Kommandant von Regensburg
10. Infanterie-Division
10. Infanterie-Division (mot.)

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10. I.D.

Feldpostnummern ab der Mobilmachung: Die Einheiten wurden als Teile der 10. Infanterie-Division in der Feldpostübersicht eingetragen. Anfang 1940 wurde ein Ausbildungslehrgang eingetragen. 1943 wurde das Kommando zum Kommando 10. Panzergrenadier-Division umbenannt. Gleichzeitig wurde der Ausbildungslehrgang gestrichen. 

Einheit Feldpostnummer
Kommando 28874
Feldgendarmerie-Trupp 10 28662
Ausbildungslehrgang ab 1940 08369

 

1. Einsatz und Unterstellung:

Der Kommandant von Regensburg wurde im Oktober 1934 in Regensburg, im Wehrkreis VII, aufgestellt. Der Name war eine Tarnbezeichnung für den Stab der 10. Infanterie-Division.  Am 15. Oktober 1935 wurde der Stab zur 10. Infanterie-Division umbenannt. In der ersten Märzwoche 1938 wurde die Division alarmiert und verlegte in den Raum Schärding / Vilshofen / Passau. Dem XIII. unterstellt, sah der Angriffsplan der Division vor, dass am 12. März je ein Regiment der Division die Inn-Übergänge bei Passau und Schärding sichern und am Ostufer einen größeren Brückenkopf sichern sollten. Aus diesem Brückenkopf sollten dann gepanzerte Verbände der 2. Panzer-Division, gefolgt von zwei Marschgruppen der 10. Infanterie-Division ins Innere Österreichs vorstoßen. Am Morgen des 12. März 1938 überschritt die 10. Infanterie-Division die Grenze bei Passau und Schärding. und rückte bis in den Raum um und östlich von Ried vor. Am 14. März 1938 erreichten die Fußtruppen der Division Altenhofen und die motorisierten Truppen Amstetten, am 15. März die Fußtruppen Blindenmarkt und die motorisierten Truppen Pöchlarn. Am 16. März erreichten die Fußtruppen Loosdorf und die motorisierten Truppen St. Pölten. Bis zum 18. März erreichten alle Marschgruppen ihren endgültigen Unterkunftsraum westlich von Wien. Nach der Besetzung Österreichs kehrte die Division in seine Kasernen zurück. Im März 1939 nahm die Division an der Besetzung der Tschechoslowakei teil. Nach wenigen Wochen kehrte die Division in ihre Garnisonen zurück. Am 26. August 1939 wurde die Division mobil gemacht. Sie verlegte nach Schlesien und bezog ihren Bereitstellungsraum an der polnischen Grenze nordöstlich von Breslau. Ab dem 1. September 1939 nahm die Division am Polenfeldzug teil und marschierte über Sieradz zum Ner nördlich von Lodz. Von dort aus marschierte die Division auf Warschau. Auf ihrem Marsch wurde die Division umgedreht, um gegen die polnischen Angriffe an der Bzura eingesetzt zu werden. Nach der Schlacht an der Bzura nahm die Division ihren Vormarsch in Richtung auf Warschau wieder auf und vereinigte sich am 17. September 1939 mit der aus Norden kommenden Flügeldivision der 4. Armee. Hier verblieb die Division bis zur Beendigung des Polenfeldzuges und wurde dann Besatzungstruppe im Raum Warschau. Im Dezember 1939 verlegte die Division dann per Bahn in das Gebiet um Marburg.  Die Division war hier OKH-Reserve. Nach Beginn des Westfeldzuges wurde die Division der 16. Armee unterstellt, die die Aufgabe hatte, Divisionen den vorderen Armeen nachzuführen. Am 19. Mai 1940 wurde die Division dann der 12. Armee unterstellt und ab dem 14. Mai am Oise-Aisne-Kanal als Flankenschutz eingesetzt. In der zweiten Phase des Frankreichfeldzuges, der "Schlacht um Frankreich", nahm die Division bei der 12. Armee am Vormarsch nach Südostfrankreich teil. Die Division passierte Verdun westlich und südwestlich, folgte der Maas auf der westlichen Seite und stand bei  Beendigung des Westfeldzuges auf dem Plateau von Langres. Die Division verblieb bis September 1940 als Besatzungstruppe in Frankreich. Im Anschluß verlegte die Division in ihre Heimatgarnisonen, wo sie noch 1940 motorisiert wurde. Dabei gab die Division das Infanterie-Regiment 85 und die III. Abteilung vom Artillerie-Regiment 10 zur 5. Gebirgs-Division ab. Dazu wurden die bespannten Teile zur 134. Infanterie-Division abgegeben. Die Umbildung war am 1. Mai 1941 abgeschlossen. Im Mai 1941 wurde die Division nach Polen verlegt, um am 22. Juni 1941 am Rußlandfeldzug teilzunehmen. Am 13. Juni 1943 wurde die Division zur 10. Panzer-Grenadier-Division umbenannt.

 

1939

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
26. August XIII 8. Armee Süd Polen (Warschau) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)
Dezember OKH Reserve     Marburg

1940

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
1. Januar OKH Reserve     Marburg
10. Mai z.Vfg. 16. Armee A Marburg
19. Mai XVII 12. Armee A Frankreich (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)
21. Juni XVII 16. Armee A Frankreich
23. Juni XVII 12. Armee A Frankreich
4. Juli z.Vfg. 2. Armee C Frankreich
12. Juli XIV 12. Armee C Frankreich
13. September XXXXV 2. Armee C Demarkationslinie
23. September     BdE Wehrkreis XIII
November XXIV 2. Armee C Heimat

1941

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
April XXIV 11. Armee C Heimat
Mai Reserve Panzergruppe 2 - Bug, Pripjet
11. Juni XXIV Panzergruppe 2 Mitte Gomel, Kiew, Bryansk (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)
25. Oktober XXXXVII 2. Panzerarmee Mitte Tula, Moskau (Lagekarte) (Lagekarte)
30. Dezember XXXX 4. Armee Mitte Moskau

1942

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
1. Januar XXXX 4. Armee Mitte Moshaisk, Juchnow
1. Mai LVI 4. Armee Mitte Demjansk

1943

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
1. Januar LVI 4. Armee Mitte Demjansk
1. April Reserve 4. Armee Mitte Orel
2. April XXXXI 2. Panzerarmee Mitte Orel
10. Mai XXXXVII 2. Panzerarmee Mitte Orel
1. Juni Auffrischungsstab 3 2. Panzerarmee Mitte Orel
6. Juni XXXXI 2. Panzerarmee Mitte Orel

*Hinweis: Die Unterstellungen sind jeweils ab dem genannten Datum/Zeitraum gültig.

 

2. Divisionskommandeure:

Generalleutnant Alfred Waeger Aufstellung - 1. März 1938

Generalleutnant Conrad von Cochenhausen 1. März 1938 - 5. Oktober 1940

Generalleutnant Friedrich-Wilhelm von Loeper 5. Oktober 1940 - 15. April 1942

Oberst Hans Traut 15. April 1942 - 25. April 1942 m.F.b.

Generalleutnant August Schmidt 25. April 1942 - Umbenennung

 

1. Generalstabsoffizier:

Oberstleutnant i. G. Anton Glasl 12. Oktober 1937 - 1. Dezember 1939

Major i.G. Egon Woite Dezember 1939 - 14. Juni 1940

Major i.G. Carl Wagner 15. Juni 1940 - 31. Januar 1941

Oberstleutnant i.G. Georg von Unold Februar 1941 - Mai 1942

Major i.G. Karl Inghofer Mai 1942 - Umbenennung

 

3. Gliederung:

Kommandant von Regensburg (1. Oktober 1934)

Infanterie-Regiment Regensburg (Stab, I.-III., I. Ausb, II. Ausb.)

Infanterie-Regiment Amberg (Stab, I.-III.)

Artillerie-Regiment Amberg (Stab, I.-IV.)

Pionier-Bataillon Ingolstadt A

 

10. Infanterie-Division (15. Oktober 1935)

Infanterie-Regiment 20 (Stab, I.-III.)

Infanterie-Regiment 41 (Stab, I.-III.)

Infanterie-Regiment 62 (Stab, I.-III.)

Artillerie-Regiment 10 (Stab, I.-III.)

Artillerie-Regiment 46 (I., II.)

Pionier-Bataillon 10

Panzer-Abwehr-Abteilung 10

Infanterie-Divisions-Nachrichten-Abteilung 10

 

10. Infanterie-Division (6. Oktober 1936)

Infanterie-Regiment 20 (Stab, I.-III., Erg.)

Infanterie-Regiment 41 (Stab, I.-III., Erg.)

Artillerie-Regiment 10 (Stab, I.-III.)

Artillerie-Regiment 46 (II.)

Pionier-Bataillon 10

Panzer-Abwehr-Abteilung 10

Infanterie-Divisions-Nachrichten-Abteilung 10

 

10. Infanterie-Division (12. Oktober 1937)

Infanterie-Regiment 20 (Stab, I.-III.)

Infanterie-Regiment 41 (Stab, I.-III., Erg.)

Infanterie-Regiment 42 (Stab, I.-III., Erg.)

Artillerie-Regiment 10 (Stab, I.-III.)

Artillerie-Regiment 46 (II.)

Pionier-Bataillon 10

Panzer-Abwehr-Abteilung 10

Infanterie-Divisions-Nachrichten-Abteilung 10

 

10. Infanterie-Division (10. November 1938)

Infanterie-Regiment 20 (Stab, I.-II., Erg.)

Infanterie-Regiment 41 (Stab, I., III., Erg.)

Infanterie-Regiment 85 (Stab, I., III., Erg.)

Artillerie-Regiment 10 (Stab, I.-III.)

Artillerie-Regiment 46 (I., II.)

Pionier-Bataillon 10

Panzer-Abwehr-Abteilung 10

Infanterie-Divisions-Nachrichten-Abteilung 10

 

10. Infanterie-Division (September 1939)

Infanterie-Regiment 20 (Stab, I.-III.)

Infanterie-Regiment 41 (Stab, I.-III.)

Infanterie-Regiment 85 (Stab, I.-III.)

Artillerie-Regiment 10 (Stab, I.-III.)

Artillerie-Regiment 46 (I.)

Beobachtungs-Abteilung 10

Panzer-Abwehr-Abteilung 10

Pionier-Bataillon 10

Aufklärungs-Abteilung 10

Infanterie-Divisions-Nachrichten-Abteilung 10

Feldersatz-Bataillon 10

Infanterie-Divisions-Nachschubführer 10

 

10. Infanterie-Division (motorisiert) (Mai 1941)

Infanterie-Regiment (motorisiert) 20

Infanterie-Regiment (motorisiert) 41

Kradschützen-Bataillon 40

Aufklärungs-Abteilung (motorisiert) 10

Artillerie-Regiment (motorisiert) 10

Panzer-Jäger-Abteilung 10

Pionier-Bataillon (motorisiert) 10

Nachrichten-Abteilung (motorisiert) 10

Feldersatz-Bataillon 10

Infanterie-Divisions-Nachschubführer (motorisiert) 10

 

10. Infanterie-Division (motorisiert) (Sommer 1942)

Grenadier-Regiment (motorisiert) 20

Grenadier-Regiment (motorisiert) 41

Kradschützen-Bataillon 10

Artillerie-Regiment (motorisiert) 10

Panzer-Jäger-Abteilung 10

Pionier-Bataillon (motorisiert) 10

Nachrichten-Abteilung (motorisiert) 10

Feldersatz-Bataillon 10

Divisionseinheiten 10

 

10. Infanterie-Division (motorisiert) (Mai 1943)

Infanterie-Regiment (motorisiert) 20

Infanterie-Regiment (motorisiert) 41

Kradschützen-Bataillon 40

Artillerie-Regiment (motorisiert) 10

Panzer-Jäger-Abteilung 10

Pionier-Bataillon (motorisiert) 10

Nachrichten-Abteilung (motorisiert) 10

Feldersatz-Bataillon 10

Divisionseinheiten 10

 

4. Ersatz:

Für die Ersatzgestellung des Stabes war das Infanterie-Ersatz-Bataillon 20, später Infanterie-Ersatz-Bataillon (motorisiert) 20, bzw. Grenadier-Ersatz-Bataillon (motorisiert) 20, zuständig.

 

5. Literatur und Quellen:

August Schmidt: Geschichte der 10. Division, 10. Infanterie-Division (mot.), 10. Panzergrenadier-Division 1935 - 1945, Podzun-Verlag, Bad Nauheim 1963

 

August Schmidt: Der Einsatz des Infanterie-Regiments 20, des Infanterie-Regiments 20 (mot) und des Panzergrenadier-Regiments 20 im 2. Weltkrieg 1939 - 1945, Selbstverlag, Regensburg 1959

 

Dieter Klocke/Hubert Hüttner: Geschichte der Panzerabwehrabteilung 10 (Panzerjäger-Abteilung 10) 1934 - 1945, der 14. (Panzerabwehr/Panzerjäger) Kompanie des Infanterieregiments 41 1943 - 1942 und der Panzerjägerkompanie 110 bis Juni 1989, Selbstverlag, Neunburg vorm Wald 1989

 

Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 3. Die Landstreitkräfte 6–14. 2. Auflage. Biblio-Verlag, Bissendorf 1973


Werner Haupt: Die deutschen Infanterie-Divisionen, 3 Bände, Podzun-Verlag


Schematische Kriegsgliederungen 1939 - 1945 BA/MA RH 2/348 bis RH 2/355; RH 2/356K und R 2/769
Kriegstagebücher und sonstige Unterlagen BA/MA RH 26-10/
Kriegsgliederungen der 16. Armee RH 20-16/
Kriegsgliederungen der 2. Armee RH 20-2/

 

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Gefallenen-Gottesdienst im Fort Mokotow am 28. September 1939 Die Truppenkommandeure der Division bei der Befehlsausgabe für den Angriff über die Aisne am 5. Juni 1940: V.l.n.r.: Major Behrisch, Kdr. Pi.Btl. 10, Oberstlt. Krakau, Kdr. IR 85, Oberst Schmidt, Kdr. IR 20, Oberst Adolph-Affenberg-Komarow, Kdr. IR 41, Oberstlt. Herold, Kdr. AR 10.
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Der schwer umkämpfte Aisne-Kanal am 11. Juni 1940 nach der Eroberung der französischen Stellungen. Einmarsch der Division am 29. September 1940 in Regensburg. Hier das Musikkorps der AR 10.
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Stellung der Division im berüchtigten Panzergraben bei Probuisk zwischen dem 19. und 25. Juli 1941. Stab der Division in Markowo im Juni 1942:V.l.n.r.: Oblt. Fürst Castell-Rüdenhausen, Hptm. Dr. Alststötter (Ic), Major von Scheliha (IIa), Major i.G. Inhofer (Ia), Stabarzt Dr. Triebig, Major Hauß.
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Blick aus der vordersten Stellung der Division auf die russische Linie, September 1942 Sanitätsunterstand ostwärts Bachmutowo mit Oberarzt Dr. Henze im März 1943