Gebirgs-Artillerie-Regiment 112

 

Feldpostnummern: In der Feldpostübersicht wurden neben dem Regimentsstab unter der Nummer 22155 noch zusätzlich ein Druckereitrupp, Wetterzug und ein Nachrichtenzug eingetragen. Allerdings ist unklar ob diese einen Zusatzbuchstaben hatten. Bei den Stäben der I. bis III. Abteilung sind zusätzlich noch je ein Nachrichten-Zug und ein Vermessungstrupp angegeben, allerdings ist auch hier unklar, ob diese einen Zusatzbuchstaben hatten. 1940 wurden alle Zusatzeinheiten bei den Stäben nicht mehr in der Feldpostübersicht verzeichnet.

Einheit Feldpostnummer
Regimentsstab 02152 gestr. 1939

ab 1939 22155

Stab I. Abteilung 12793 gestr. 1939

ab 1939 22613 bis 1940

ab 1940 22613 A bis 1942

ab 1942 11321

Stabs-Batterie ab 1942 11321 A
1. Batterie 22566 gestr. 1939

ab 1939 23027 gestr. 1940

ab 1940 22613 B bis 1942

ab 1942 11321 B

2. Batterie 04733 gestr. 1939

ab 1939 23793 gestr. 1940

ab 1940 22613 C bis 1942

ab 1942 11321 C

3. Batterie ab 1941 22613 D bis 1942
Stab II. Abteilung 06642 gestr. 1939

ab 1939 24088 bis 1940

ab 1940 24088 A

4. Batterie 27368 gestr. 1939

ab 1939 24903 bis 1940

ab 1940 24088 B

5. Batterie 01214 gestr. 1939

ab 1939 25076 bis 1940

ab 1940 24088 C

6. Batterie ab 41/42 24088 D bis 1942
Stab III. Abteilung 10343 gestr. 1939

ab 1939 25638 bis 1940

ab 1940 25638 A bis 40/41

ab 41/42 04695 A

7. Batterie 29856 gestr. 1939

ab 1939 26045 gestr. 1940

ab 1940 25638 B bis 40/41

ab 41/42 04695 bis 41/42

ab 41/42 04695 B bis 1942

8. Batterie 28844 gestr. 1939

ab 1939 27314 gestr. 1940

ab 1940 25638 C bis 40/41

ab 41/42 04695 C bis 1942

ab 1942 04695 B

9. Batterie ab 41/42 04695 D bis 1942

ab 1942 04695 C

Kolonne ab 40/41 19954 bis 40/41
Stab IV. Abteilung ab Sep/43 25681 A
10. Batterie ab Sep/43 25681 B
11. Batterie ab Sep/43 25681 C
12. Batterie ab 1943 05334 gestr. Sep/43

Das Gebirgs-Artillerie-Regiment 112 wurde am 1. August 1938 im Wehrkreis XVIII aufgestellt. Das Regiment wurde aus dem leichten Artillerie-Regiment Nr. 5, welches die I. Abteilung bildete, und dem leichten Artillerie-Regiment Nr. 7 des österreichischen Bundesheeres, welches die II. Abteilung bildete, in Graz, die II. Abteilung in Villach, beides Orte im Wehrkreis XVIII, aufgestellt. Das Regiment wurde der 3. Gebirgs-Division unterstellt. Während des Polenfeldzuges wurde das Regiment auf dem rechten Flügel des Heeres im Bereich der Hohen Tatra und des südpolnischen Wald- und Hügellandes eingesetzt. Das Regiment stieß mit der Division auf Lemberg vor. Noch während der Schlacht um Lemberg wurde das Regiment mit der 3. Gebirgs-Division nach Westen verlegt. Am 13. April 1940 wurden die 3. und 6. Batterie neu gebildet, allerdings wurden sie erst 1941 bzw. 41/42 in der Feldpostübersicht verzeichnet. Die motorisierte III. Abteilung schied aus dem Regiment aus und wurde Heerestruppe, um am 2. September 1941 zur IV. Abteilung des Gebirgs-Artillerie-Regiment 118 der 5. Gebirgs-Division umbenannt. Für die Besetzung von Norwegen wurde die I. Abteilung des Regiments in eine S-Staffel und eine A-Staffel geteilt. Bei der Besetzung von Norwegen wurden Teile der 1. Batterie dem Gebirgs-Jäger-Regiment 138 beigegeben, um den norwegischen Hafen Trondheim zu besetzen. Die Soldaten wurden mit ihren Waffen auf den Kreuzer "Hipper" verladen. Am 11. April 1940 wurden auch Teile der 2. Batterie (S-Staffel) für einen Einsatz in Norwegen alarmiert und mit vier Geschützen nach Narvik geflogen um das Gebirgs-Jäger-Regiment 139 zu unterstützen. Hier wurde sie bei der Verteidigung der Stadt und der Erzbahn eingesetzt. Die A-Staffel wurde mit dem Stab der II. Abteilung zur Aufstellung der II. Abteilung des Gebirgs-Artillerie-Regiment 113 verwendet. Nach Beendigung der Kämpfe in Skandinavien blieb das Regiment als Besatzungstruppe in Norwegen. Am 15. August 1940 wurde dem Regiment, durch die Umbenennung der Sonder-Batterie Wächter des Gebirgskorps Norwegen, eine 7. Batterie beigegeben, welche nach der Feldpostübersicht vorerst noch bis in den Winter 41/42 dem Gebirgsjäger-Regiment 138 unterstand. Ende April 1941 begann die Verlegung an den Varangerfjord zur Bereitstellung für den Überfall auf die Sowjetunion. Von Petsamo nahm das Regiment am Angriff der Division auf Murmansk teil. Der Angriff wurde aber am Fluß Litsa von der Roten Arme abgewiesen. Anfang 1942 wurde die 3. Gebirgs-Division aus der Front genommen und in das Reich auf den Truppenübungsplatz Grafenwöhr verlegt, um dort reorganisiert und aufgefrischt zu werden. Bei dieser Verlegung der 3. Gebirgs-Division ins Reich blieb die I. Abteilung mit der 1. und der 2. Batterie beim Gebirgs-Jäger-Regiment 139 in Lappland und wurde am 15. Januar 1942 zur Gebirgs-Artillerie-Abteilung 124. Die I. Abteilung wurde am 1. März 1942 beim Regiment neu gebildet. Dazu wurden die 7. Batterie des Regiments und die 2. Batterie des Artillerie-Regiment 85 verwendet. Ebenso wurde beim Regiment wieder eine III. Abteilung mit 8. und 9. Batterie aufgestellt. Nach dieser Auffrischung wurde die 3. Gebirgs-Division in den Raum Reval und Leningrad verlegt. Im November 1942 kam es bei Welikije-Luki zu schweren Kämpfen, ebenso Anfang 1943 bei Melitopol und Nikopol. Am 3. März 1943 wurde in Kufstein, ebenfalls im Wehrkreis XVIII, gesondert eine 3. und eine 6. Batterie gebildet. Als IV. Abteilung wurde am 4. Mai 1943 die III. Abteilung des Gebirgs-Artillerie-Regiment 111 übernommen, welche aber schon seit 1940 als Heerestruppe eingesetzt wurde. Anfang 1944 lag das Regiment in der Südukraine. Bis zum Juni 1944 hatte sich der Kampfraum in die Ostkarpaten verlagert. Bei Kriegsende war das Regiment in Oberschlesien im Einsatz.

Für die Ersatzgestellung des Regiments war die Gebirgs-Artillerie-Ersatz-Abteilung 111 zuständig. Für die schwere Abteilung war die III. Abteilung des Gebirgs-Artillerie-Ersatz-Abteilung III./112 zuständig.

 

 

Regimentskommandeure:

 

Oberst Meindl September 1939 - Juli 1940

Oberst Mönch Juli 1940 - Juli 1942

Oberst Dr. Eder Juli 1942 - ?

Oberst Hubert Strohmaier 20. September 1942 - 1943

Oberst Hans Kreppel 17. Januar 1943 - 11. Oktober 1944

Oberstleutnant v. Aigner Oktober 1944 - Dezember 1944

Major Musch März 1945 - Mai 1945

 

Abteilungskommandeure:

 

I. Abteilung:

Oberstleutnant Trübswetter September 1939 - Oktober 1939

Oberstleutnant von Mehlem November 1939 - Juli 1941

Hauptmann v. Goriany Juli 1941 - Dezember 1941

Major Lepéz März 1942 - November 1943

i. V. Hauptmann Fritz Messerer September 1943 - Oktober 1943

Hauptmann Wolf November 1943 - Dezember 1943

Major Schnetzer Dezember 1943 - Mai 1945

 

II. Abteilung:

Oberstleutnant Auer September 1939 - Oktober 1939

Oberstleutnant Blümel Oktober 1939 - Oktober 1942

i. V. Hauptmann Lepéz August 1941 - September 1941

Major Vetter Oktober 1942 - September 1943

i. V. Major Lepéz September 1943 - Oktober 1943

Hauptmann Schnetzer November 1943

Hauptmann Wolf Dezember 1943 - April 1944

Major Mansbart April 1944 - Mai 1945

i. V. Hauptmann Völk Januar 1945 - März 1945

 

III. Abteilung:

Oberstleutnant Mönch 1939

Stellenbesetzung der III. Abteilung von 1941

Hauptmann Tröster März 1942 - Mai 1942

Hauptmann v. Römer Mai 1942 - August 1942

Hauptmann Kunzmann August 1942 - Dezember 1942

Hauptmann Wenzel Dezember 1942 - Januar 1943 (für Teile in Millerowo)

Oberleutnant Schmotzer Januar 1943 (für Teile in Millerowo)

Oberleutnant Schaffert Dezember 1942 - März 1943 (für Teile in Nowo Ssokolniki)

Hauptmann Neusch Februar 1943 - März 1943 (für Teile bei Gruppe Kreysing)

Major Karl Pabst März 1943 - November 1944

i. V. Hauptmann Mugler November 1944 - Januar 1945

i. V. Hauptmann Butz Januar 1945

Hauptmann Steiner Januar 1945 - Mai 1945

 

IV. Abteilung:

Major Ernst von Dahmen Mai 1943 - April 1944

Major Wolf April 1944 - Mai 1945

 

 

Stellenbesetzung des Regiments vom 3. September 1939

 

 

Literatur und Quellen:

 

Hans Kreppel: Gebirgsartillerie im Kampf - Geschichte des Gebirgs-Artillerie-Regiments 112 1938 - 1945, Selbstverlag, Neugermering 1960