Ribstein, Hugo Gustav Adolf

 

* 18. Februar 1891, Bruchsal

† 26. Dezember 1941, Halberstadt

 

 

Hugo Ribstein war der Sohn vom Medizinalrat und Strafanstalts-Arzt Edmund Ribstein und dessen Frau Luise, geborene Schätz. Er trat am 22. Juli 1909 als Fahnenjunker in die Württembergische Armee ein. Er kam dabei zum 6. Badisches Infanterie-Regiment "Kaiser Friedrich III" Nr. 114 nach Konstanz. In diesem wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule am 19. November 1910 zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 20. November 1908 datiert. Als solcher wurde er anfangs als Zugführer in der 11. Kompanie seines Regiments eingesetzt. 1913 wurde er als Kompanieoffizier in die 7. Kompanie vom 6. Badisches Infanterie-Regiment "Kaiser Friedrich III" Nr. 114, ebenfalls in Konstanz, versetzt. Im Frühjahr 1914 gehörte er dann als Kompanieoffizier zur MG-Kompanie seines Regiments. Bei Kriegsausbruch kam er dann mit seinem Regiment an die Front. Bei diesem wurde er dann am 22. März 1915 zum Oberleutnant befördert. Am 22. März 1918 wurde er zum Hauptmann befördert. Im 1. Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Im Ersten Weltkrieg wurde er neben beiden Eisernen Kreuzen noch mit anderen Orden ausgezeichnet. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde er 1919 in das vorläufige Reichsheer übernommen. Bei diesem wurde er zuerst im Reichswehr-Schützen-Regiment 113 eingesetzt. Auch bei der Bildung des 200.000 Mann Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 gehörte er noch dem Reichswehr-Schützen-Regiment 113 der Reichswehr-Brigade 13 an. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann zum 14. (Badisches) Infanterie-Regiment. Dabei wurde er als Kompaniechef im III. (Jäger) Bataillon eingesetzt. Spätestens ab dem Frühjahr 1923 wurde er mehrere Jahre als Chef der 12. (MG) Kompanie vom 14. (Badisches) Infanterie-Regiment in Konstanz eingesetzt. Am 18. September 1923 hat er die zehn Jahre jüngere Erla Gertrud Leube, Tochter eines Frauenarztes, in Konstanz geheiratet. Am 23. Oktober 1924 wurde sein ältester Sohn Otto Wilhelm Ribstein in Konstanz geboren. Spätestens ab dem Frühjahr 1927 wurde er mehrere Jahre als Chef der 15. Kompanie vom 14. (Badisches) Infanterie-Regiment in Donaueschingen eingesetzt. Seine 12. Kompanie übernahm Hauptmann Melchior. Am 29. Oktober 1928 ist sein jüngster Sohn Hans-Hellmut Ribstein in Konstanz geboren. Am 1. Februar 1931 wurde er zum Major befördert. Als solcher wurde er die nächsten Jahre beim Stab vom 8. (Preuß.) Reiter-Regiment in Brieg eingesetzt. Am 1. April 1934 wurde er als Nachfolger von Major Max Horn zum Kommandeur des III. Bataillons vom 11. (Sächs.) Infanterie-Regiment in Leipzig ernannt. Am 1. Juli 1934 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. Oktober 1934 als Kommandeur des III. Bataillons vom Infanterie-Regiment Leipzig verwendet. Bei der Enttarnung der Einheiten wurde er am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur des III. Bataillons vom Infanterie-Regiment 11 in Leipzig ernannt. Am 1. August 1936 wurde er zum Oberst befördert. Als solcher wurde er am 6. Oktober 1936 als Nachfolger von Generalmajor Albrecht Schubert zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 12 in Halberstadt ernannt. Sein Bataillon übernahm Major Georg Westmann. Zu Beginn des 2. Weltkrieges führte er sein Regiment im Verband der 31. Infanterie-Division in den Polenfeldzug. Am 22. März 1940 ist sein ältester Sohn im Alter von 15 Jahren in Halberstadt gestorben. Auch beim Westfeldzug im Frühjahr 1940 führte er noch sein Regiment im Divisionsverband der 31. Infanterie-Division erst in Belgien, später in Frankreich ins Gefecht. Am 1. September 1940 wurde er zum Generalmajor befördert. Er gab daraufhin am 10. September 1940 sein Regiment an seinen Nachfolger Oberstleutnant Erich Hassenstein ab. Am 5. Oktober 1940 wurde er als Nachfolger von Generalleutnant Friedrich-Wilhelm von Loeper zum Kommandeur der beurlaubten 81. Infanterie-Division ernannt. Im Februar 1941 wurde seine Division wieder einberufen und danach als Besatzungstruppe in Frankreich eingesetzt. Am 8. Dezember 1941 gab er sein Kommando kurz vor der Verlegung der Division in den Osten wegen einer schweren Erkrankung an Oberst Erich Schopper ab. Seine Privatanschrift war der Lindenweg 25 in Halberstadt mit der Telefonnummer 2313. An dieser Krankheit ist er dann nur wenige Wochen später in der Heimat in Halberstadt gestorben. Sein ältester Sohn ist als Grenadier Hans-Hellmut Ribstein am 26. April 1945 in Zusamaltheim bei Wertingen zwei Stunden vor Ende der Kampfhandlungen gefallen. Seine Frau Trudi überlebte ihn um mehr als 40 Jahre und starb erst 1983 in Radolfzell.

 

Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar: Deutsche Generale 1867-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10851 Ple-Sac
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1911, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1911
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1912, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1912
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1913, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1913
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1914, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1914
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich  Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII. (bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin, Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin, Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin, Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin, Mittler und Sohn 1930
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1931, Berlin, Mittler und Sohn 1931
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1932, Berlin, Mittler und Sohn 1932
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. Mai 1933
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. April 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 1. Oktober 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 15. Oktober 1935
Stellenbesetzung Wehrmacht 6. Oktober 1936
Stellenbesetzung des Heeres mit Stand vom 12. Oktober 1937
Stellenbesetzung des Heeres 1938
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad Nauheim, Podzun 1953
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955 
Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres und die Sanitätsoffiziere im Generalsrang, Podzun-Verlag 1983
Hugo Ribstein: Zur Geschichte des III. (Jäger) Bataillons 14. (Bad.) Inf.Rgts, S. 72-78