Reinhardt, Ernst Friedrich

 

* 23. Dezember 1870, Mergentheim

† 28. Oktober 1939, Konstanz

 

 

Ernst Reinhardt war der Sohn des Generalmajors August von Reinhardt und dessen Ehefrau Emilie, geborene Widenmann. Er besuchte eine Kadettenanstalt und trat am 9. Februar 1889 als Fähnrich in das 1. Württembergisches Grenadier-Regiment Königin Olga Nr. 119 in Stuttgart ein. In diesem Regiment wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule am 11. Februar 1890 zum Sekondeleutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 9. Februar 1889 datiert. Zwischen dem 1. Oktober 1896 und dem Frühjahr 1900 war er für seine Generalstabsausbildung zur Kriegsakademie nach Berlin kommandiert. Am 22. Mai 1899 wurde er währnd dieser Zeit zum Oberleutnant befördert. Am 29. September 1899 hat er die zweieinhalb Jahre jüngere Anna Marie Karoline Wedemayer geheiratet. Zwischen dem 29. März 1900 und dem 18. August 1900 war er zum Württembergischen Kriegsministerium kommandiert. Dort wurde er beim topograhischen Bureau verwendet. Am 27. Juni 1900 wurde sein Sohn, der spätere Generalmajor Helmuth Reinhhardt, in Stuttgart geboren. Vom 11. März 1901 bis zum 31. Oktober 1904 war er erneut zum Württembergischen Kriegsministerium kommandiert und wurde erneut beim topograhischen Bureau eingesetzt. Am 27. November 1902 wurde sein Sohn Wilhelm Adolf Ernst Reinhardt geboren. Am 1. April 1903 wurde er während dieser Zeit auch zum Hauptmann befördert und am 22. Mai 1904 als Nachfolger von Hauptmann Bauer zum Chef der 9. Kompanie vom Grenadier-Regiment Königin Olga (1. Württembergisches) Nr. 119 in Stuttgart ernannt. Am 30. Juli 1905 wurde sein Sohn Konrad Erich Reinhardt geboren. Von Oktober 1905 bis Januar 1906 folgte eine weitere Kommandierung zum Württembergischen Kriegsministerium. Am 20. Juli 1907 gab er seine 9. Kompanie an Hauptmann Niethammer ab. Dafür wurde er erneut in das Württembergische Kriegsministerium kommandiert, wo er erneut dem Topographischen Bureau zugeteilt wurde. Am 5. Juli 1908 wurde sein Sohn Friedrich Ernst Reinhardt in Stuttgart geboren. Ab dem 17. Mai 1910 war er Vorstand des topographischen Bureaus in der Zentralabteilung vom Württembergischen Kriegsministerium. Am 16. Juni 1910 wurde er in dieser Funktion zum Major befördert. Im Frühjahr 1913 gehörte er dann als Vorstand des topographischen Bureaus zur Abteilung für allgemeine Armee- und für persönliche Angelegenheiten (A) im Württembergische Kriegsministerium. Am 22. April 1914 wurde er als Nachfolger von Major Freiherr von Lützow zum Kommandeur des II. Bataillons des Infanterie-Regiments "Alt-Württemberg" (3. Württembergisches) Nr. 121 in Stuttgart ernannt. Mit diesem Regiment zog er im August 1914 ins Feld. Am 25. Februar 1915 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Am 6. Dezember 1915 wurde er zum Kommandeur des Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 248 ernannt. Am 22. März 1918 folgte seine Beförderung zum Oberst. Am 28. März 1918 gab er sein Kommando über das Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 248 wieder ab. Ab dem 7. September 1918 kommandierte er die 53. Infanterie-Brigade. Am 7. Januar 1919 wurde er stellvertretender Kommandant von Stuttgart und am 13. März 1919 als solcher auch zum Vorsitzender der Unterbringungs-Kommission für Behörden und Truppen in Groß-Stuttgart ernannt. Im Jahr 1919 wurde er auch in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dort wurde er am 1. August 1919 zum Befehlshaber der Infanterie der Reichswehr-Brigade 13 ernannt. Auch bei der Bildung des 200.000 Mann Heeres der Reichswehr im Mai 1920 wurde er noch als solcher eingesetzt. Am 16. Juni 1920 folgte seine Beförderung zum Generalmajor. Bei der Bildung des 100.000 Mann Heeres der Reichswehr am 1. Oktober 1920 wurde er zum Kommandant von Ulm ernannt. Diese Position behielt er dann einige Jahre. Am 31. März 1923 wurde er mit dem Charakter als Generalleutnant in den Ruhestand verabschiedet. Er war auch der ältere Bruder vom General der Infanterie Walther Reinhardt. 1935 starb seine Frau Anna Marie Karoline geborene Wedemeyer im Alter von 61 Jahren. Sie hatten insgesamt 4 Söhne. Sein Sohn Hauptmann Konrad Erich Reinhardt hat am 29. Juli 1939 in Stuttgart die neuneinhalb Jahre jüngere Brandl, Tochter von Walter Brandl, in Baden-Baden geheiratet, er war damals Hauptmann im Wehrbezirkskommando Stuttgart II. Er selbst verstarb wenige Wochen nach Beginn des 2. Weltkrieges in Konstanz. Sein Sohn Oberst Friedrich Ernst Reinhardt ist am 23. April 1945 zwischen Iglau und Brünn gefallen.

 

Literatur und Quellen:
BArch, MSG 109/4919 : Krug, Ottomar: Deutsche Generale 1867-1945
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1895, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1895
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1896, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1896
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1897, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1897
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1898, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1898
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1899, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1899
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1900, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1900
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1901, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1901
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1902, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1902
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1903, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1903
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1904, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1904
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1905, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1905
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1906, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1906
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1907, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1907
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1908, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1908
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1909, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1909
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1910, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1910
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1911, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1911
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1912, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1912
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1913, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1913
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1914, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1914
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich  Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII. (bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924