Oktober 1914 an der Schlacht an der Somme teil. Vom 7. Oktober 1914 bis zum 18. Januar 1915 folgte der Stellungskrieg an der Somme. Während der Kämpfe wurde er Am 1. Januar 1915 zum Gefreiten befördert. Mitte bis Ende Januar 1915 verlegte das Feld-Artillerie-Regiment von Holtzendorff (1. Rheinisches) Nr. 8 an die Ostfront. Vom 4. Februar 1918 bis zum 20. Februar 1918 wurde er bei der Winterschlacht in den Masuren eingesetzt. Vom 20. Februar 1915 bis zum 20. Juli 1915 wurde er wegen Erfrierung III. Grades des rechten großen Zehs im Lazarett behandelt. Danach wurde er als kriegsdienstverwendungsfähig Heimat (k.v.H.) wegen Fehlens der lateralen Hälfte des rechten großen Zehs anerkannt. Vom 21. Juli 1915 bis zum 16. September 1915 wurde er daher zur 1. Ersatz-Batterie seines Regiments versetzt. Am 17. September 1915 wurde er zur 2. Batterie vom aktiven Regiment wieder an die Front versetzt. Vom 17. September 1915 bis zum 2. Oktober 1915 wurde er in der Sclacht bei Wilna eingesetzt. Vom 3. Oktober 1915 bis zum 24. Juli 1916 wurde er in den Stellungskämpfen zwischen Krewo, Smorgon, Narotschsee und Tweretsch verwendet. Vom 18. März 1916 bis zum 27. März 1916 war er an der Schlacht bei Postawy beteiligt. Dort wurde er am 11. Mai 1916 zum Unteroffizier befördert. Am 25. Juli 1916 wurde er zur 8. Batterie vom Landwehr-Artillerie-Regiment Nr. 9 versetzt. Damit wurde er jetzt wieder auf dem westlichen Kriegsschauplatz verwendet. Ab dem 25. Juli 1916 bis zum 2. September 1916 wurde er beim Stellungskrieg am Westrand der Argonnen eingesetzt. Danach wurde er am 29. September 1916 zum Reserve-Offiziers-Aspirant ernannt. Am 8. Oktober 1916 wurde er um Vizewachtmeister befördert. Am 11. November 1916 wurde er widerruflich zum Offiziers-Stellvertreter ernannt. Vom 23. November 1916 bis zum 2. Dezember 1916 wurde er zum Jäger-Regiment zu Pferde Nr. 8 kommandiert. Vom 28. November 1916 bis zum 14. Juli 1917 wurde er im Stellungskrieg in den Argonnen eingesetzt. Am 10. Dezember 1916 wurde er zum Leutnant der Reserve befördert. Am 23. Dezember wurde ihm das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Vom 27. Februar 1917 bis zum 12. März 1917 wurde er zur Feldflugabteilung 275 (A) kommandiert. Vom 23. Juni 1917 bis zum 31. Juli 1917 wurde er zum Ballonzug 93 kommandiert. Vom 15. Juli 1917 bis zum 17. Juli 1917 war er an der Angriffsschlacht in der Champagne und an der Maas im Einsatz. Vom 10. August 1917 bis zum 21. September 1917 wurde er dann als Artillerieverbindungsoffizier zum Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 116 kommandiert. Vom 26. September 1917 bis zum 11. November 1918 war er an der Abwehrschlacht in der Champagne und an der Maas beteiligt. Vom 26. Oktober 1917 bis zum 1. Dezember 1917 wurde er zum 1. Lehrgang der Heeres-Artillerie-Schießschule Mouzon kommandiert. Es folgte vom 2. Februar 1918 bis zum 15. März 1918 die Verwendung als Ordonnanz-Offizier beim Artillerie-Kommandeur 150 (Arko 150). Ab dem 13. Juni 1918 wurde er bis zum 31. Juli 1918 als Adjutant beim Stabsoffizier der Artillerie 58 (StoArt 58) zum General-Kommando 58 kommandiert. Ab dem 1. August 1918 wurde er wieder als Ordonnanz-Offizier zum Arko 150 versetzt. Am 4. September 1918 wurde er als Adjutant vom StoArt 58 und Ordonanzoffizier zum General-Kommando 58 versetzt. Am 9. November 1918 wurde ihm das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen. Bei Kriegsende arbeitete er noch immer als 01 beim General-Kommando 58. Nach Kriegsende wurde anfangs ab dem 17. Dezember 1918 als Kommandant des Korpshauptquartiers eingesetzt. Er wurde ab dem 26. Februar 1919 beim Grenzschutz Ost eingesetzt. Dort wurde er als Adjutant der Feldartillerie-Abteilung vom Freiwilligen-Jäger-Bataillon vom Heiller eingesetzt. Als solcher wurde er in das vorläufige Reichsheer übernommen. Ab dem 2. Februar 1920 wurde er als Batterieführer zum Freiwilligen-Feldartillerie-Regiment 1 dem Reichswehr-Artillerie-Regiment 17 der Reichswehr-Brigade 17 eingesetzt. Am 5. März 1920 wurde er zum Regimentsstab vom Reichswehr-Artillerie-Regiment 17 versetzt. Am 30. April 1920 wurde er im Zuge der Heeresverminderung der Reichswehr aus dem Heeresdienst entlassen.
Am 1. Mai 1920 trat Hans Wagner in die Sicherheitspolizei Rheinland-Westfalen
ein. Anfänglich wurde er als Leutnant in Münster in Westfalen eingesetzt. Am 27.
September 1920 wurde er zur Schutzpolizei nach Mühlheim an der Ruhr versetzt.
Vom 9. Februar 1921 bis zum 30. April 1921 wurde er zur Ausbildung zur Höheren
Polizeischule Eiche bei Potsdam kommandiert. Danach wurde er am 20. Juni 1921
zum Oberleutnant der Polizei befördert. Vom 26. Januar 1922 bis zum 11. April
1922 wurde er zum Lehrgang bei der Polizeischule für Leibesübungen in Spandau
kommandiert. Am 31. Mai 1922 wurde ihm das Sportabzeichen in Bronze verliehen.
Am 5. Oktober 1923 wurde er als Adjutant zur II. Inspektion der Schutzpolizei
nach Bochum versetzt. Am 5. Mai 1924 wurde er als Adjutant zum Kommando der
Schutzpolizei versetzt. Am 18. Dezember 1924 heiratete er die fast drei Jahre
ältere Emilie Wilhelmine Klinker, Tochter des
Konrektors Gustav Klinker, in Mühlheim an der Ruhr. Am 9. April 1925 wurde er
zum Polizei-Hauptmann befördert. Am 21. März 1926 wurde sein Sohn Hans-Jochen
Wagner in Bochum geboren. Privat wohnte die klene Familie damals in der
Friedrich-Harkort-Straße 24 in Bochum. Vom 2. Oktober 1929 wurde er bis zum 27.
November 1929 zum Lehrgang für Führerkunde beim Polizei-Institut
Berlin-Charlottenburg kommandiert. Danach wurde er am 29. November 1929 als
Adjutant zur Schutzpolizei Koblenz versetzt. Dort wurde er gemeinsam mit
Oberleutnant Alfred Hage auch als Bürooffizier beim Kommando der Schutzpolizei
Koblenz unter Major Hermann Crux verzeichnet. Privat wohnte er jetzt in der
Kaiser-Friedrich-Straße 76 in Koblenz und hatte die Telefonnummer 2920. Am 4.
Oktober 1931 wurde er als Bereitschaftsführer zur 3. gemischten Hundertschaft
versetzt. Vom 16. August 1932 bis zum 30. September 1932 wurde er zum II.
Lehrgang für Führergehilfen zur Höheren Polizeischule Eiche kommandiert. Am 31.
Juli 1933 wurde er als Adjutant zur Landespolizei-Abteilung Koblenz versetzt. Am
1. Juni 1934 wurde er als Adjutant zur Ausbildungs-Leitung Koblenz versetzt.
Während der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 19. November
1934 zur Landespolizei-Inspektion Nord-Stettin versetzt. Am 1. Januar 1935
wurde er zum Major der Landespolizei befördert. Am 31. März 1936 ist er aus der
Landespolizei ausgeschieden.
Am 1. April 1936 folgte seine Übernahme als Hauptmann in das Heer. Sein
Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. September 1931 festgelegt. Seine
Rangdienstalter als Leutnant wurde auf den 1. September 1915 und das als
Oberleutnant wurden nachträglich auf den 1. April 1925 festgelegt. Er wurde an
diesem 1. April 1935 als Hauptmann beim Stabe bei der II. Abteilung vom
Artillerie-Regiment Ludwigsburg
in Ludwigsburg eingeteilt. Am 24. Juli 1935 wurde er neu vereidigt. Vom 1.
August 1935 bis zum 28. August 1935 wurde er zum Schießlehrgang für
Artillerieoffiziere zum
Truppenübungsplatz
Jüterbog kommandiert. Bei der Enttarnung der Einheiten wurde er am 15.
Oktober 1935 zur neuen III. Abteilung vom
Artillerie-Regiment 25 in
Ludwigsburg versetzt. Dort wurde er an diesem Tag zum Chef der 9. Batterie
ernannt. Am 1. November 1935 wurde sein Rangdienstalter als Hauptmann auf den 1.
November 1930 verbessert. Privat wohnte er jetzt in der 2. Etage in der
Wilhelm-Murr-Straße 48 in Ludwigsburg. Am 1.
Dezember 1935 wurde er zum Major befördert. Am 6. Oktober 1936 wurde er Kommandeur der
II. Abteilung vom
Artillerie-Regiment 25 ernannt. Am 16. November 1936 hat er den
Militär-Kraftfahr-Führerschein der Klasse 3 erworben. Vom 22. November 1937 bis
zum 2. Dezember 1937 besuchte er einen Stabsoffizierlehrgang in Ludwigsburg.
Durch die Umbenennung des Regiments wurde er am 24. November 1938 zum Kommandeur
der II. Abteilung vom Artillerie-Regiment 114
ernannt und mit dieser nach Eger verlegt. Mit seiner Abteilung unterstand er dem
Regimentsstab vom Artillerie-Regiment 115. Am 31.
Dezember 1938 wurde er mit Wirkung vom 1. Januar 1939 zum Oberstleutnant befördert.
Seine Abteilung führte er Verband der
46. Infanterie-Division
beim Ausbruch des 2. Weltkrieges zuerst im Polenfeldzug. Dabei wurde ihm am 1.
Oktober 1939 die Spange zum Eisernen Kreuz 2. Klasse verliehen. Ende des Jahres
verlegte er mit seiner Abteilung an die Westfront. Im Frühjahr 1940 führte er
seine Abteilung in den
Westfeldzug gegen Frankreich. Am 8. Juni 1940 wurde ihm die Spange zum Eisernen
Kreuz 1. Klasse verliehen. Am 20. August 1940 wurde er zum Kommandeur vom
Artillerie-Regiment 5 ernannt.
Am 4. Februar 1941 erhielt er folgende Beurteilung von
Generalmajor Karl Allmendinger, Kdr. der
5. Infanterie-Division:
"Gerader Charakter, gute geistige Veranlagung, gutes taktisches Verständnis.
Kümmert sich sehr um sein Regiment, das zur Zeit 3 Reserveoffiziere und 1
reaktivierten Offizier als Abteilungskommandeure besitzt und starken
Offizierswechsel hatte. Bei den hieraus entstandenen schwierigen Verhältnissen
hat er sich durchgesetzt. Vor dem Feind voll bewährter Abteilungskommandeur.
Bewertung: Füllt gut aus." Dazu ergänzte am 24. Februar 1941
General der Kavallerie Rudolf Koch-Erpach,
Befehlshaber vom Höheres Kommando
z.b.V. LX: "Oberstleutnant Wagner hat bei Abfassung seiner
Offiziersbeurteilungen nicht immer eine glückliche Hand und bedarf noch der
Anleitung." Sein Regiment führte er zum Sommerbeginn 1941 in den
Ostfeldzug. Im Verband der
5. Infanterie-Division
wurde er im Mittelabschnitt der Ostfront beim Vormarsch über Witebsk, Smolensk
nach Wjasma eingesetzt. Am 9. November 1941 wurde er mit Wirkung vom 1. Dezember
1941 zum Oberst befördert. Kurze Zeit später wurde die komplette Division aus
der Front gezogen und nach Frankreich verlegt. Am 26. Dezember 1941 wurde ihm
das Deutsche Kreuz in Gold verliehen. Auch nach der Umgliederung der Division
zur 5. leichte
Infanterie-Division in Frankreich blieb er der Kommandeur seines Regiments
und wurde dann mit diesem ab Februar 1942 im Nordabschnitt der Ostfront bei
Staraja Russa eingesetzt. Dort wurde es zur Befreiung des Kessels von Demjansk
eingesetzt. Am 15. März 1942 erhielt er folgende Beurteilung von
Generalmajor Karl Allmendinger, Kdr. der 5. leichte
Infanterie-Division: "Oberst Wagner ist es gelungen, ein
uneinheitliches Regiment zu einer geschlossenen Einheit zu erziehen. Die heutige
vorzügliche Haltung des Offizierkorps ist sein eigener Verdienst. Sehr guter
Artillerist, der ein besondrs herzliches Verhältnis zur Infanterie herzustellen
vermochte. Hält auf Form und Haltung und versteht es besonders gut,
draufgängerische Leutnante und wagemutige V.B. und Sturmgeschützführer zu
erziehen. Deutsches Kreuz in Gold. Bewertung: Füllt sehr gut aus. Empfehlung:
Artillerie-Kommandeur." Dazu ergänzte am 18. April 1942 General der Artillerie Christian Hansen,
KG vom X. Armeekorps: "Einverstanden.
Mir seit langem als guter Soldat und Artillerist bekannt." In dem Raum
Demjansk führte er sein Regiment auch ab dem Sommer 1942 und der damals
erfolgten Umbenennung der Division zur
5. Jäger-Division. Am
1. März 1943 erhielt er folgende Beurteilung von
Oberst Hellmuth Thumm, Führer der
5. Jäger-Division: "Wertvolle
Persönlichkeit mit geradem Charakter und gediegenem Wesen. Überzeugter
Nationalsozialist. Hat sich vor dem Feind hervorragend bewährt. Zeigt gutes
taktisches Verständnis, hat in pflichtbewußter und energischer Arbeit seinem
Regiment soldatischen Schwung und das Gefühl engster Verbundenheit mit den
Jägerregimentern anerzogen. Frisch und zuversichtlich, zäh und ausdauernd.
Passionierter Kommandeur, entschlußfreudig, mit klarem taktischem Blick. Übt
guten Einfluß aus. Führt straff und übersichtlich. Bewertung: Über Durchschnitt.
Empfehlung: Zum Kommandeur einer aktiven Division uneingeschränkt geeignet."
Dazu ergänzte am 4. März 1943 General der Artillerie Christian Hansen,
KG vom X. Armeekorps: "Einverstanden.
Oberst Wagner ist mir seit langer Zeit als ausgezeichneter Kommandeur bekannt."
Dazu ergänzte am 15. März 1943 Generalfeldmarschall Ernst Busch,
OB der 16. Armee: "Einverstanden."
Am 18. April 1943 wurde ihm das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 15.
Mai 1943 wurde Wagner in die Führerreserve OKH versetzt. Am 25. Mai 1943 erhielt er
folgende Beurteilung von Generalmajor Hellmuth Thumm,
Führer der 5.
Jäger-Division: "Wertvolle Persönlichkeit mit geradem Charakter und
gediegenem Wesen. Überzeugter Nationalsozialist. Hat sich vor dem Feind
hervorragend bewährt. Zeigt gutes taktisches Verständnis, hat in pflichtbewußter
und energischer Arbeit seinem Regiment soldatischen Schwung und das Gefühl
engster Verbundenheit mit den Jägerregimentern anerzogen. Frisch und
zuversichtlich. Passionierter Kommandeur, entschlußfreudig, mit klarem
taktischem Blick. Übt guten Einfluß aus. Führt straff und übersichtlich.
Bewertung: Über Durchschnitt. Empfehlung: Zum Kommandeur einer aktiven Division
uneingeschränkt geeignet." Vom 25. Mai 1943 bis zum 10.
August 1943 führte vertretungsweise das
Grenadier-Regiment
411 im Verband der
122.
Infanterie-Division im Raum Staraja Russa. Zur letzten Beurteilung ergänzte
am 23. Juni 1943 General der Artillerie Christian Hansen,
KG vom X. Armeekorps: "Einverstanden."
Am 13. August erhielt er folgende Beurteilung von
Generalleutnant Kurt Chill, Kdr. der
122.
Infanterie-Division: "Oberst Wagner war vom 1.6.43 - 10.8.43 mit der
Führung des Grenadier-Regiment 411 beauftragt. Er zeigte sich dieser Aufgabe
völlig gewachsen und bewies auch infanteristisch ein hohes Maß an Können.
Hervorzuheben ist seine Entschlußfreudigkeit und sein klarer taktischer Blick.
An seinem Persönlichkeitswert, seiner überzeugten nationalsozialistischen
Haltung und seiner guten geistigen und körperlichen Eignung hat sich nichts
geändert. Passionierter Kommandeur. Führt straff und zielbewusst." Am 12. August
1943 übernahm Wagner die stellvertretende Führung der
32. Infanterie-Division, für die Zeit der
Beurlaubung des Kommandeurs bis zum 2. September 1943. Am 3. September 1943
wurde er in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte der
Wehrkreis V. Im Anschluss besuchte er
vom 6. September 1943 bis zum 6. Oktober 1943 den 7. Divisionsführerlehrgang in
Döberitz. Am 22. September 1943 ergänzte General der Infanterie Gustav Höhne,
KG vom VIII. Armeekorps,
zur letzten Beurteilung: "Mit der guten Beurteilung einverstanden. Vom 12.
August bis 2. September 1943 war Oberst Wagner in Vertretung des beurlaubten
Divisionskommandeurs mit der Führung der 32. Infanterie-Division beauftragt.
Auch hier hat er sich schnell eingearbeitet und die Division sicher geführt. Zum
Divisionskommandeur geeignet." Am 7. Oktober 1943 erhielt er folgende
Beurteilung von General der Infanterie Kurt
Brennecke, Leiter vom 7. Divisionsführerlehrgang: "Gewinnende,
liebenswürdige Persönlichkeit. Klarer taktischer Blick, fester Wille und
gesundes Urteil, auch für praktische Truppenfragen. Geeignet zum
Divisionskommandeur." Am 15. November 1943 wurde er zum Hauptquartier vom
Oberkommando des Heeres kommandiert und dort als Divisionsführerreserve zur
besonderen Verfügung des stellvertretenden Chefs vom Heeres-Personalamt (HPA)
gesellt. Am 25. November 1943 wurde er mit der Führung der
269.
Infanterie-Division beauftragt. Diese war in Norwegen im Einsatz. Nach seiner Beförderung zum Generalmajor am
20. Februar 1944 mit Wirkung vom 1. Februar 1944 wurde er am gleichen Tag auch
zum Kommandeur seiner Division ernannt. Am 1. März 1944 erhielt er folgende
Beurteilung von General der Artillerie
Hermann Tittel, KG vom
LXX. Armeekorps: "Aufgeschlossen,
natürlich, kann herzhaft lachen, lebensbejahend: besonders rege in der
nationalsozialistischen Führung seinr Truppe. Volle Feindbewährung. Hatte in
kurzer Zeit seine Division fest in der Hand. Klare taktische Auffassungen.
Selbständig denkend und geistig wendig. Körperlich voll leistungsfähig. Sehr
gute Meschenkenntnis. Unvoreingenommen, Durchgreifend. Bewertung: Soweit bis
jetzt übersehbar, über Durchschnitt. Empfehlung: Belassen in der jetzigen
Stelle." Am 25. März 1944 ergänzte dazu
Generaloberst Nikolaus von
Falkenhorst, OB der
Armee Norwegen und Wehrmachtbefehlshaber Norwegen: "Einverstanden !"
Am 23. Oktober 1944 erhielt er wegen des Aussscheidens der Division aus dem
Korpsverband folgende Beurteilung von General
der Artillerie Hermann Tittel, KG vom
LXX. Armeekorps: "Aufgeschlossen,
natürlich, kann herzhaft lachen, lebensbejahend: besonders rege in der
nationalsozialistischen Führung seinr Truppe. Volle Feindbewährung. Hatte in
kurzer Zeit seine Division fest in der Hand. Klare taktische Auffassungen.
Selbständig denkend und geistig wendig. Körperlich voll leistungsfähig. Sehr
gute Meschenkenntnis; unvoreingenommen, durchgreifend. Bewertung: Durchschnitt.
Empfehlung: Belassen in der jetzigen Stelle." Am 30. Oktober 1944 ergänzte
dazu Generaloberst Nikolaus von
Falkenhorst, OB der
Armee Norwegen und Wehrmachtbefehlshaber Norwegen: "Einverstanden"
Ab Ende Januar 1945 befand er sich mit seiner Division im Brückenkopf Ohlau
westlich der Oder zum Schutz von Breslau. Ihm gelang Mitte Februar 1945 der
Durchbruch mit Teilen der Artillerie und der Masse der Fahrzeuge nach Süden. Er
fährt dabei persönlich zum Gut Weidenbrück, um dem dort lebenden
Generalfeldmarschall Ewald von Kleist bei der
Evakuierung zu helfen. Am 15. Februar
1945 wurde er zum Generalleutnant befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei
auf den 15. Dezember 1944 festgelegt. Er behielt das Kommando über die
269.
Infanterie-Division bis Kriegsende inne. In der Nacht vom 18. zum 19.
Februar 1945 flog er in der Nacht von Breslau nach Schweidnitz, um seine
269.
Infanterie-Division wieder aufzustellen. Im April 1945 erfolgte die
Kapitulation der Kampfgruppe bei Ohlau in Schlesien. Es ist keine
Kriegsgefangenschaft für ihn belegt.
Nach Kriegsende ließ sich Hans Wagner in Ulm nieder und wurde u.a. Stadtrat im
Ulmer Gemeinderat. Bereits Ende der 40iger Jahre war er in die Organisation
Schnez involviert. Die sogenannte Schnez-Organisation bestand aus etwa 2.000
ehemaligen Offizieren der Wehrmacht und der Waffen-SS, die ab dem Jahr 1949 im
Geheimen operierte. Ziel war es, eine geheime Truppe mit etwa 40.000 Mann
aufzubauen. Die Truppe wurde nach Oberst Albert Schnez, dem späteren Inspekteur
des Heeres der Bundeswehr benannt. Die Finanzierung und Ausrüstung der
Organisation wurde mit Hilfe von Spenden von Unternehmen realisiert. Waffen
sollten von der Bereitschaftspolizei kommen. Er sollte den Bereich
Südwürttemberg (Ulm) übernehmen. Durch die Gründung der Bundeswehr wurde diese
Geheimarmee 1955 überflüssig. Er wohnte zu dieser Zeit in der Zinglerstraße 52
in Ulm. Spätestens ab 1959 bis kurz vor seinem Tod lebte er in der Sonnenstraße
40 in Ulm.
Ritterkreuz (18. April 1943)
Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur
MSG 109/10854 - Vae – Zwe
Wolfgang Keilig:
Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte,
Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad
Nauheim, Podzun 1953
Pers 6/980