Goeschen, Bernhard Alexander

 

* 22. Oktober 1884, Frankfurt am Main

† 7. April 1970, Bad Tölz

 

Alex Goeschen war der Sohn des am 11. Juli 1893 verstorbenen Bankiers Friedrich Christoph Annul Goeschen und dessen Ehefrau Henriette Louise Clara, geborene Keyl. Er trat am 1. Oktober 1904 als Einjährig Freiwilliger in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 2. Hannoversches Dragoner-Regiment Nr. 16. Bei diesem wurde er am 5. Juli 1905 zum Unteroffizier befördert. Als solcher wurde er am 30. September 1905 in die Reserve verabschiedet. Er entschied sich dann für die Offizierslaufbahn und wurde am 1. April 1906 als Fahnenjunker beim 2. Hannoversches Ulanen-Regiment Nr. 14 in den aktiven Dienst übernommen. Am 18. August 1906 wurde er zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 14. April 1907 zum Leutnant befördert. Als solcher wurde er dann als Eskadronoffizier im 2. Hannoversches Ulanen-Regiment Nr. 14 eingesetzt. Am 1. Oktober 1913 wurde er dann zur Militärreitschule Hannover kommandiert. Bei Beginn des 1. Weltkrieges kam er dann Anfang August 1914 mit dem 2. Hannoversches Ulanen-Regiment Nr. 14 an die Front. Dort wurde er am 24. Dezember 1914 zum Oberleutnant befördert. Auch bei seiner Beförderung zum Rittmeister am 5. Oktober 1916 wurde er noch beim 2. Hannoversches Ulanen-Regiment Nr. 14 eingesetzt. Anfang 1917 wurde er dann in seinem Regiment zum Eskadronchef ernannt. Anfang September 1918 wurde er dann zum II. Bataillon vom Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 273 versetzt. Ende Oktober 1918 wurde er dann zum Kommandeur des I. Bataillons vom 3. Hannoversches Infanterie-Regiment "von Voigts-Rhetz" Nr. 79 ernannt. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch andere Auszeichnungen verliehen. Anfang 1919 kam er dann wieder zum 2. Hannoversches Ulanen-Regiment Nr. 14 zurück. Im April 1919 wurde er dann als Schwadronsführer zum Landesjägerkorps Maerker versetzt. Mit diesem wurde er in der Folge in Mitteldeutschland zur Niederschlagung verschiedener Unruheherde eingesetzt. Am 8. Mai 1919 hat er die fast vierzehn Jahre jüngere Therese Anna Ida Lueder, Tochter des Justizrates Viktor Lueder, geheiratet. Am 28. März 1920 wurde sein Sohn Friedrich Viktor Alexander 'Fritz' Goeschen in Hannover geboren. Im Frühjahr 1920 wurde er mit seiner Schwadron als Rittmeister in das vorläufige Reichsheer übernommen. Er wurde jetzt zum Chef der 2. Eskadron vom Reiter-Regiment 13 ernannt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er zum Chef der 2. Eskadron vom 13. (Preuß.) Reiter-Regiment in Hannover ernannt. Im Frühjahr 1924 wurde er dann für die nächsten Jahre als Reitlehrer zur Kavallerieschule nach Hannover versetzt. Am 14. August 1928 schiffte er sich mit seiner Frau auf dem Dampfer "Ubena" der Deutschen Ostafrika-Linie aus. Am 1. Oktober 1929 wurde er dann unter gleichzeitiger Beförderung zum Major in den Regimentsstab vom 6. (Preuß.) Reiter-Regiment nach Pasewalk versetzt. In diesem wurde er dann die nächsten Jahre eingesetzt. Am 1. Dezember 1933 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Am 1. März 1934 wurde er als Nachfolger von Oberstleutnant Heinrich Danckelmann zum Kommandeur vom 2. (Preuß.) Reiter-Regiment in Osterode ernannt. Seine Mutter starb am 13. März 1934. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er durch die Umbenennung seines Regiments us Tarnungsgründen zum Kommandeur vom Reiter-Regiment Osterode ernannt. Am 1. Oktober 1935 wurde er zum Oberst befördert. Bei der Enttarnung der Einheiten wurde er am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur vom Reiter-Regiment 2 ernannt. Am 31. März 1937 gab er sein Kommando über das Reiter-Regiment 2 an Oberstleutnant Dietrich von Saucken ab und wurde dann am 1. April 1937 als Oberst (E) in das Ergänzungsoffizierskorps übernommen. Er wurde jetzt zum Kommandeur der Wehrkreis-Remonteschule XIII in Bamberg ernannt. Dieses Kommando behielt er dann auch nach der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939. Seine Einrichtung wurde jetzt zur Wehrkreis-Reit- und Fahrschule XIII umbenannt. Am 1. Juni 1941 wurde er dann als Oberst wieder in den aktiven Dienst übernommen. Er war inzwischen mit der Reit- und Fahrschule auf den Truppenübungsplatz Grafenwöhr verlegt. Zum 1. August 1941 wurde er zum Generalmajor befördert. Anfang Februar 1942 gab er sein Kommando ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Er wurde jetzt zum Kommandierenden General der Sicherungstruppen und Befehlshaber Heeresgebiet Süd kommandiert. Mitte August 1942 übernahm er für Generalleutnant Rene de l`Homme de Courbiere die stellvertretende Führung der 213. Sicherungs-Division im Südabschnitt der Ostfront. Anfang 1943 wurde er dann auch zum Kommandeur der 213. Sicherungs-Division ernannt. Als solcher wurde er zum 1. August 1943 zum Generalleutnant befördert. Am 24. August 1943 ist sein Sohn Oberleutnant Friedrich Goeschen als Angehöriger vom Stab des I. Bataillons vom Panzergrenadier-Regiment 40 in Ternowka, südlich Saporoshje am Dnjepr, gefallen. Er selbst behielt sein Kommando bis zur Auflösung seiner Division im August 1944. In der Folge wurde er dann am 1. September 1944 zum Kommandant des rückwärtigen Armeegebiets 550 (Korück 550) ernannt. Mit diesem Stab wurde er bei der 17. Armee eingesetzt. In den ersten Monaten 1945 wurde er dann zum Kommandeur der 391. Sicherungs-Division ernannt. Mit dieser geriet er dann im April 1945 in den Kessel von Halbe. Dort geriet er dann im Frühjahr 1945 in sowjetische Gefangenschaft. In dieser wurde er dann in die Sowjetunion verschleppt. Aus der Gefangenschaft wurde er erst im Oktober 1955 wieder entlassen.

Ein jüngerer Bruder war der am 13. Mai 1886 in Frankfurt am Main geborene Georg Max Goeschen. Dieser wurde Kaufmann und starb am 12. März 1964 in Berlin-Steglitz.
Eine jüngere Schwester war die am 22. Juni 1887 in Frankfurt am Main geborene Emma Marie Goeschen. Diese starb am 25. August 1894 in Frankfurt am Main im Alter von 7 Jahren.
Ein weiterer jüngerer Bruder war der 1888/89 in Frankfurt am Main geborene Ferdinand Adolf Goeschen. Dieser starb am 13. Juli 1892 im Alter von 3 Jahren.