Hassenstein, Erich Heinrich

 

* 19. September 1894, Bromberg

† 2. Mai 1945, Passau


BArch Pers 6/1340 als Leutnant 1922

 

Erich Hassenstein war das älteste Kind vom Rechnungsrat und Lazarett-Oberinspektor Gottlieb Julius Hassenstein und dessen am 22. August 1893 angeheirateten dritten Ehefrau Louise Auguste Mathilde, geborene Tuscher. Er trat nach seinem Abitur am Humanistischen Gymnasium in Braunschweig am 8. August 1914 als Kriegsfreiwilliger in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum Ersatz-Bataillon vom Braunschweigisches Infanterie-Regiment Nr. 92 in Braunschweig. Dort wurde er am 30. August 1914 vereidigt. Am 28. September 1914 kam er zum aktiven Regiment ins Feld. Nachdem er am 4. Dezember 1914 an Halsdrüsenvereiterung erkrankte, wurde er ab dem 8. Dezember 1914 bis zum 26. Januar 1915 im Vereinslazarett Ansbach in Bayern behandelt. Danach wurde er wieder zum Ersatz-Bataillon nach Braunschweig überwiesen. Am 17. April 1915 wurde er zum Fahnenjunker ernannt und gleichzeitig zum Ersatz-Bataillon vom 1. Oberschlesisches Infanterie-Regiment "Keith" Nr. 22 versetzt. Dort wurde er am 17. April 1915 auch zum Fahnenjunker-Unteroffizier befördert. Sein Vater starb am 13. Juni 1915 in Braunschweig. Nur zehn Tage später kam sein Sohn zum aktiven Regiment ins Feld. Dort wurde er am 2. September 1915 zum Fähnrich, vorläufig ohne Patent, befördert. Am 22. Dezember 1915 wurde er dann im 1. Oberschlesisches Infanterie-Regiment "Keith" Nr. 22 zum Leutnant befördert. Am 5. Februar 1916 erkrankte er an Bronchialkattarh und wurde in das Reservelazarett 32 vom VI. Reservekorps in Brieulles überwiesen. Vom 15. Februar 1916 bis zum 5. März 1916 wurde er im Kriegslazarett Dun und Reservelazarett Traben-Trarbach behandelt. Danach wurde er wieder zum Ersatz-Bataillon vom 1. Oberschlesisches Infanterie-Regiment "Keith" Nr. 22 überwiesen. Bald darauf kam er am 7. April 1916 wieder ins Feld zum aktiven Regiment. Dort wurde er ab dem 10. April 1916 als Kompanieführer der 3. Kompanie eingesetzt. Das Eiserne Kreuz 2. Klasse wurde ihm am 6. Mai 1916 verliehen. Später hat er ein Patent als Leutnant vom 21. Mai 1916 erhalten. Vom 30. Mai 1916 bis zum 2. Juni 1916 wurde er zum Gasschutzkurs kommandiert. Vom 16. Juli 1916 bis zum 30. Juli 1916 wurde er bei der 1. MG-Kompanie verwendet. Am 17. August 1916 wurde er als Gasschutzoffizier zur 11. Reserve-Division kommandiert. Vom 1. November 1916 bis zum 10. Dezember 1916 wurde er als Kompanieführer wieder beim 1. Oberschlesisches Infanterie-Regiment "Keith" Nr. 22 eingesetzt. Am 30. Dezember 1916 wurde er zum Regimentsstab kommandiert. Vom 19. April 1917 bis zum 28. April 1917 wurde er zum Gasschutzkursus Berlin kommandiert. Vom 15. August 1917 bis zum 28. August 1917 wurde er als Vertreter des Gasschutzoffiziers zum Regimentsstab kommandiert. Ab dem 22. August 1917 war er offiziell Bataillonsadjutant. Das Eiserne Kreuz 1. Klasse wurde ihm am 28. November 1917 verliehen. Vom 10. August 1918 bis zum 2. September 1918 wurde er als Vertreter des Ordonanzoffiziers zum Regimentsstab kommandiert. Vom 4. September 1918 bis zum 21. Oktober 1918 wurde er wieder als Vertreter des Ordonanzoffiziers zum Regimentsstab kommandiert. Vom 22. Oktober 1918 bis zum 24. Oktober 1918 wurde er mit der Führung des II. Bataillons beauftragt. Ab dem 25. Oktober 1918 wurde er wieder als Bataillonsadjutant verwendet. Zusätzlich wurde er ab dem 2. November 1918 gleichzeitig als Regiments-Gasschutzoffizier kommandiert. Vom 20. Dezember 1918 bis zum 29. Dezember 1918 wurde er als Gerichtsoffizier des Regiments verwendet. Im Frühjahr 1919 gehörte er zum Freiwilligen-Regiment Nr. 22. Im Jahr 1919 wurde er als Leutnant in das vorläufige Reichsheer übernommen. Vom 20. September 1919 bis zum 5. Oktober 1919 wurde er als Vertreter des Regimentsadjutant kommandiert. Ab dem 25. September 1919 wurde er zum II. Bataillon vom Reichswehr-Schützen-Regiment 15 als Führer der Stabskompanie unter Beibehaltung der Adjutantengeschäfte des II. Bataillons versetzt. Am 18. Dezember 1919 wurde er neu vereidigt. Am 18. Februar 1920 wurde er als Ordonanzoffizier zum Brigadestab der Reichswehr-Brigade 8 kommandiert. Am 13. und 14. März 1920 wurde er zur Unterdrückung innerer Unruhen in Brieg infolge des Kapp-Putsches verwendet. Bei der Bildung vom 200.000 Mann-Übergangsheer der Reichswehr Mitte Mai 1920 gehörte er dann zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 15 der Reichswehr-Brigade 8. Am 28. Juni 1920 wurde er als Leiter des Sportkursus zur Befehlsstelle VI kommandiert. Vom 10. September 1920 bis zum 3. Oktober 1920 wurde er als stellvertretender Bataillonsadjutant verwendet. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er am 1. Oktober 1920 in das Infanterie-Regiment 4 übernommen. Bei diesem wurde er die ersten Jahre als Kompanieoffizier eingesetzt. Seine Erlaubnis zur Verheiratung erhielt er am 14. Juni 1921. Er heiratete am 5. Oktober 1921 die etwas über ein Jahr ältere Charlotte Gertrud Käthe Boersch, Tochter des Fabrikanten August Oskar Max Boersch, in Reichenbach in Schlesien geheiratet. Am 1. Juli 1922 wurde ihm ein neues Rangdienstalter als Leutnant vom 1. September 1915 (39) zugewiesen. Seine Wehrkreisprüfung absolvierte er am 21. März 1923. 1924 wohnte er privat in der Stettiner Straße 49 in Kolberg. Ab dem 1. Oktober 1924 wurde er als Adjutant des II. Bataillons vom 4. (Preuß.) Infanterie-Regiment verwendet. Am 25. Januar 1925 brachte seine Frau Käte einen toten Knaben zur Welt. Am 1. April 1925 (18) wurde er als Bataillonsadjutant zum Oberleutnant befördert. Als solcher wurde er am 1. Dezember 1926 bis zum 23. Mai 1927 zum Lehrgang für Minenwerfer-Offiziere auf den Truppenübungsplatz Döberitz kommandiert. Danach wurde er am 1. April 1927 in die 13. (Minenwerfer) Kompanie seines Regiments versetzt. Vom 3. Oktober 1927 bis 15. Februar 1928 wurde er zum VI. Offizier-Waffenschul-Lehrgang an die Infanterieschule in Dresden kommandiert. Am 15. Mai 1928 wurde er als MG-Offizier zum Regimentsstab versetzt. Vom 8. Oktober 1928 bis zum 21. Oktober 1928 wurde er zum Gasschutzlehrgang D nach Berlin kommandiert. Sein einziger Sohn Wolf-Dieter Hassenstein wurde am 4. Januar 1929 in Kolberg geboren. Kurz darauf wurde er am 1. Februar 1929 auf eine Haushaltsstelle der 12. (MG) Kompanie versetzt. Nur einen Monat später folgte seine Versetzung zum Regimentsstab. Am 1. Juli 1929 wurde er als Kompanieoffizier zur 4. (MG) Kompanie versetzt. Am 1. Oktober 1929 (25) wurde er unter gleichzeitiger Versetzung zum Regimentsstab zum Hauptmann befördert. Seinen Militär-Kraftfahrzeug-Führerschein der Klasse 3b hat er am 30. Juni 1930 erworben. Ab dem 1. April 1931 wurde er dann im 4. (Preuß.) Infanterie-Regiment als Chef der 5. Kompanie eingesetzt. Auf den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler wurde er am 2. August 1934 neu vereidigt. Am 1. September 1934 wurde er zum Chef der 9. Kompanie seines Regiments ernannt. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht gehörte er am 1. Oktober 1934 zum III. Bataillon vom Infanterie-Regiment Kolberg. Am 1. Oktober 1935 (23) wurde er dann zum Major befördert. Daraufhin wurde er bei der Enttarnung der Einheiten am 15. Oktober 1935 als Lehrer an die Kriegsschule Dresden versetzt. Am 31. Juli 1938 wurde er mit Wirkung vom 1. August 1938 (5) zum Oberstleutnant befördert. Am 10. August 1938 erhielt er folgende Beurteilung von Oberstleutnant Hans Sauerbrey, Lehrgruppenkommandeur der Kriegsschule Dresden: "Von großer, schwerer Statur. Körperlich ein wenig unbeweglich und durch sein Gewicht behindert. Geistig trotzdem lebendig; arbeitsam. Schriftstellerisch tätig. Hat sich jetzt als Taktiklehrer ebenso gut bewährt, wie früher als Infanterie- und Heerwesenlehrer. Guter Erzieher; geht auf Fähnriche ein; kümmert sich viel auch um ihr privates Leben. Sehr verbindlich und gewandt; einwandfreie Umgangsformen. Füllt seine Stelle gut aus. Zum Bataillonskommandeur geeignet." Dazu ergänzte am 2. September 1938 der Oberst und Kommandeur der Schule: "Einverstanden. Hat sich in seine Aufgabe als Taktiklehrer gut hineingefunden. Sein Schwerpunkt liegt nach wie vor auf erzieherischem Gebiet, wo er sehr Gutes leistet. Sein Unterricht wirkt durch seine ruhige, bedächtige Art etwas schwunglos, jedoch arbeitet sein Hörsaal sehr gut mit. Empfehlung: Zum Bataillonskommandeur geeignet. Bewertung: Füllt seine Stelle aus." Dazu ergänzte am 10. Dezember 1938 Generalmajor Fritz Brand, Inspekteur der Kriegsschulen (In 1): "Einverstanden." Er blieb noch bis zur Mobilmachung als Lehrer im Einsatz. Seine Mutter starb am 30. Juni 1939. Zu Kriegsbeginn gehörte er zur Führerreserve OKH. Ende Oktober 1939 wurde er mit der Abwicklung vom Infanterie-Ersatz-Regiment 56 betraut. Am 14. November 1939 wurde er mit Wirkung vom 8. November 1939 wieder in die Führerreserve OKH versetzt. Als Heimatstandort wurde Dresden bestimmt. Danach übernahm er am 10. November 1939 als Kommandeur das III. Bataillon vom Infanterie-Regiment 12. Dieses Bataillon kommandierte er dann auch im Frühjahr 1940 im Verband der 31. Infanterie-Division im Westfeldzug. Bereits im Mai 1940 wurden ihm beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Sein Kommando als Bataillonskommandeur behielt er bis zum September 1940. Am 20. September 1940 übernahm er dann als Kommandeur das Infanterie-Regiment 12. Am 12. Februar 1941 erhielt er folgende Beurteilung von Generalleutnant Rudolf Kaempfe, Kdr. der 31. Infanterie-Division: "Ruhige, ausgeglichene Persönlichkeit. Vor dem Feinde sehr gut bewährt; nahm den Kemmelberg. Leistet als Regimentskommandeur durchaus Gutes; übt großen erzieherischen Einfluß aus. Bewertung: Füllt seine Stellung sehr gut aus. Empfehlung: Kommandeur einer Waffenschule." Er führte sein Regiment dann ab dem Sommerbeginn 1941 auch im Russlandfeldzug. Dabei wurde er am 12. Juli 1941 mit Wirkung vom 1. August 1941 (5) zum Oberst befördert. Am 14. August 1941 wurde er schwer verwundet und ins Lázarett eingeliefert. Er erhielt einen Gewehrschuß durch Gesäß (Becken) und Leistenbeuge, wodurch es zum Verlust beider Bauchdrüsen (Hoden) kam. Daraufhin wurde er während der Genesung am 1. Januar 1942 in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte der Wehrkreis XI. Am 1. Oktober 1941 erhielt er folgende Beurteilung von Generalmajor Gerhard Berthold, Kdr. der 31. Infanterie-Division: "Hat sich als Regimentskommandeur (I.R. 12) im Sommerfeldzug gegen Rußland bis zu seiner schweren Verwundung (14.8.1941) durch persönlichen Einsatz, klare und energische Führung seines Regiments ausgezeichnet bewährt. Zum Divisionskommandeur geeignet." Ab November 1941 trug er das Verwundetenabzeichen in Silber. Seine Dienstregelung ging am 15. Juli 1942 auf den Wehrkreis IV über. Am 29. Januar 1942 erhielt er das Deutsche Kreuz in Gold verliehen. Am 1. Oktober 1942 übernahm er dann als Kommandeur das Infanterie-Ersatz-Regiment 524, welches aus dem Restsstab des von ihm aufgelösten Infanterie-Ersatz-Regiment 56 gebildet wurden war. Am 2. Januar 1943 übernahm er dann als Kommandeur die Schule I für Fahnenjunker der Infanterie in Dresden. Am 8. Februar 1943 erhielt er zur vorherigen Dienstelle folgende Beurteilung von Generalleutnant Fritz von Brodowski, Kommandeur der Division Nr. 404: "Sehr anständiger Charakter. Ruhige, ausgeglichene Persönlichkeit von sympathischem Wesen. Verantwortungsfreudiger, einsatzbereiter Offizier mit nationalsozialistischer Überzeugung, die er auch auf seine Untergebenen überträgt. Vor dem Feinde ausgezeichnet bewährt. Sehr gute dienstliche Leistungen. Interessiert und tätig. Hat großen erzieherischen Einfluß auf sein Offizierkorps. Wohlwollender Vorgesetzter. Hat sich auch als mein Vertreter voll bewährt. Geistig gut veranlagt und frisch; sehr belesen. Körperlich durch schwere Verwundung behindert. Starke Seiten: Sehr gutes taktisches Verständnis und Lehrbefähigung. Bewertung: Über Durchschnitt. Empfehlung: Geeignet zum Kommandeur einer Division im Ersatzheer, nach Wiederherstellung der Kriegsverwendungsfähigkeit im Feldheer. Kommandeur einer Waffenschule." Dazu ergänzte am 15. Februar 1943 General der Infanterie Walter Schroth, KG vom Stellv. Generalkommando IV. Armeekorps: "Im Rußlandfeldzug als Regimentskommandeur voll bewährt. Führte sicher, fest und mit persönlichem Schneid und Draufgängertum bis er in vorderster Linie kämpfend und sein Regiment zum Siege führend schwer verwundet wurde. Im Ersatzheer verdient durch erfolgreiches Übertragen seiner Osterfahrungen auf Einheiten seines Regiment und als Erzieher und Ausbilder seines Offizierkorps. Nach Wiederherstellung zum Kommandeur einer Division geeignet." Am 15. März 1943 erhielt er folgende Beurteilung von Generalleutnant Ludwig Wolff, Inspekteur der Ersatz- und Bildungswesen des Heeres (In 1): "Gerader, gefestigter Charakter. Gereifte Persönlichkeit. Sehr ruhig, ohne schwunglos zu sein. Klarer Blick für die Ausbildung. Überzeugter Nationalsozialist. Vor dem Feinde besonders bewährt. Besonders gütiger, fürsorglicher und väterlich wohlwollender Vorgesetzter. Setzt sich trotz seiner schweren Verwundung unermüdlich ein. Beliebter Kamerad, geachteter Vorgesetzter. Bewertung: Kann noch nicht abschließend beurteilt werden, da erst seit 2.1.43 Kommandeur der Schule. Empfehlung: Belassung bis auf weiteres in der bisherigen Stellung." Dazu ergänzte General der Pioniere Walter Kuntze, Chef des Ausbildungswesens im Ersatzheer: "Mir noch nicht bekannt."   Am 1. März 1944 erhielt er folgende Beurteilung von Generalleutnant Karl-Wilhelm Specht, Inspekteur der Ersatz- und Bildungswesen des Heeres (In 1): "Ausgeprägte und gereifte Führerpersönlichkeit mit starkem Willen und fester Hand. Ruhig und bedacht im Auftreten und Handeln, schwungvoll und mitreißend in der Erziehung und Ausbildung. Als Kommandeur der Fahnenjunkerschule Dresden wie vor dem Feinde und in jeder Hinsicht besonders bewährt. Überzeugter Nationalsozialist, der besonders erfolgreich auf dem Gebiete der NS-Führung tätig ist. Guter Taktiklehrer, Organisationsgabe, künstlerische Begabung. Bewertung: Über Durchschnitt. Setzt sich trotz seiner schweren Verwundung (Hodenschuß) schonungslos ein und füllt dank seiner Härte gegen sich selbst seine Stelle sehr gut aus. Empfehlung: Sobald es sein zur Zeit noch stark beeinträchtigter Gesundheitszustand es zuläßt, Divisionskommandeur, bis dahin Belassung in jetziger Stellung." Dazu ergänzte am 28. April 1944 Generaloberst Friedrich Fromm, Chef der Heeresrüstung und Befehlshaber des Ersatzheeres: "Einverstanden." Als Kommandeur die Fahnenjunkerschule I der Infanterie in Dresden hat er am 20. April 1944 ein verbessertes Rangdienstalter als Oberst vom 1. Oktober 1940 (35a) erhalten. Daraufhin wurde er am 15. Juli 1944 mit Wirkung vom 1. August 1944 (4) zum Generalmajor befördert. Seine Ehefrau starb am 6. September 1944 um 22:45 Uhr in der eigenen Wohnung in der Carola-Allee 6 in Dresden-Albertstadt, wo er die Telefonnummer 51327 hatte. Als Todesursache wurden Cystennieren und Kreislaufschwäche angegeben. Am 1. November 1944 gab er das Kommando ab und wurde zum Kommandeur der Fahnenjunkerschulen der Infanterie ernannt. Später wurde er auch als Inspekteur für den Führernachwuchs des Heeres Süd bezeichnet. Seinen Dienst versah er jetzt bis zum Frühjahr 1945 in Potsdam-Bornstedt. Am 31. März 1945 wurde er wieder in die Führerreserve OKH versetzt, seinen Dienst regelte der Wehrkreis IV. Dann verlegte er im April 1945 nach Vilshofen. Im April 1945 wurde er dann zum Führer einer Kampfgruppe ernannt. Diese bestand nur aus einem Stab, der sich die verschiedensten Truppen unterstellte. Diese Kampfgruppe hatte ihren Gefechtsstand zuerst in Aidenbach. Nach zwei Tagen wurde der Gefechtsstand nach Jägerwirth verlegt. Am 29. April 1945 wurde der Gefechtsstand dann in das Haus Kelberger Weg 5 in Passau verlegt. Der General traf dort am 1. Mai 1945 ein. Er lehnte die Kapitulation vor den Amerikanern ab. Da sich sehr schnell zeigte, dass das Verteidigungsvorhaben zum Scheitern verurteilt war und sich die meisten der ihm unterstehenden Wehrmachts-, Volkssturm- und HJ-Angehörigen kampflos ergaben, erschoss er sich am 2. Mai 1945 im Neuburger Wald bei Passau. Er folgte damit seinem Neffen, dem Oberst i.G. Wolfgang Hassenstein, welcher sich am 31. Januar 1945 in Kenntnis eines bestehenden Todesurteils gegen ihn, selbst erschossen hatte. Das Grab von Generalmajor Erich Hassenstein befand sich auf dem Friedhof St. Severin in Passau.

Er hatte einige Halbgeschwister:
Aus der ersten Ehe seines Vaters stammte zumindest die am 17. April 1862 in Bonn geborene Josephine Christine Hassenstein. Diese heiratete am 24. September 1884 den fast genau siebzehn Jahre älteren Kaufmann Emil Paul Heyger, Sohn des Mühlenmeisters Wilhelm Heyger, in Brandenburg an der Havel. Dem Paar wurden am 29. Juni 1885 die Töchter Wilhelmine Albertine Marie Heyger und Julie Auguste Anna Heyger in Berlin geboren. Außerdem wurde ihnen am 25. August 1887 die Tochter Josephine Auguste Charlotte Heyger geboren, welche aber bereits am 24. Januar 1888 wieder verstorben ist. Der Ehemann starb im Krankenhaus Friedrichshain am 2. Oktober 1899 im Alter von 54 Jahren. Seine Schwester lebte noch mindestens bis 1915 weiter in der 3. Etage der Höchste Straße 19 in Berlin NO 18.
Sein älterer Halbbruder war der am 9. September 1880 in Braunschweig geborene Julius Emil Hassenstein. Seine Mutter war die früh verstorbene Johanna Auguste Friederike Emilie, geborene Tuscher. Dieser Bruder wurde später Ingenieur. Dieser heiratete am 6. Oktober 1904 die Frida Agnes Luise Godde. Er heiratete am 12. Februar 1921 die fast zehneinhalb Jahre jüngere Luise Emilie Hedwig Platt in Jüterbog. Der Halbbruder starb am 16. März 1963 um 22:45 Uhr im Sankt Joseph-Krankenhaus I im Bäumerplan 24 in Berlin-Tempelhof. Er wohnte damals eigentlich am Tempelhofer Damm 6. Seine Witwe starb am 14. Juni 1968 um 18:15 Uhr in der Gallwitzallee 115 in Berlin-Lankwitz.
Ein weiterer älterer Halbbruder war der am 7. Oktober 1883 geborene Otto Heinrich Julius August Hassenstein.

 

Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10853
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1914, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1914
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich  Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII. (bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin, Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin, Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin, Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin, Mittler und Sohn 1930
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1931, Berlin, Mittler und Sohn 1931
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1932, Berlin, Mittler und Sohn 1932
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. Mai 1933
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. April 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 1. Oktober 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 15. Oktober 1935
Stellenbesetzung Wehrmacht 6. Oktober 1936
Stellenbesetzung des Heeres mit Stand vom 12. Oktober 1937
Stellenbesetzung des Heeres 1938
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad Nauheim, Podzun 1953
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955 
Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres und die Sanitätsoffiziere im Generalsrang, Podzun-Verlag 1983
Horst Scheibert: Die Träger des Deutschen Kreuzes in Gold und Silber, 2 Bände, Verlag Podzun-Pallas, 1983 und 1990
Pers 6/299803
Pers 6/1340