Reinwald, Max
* 1. September 1903, Hagelstadt / Oberpfalz † 8. Juni 1969, Regensburg / Bayern |
Max Reinwald war der Sohn vom Reichsbahnsekretär und Stationsmeister des Bahnhofs Hagelstadt, Georg Reinwald, und seiner Frau Magdalene, geborene Pacher. Er trat während des 1. Weltkrieges am 1. Oktober 1917 in die Bayerische Armee ein. Der nur 159 Zentimeter große hellblonde Jugendliche kam dabei als Unteroffiziersvorschüler zur Unteroffiziersschule Fürstenfeldbruck. Vom 1. Mai 1918 bis zum 5. September 1918 wurde er als Erntehelfer kommandiert. Er wurde nach dem 1. Weltkrieg im Juni 1919 in das vorläufige Reichsheer übernommen. Er kam dabei zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 48 der Reichswehr-Brigade 24 in Nürnberg. Bei der Bildung des 100.000 Mann Heeres der Reichswehr wurde er am 1. Oktober 1920 in das 20. (Bayer.) Infanterie-Regiment in Regensburg übernommen. 1930 wurde er zum Oberfeldwebel befördert. 1931 wurde er als Oberfeldwebel aus der Armee verabschiedet.
Am 5. August 1931 hat er Elisabeth Achter geheiratet. Er wurde dann ab dem 1. September 1932 weiter in der vormilitärischen Ausbildung tätig. Am 5. Juli 1934 wurde seine Tochter Elisabeth Reinwald geboren. Als Reserve-Offizier wurde er am 1. Februar 1937 zum Leutnant der Reserve befördert. Am 1. April 1938 wurde seine Tochter Elfriede Reinwald geboren. Er nahm sowohl am Einmarsch nach Österreich im März 1938 als auch am Einmarsch ins Sudetenland im Oktober 1938 teil. Am 1. Dezember 1938 wurde er zum Oberleutnant der Reserve befördert. Seine Privatadresse zu dieser Zeit war die Biterolfstraße 1 in München. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg am 26. August 1939 wurde er als Zugführer in die 3. Kompanie vom Infanterie-Regiment 19 einberufen. Mit dieser Kompanie nahm er am Polenfeldzug teil. Als solcher wurde er zum Chef der 1. Kompanie vom Infanterie-Regiment 19 ernannt. Diese führte er im Mai 1940 während des Westfeldzuges das erste Mal ins Gefecht. Bereits nach dem Westfeldzug wurden ihm beide Eisernen Kreuze verliehen. Im Sommer 1941 führte er seine Kompanie dann in den Ostfeldzug. Am 21. September 1941 erhielt er folgende Beurteilung von Oberst Karl Pflaum, Kdr. I.R. 19: "Mitreißende Persönlichkeit. Besonders tapfer und besonderer Angriffsschwung. Seinen Soldaten ein treuer Helfer und Berater. Humorvoll. Vereint Härte und Güte in einer Person. Lieber und treuer Kamerad. Verehrt von seinen Untergebenen. Hat sich durch rücksichtlosen persönlichen Einsatz im Polen- und Westfeldzug sowie in Rußland besonders erfolgreich hervorgetan und bewährt." Am 5. Oktober 1941 erhielt er folgende Beurteilung von Generalmajor Eccard Freiherr von Gablenz, Kommandeur der 7. Infanterie-Division: "Ist ein ausgezeichneter Soldat und Führer mit tadelfreiem Charakter, ein Kompaniechef, wie man sich ihn wünscht. Ungeheurer Schwung, mitreißende Führereigenschaften zeichnen ihn besonders aus. Hat sich in 3 Feldzügen vor dem Feinde sehr gut bewährt und durch Schneid und ruhige sichere Führung hervorgetan." Am 16. November 1941 wurde er für 2 Monate mit der Führung des I. Bataillons vom Infanterie-Regiment 19 beauftragt. Am 19. Dezember 1941 wurde er für seine persönlichen Leistungen als Kompaniechef mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet. Am 1. Januar 1942 wurde er zum Hauptmann der Reserve befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Oktober 1941 festgelegt. Am 14. Januar 1942 wurde er als Offizier zur besonderen Verwendung direkt dem Regimentsstab zugeteilt. Am 15. März 1942 wurde er zum Kommandeur des III. Bataillons seines Regiments ernannt. Am 6. April 1942 erhielt er von Oberstleutnant Prückmann, Kdr. I.R. 19, folgende Beurteilung (nach anderem Hinweis müsste die Beurteilung von Oberst Hermann Pürckhauer gekommen sein): "Äußerst tapfer und umsichtig. Jede gestellte Aufgabe führt er mit Energie durch. Außerordentlich fürsorgend. Übersprudelndes Temperament. Zuversichtlich. Anregungen zugänglich. Ausgezeichneter Ausbilder. Bewertung: Füllt sehr gut aus. Empfehlung: Gehört zur Truppe." Am 12. April 1942 ergänzte dazu Generalmajor Hans Jordan, Kommandeur der 7. Infanterie-Division: "Sehr schwungvolle Persönlichkeit. Bedarf in der taktischen Erkenntnis noch der Schulung und Erfahrung." Anscheinend wurde er im Sommer 1942 verwundet, denn er wurde jetzt dem Infanterie-Ersatz-Bataillon 19 zugeordnet. Am 27. Oktober 1942 erhielt er von Oberst Max Eggeling, Kommandeur vom Grenadier-Regiment 19, folgende Beurteilung: "Beurteilung wie am 6. April. Zum Bataillonsführer geeignet." Als Hauptmann wurde er am 7. Dezember 1942 auch zum Kommandeur des I. Bataillons vom Grenadier-Regiment 19 ernannt. Als solcher wurde er am 1. Januar 1943 zum Major der Reserve befördert. Am 15. Februar 1943 erhielt er von Oberst Max Eggeling, Kommandeur vom Grenadier-Regiment 19, folgende Beurteilung: "Selbst immer froh und positiv eingestellt, erfüllt er seine Umgebung mit Vertrauen und Zuversicht. Soldat aus innerer Überzeugung. Selbst klar und bestimmt in seinen Anordnungen. Füllt gut aus. Geistig wendig, körperlich leistungsfähig. Nationalsozialist. Bewertung: Über Durchschnitt. Empfehlung: Bataillonskommandeur." Am 1. März 1943 ergänzte dazu Generalmajor Fritz-Georg von Rappard, Kommandeur der 7. Infanterie-Division: "Ein überragender, durch seinen Schwung und seine Tapferkeit mitreißender Frontoffizier, der seine Truppe hinter sich hat. Wird ein hervorragender Regimentskommandeur werden." Reinwald führte das Bataillon und zeitweise auch das benachbarte Grenadier-Regiment 61 in den schweren Abwehrkämpfen im Frühjahr und Sommer 1943 im Orelbogen. Am 10. September 1943 wurde ihm die Nahkampfspange in Bronze verliehen. Danach war er im Oktober 1943 im Großraum Wjasma im Einsatz. Am 1. Oktober 1943 wurde er zum Oberstleutnant der Reserve befördert. Damit wurde er jetzt auch zum Kommandeur vom Grenadier-Regiment 19 ernannt. Am 2. November 1943 wurde ihm das Verwundetenabzeichen in Gold verliehen. Am 29. Februar 1944 wurde er für seine Führungsleistungen im Pripjet-Gebiet mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Am 1. März 1944 wurde er zum Oberst der Reserve befördert. Am gleichen Tag erhielt er von Generalleutnant Fritz-Georg von Rappard, Kommandeur der 7. Infanterie-Division, folgende Beurteilung: "Überdurchschnittlicher Führerpersönlichkeit. Verantwortungsfreudig. Strahlt auch in Krisenlagen Vertrauen und Zuversicht aus. Vor dem Feind voll bewährter Regimentskommandeur, der sich stets in persönlichem Einsatz am Brennpunkt des Kampfes befindet. Als langgedienter Soldat besitzt er reiche Truppen- und Fronterfahrung. Hat einen sicheren Instinkt für taktische Gelegenheiten. Körperlich trotz seiner Verwundungen voll leistungsfähig. Empfehlung: Belassung." Am 10. März 1944 ergänzte dazu General der Artillerie Rudolf Freiherr von Roman, KG vom XX. Armeekorps: "Schließe mich dem Urteil des Divisionskomamndeurs an, daß Oberstleutnant Reinwald eine überragende Führerpersönlichkeit ist." Am 25. Oktober 1944 gab er sein Kommando über das Grenadier-Regiment 19 ab und wurde dafür in die Führerreserve OKH versetzt. Dabei wurde er dem Wehrkreis VII zugeteilt. Am 3. November 1944 erhielt er von Generalleutnant Fritz-Georg von Rappard, Kommandeur der 7. Infanterie-Division, folgende Beurteilung: "Die Beurteilung vom 21. September 1944 wird voll aufrecht erhalten. Oberst Reinwald hat sich in den Grosskämpfen seit dem 10. Oktober 1944 wieder voll bewährt. Einsatzbereite, verantwortungsfreudige, überdurchschnittliche Führerpersönlichkeit. Bewertung: Überragend. Empfehlung: Divisionskommandeur." Während der Zuteilung in der Führerreserve OKH wurde er vom 27. November 1944 bis zum 20. Dezember 1944 zum 16. Divisionsführerlehrgang nach Hirschberg kommandiert. Am 7. Dezember 1944 wurde beim Lehrgang folgender ärztlicher Befund hinterlegt: "kriegsverwendungsfühig und voll einsatz- und verwendungsfähig für jede Dienststelle." Am 19. Dezember 1944 erhielt er von General der Infanterie Kurt Brennecke, Leiter des Lehrgangs, folgende Beurteilung: "Sehr frischer, temperamentvoller, positiver Mensch. Zuweilen übersprudelnder Pulverkopf. Schiesst dann wohl mal über das Ziel hinaus. Sein noch nicht ganz ausgeglichenes taktisches Urteil in grösserem Rahmen mach Beigabe eines erprobten Ia zunächst noch nötig. Recht guter Blick für alle Dinge der Truppenpraxis. Geeignet zum Divisionskommandeur." Am 1. Januar 1945 übernahm er die Führung der 362. Infanterie-Division in Italien und erhielt am 18. Januar 1945 als Oberst der Reserve für seine Leistungen als Kommandeur des Grenadier-Regiments 19 das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 1. April 1945 wurde er zum Generalmajor der Reserve befördert. Damit wurde er an diesem Tag auch zum Kommandeur der 362. Infanterie-Division ernannt. Er führte diese bis zum Kriegsende. Seine Privatadresse war jetzt Kumpfmühler Str. 38 in Regensburg. Am 2. Mai 1945 geriet er in britische Kriegsgefangenschaft. Aus dieser wurde er am 7. Juli 1947 wieder entlassen.
Ritterkreuz (29. Februar 1944) Eichenlaub (18. Januar 1945)
Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall,
1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete
Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955
Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres und die Sanitätsoffiziere im
Generalsrang, Podzun-Verlag 1983
NARA T-78 R-891