Milch, Erhard

 

* 30. März 1892, Wilhelmshaven

† 25. Juni 1972, Wuppertal

Erhard Milch trat am 24. Februar 1910 als Fahnenjunker in die kaiserliche Armee ein. Er kam dabei zum Fußartillerie-Regiment Nr. 1 ein. Im Herbst 1910 wurde er in diesem Regiment zum Fähnrich befördert. Auch bei seiner Beförderung zum Leutnant am 18. August 1911 gehörte er noch zum Fußartillerie-Regiment Nr. 1. Danach wurde er als Batterieoffizier in diesem Regiment eingesetzt. Im Sommer 1915 wechselte er zur Fliegenden Truppe. Anfangs wurde er dann bei der Artillerie-Flieger-Abteilung 205 eingesetzt. Am 18. August 1915 wurde er dort zum Oberleutnant befördert. Im Sommer 1916 wurde er dann zum Adjutant der Artillerie-Fliegerschule Ost ernannt. Ihm wurden inzwischen auch beide Eisernen Kreuze verliehen. Ab Sommer 1917 wurde er dann bei den verschiedensten Fliegereinheiten eingesetzt. Am 18. August 1918 wurde er als Nachrichtenoffizier beim Stabsoffizier der Flieger 17 zum Hauptmann befördert. Auch nach dem Krieg wurde er noch eine Weile bei fliegenden Einheiten im Grenzschutz eingesetzt. Nach dem Austritt aus der Armee trat Milch im zivilen Leben in verschiedenen Positionen bei der Junkers AG und der Lufthansa in Erscheinung. Im Frühjahr 1933 kam er dann als Staatssekretär zum Reichsluftfahrtministerium. Dieses Amt behielt er auch weiter neben seinen zukünftigen militärischen Aufgaben. Im Herbst 1933 trat er dann wieder in die Armee ein. Er erhielt dabei die Charakter eines Oberst. Am 24. März 1934 wurden ihm die Charakter eines Generalmajor verliehen. Ein Jahr später erhielt er die Charakter als Generalleutnant. Anfang 1936 wurden ihm die Charakter eines General der Flieger verliehen. Im April 1936 trat er dann offiziell in die Luftwaffe ein und wurde zum General der Flieger befördert. Am 1. November 1938 wurde er zum Generaloberst befördert. Am 1. Februar 1939 wurde Milch zum Generalinspekteur der Luftwaffe ernannt. Im Frühjahr 1940 wurde er für einen Monat zum Oberbefehlshaber der Luftflotte 5 ernannt. Diese führte er dann im Norwegenfeldzug. Am 4. Mai 1940 wurde ihm das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Nach dem Westfeldzug wurde Milch neben anderen Generalobersten zum Generalfeldmarschall befördert. Bis 1945 blieb er neben seiner Funktion als Generalinspekteur der Luftwaffe auch immer der Lufthansa verbunden. Auch ihm wurde das Gemeinsames Flugzeugführer- und Beobachterabzeichen in Gold mit Brillanten verliehen. Am 31. Januar 1945 wurde er aber aller Posten enthoben. Er wurde in die Führerreserve des OKL versetzt. Bei Kriegsende kam er dann in alliierte Kriegsgefangenschaft. Dabei wurde er vor dem alliierten Militärtribunal in Nürnberg angeklagt. 1947 wurde er dabei zu lebenslanger Haft verurteilt. Später wurde die Strafe auf 15 Jahre Haft reduziert. Im Sommer 1954 wurde er aus der Haft entlassen.

 

Ritterkreuz (4. Mai 1940)