Niethammer, Hermann

 

* 9. Juni 1868, Stuttgart

† 3. März 1954, Calw

 

Hermann Niethammer trat am 1. Oktober 1887 als Einjährig Freiwilliger in das Württembergische Heer ein. Er kam dabei zum 7. Württembergisches Infanterie-Regiment "Kaiser Friedrich, König von Preußen" Nr. 125 in seinem Wohnort Tübingen. Bei diesem entschied der Sohn eines Rechtsanwalts sich dann dafür, die Laufbahn eines Berufsoffiziers einzuschlagen. Als solcher wurde er am 7. September 1889 zum Sekondeleutnant befördert. Ab 1887 besuchte er dann für fast drei Jahre als Oberleutnant die Kriegsakademie in Berlin. Danach wurde er mehrmals zum Kriegsministerium abkommandiert. 1904 wurde er dann zum Hauptmann befördert. Als solcher wurde er 1907 als Kompaniechef zum 1. Württembergisches Grenadier-Regiment "Königin Olga" Nr. 119 versetzt. Zwischen 1910 bis 1913 wurde er als Militärlehrer an der Kriegsschule nach Neiße eingesetzt. Dort wurde er dann auch zum Major befördert. Als solcher wurde er dann zum Regimentsstab vom 9. Württembergisches Infanterie-Regiment Nr. 127 versetzt. Auch kurz vor dem 1. Weltkrieg gehörte er noch zu diesem Regiment. Zum Beginn des 1. Weltkrieges wurde er dann Anfang August 1914 zum Kommandeur vom Brigade-Ersatzbataillons Nr. 54 ernannt. Hermann Niethammer war seit den ersten Kriegswochen an der Westfront im Einsatz, wo er am 25. August 1914 im Gefecht bei Serres verwundet wurde. Er kehrte nach seiner Genesung zu seinem Bataillon zurück und kämpfte zwischen Maas und Mosel. Im Frühjahr 1915 stand er mit seinem Bataillon im Priesterwald. Am 16. Juni 1915 wurde er durch die Umbenennung seines Bataillons zum Kommandeur des I. Bataillons vom Ersatz-Infanterie-Regiment Nr. 52 ernannt. Am 5. September 1916 wurde er dann zum Kommandeur vom Württembergisches Infanterie-Regiment Nr. 479 ernannt. 1917 wurde er mit diesem in der Doppelschlacht Aisne-Champagne und vor Verdun eingesetzt. Am 15. Juli 1918 wurde er dann zum Oberstleutnant befördert. 1918 wurde sein Regiment im Frontalangriff in der großen Schlacht in Frankreich an der Ancre und Somme eingesetzt. Er erzwang in den ersten Apriltagen 1918 mit seinen Truppen den Avre-Übergang bei Morreuil. Im Ersten Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet. Im 1. Weltkrieg wurden ihm neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen noch viele weitere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er in das Reichsheer übernommen. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 war er Kommandeur vom Reichswehr-Schützen-Regiment 25 ernannt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann zum Kommandeur vom 13. (Württ.) Infanterie-Regiment in Ludwigsburg ernannt. Ende 1920 wurde er dann zum Oberst befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Oktober 1920 festgelegt. Diese Position behielt er dann über 4 Jahre. Ende März 1925 gab er dann sein Kommando über das 13. (Württ.) Infanterie-Regiment ab. Er wurde dafür jetzt für den verstorbenen Generalmajor Robert Bürkner zum Infanterieführer I in Allenstein ernannt. Als solcher wurde er dann am 1. Februar 1926 zum Generalmajor befördert. Am 31. Januar 1928 gab er sein Kommando ab. Er wurde an diesem Tag aus der Reichswehr verabschiedet. Dabei wurden ihm die Charakter als Generalleutnant verliehen. 1933 wurde Hermann Niethammer als Dozent für Wehrwissenschaft an die württembergischen Hochschule in Ludwigsburg berufen. Im Zweiten Weltkrieg wurde Hermann Niethammer reaktiviert. Am 1. Juli 1940 wurde er zum Kommandant vom Heimkehrerlager V.B. ernannt. Am 21. August 1940 wurde er dann zum Kommandant vom Oflag IV D ernannt. Am 1. Juni 1941 wurde er dann zum Generalleutnant z.V. befördert. Bis 1945 leitete er angeblich das Kriegsgefangenenlager für Offiziere. Nach anderen Unterlagen wurde er bereits Ende 1940 aus dem aktiven Dienst verabschiedet.