Mühlmann, Max Heinrich
* 11. November 1887, Freiberg in Sachsen
† 10. Mai 1945, Stanischau |
Max Mühlmann trat am 1. November 1906 als Fahnenjunker in die Königlich Sächsische Armee ein. Der Sohn vom Oberst Johann Georg Mühlmann und dessen Frau Anna Henriette, geborene Schumann, kam dabei vom Kadettenkorps zum Königlich Sächsischen 1. Feldartillerie-Regiment Nr. 12 in Dresden. Am 22. März 1907 wurde er zum Fähnrich befördert, sein Patent wurde dabei auf den 1. November 1906 datiert. Etatmäßig gehörte er als solcher zur 5. Batterie seines Regiments. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 19. August 1907 zum Leutnant befördert. Als solcher wurde er jetzt in der 6. Batterie vom Regiment als Batterieoffizier eingesetzt. Im Jahr 1909 gehörte er wieder zur 5. Batterie vom Königlich Sächsisches 1. Feldartillerie-Regiment Nr. 12. Ende 1909 wurde er zur Militär-Reitanstalt ebenfalls in Dresden kommandiert. Im Frühjahr 1911 gehörte er als Batterieoffizier wieder zur 6. Batterie vom Königlich Sächsisches 1. Feldartillerie-Regiment Nr. 12 in Dresden. Am 28. September 1911 hat er die zweieinhalb Jahre jüngere Hanna Diener, Tochter vom Rittergutsbesitzer Theodor Adolf Rudolf "Fedor" Diener vom Gut Butzek und Wrocki, geheiratet. Im Jahr 1912 wurde er wieder als Batterieoffizier bei der 5. Batterie vom Regiment verwendet. Ende 1912 wurde er dann zur 4. Batterie seines Regiments, ebenfalls in Dresden, versetzt. Dieser gehörte er auch noch vor der Mobilmachung für den 1. Weltkrieg noch als Batterieoffizier an. Im Ersten Weltkrieg wurde er als Batterieoffizier, Batteriechef und Abteilungsführer in seinem Regiment, dem Königlich Sächsichen 4. Feldartillerie-Regiment Nr. 48 und dem Reserve-Feldartillerie-Regiment Nr. 53 eingesetzt. Am 8. Dezember 1914 wurde er zum Oberleutnant befördert. Privat wohnte er zur dieser Zeit im 1. Stock in der Tieckstraße 27 in Dresden. 1914 wurde ihm bereits das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Am 21. Dezember 1916 wurde er zum Hauptmann befördert. Im ersten Weltkrieg wurde er nicht nur mehrmals verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Mattweiß widerspiegelte. Außerdem wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen auch noch andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er in das vorläufige Reichsheer übernommen. Ab dem 1. Oktober 1919 gehörte er zum leichten Reichswehr-Artillerie-Regiment 19. Auch bei der Bildung des 200.000 Mann Heeres der Reichswehr gehörte er noch immer zum Reichswehr-Artillerie-Regiment 19 der Reichswehr-Brigade 19. Bei der Bildung des 100.000 Mann Heeres der Reichswehr wurde er am 1. Oktober 1920 in das 4. Artillerie-Regiment in Dresden übernommen. Dort wurde er zuerst für mehr als ein Jahr als Hauptmann beim Stabe bei einer Abteilung eingesetzt. Im Jahr 1921 wurde er als Chef der 8. (Sächs.) Batterie vom 4. Artillerie-Regiment in Dresden verwendet. Diese Funktion übte er dann mehrere Jahre aus. 1925 wurde er im Austausch mit Hauptmann Walter Baumbach in den Stab der III. (Sächs.) Abteilung vom 4. Artillerie-Regiment ebenfalls in Dresden versetzt. Seine Batterie übernahm Hauptmann Baumbach. Am 1. Oktober 1925 wurde er in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin kommandiert. Etatmäßig blieb er anfangs beim Stab der III. Abteilung. Am 1. Oktober 1926 wurde er zum Regimentsstab vom 4. Artillerie-Regiment ebenfalls in Dresden versetzt. Dort blieb er die nächsten Jahre etatmäßig. Am 1. Februar 1930 wurde er zum Major befördert. Am 1. Oktober 1930 wurde er in den Stab vom Gruppenkommando 1 nach Berlin versetzt. Am 1. Oktober 1933 wurde er als Nachfolger von Oberst Walter Petzel zum Kommandeur der V. (reitende) Abteilung vom 3. (Preußischen) Artillerie-Regiment in Sagan ernannt. Diese Abteilung behielt er auch während der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht bei, auch wenn seine Abteilung jetzt als Reitende Artillerie-Abteilung 3 bezeichnet wurde. Bei der Enttarnung der Einheiten wurde er am 15. Oktober 1935 als Nachfolger von Oberst Friedrich Bremer zum Kommandeur vom Artillerie-Regiment 3 ernannt. Als solcher wurde er am 1. November 1935 zum Oberst befördert. Am 10. November 1938 gab er sein Artillerie-Regiment 3 an Oberstleutnant Siegfried Thomaschki ab. Dafür wurde er an diesem Tag zum Artillerie-Kommandeur 3 (Arko 3) ernannt. Diese Funktion übte er auch noch kurz vor der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg Ende August 1939 aus. Als Arko 3 nahm er dann im Spätsommer 1939 am Polenfeldzug teil. Zum Ende des Feldzuges wurde er zum 1. Oktober 1939 zum Generalmajor befördert. Auch beim Westfeldzug im Frühjahr 1940 gegen Frankreich, war er noch immer als Arko 3 im Einsatz. Mitte November 1940 gab er sein Kommando an Oberst Rudolf Freiherr von Roman ab. Er selbst wurde dafür jetzt zum Kommandeur der 323. Infanterie-Division ernannt. Diese bodenständige Division wurde im Wehrkreis XIII aufgestellt. Nach dem Abschluß der Aufstellung verlegte er mit seiner Division nach Frankreich, wo sie einen Abschnitt der Kanalküste übernahm. Am 1. September 1941 wurde er zum Generalleutnant befördert. Nach einem Schlaganfall, in dessen Folge ein Bein gelähmt blieb, wurde er am 10. Januar 1942 in die Führerreserve OKH versetzt. Sein Nachfolger als Kommandeur der 323. Infanterie-Division wurde Generalmajor Hans Bergen. Er wurde am 31. Juli 1944 auf eigenen Antrag aus der Wehrmacht verabschiedet. Auf dem Treck nach Danzig ist er in Stanischau am 10. Mai 1945 durch Fremdeinwirkung zusammem mit seiner Frau getötet wurden.
Er hatte mehrere Geschwister:
Sein älterer Bruder war der am 8. September 1880 in Dresden geborene Johann
Georg Mühlmann. Dieses war zum Beginn des 1. Weltkrieges bereits Hauptmann.
Dieser heiratete am 16. April 1919 als Rittergutsverwalter und Batteriechef die
fast genau zehn Jahre jüngere Else Amalie Wagner, Tochter des Privatmanns Karl
Albin Wagner, Er schied dann bei der Bildung der Reichswehr aus dieser aus. Als
Major a.D. lebte er die nächsten Jahre weiter. Sein Bruder Johann Georg Mühlmann starb am
19. März 1955 als Oberstleutnant a.D. im Landkrankenhaus Paulinenhospital in
Arolsen an Grippe mit Lungenentzündung und Herz- Kreislaufversagen.
Sein
jüngerer Bruder war Friedrich
Mühlmann.
Literatur und Quellen:
BArch, MSG 109/4919 : Krug, Ottomar: Deutsche
Generale 1867-1945
Rangliste der königlich Sächsischen Armee für das Jahr
1907
Rangliste der königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1908
Rangliste
der königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1909
Rangliste der königlich
Sächsischen Armee für das Jahr 1910
Rangliste der königlich Sächsischen Armee
für das Jahr 1911
Rangliste der königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1912
Rangliste der königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1913
Rangliste der
königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1914
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII.
(königlich Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII.
(bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin,
Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin,
Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin,
Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin,
Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin,
Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin,
Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin,
Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin,
Mittler und Sohn 1930
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1931, Berlin,
Mittler und Sohn 1931
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte,
Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad
Nauheim, Podzun 1953
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955
Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres und die Sanitätsoffiziere im
Generalsrang, Podzun-Verlag 1983
NARA Akte T-78 R-892