Hoffmann, Heinrich

 

* 31. Oktober 1878, Kulmbach in Oberfranken

† 16. April 1969, Kulmbach in Oberfranken

 

 

Heinrich Hoffmann war der Sohn des am 17. November 1896 verstorbenen Königlichen Notar und Justizrat Karl Richard Hoffmann und dessen Ehefrau Alma, geborene Hall. Er trat am 21. Juli 1898 als Fahnenjunker in die Bayerische Armee ein. Er kam dabei in das Königlich Bayerisches 7. Infanterie-Regiment "Prinz Leopold" nach Bayreuth. In diesem wurde er am 14. Oktober 1898 zum Fahnenjunker-Unteroffizier ernannt. Am 6. Februar 1899 folgte die Beförderung zum Fähnrich. Zwischen dem 1. März 1899 und dem 31. Januar 1900 besuchte er die Kriegsschule in München und kehrte anschließend in sein Regiment zurück. Hier wurde er am 7. März 1900 zum Leutnant befördert. Als solcher wurde er anfangs als Kompanieoffizier in der 10. Kompanie seines Regiments in Bayreuth eingesetzt. Ab dem Jahr 1901 wurde er in gleicher Funktion viele Jahre in der 6. Kompanie seines Regiments am gleichen Standort verwendet. Am 1. Juni 1907 wurde er als Nachfolger von Oberleutnant Johann Kauper zum Adjutant des II. Bataillons seines Regiments in Bayreuth ernannt. Als solcher wurde er am 25. Juni 1910 zum Oberleutnant befördert. Als Bataillonsadjutant blieb er bis zum 1. Oktober 1912 eingesetzt. Danach wurde er als Kompanieoffizier bei der 7. Kompanie vom Königlich Bayerische 7. Infanterie-Regiment "Prinz Leopold" in Bayreuth eingesetzt. Sein Nachfolger als Bataillonsadjutant wurde Oberleutnant Paul Pohle. Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges zog er als Kompanieführer mit seinem Regiment ins Feld. Ab dem 8. August 1914 führte er die 4. Kompanie des Regiments. Das Regiment wurde an der Westfront eingesetzt und nahm am 20. und 21. August 1914 an der Schlacht in Lothringen teil. Es folgte die Schlacht bei Nancy-Épinal sowie ab dem 18. September 1914 Kämpfe zwischen Maas und Mosel. Am 29. September 1914 wurde ihm das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Am 20. Oktober 1914 wurde Heinrich Hoffmann unter gleichzeitiger Beförderung zum Hauptmann auch zum Kompaniechef der 4. Kompanie in seinem Regiment. Vom 15. November 1914 bis zum 18. November 1914 wurde er als Bataillonsführer des II. Bataillons vom Königlich Bayerischen 7. Infanterie-Regiment "Prinz Leopold" eingesetzt. Vom 19. November 1914 bis zum 21. November 1914 führte er wieder seine 4. Kompanie. Vom 22. November 1914 bis zum 2. Januar 1915 als Bataillonsführer des I. Bataillons vom Königlich Bayerischen 7. Infanterie-Regiment "Prinz Leopold" eingesetzt. Am 3. Januar 1915 übernahm er wieder seine 4. Kompanie. Am 17. Februar 1915 wurde er als stellvertretender Ordonanzoffizier zur 10. Infanterie-Brigade versetzt. Vom 23. Februar 1915 bis zum 16. März 1915 wurde er wieder als Führer der 4. Kompanie in seinem Regiment verwendet. Vom 17. März 1915 bis zum 1. April 1915 wurde er als stellvertretender Brigadeadjutant der 10. Infanterie-Brigade eingesetzt. Vom 2. April 1915 bis zum 6. Juni 1915 führte er wieder seine 4. Kompanie. Zwischen dem 7. Juni 1915 und dem 21. Juni 1915 wurde er nach Kulmbach beurlaubt. Vom 22. Juni 1915 bis zum 20. September 1915 führte er wieder seine 4. Kompanie. Zwischen dem 21. September 1915 und dem 30. September 1915 führte er wieder das I. Bataillon seines Regiments. Vom 1. Oktober 1915 bis zum 1. November 1915 übernahm er wieder seine 4. Kompanie vom Königlich Bayerischen 7. Infanterie-Regiment "Prinz Leopold". Am 2. November 1915 wurde er mit der Führung vom Königlich Bayerisches 21. Infanterie-Regiment "Großherzog Friedrich Franz IV. von Mecklenburg-Schwerin" beauftragt. Am 3. November 1915 übernahm er die Führung über das II. Bataillon vom Königlich Bayerisches 14. Infanterie-Regiment  "Hartmann". Am 4. November 1915 übernahm er die Führung über das I. Bataillon vom Königlich Bayerisches 14. Infanterie-Regiment  "Hartmann". Am 13. November 1915 wurde ihm das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen. Am 18. November 1915 traf er wieder beim Königlich Bayerisches 7. Infanterie-Regiment "Prinz Leopold" ein. Vom 19. November 1915 bis zum 5. Dezember 1915 wurde er dort wieder als Führer der 4. Kompanie verwendet. Zwischen dem 6. Dezember 1915 und dem 9. Dezember 1915 wurde er wieder als Führer des I. Bataillons seines Regiments eingesetzt. Vom 10. Dezember 1915 bis zum 23. Januar 1916 führte er wieder seine 4. Kompanie. Vom 24. Januar 1916 bis zum 29. Februar 1916 wurde er zur Wiederherstellung der Gesundheit nach Bayreuth und ins Bayerische Hochgebirge kommandiert. Auch vom 1. März 1916 bis zum 7. April 1916 wurde er wieder als Führer der 4. Kompanie seines Regiments verwendet. Vom 8. April 1916 bis zum 21. April 1916 wurde er zur Unterweisung bei der Artillerie zur Gruppe Uhl kommandiert. Am 22. und 23. April 1916 wurde er wieder als Führer seiner 4. Kompanie eingesetzt. Vom 24. April 1916 bis zum 17. Mai 1916 wurde er in Vertretung des auf 3 Wochen beurlaubten Major Schub zur Führung des II. Bataillons vom Königlich Bayerisches 19. Infanterie-Regiment "König Viktor Emanuel III von Italien" kommandiert. Danach wurde er ab dem 18. Mai 1916 bis zum 29. Mai 1916 als Führer des III. Bataillons vom Königlich Bayerisches 7. Infanterie-Regiment "Prinz Leopold" eingesetzt. Vom 30. Mai 1916 bis zum 13. Juni 1916 führte er das II. Bataillon vom Königlich Bayerisches 7. Infanterie-Regiment "Prinz Leopold". Am 14. Juni 1916 übernahm er für 5 Tage wieder die Führung über seine 4. Kompanie. Vom 19. Juni 1916 bis zum 12. Juli 1916 wurde er zu einem Ausbildungskurs für Sturmtruppen kommandiert. Vom 13. Juli 1916 bis zum 22. Juli 1916 führte er erneut seine 4. Kompanie. Vom 23. Juli 1916 bis zum 5. August 1916 führte er wieder das II. Bataillon seines Regiments. Vom 6. August 1916 bis zum 23. August 1916 übernahm er die Führung über das III. Bataillon seines Regiments. Vom 24. August 1916 bis zum 26. August 1916 führte er wieder seine 4. Kompanie. Vom 27. August 1916 bis zum 29. August 1916 führte er wieder das II. Bataillon vom Königlich Bayerisches 7. Infanterie-Regiment "Prinz Leopold". Am 30. August 1916 wurde er als Adjutant in das AOK 6 eingeteilt. Vom 10. Januar 1917 bis zum 25. Januar 1917 wurde er nach Bayreuth und München beurlaubt. Vom 11. August 1917 bis zum 27. August 1917 wurde er nach Bayreuth und Kulmbach beurlaubt. Vom 4. Januar 1918 bis zum 22. Januar 1918 wurde er nach Bayreuth beurlaubt. Am 17. März 1918 wurde er zur Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht kommandiert. Am 25. März 1918 kehrte er zur 6. Armee zurück. Am 29. Oktober 1918 wurde er als Bataillonskommandeur bei der 1. bayerischen Infanterie-Division bestimmt. Am 9. November 1918 ist er dahin abgereist. Am 12. November 1918 traf er bei der Division ein und übernahm das II. Bataillon vom Königlich Bayerisches 2. Infanterie-Regiment "Kronprinz. Am 17. Dezember 1918 wurde er dem Ersatzbataillon von seinem Stammregiment überwiesen. Am 23. Dezember 1918 übernahm er wieder die 4. Kompanie vom Königlich Bayerisches 7. Infanterie-Regiment "Prinz Leopold". Im März 1919 trat er dem bayerischen Freikorps bei. Er gehörte anfangs als Führer der 2. Kompanie (Hoffmann) zum Freikorps Bayreuth. Am 19. April 1919 wurde er zum Chef der 6. Kompanie beim Freikorps Bayreuth verwendet. Ab dem 6. Mai 1919 wurde er auch als Bataillonsführer beim Freikorps Bayreuth eingesetzt. Im Jahr 1919 wurde er in das vorläufige Reichsheer übernommen. Er wohnte privat in der Kulmbacherstraße in Bayreuth. Ab dem 18. Juni 1919 gehörte er als Chef zur 8. Kompanie des III. Bataillons vom 4. bayerisches Reichswehr-Infanterie-Regiment 46. Am 1. Oktober 1919 wurde er in das Übergangsheer der Reichswehr übernommen. Dabei blieb er als Kompaniechef in das Reichswehr-Infanterie-Regiment 46 eingeteilt. Auch bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 war er noch als Kompaniechef im Reichswehr-Infanterie-Regiment 46 der Reichswehr-Brigade 23 im Einsatz. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er am 1. Oktober 1920 als Kompaniechef in das 21. (Bayerisches) Infanterie-Regiment übernommen. In dieser Stellung erfolgte 1921 seine Beförderung zum Major. Am 1. Dezember 1921 wurde er dann in den Stab des III. Bataillons vom 21. (Bayer.) Infanterie-Regiment versetzt. Ab dem 1. Februar 1923 diente er dann im Stab der Kommandantur des Truppenübungsplatzes Grafenwöhr. Am 1. April 1925 wurde er zum Stab des II. Bataillons vom 20. (Bayerisches) Infanterie-Regiment versetzt. Am 1. Januar 1926 wurde Hoffmann zum Kommandeur des Ausbildungs-Bataillons vom 19. (Bayerisches) Infanterie-Regiment ernannt und als solcher am 1. März 1927 zum Oberstleutnant befördert. Am 1. April 1929 wurde er durch Major Julius Graf abgelöst und dafür zum Kommandant vom Truppenübungsplatz Grafenwöhr ernannt. Am 1. April 1930 wurde er als solcher zum Oberst befördert. Am 31. Oktober 1930 wurde er aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet. Sein Nachfolger als Kommandant vom Truppenübungsplatz Grafenwöhr wurde vorerst Major Maximilian Renz.

Am 1. Oktober 1933 trat Heinrich Hoffmann als L-Offizier* wieder in die Reichswehr ein. Dabei wurde er als Oberst a.D. und Kommandeur eines Grenzschutz-Regiments in Marktredewitz eingesetzt. Ab dem 1. Oktober 1934 war er der Ausbildungsleiter Marktredewitz. Am 30. April 1939 wurde er schließlich mit dem Charakter als Generalmajor verabschiedet.

Mit der Mobilmachung für den 2. Weltkreg am 26. August 1939 wurde Heinrich Hoffmann reaktiviert und zum Kommandeur vom Infanterie-Ersatz-Regiment 231 ernannt. Am 10. Januar 1940 wurde er als Kommandant der Feldkommandantur 684 (FK 684) eingesetzt. Im Westfeldzug im Mai 1940 wurde er mit seinem Stab zuerst nach Rotterdam, später nach Charleville-Mézières verlegt. Am 1. Dezember 1940 wurde er zum Generalmajor z.V. befördert. Privat wohnte er damals in einer Wohnung in der 2. Etage der Friedrichstraße 17 in München, unter der gleichen Anschrift wie General Oswald Lutz. Vom 17. Juli 1941 bis zum 31 Mai 1942 gehörte er der Führerreserve des Oberkommandos des Heeres (OKH) an, und am 30. April 1943 wurde er endgültig aus der Wehrmacht verabschiedet.

 

*Ausgeschiedene ehemalige Offiziere wurden oft als zivile Angestellte der (schwarzen) Reichswehr in "Landesschutzangelegenheiten" beschäftigt (L-Angestellte). Ab dem 1. Oktober 1933 taten diese als sog. L-Offiziere (L = Landsschutz; nicht Landwehr) Dienst in Kommandostellen der Reichswehr, trugen weiterhin Zivil und hatten an ihrem Rang ein "a.D." Das war wie eine eigene Laufbahn mit eigener Besoldung neben dem aktiven Offizierskorps. Am 5. März 1935 erfolgte die Umbenennung in E-Offiziere für Ergänzungsoffizierskorps. Hier trugen die Ränge dann ein (E) als Zusatz. Diese Offiziere wurden nur in bestimmten Bereichen, meist Innendienst eingesetzt und machten während der Aufrüstung aktive Offiziere frei für andere Verwendungen.

 

Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10847 Hei - Kar
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 11. April 1900, 39. Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 28. Oktober 1901, 40. Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 16. April 1903, 41. Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 15. Mai 1905, 42. Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 10. April 1907, 43. Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 8. Juni 1909, 44. Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 1. Juni 1911, 45. Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 6. Februar 1913, 46. Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 16. Mai 1914, 47. Auflage, München
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin, Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin, Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin, Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin, Mittler und Sohn 1930
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1931, Berlin, Mittler und Sohn 1931
Stellenbesetzung Reichsheer 1. Oktober 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 15. Oktober 1935
Stellenbesetzung Wehrmacht 6. Oktober 1936
Stellenbesetzung des Heeres mit Stand vom 12. Oktober 1937
Stellenbesetzung des Heeres 1938
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad Nauheim, Podzun 1953
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955 
Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres und die Sanitätsoffiziere im Generalsrang, Podzun-Verlag 1983
https://portal.dnb.de/bookviewer/view/1029725276#page/n0/mode/1up
http://reocities.com/Pentagon/Bunker/7729/WEHRMACHT/HEER/Generalmajor/HOFFMANN_HEINRICH.html