Heisterman von Ziehlberg, Gustav Dietrich Adolf

 

* 10. Dezember 1898, Hohensalza

† 2. Februar 1945, Berlin-Spandau (hingerichtet)

 

 

Gustav Heisterman von Ziehlberg war er Sohn des am 28. August 1914 bei Moislains, nördlich Péronne, im Alter von 49 Jahren gefallenen Bataillonskommandeurs vom 1. Pommersches Grenadier-Regiment "König Friedrich Wilhelm IV." Nr. 2, Major Georg Karl Adolf August Heisterman von Ziehlberg und dessen Ehefrau Helene, geborene Goecke. Er trat nach dem erfolgreichen Besuch vom Kadettenhaus Köslin und der Hauptkadettenanstalt in Berlin-Lichterfelde, am 7. August 1914 erhielt er sein Zeugnis der Reife zum Fähnrich, in die Preußische Armee ein. Er kam dabei am 10. August 1914 als Freiwilliger in das 1. Pommersches Grenadier-Regiment "König Friedrich Wilhelm IV." Nr. 2, in dem schon sein Vater und Bruder Georg Dienst taten. Erst musste er beim Ersatz-Bataillon des Regiments in Stettin seine Ausbildung absolvieren. Bei diesem wurde er am 21. August 1914 vereidigt. Vom 15. Oktober 1914 bis zum 10. Dezember 1914 wurde er zum Fahnenjunkerkursus auf den Truppenübungsplatz Döberitz kommandiert. Erst am 17. April 1915 zog er zum aktiven Regiment auf die Schlachtfelder des 1. Weltkrieges, wo er anfangs bei der MG-Kompanie eingesetzt wurde. Dabei standen vom 17. April 1915 bis zum 6. Mai 1915 Stellungskämpfe vor Lomza auf der Tagesordnung. Am 7. Mai 1915 verlegte das Regiment in drei Transporten im Eisenbahntransport von Kolno nach Norden in Richtung Johannisburg, Insterburg. Am 8. Mai 1915 wurde er in seinem Regiment zum Leutnant befördert. An diesem Tag wurde das Regiment in Bajohren nördlich von Tilsit ausgeladen. Dann folgte ein Marsch von 28 Kilometern nach Salanty. Mit seinem Regiment wurde er vom 9. Mai 1915 bis zum 13. Juli 1915 beim Gefecht am Windawsky-Kanal und an der oberen Windau eingesetzt. Anfänglich marschierte das Regiment weiter über Telsze und Sokoly in die Gegend von Kurschany. Vom 13. Juli 1915 bis zum 20. Juli 1915 erkrankte er an Influenza und fieberhaften Bronchialkatarrh. Vom 14. Juli 1915 bis zum 25. Juli 1915 kam sein Regiment in der Schlacht um Schaulen zum Einsatz. Am 23. Juli 1915 wurde ihm das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Vom 3. August 1915 bis zum 15. Oktober 1915 wurde er im Stellungskampf an der Aa und Erkau verwendet. Vom 22. August 1915 bis zum 9. September 1915 wurde er in Vertretung für Hauptmann von Bismarck als stellvertretender Kompanieführer der MG-Kompanie eingesetzt. Darunter fiel auch die Verwendung beim Sturm auf den Brückenkopf Lennewaden. Nachdem er als Kompanieführer wieder abgelöst wurde, kam er bei den Gefechten an der Pirkskern zum Einsatz. Vom 29. September 1915 bis zum 8. August 1916 stand für das Regiment der Stellungskampf vor Jakobstadt auf der Tagesordnung. Im November 1915 hat er sich dabei den linken Fuß gebrochen. Vom 9. Juli 1916 bis zum 24. Juli 1916 war er wegen Brandwunden an der rechten Hand erkrankt. Vom 10. August 1916 bis zum 21. Oktober 1916 wurde er zum 2. dreimonatigen Lehrgang an die Feldkriegsschule 1 der 8. Armee nach Libau kommandiert. Während dieser Zeit wurde er am 1. Oktober 1916 zur 3. MG-Kompanie seines Regiments versetzt. Als Nachfolger von Hauptmann der Reserve Schmidt übernahm er auch die Führung der 3. MG-Kompanie. Vom 1. November 1916 bis zum 30. November 1916 wurde er zum MG-Lehrkurs für MG-Waffenoffiziere auf den Truppenübungsplatz Döberitz kommandiert. Am 27. Dezember 1916 ist er wieder beim Regiment auf dem rumänischen Kriegsschauplatz eingetroffen. Dadurch machte er jetzt die Verfolgungskämpfe nach der Schlacht bei Rimnicul-Sarat vom 28. Dezeber 1916 bis zum 3. Januar 1917 mit. Danach wurde er vom 4. Januar 1917 bis zum 8. Januar 1917 bei der Schlacht an der Putna eingesetzt. Daran anschließend begann der Stellungskrieg an Putna und Sereth. Am 5. Februar 1917 wurde er zum Waffenoffizier der MG-Kompanie ernannt. Am gleichen Tag hat er auch sein Patent als Leutnant vom 10. Dezember 1915 erhalten. Vom 30. April 1917 bis zum 7. Juni 1917 wurde er als stellvertretender Adjutant vom I. Bataillon des Regiments eingesetzt. Während des Stellungskrieg gab es vom 22. Juli 1917 bis zum 25. Juli 1917 auch die Abwehrkämpfe am Sereth in der Nähe von Carleasca und Tataru, welche sich hauptsächlich durch massives Artilleriefeuer bemerkbar machten. Vom 10. September 1917 bis zum 13. Oktober 1917 wurde er zum Regimentsstab vom 1. Pommersches Grenadier-Regiment "König Friedrich Wilhelm IV." Nr. 2 kommandiert. Vom 19. Oktober 1917 bis zum 11. November 1917 wurde er erneut als stellvertretender Adjutant vom I. Bataillon verwendet. Ab dem 10. Dezember 1917 herrschte Waffenstillstand an der rumänischen Front. Vom 22. Dezember 1917 bis zum 6. Januar 1918 wurde er wieder als stellvertretender Kompanieführer der 1. MG-Kompanie eingesetzt. Dies wiederholte sich vom 1. Februar 1918 bis zum 4. Februar 1918. Vom 5. Februar 1918 bis zum 12. Februar 1918 wurde er als stellvertretender MG-Offizier beim Stabe des Regiments verwendet. Mitte März 1918 wurde das Regiment verladen und im Eisenbahntransport über Budapest - Dresden - Karlsruhe - Metz an die Westfront gebracht. Am 28. März 1918 wurde das Regiment in Conflans westlich von Metz ausgeladen. Am 3. April 1918 ging es weiter im Eisenbahntransport über Sedan - Charleville nach Mont d'Origny, vierzehn Kilometer östlich von St. Quentin. Man bezog jetzt in Thenelles Unterkunft. Am 8. April 1918 marschierte das Regiment in südwestlicher Richtung weiter, wo es im Bereich der 18. Armee zwischen Soissons und Montdidier eingesetzt werden sollte. Im Raum Hinacourt wurde im offenen Biwak Unterkunft bezogen. Da zwei Fälle von Flecktyphus bei der Division aufgetreten waren, ging es tags darauf wieder zurück, wo das Regiment eine zehntägige Quarantänezeit gab. Am 20. April 1918 marschierte das Regiment in den Bereich der 2. Armee in Richtung St. Quentin ab. Bei Brie wurde die Somme überquert und in einem Barackenlager auf einer Anhöhe bei Villers Carbonnel Quartier bezogen. Erst am 26. April 1918 ging es auf der Straße in Richtung Amiens weiter, bis man die Gegend von Proyart erreichte, wo das Regiment die nächsten Monate bei den Stellungskämpfen bei Villers Brétonneux, etwa 15 Kilometer östlich Amiens, eingesetzt wurde. Es wurde hauptsächlich in der Wiencourt-Mulde, einer weiten Schlucht, etwa 8 Kilometer südwestlich Proyart, zwischen Marcelcave und Wiencourt eingesetzt. Ein durch ihn mit einem MG-Zug erbaute mustergültige Stollenanlage mit sieben Metern Deckenstärke wurde im Juni 1918 durch Artillerie mit Fliegerbeobachtung unbrauchbar geschossen. Zwischen dem 28. Juni 1918 und dem 3. Juli 1918 wurde er erneut als stellvertretender Kompanieführer der 1. MG-Kompanie eingesetzt. Zwischen dem 4. Juli 1918 und dem 8. August 1918 wurde er wueder als stellvertretender Adjutant vom I. Bataillon verwendet. Am 30. Juli 1918 wurde ihm das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen. Am 6. August 1918 begann die Ablösung des Regiments, welches dann im Raum Proyart in Vauvillers Lager bezog. Vom 8. August 1918 bis zum 24. August 1918 wurde er als Kompanieführer der Reste der 1. und 2. Kompanie eingesetzt. Dabei tobte zwischen dem 8. August 1918 und dem 15. August 1918 die Abwehrschlacht zwisschen Somme und Oise. Am 16. August 1918 wurde er mit der gesamten Division nach Omiécourt, zehn Kilometer östlich Chaulnes, zurückgezogen. Am 20. August 1918 beginnt die Neuafstellung des Regiments. Am 25. August 1918 wurde er mit der Stelle des Kompanieführers der 1. MG-Kompanie beliehen und hat auch die Führung der Kompanie übernommen. Am 27. August 1918 wurde das Regiment in Richtung Cambrai abtransportiert. In St. Roche, einer nördlichen Vorstadt von Cambrai, wurde für zwei Tage Quartier bezogen. Am Nachmittag des 30. August 1918 verlegte das Regiment im Kraftwagentransport in die Gegend hart östlich Sauchy-Cauchy und Sauchy-Léftrés, nördlich der Straße von Cambrai nach Arras. Aus Richtung Arras fand ein englicher Angriff statt, das Regiment wurde als Reserve der 17. Armee bereitgestellt. Am Vormittag des 2. September 1918 wurde das Regiment alarmiert und erhielt Befehl, über Marquion in den Raum Buissy - Barelle zu rücken. Vom 3. September 1918 bis zum 19. September 1918 wurde das Regiment in der Kanalstellung von Sauchy-Cauchy auf dem Ostufer eingesetzt. Am 20. September 1918 ging es im Eisenbahntransport in den Bereich der 4. Armee nach Flandern, was über Tournai, Courtrai, Thourout erreicht wurde. Er bezog Ende September 1918 in Chistelles, etwa neun Kilometer südlich Ostende Unterkunft. Das Regiment wurde jetzt bis zum 17. Oktober 1918 in der Abwehrschlacht in Flandern eingesetzt. Ab dem 18. Oktober 1918 folgten die Kämpfe in und hinter der Lys-Stellung, die sich bis zum 1. November 1918 hingezogen haben. Am 22. Oktober 1918 wurde er als Nachfolger vom gefallenen Leutnant der Reserve Stange zum Adjutant des I. Bataillons vom 1. Pommersches Grenadier-Regiment "König Friedrich Wilhelm IV." Nr. 2 ernannt. Am 1. November 1918 verlegt dsas Regiment in die Gent-Stellung, wobei sein Bataillon die Nachhut bildete. Am 11. November 1918 kam es zum Waffenstillstand. Am 12. November 1918 beginnt die Räumung des bestzten Gebietes und der Rückmarsch in die Heimat. Über Koningshoyckt - Hulshout - Schaffen - Schuelen - Corsopleeuw - Hermee - Dahlem - Ausbel kommt man zur Grenze,die am 19. November 1918 überwschritten wurde. Am  gleichen Tag rückt das Regiment auch noch in Aachen ein, wo es mehrere Tage zum Schutz von Magazinen und Lebensmittelzügen verbleibt. Danach geht es im Fußmarsch über Mönchen-Gladbach - Düsseldorf - Duisburg nach Sterkerade, wo das Regiment am 30. November 1918 auf die Bahn verladen wird. Zwischen dem 4. und dem 6. Dezember 1918 erreicht das Regiment seine Garnison Stettin. Nach dem dem Krieg wurde er anfänglich im Grenzschutz Ost eingesetzt. Ab dem 24. Februar 1919 wurde er beim Freiwilligen-Bataillon Hammerstein eingeteilt und ab diesem Tag durch Regimentsbefehl für den Grenzschutz mobil gemacht. Er wurde bei dem auch als I. Bataillon / Grenz-Regiment 2 bezeichneten Bataillon als Adjutant eingesetzt. Er fand vom 24. Februar 1919 bis zum 13. März 1920 bei den Grenzschutzkämpfen zwischen Krenz und Weichsel Verwendung. Am 12. März 1919 ist er mit dem Detachement Kraehe ausgerückt. Noch im Jahr 1919 wurde er in das vorläufige Reichsheer übernommen. Am 3. Oktober 1919 wurde er neu vereidigt. Aus seinem Bataillon wurde später das IV. Bataillon vom Reichswehr-Infanterie-Regiment 3 gebildet. Vom 14. März 1920 bis zum 10. Mai 1920 wurde er gegen innere Unruhen eingesetzt. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer der Reichswehr Mitte Mai 1920 gehörte er seit de 10. Mai 1919 als Bataillonsadjutant zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 3 der Reichswehr-Brigade 2. Bei der Bildung des 100.000 Mann Heeres der Reichswehr wurde er am 1. Oktober 1920 in das 5. (Preußisches) Infanterie-Regiment übernommen. Dort wurde er dann die ersten Jahre als Kompanieoffizier in der 1. Kompanie eingesetzt. Vom 8. November 1921 bis zum 23. November 1921 wurde er zum leichten MG 08/15 Lehrgang Krekow kommandiert. Ab dem 1. April 1922 war er Adjutant des I. Bataillons vom 5. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Stettin. Sein Rangdienstalter als Leutnant wurde im Jahr 1922 auf den 10. Dezember 1915 festgelegt. Am 31. Juli 1925 wurde er mit Wirkung vom 1. April 1925 zum Oberleutnant befördert. Als solcher wurde er ab dem 1. Oktber 1925 als Kompanieoffizier in die 4. (MG) Kompanie von seinem Regiment versetzt. Vom 21. Februar 1927 bis zum 24. Februar 1927 absolvierte er seine Wehrkreisprüfung. Am 16. März 1927 wurde er mit Wirkung vom 1. April 1927 für ein Jahr zum 2. (Preußisches) Artillerie-Regiment kommandiert. Dieses Kommando sollte einer Versetzung gleichzusetzen sein. Etatmäßig gehörte er dabei aber zur 14. Kompanie vom 5. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Greifswald. Bereits am 6. September 1927 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1927 zur Führergehilfenausbildung in den Stab der 1. Division der Reichswehr nach Königsberg versetzt, das Kommando zum 2. (Preuß.) Artillerie-Regiment wurde damit aufgehoben. Am 8. März 1928 stellte er den Antrag und am 16. März 1928 erhielt er die Erlaubnis zur Verheiratung. Am 26. Mai 1928 (standesamtlich) und am 2. Juni 1928 (kirchlich) heiratete er die neuneinhalb Jahre jüngere Anneliese Ruth Irmgard von Tschischwitz, Tochter vom General der Infanterie Erich von Tschischwitz, in Berlin. Am 11. März 1929 wurde sein Sohn Georg Heisterman von Ziehlberg in Königsberg geboren. Am 18. Juli 1929 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1929 zur Kommandantur Berlin kommandiert, wobei die Kommandierung einer Versetzung gleichzusetzen war. Seinen Dienst regelte der Chef vom Truppenamt (TA). Am 27. April 1930 wurde seine Tochter Erika Heisterman von Ziehlberg in Berlin-Tempelhof geboren. Am 12. September 1930 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1930 in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin versetzt, behielt aber seine bisherige Uniform bei. Dort wurde er jetzt in der Heeresabteilung (T 1) vom Truppenamt (TA) eingesetzt. Am 13. November 1930 wurde er zur Kommandantur vom Truppenübungsplatz Döberitz versetzt, seine dienstliche Verwendung blieb dabei aber unverändert. Am 19. Januar 1931 wurde er mit Wirkung vom 1. Februar 1931 auch wieder zum RWM unter Beibehalt seiner bisherigen Uniform versetzt. Dabei wurde er weiter in der Heeresabteilung (T 1) vom Truppenamt (TA) verwendet. Dort wurde er am 1. Februar 1932 zum Hauptmann befördert. Ab diesem Tag hatte er die Uniform der Führerstabsoffiziere zu tragen. Erst am 1. April 1934 wurde er als Chef der 8. (MG) Kompanie wieder zum 5. (Preuß.) Infanterie-Regiment nach Neuruppin versetzt. Am 2. August 1934 wurde er auf den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler neu vereidigt. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht am 1. Oktober 1934 wurde er zum Kompaniechef im Ausbildungs-Bataillon vom Infanterie-Regiment Frankfurt ernannt. Er war dabei der Chef der 18. Kompanie des Regiments. Am 24. Dezember 1934 wurde seine Tochter Renate Heisterman von Ziehlberg in Neuruppin geboren. Bei der Enttarnung der Einheiten wurde er ab dem 15. Oktober 1935 als Chef der 4. (MG) Kompanie im Infanterie-Regiment 50 in Landsberg an der Warthe eingesetzt. Als solcher wurde er am 18. Januar 1936 mit Wirkung vom 1. Januar 1936 zum Major ernannt. Am 1. August 1936 wurde er dann in die Zentralabteilung des Generalstabes des Heeres versetzt. Seine Kompanie übernahm Hauptmann von Bentheim. Am 26. September 1936 wurde seine Tochter Gisela Heisterman von Ziehlberg in Berlin geboren. Am 4. Oktober 1937 wurde er vom 11. Oktober 1937 bis zum 19. Oktober zur Einweisungreise des Lehrgangs II der Kriegsakademie kommandiert. Am 27. November 1937 wurde ihm das Offizierskreuz der Krone von Italien verliehen. Am 20. Januar 1938 erhielt er mit Wirkung vom 12. Januar 1938 die Genehmigung zur Annahme des Offizierskreuzes des Ordens der Krone von Italien. Privat wohnte er zu dieser Zeit für mehrere Jahre in der Goethestraße 7 in Lichterfelde und hatte die Telefonnummer 738440. Am 14. Juni 1938 wurde er vom 16. Juni 1938 bis zum 23. Juni 1938 zur Schlußübungsreise des Lehrgangs II der Kriegsakademie kommandiert. Am 28. Februar 1939 wurde er mit Wirkung vom 1. März 1939 beim Generalstab des Heeres zum Oberstleutnant befördert. Bereits am 20. März 1939 hat er den 1 März 1938 als neues Rangdienstalter zugewiesen bekommen. Dieser Abteilung gehörte er auch zu Beginn des 2. Weltkrieges an. Am 7. September 1939 wurde er zum Generalstab der Heeresgruppe Süd zur besonderen Verwendung kommandiert. Am 23. November 1939 wurde er mit Wirkung vom 1. Dezember 1939 zum Chef der Zentralabteilung vom Generalstab des Heeres ernannt. Als solcher wurde er am 17. Januar 1941 mit Wirkung vom 1. Februar 1941 zum Oberst befördert. Am 13. November 1942 wurde er mit Wirkung vom 15. November 1942 in die Führerreserve versetzt und gab daher sein Kommando ab. Am 21. Januar 1943 erhielt er sein erstes Frontkommando im zweiten Weltkrieg und wurde zum Kommandeur vom Grenadier-Regiment 48 ernannt. Am 24. Januar 1943 traf er bei seinem Regiment ein. Mit diesem Regiment nahm er an den mit der Räumung vom Demjansk-Kessel verbundenen Kämpfen und an Unternehmungen gegen im rückwärtigen Frontgebiet operierende Partisanenverbände teil. Am 30. April 1943 gab er sein Kommando wieder ab und wurde in die Führerreserve OKH versetzt, seinen Dienst regelte der Befehlshaber vom Wehrkreis III. Am 21. Mai 1943 wurde er dann mit der Führung der 65. Infanterie-Division beauftragt, welche sich zu dieser Zeit an der Scheldemündung befand und mit Küstenschutzaufgaben beauftragt war. Anfang des Sommers wurde diese dann in das französische Flandern verlegt. Am 1. August 1943 wurde er zum Generalmajor befördert. Am gleichen Tag wurde er damit auch zum Kommandeur der 65. Infanterie-Division ernannt. Er wurde dann nicht wie geplant mit der Division an die Ostfront verlegt, sondern kam mit ihr nach Italien. Dort wurde die Division unter ihm erneut im Küstenschutz an der Adria und bei La Spezia eingesetzt. Am 30. September 1943 wurde seine Tochter Gabriele Veronika Heisterman von Ziehlberg in Bartin, Kreis Rummelsburg, geboren. Kurz vor Mitte Oktober 1943 wurde die Division in den Raum Chieti verlegt. Dort übernahm sie unter ihm den Küstenschutz zwischen Ortona und Pescara. Außerdem richtete sie nördlich des Sangro eine Verteidigungslinie zwischen der adriatischen Küste und dem Maiella-Gebirge ein. Ende November 1943 gelang den Alliierten nach dem Erreichen des Sangro, durch starke Artillerievorbereitung unterstützt, ein tiefer Einbruch in die Divisionsfront und die Einnahme von Mozzagrogna. Ein angesetzter Gegenangriff misslang. Am Abend begab er sich in diesen Kampfabschnitt. Dort wurde er bei einem Fliegerangriff schwer verwundet und verlor dabei seinen linken Arm. Bis zum Frühjahr 1944 wurde er in die Führerreserve OKH versetzt. Am 5. April 1944 wurde er bis zum 15. April 1944 beurlaubt. Am 28. April 1944 wurde er nach erfolgter Genesung zum Kommandeur der 28. Jäger-Division ernannt. Diese sollte gerade aus dem Raum Opotschka, nördlich Pustoschka, in den Raum zwischen Lemberg und Kowel verlegt zu werden. Am 1. Juni 1944 wurde er als Divisionskommandeur der 28. Jäger-Division zum Generalleutnant befördert. Nach dem Zusammenbruch der Heeresgruppe Mitte wurde er mit seiner Division in den Raum um Baranowitsche verlegt. Dort sollte sie zur Stabilisierung der Front beitragen. Es gelang ihm mit seiner Division aus einer Einkesselung bei Slonim auszubrechen. Dafür wurde er dann am 27. Juli 1944 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Am 21. Juli 1944 suchte Generalmajor Henning von Tresckow, in Begleitung von Major i. G. Joachim Wilhelm Georg Kuhn (Ia der Division) bei der Division den Freitod. Am 27. Juli 1944 erhielt Ziehberg nach nächtlichen Eilmärschen in Richtung Bialystok den Befehl seinen Ia zu verhaften und unter Begleitung nach Berlin zu überführen. Ziehlberg, durch seine frühere Tätigkeit im Umgang mit Personalentscheidungen für Generalstabsoffiziere wie kaum ein Zweiter vertraut, ließ Kuhn kommen und konfrontierte ihn mit dem Inhalt des Haftbefehls. Auf Befragen gab Kuhn an, dass er mit dem Attentat des 20. Juli 1944 nichts zu tun habe, aber vermute, dass seine private Verbindung zur Familie Stauffenberg der Grund zur Verhaftung sei. Daraufhin befahl von Ziehlberg, er habe sich nach der Übergabe seiner Geschäfte zum neuen Divisionsgefechtsstand zu begeben, von wo ihn der Divisionsadjutant nach Berlin begleiten werde. Nach der Übergabe der Geschäfte und Verabschiedung von seinem Vertreter nutzte Kuhn seine Kenntnis von einer Frontlücke zwischen den Jäger-Regimentern 49 und 83, um den Tod zu suchen. Verwundet wurde er dabei gefangen genommen. Dennoch hatte das Verschwinden Kuhns für von Ziehlberg schlimme Folgen. Im September 1944 musste er sich vor dem Reichskriegsgericht verantworten und wurde von diesem wegen „fahrlässigem Ungehorsam“ zu sieben Monaten Freiheitsstrafe verurteilt, die jedoch „zwecks Bewährung“ in der alten Dienststelle ausgesetzt werden sollte. Als er vertretungsweise ab Ende Oktober 1944 für ein paar Tage noch das XXVII. Armeekorps führen sollte, wurde er noch einmal vor das Reichskriegsgericht zitiert. Er wurde vom vorsitzenden Generalstabsrichter Dr. Karl Schmauser zum Tode verurteilt. Generalleutnant Ziehlberg wurde 2. Februar 1945 in Berlin-Spandau erschossen. Er war auch der Schwager von Generalmajor Reinhold Gothsche, der am 22. April 1945 wegen Wehrkraftzersetzung ebenfalls erschossen wurde. Am 30. März 1945 starb seine Tochter Gabriele Veronika Heisterman von Ziehlberg in Dörsenthin, Kreis Schlawe, im Alter von anderthalb Jahren. Sein kurz nach Ende des 2. Weltkrieges am 24. Juli 1945 in Schlawe geborener Sohn, Burkhard Gustav Heisterman von Ziehlberg, starb bereits am 23. September 1945 ebenfalls in Schlawe. Seine Frau überlebte ihn bis zum 27. Juli 1995. Sein am 27. April 1910 geborener jüngerer Bruder Dietrich Karl Oskar Heisterman von Ziehlberg ist am 8. Mai 1941 als Hauptmann der Luftwaffe und während seiner Einweisung als Verbandsführer in der III. Gruppe vom Kampfgeschwader 76 in der Luftschlacht um England gefallen. Dieser war seit dem 27. April 1936 mit Ingeborg Anna Charlotte Lilli Bührmann, Tochter vom Generalmajor a.D. Robert Bührmann, verheiratet und hatte eine 1938 geborene Tochter und einen am 3. Novembr 1939 geborenen Sohn Gustav. Sein Bruder wurde am 14. Mai 1941 in England auf einem Friedhof in Leek in der Grafschaft Staffordshire beerdigt. Er hatte auch einen am 12. Dezember 1899 in Königsberg geborenen Bruder Eberhard Ulrich Otto Heisterman von Ziehlberg.

 

Ritterkreuz (27. Juli 1944)

 

Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10853
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich  Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII. (bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin, Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin, Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin, Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin, Mittler und Sohn 1930
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1931, Berlin, Mittler und Sohn 1931
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1932, Berlin, Mittler und Sohn 1932
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. Mai 1933
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. April 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 1. Oktober 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 15. Oktober 1935
Stellenbesetzung Wehrmacht 6. Oktober 1936
Stellenbesetzung des Heeres mit Stand vom 12. Oktober 1937
Stellenbesetzung des Heeres 1938
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad Nauheim, Podzun 1953
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955 
Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres und die Sanitätsoffiziere im Generalsrang, Podzun-Verlag 1983