10. Panzergrenadier-Division

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1. Einsatz und Unterstellung:

Die 10. Panzergrenadier-Division entstand am 13. Juni 1943 durch die Umbenennung der 10. Infanterie-Division (mot) im Raum Kritschew - Klimowitschi. Die für die Division in Frankreich aufgestellte Panzer-Abteilung 7 trat erst im Dezember 1943 zur Division. Sie Wurde Ende Oktober 1943, nach Abschluß durch ihre Aufstellung beim OB West, nach Südrußland transportiert und dort zur Stützung der Front eingesetzt. Als Ersatz erhielt die Division zwischen August und November 1943 die Sturmgeschütz-Abteilung 239 zugeteilt. Zwischen Mitte und Ende Mai 1943 waren Teile der Division zur Partisanenbekämpfung im Raum südlich von Brjansk eingesetzt. Im Mai und Juni 1943 kämpfte die Division im Raum nördlich von Orel um Wjasma.  Zwischen dem 5. und 12. Juli 1943 stand die Division in schweren Abwehrkämpfen südlich von Orel. Am 14. Juli kämpfte die Division um Ponyiri. Ab dem 17. Juli marschierte die Division zurück in den Raum nördlich von Orel und stand dann in schweren Abwehrkämpfen zwischen Bolchow und Brjansk im Zuge der Räumung des Orel-Bogens. Mitte August 1943 wurde die Division aus der Frontlinie herausgezogen und per Bahn zur Heeresgruppe Süd verlegt. Aus dem Brückenkopf des XXIV. Armeekorps heraus griff die Division bis zum 20. August entlang der Worskla in Richtung Süden an. Es folgte bis Ende August 1943 die Verteidigung von Komyschi-Sinkiw und am Taschtschan-Abschnitt. Ab dem 31. August 1943 setzte sich die Division aus dem Brückenkopf um Achtyrka über Ljutenka / Pssel - Mirgorod - Grebenka nach Westen zum Dnjepr südlich von Kiew ab. Bis zum 23. September gewann die Division einen Dnjepr-Brückenkopf ostwärts von Kanew, den sie bis zum 24. September 1943 als Nachhut des XXIV. Armeekorps verteidigte. Nach der Räumung des Brückenkopfes stand die Division am Kanew in Abwehrkämpfen am russischen Brückenkopf um Balyka-Monastyrek, später dann auch bei Chodoroff. Ab Mitte Oktober 1943 verteidigte die Division am Dnjepr. Ab dem 9. November 1943 bereinigte die Division im Zuge einer befohlenen Absetzbewegung nach Esten und Südwesten eine kritische Lage um Nowoselki-Tschernjachowo in der Nordflanke des XXIV. Panzerkorps. Diese Kämpfe dauerten bis Ende November 1943. Anfang Dezember 1943 wurde die Division im Bahntransport nach Kirowograd zur Verfügung der 8. Armee in den Abschnitt um Snamenka, 30 Kilometer nordostwärts von Kirowograd, verlegt. Dort wurde der Division dann auch die Panzer-Abteilung 7 zugeführt, die nach ihrem Einsatz bei der Heeresgruppe Süd nur noch über sieben Panzer und Sturmgeschütze verfügte. Zwischen dem 6. Dezember 1943 und Anfang Januar 1944 verteidigte die Division im Raum nordostwärts von Kirowograd. Anschließend war die Division bis Anfang März 1944 an den schweren Abwehrkämpfen um und nordwestlich von Kirowograd beteiligt. Ab dem 11. März zog sich die Division im Rahmen der 8. Armee über Nowo-Ukrainka - Lisa Gora / Perwomaisk-Dolga Pristan zum Bug um Tschaussowo zurück. Nach dem Bug-Übergang ging der Rückzug weiter über Kriwoje Osero / Kodyma - Ananjew - Dubossary bis hinter den Dnjestr, der am 6. April 1944 überquert wurde. Es folgten Stellungskämpfe am Raut-Fluß nördlich von Kischinew (Besserabien) bis mitte Juni 1944. Zwischen Mitte Juni und Mitte August 1944 wurde die Division frontnah im Raum Kischinew aufgefrischt. Nach schweren Abwehrkämpfen bei Jassy bis zum 22. August 1944, bei denen die Division größtenteils zerschlagen wurde, zogen sich die Reste nach Süden über Husi-Beresti nach Piscul am Sereth zurück. In zwei Kampfgruppen gegliedert, marschierten die Reste der Division zur Donau ostwärts von Oltenita.n Bei Tutrakan überquerten etwa 300 Mann die Donau und sammelten anschließend bis Mitte September bei Belgrad. Hinzu kam die Masse der rechtzeitig nach Westen abgeflossenen Versorgungsteile der Division sowie ein Bataillon des Grenadier-Regiments 41 und eine Abteilung des Artillerie-Regiments 10. Diesen Teilen der Division gelang der Rückmarsch in die Karpathen. Dort sammelte eine weitere Gruppe der Division bei Des in Südungarn. Ende September 1944 wurde die 10. Panzergrenadier-Division in der Slowakei bei Sabinow-Presow neu aufgestellt. Mitte November verlegte die Division nach Südwestpolen, wo die Neuaufstellung und die Ausbildung fortgesetzt wurden. Die Panzerjäger-Abteilung 10 verlegte zur Neuausrüstung nach Mielau und kehrte bis Kriegsende nicht zur Division zurück. Die 10. Panzergrenadier-Division, in Stärke einer Kampfgruppe, wurde am 14. Januar 1945 beim LVI. Panzerkorps zu einem Gegenangriff südostwärts von Zwolen eingesetzt. Ab dem 16. Januar musste sich die Kampfgruppe rundum verteidigen und ab dem 17. Januar nach Westen absetzen. Mit Restteilen gelangte die Kampfgruppe bis zum 28. Januar 1945 bei Glogau hinter die Oder. Der Divisionsstab und der Divisionskommandeur gerieten in ´Gefangenschaft. Ab dem 2. Februar 1945 wurde die 10. Panzergrenadier-Division als Kampfgruppe bei Görlitz wieder aufgestellt. Diese Kampfgruppe kämpfte im März 1945 nördlich von Neisse in Oberschlesien und zuletzt in der Mährischen Senke und im Altvater-Gebirge. Die Reste der Division gerieten bei Olmütz in russische Gefangenschaft.

 

1943

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
16. Juni XXXXVII 2. Panzerarmee Mitte Orel
8. Juli Reserve 9. Armee Mitte Orel
10. Juli XXXXI 9. Armee Mitte Orel
18. Juli Gruppe Harpe 2. Panzerarmee Mitte Brjansk
24. Juli XXIII 2. Panzerarmee Mitte Brjansk
28. Juli Gruppe Harpe 2. Panzerarmee Mitte Brjansk
5. August XXIII 2. Panzerarmee Mitte Brjansk
11. August Gruppe Braun (Stab) 129. ID 2. Panzerarmee Mitte Brjansk
12. August Reserve   Mitte Brjansk
15. August XXIV 4. Panzerarmee Süd Poltawa
16. August z. Vfg. 4. Panzerarmee Süd Poltawa
17. August XXIV 4. Panzerarmee Süd Poltawa
Oktober XXIV 8. Armee Süd Krementschug
November XXIV 4. Panzerarmee Süd Krementschug
Dezember Reserve 8. Armee Süd Krementschug

1944

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar XXXVII 8. Armee Süd Dnjepr
März XXXX 8. Armee Süd Besserabien
April XXXX 8. Armee Südukraine Besserabien
Mai XXXXIV 6. Armee Südukraine Besserabien (Lagekarte)
Juli Reserve 6. Armee Südukraine Jassy (Lagekarte)
August (Reste) XXIX 6. Armee Südukraine Besserabien (Lagekarte)

 

nach Wiederaufstellung:

1944

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Oktober in Aufstellung   A Charkow
November in Aufstellung OKH   Charkow

1945

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar XXXXVIII 17. Armee A Radom
Februar XXIV (Reserve)   Mitte Schlesien
April XXIV 1. Panzerarmee Mitte Mähren, Böhmen (Lagekarte)
Mai XI 1. Panzerarmee Mitte Mähren, Böhmen

 

 

2. Divisionskommandeure:

23. Juni 1943 Generalleutnant August Schmidt

2. Oktober 1943 Generalleutnant Hans Mikosch

23. Oktober 1943 Generalleutnant August Schmidt

September 1944 Generalmajor Walter Herold

28. November 1944 Oberst Alexander Vial

Januar 1945 Generalmajor Karl-Richard Kossmann


3. Gliederung:

Panzer-Grenadier-Regiment 20

Panzer-Grenadier-Regiment 41

Panzer-Aufklärungs-Abteilung 10

Panzer-Abteilung 7

Artillerie-Regiment 10

Panzerjäger-Bataillon 10

Pionier-Bataillon 10

Feldersatz-Bataillon 10

Panzergrenadier-Divisions-Nachrichten-Abteilung 10

Nachschubtruppen 10

 

4. Ersatz:

 

 

5. Literatur und Quellen:

August Schmidt: Geschichte der 10. Division, 10. Infanterie-Division (mot.), 10. Panzergrenadier-Division 1935 - 1945, Podzun-Verlag, Bad Nauheim 1963, 326 Seiten
Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 3. Die Landstreitkräfte 6–14. 2. Auflage. Biblio-Verlag, Bissendorf 1973

Walter Straub: Die Panzer-Abteilung 7 im Ostfeldzug 1943/44, Selbstverlag, Stuttgart 1970, 20 Seiten

August Schmidt: Der Einsatz des Infanterie-Regiments 20, des Infanterie-Regiments 20 (mot) und des Panzergrenadier-Regiments 20 im 2. Weltkrieg 1939 - 1945, Selbstverlag, Regensburg 1959, 20 Seiten

Dieter Klocke/Hubert Hüttner: Geschichte der Panzerabwehrabteilung 10 (Panzerjäger-Abteilung 10) 1934 - 1945, der 14. (Panzerabwehr/Panzerjäger) Kompanie des Infanterieregiments 41 1943 - 1942 und der Panzerjägerkompanie 110 bis Juni 1989, Selbstverlag, Neunburg vorm Wald 1989, 184 Seiten
Werner Haupt: Die deutschen Infanterie-Divisionen, 3 Bände, Podzun-Verlag
Schematische Kriegsgliederungen 1939 - 1945 BA/MA RH 2/348 bis RH 2/355; RH 2/356K und R 2/769
Kriegstagebücher und sonstige Unterlagen BA/MA RH 26-10/
Kriegsgliederungen der 16. Armee RH 20-16/
Kriegsgliederungen der 2. Armee RH 20-2/